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British Invasion war die in Nordamerika in den Medien ubliche Bezeichnung fur die hohe Hitparadenprasenz und das intensive Airplay von britischen Musikproduktionen in der Popmusik insbesondere von Beatbands ab 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Hintergrunde 3 Beginn 4 Hohepunkt 5 Zweite Welle 6 Dritte Welle 7 Literatur 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenDer Begriff ist eine journalistische Anspielung auf die militarische Invasion britischer Truppen in Maryland wahrend des Britisch Amerikanischen Krieges ab dem 18 Juni 1812 1 Britische Musikproduktionen spielten in den US Musikcharts anfangs nur eine sehr geringe Rolle von den 121 Nummer eins Hits in den Jahren 1955 bis 1962 waren lediglich zwei britischer Herkunft namlich Acker Bilks Stranger on the Shore und Telstar von den Tornados beide 1962 Eddie Calverts Fassung von O mein Papa September 1953 war der erste Millionenseller eines britischen Soloinstrumentalisten in den USA Lonnie Donegans Rock Island Line verkaufte weltweit 1958 uber eine Million Exemplare und drang bis auf Rang 8 der US Charts vor 2 Das waren jedoch Einzelfalle die keine grosse verstarkte Hitparadenprasenz ausmachten Hintergrunde BearbeitenBis 1963 brachte die britische Musikindustrie hauptsachlich eher blasse Elvis Presley Imitationen wie Tommy Steele Cliff Richard Marty Wilde und Billy Fury hervor Erst die Skiffle Musik mit Lonnie Donegan an der Spitze bereitete den Weg fur einen eigenstandigen spater als Beatmusik beat music bezeichneten Musikstil Allen voran offnete die Band The Beatles den Weg fur andere britische Interpreten in die US Hitparaden Sie bauten zunachst haufig auf amerikanischen Original Musiktiteln auf um spater mit clever produzierten Eigenkompositionen erfolgreich zu sein Die Coverversionen der Beatles und anderer von Titeln des Rock n Roll des Rhythm and Blues und des Motown Sounds wurden in Nordamerika als Ehrung verstanden und nicht als kommerziell motiviert 3 Britische Beatgruppen waren auf dieser Grundlage in Nordamerika ausserst erfolgreich und uberlagerten teilweise amerikanische Musikstile Ihr Sound war nicht radikal anders als etwa der der Beach Boys In den Medien war von British Invasion oder British Beat die Rede 4 denn nicht nur die Beatles und die Band The Rolling Stones gerade auch sekundare Beatgruppen wie The Dave Clark Five The Animals The Hollies The Searchers Manfred Mann Billy J Kramer amp the Dakotas Gerry amp the Pacemakers The Swinging Blue Jeans The Kinks oder Herman s Hermits sturmten die US Hitparade Gleichzeitig verlor der Rock n Roll in den USA mit der Payola Affare und dem Tod der Rock n Roll Stars Buddy Holly Big Bopper Ritchie Valens und Eddie Cochran an Bedeutung Erst 1966 wurde mit den Monkees eine amerikanische Gruppe aus der Retorte gehoben die ein Gegengewicht zu den Beatles ermoglichte Durch die ab 1966 zunehmende amerikanische Rockmusik wurden die Beatmusik und die Beatbands verdrangt 5 seither dominierten US Rockbands Beginn BearbeitenAm 10 Dezember 1963 prasentierte Walter Cronkite in den CBS Evening News einen Bericht uber das Phanomen der Beatles mit den ekstatischen Exzessen in Grossbritannien Als am 26 Dezember 1963 Capitol Records mit der Auslieferung von Beatles Singles an Radiostationen begann gelangte am 18 Januar 1964 I Want to Hold Your Hand auf Rang 45 in die US Charts und startete formal das Phanomen der British Invasion Am 1 Februar 1964 erreichte die Single Rang Eins den sie fur sieben Wochen innehatte Die CBS Evening News berichteten erneut am 7 Februar 1964 uber die Ankunft der Beatles an jenem Tag in den USA wobei Cronkite verglich Diesmal lauft die British Invasion unter dem Codenamen Beatlemania 6 Am 8 Februar 1964 gelangte Dusty Springfield mit I Only Want to Be with You in die US Charts und verfehlte mit Rang 12 nur knapp die Top 10 Hohepunkt BearbeitenEinen ersten Hohepunkt erreichte die British Invasion als am 31 Marz 1964 die Beatles gleich die ersten funf Range der US Pophitparade belegten 7 Twist and Shout Can t Buy Me Love She Loves You I Want to Hold Your Hand Please Please MeDieses Phanomen hat sich seither nicht mehr wiederholt und zeigt die Ausnahmesituation Als am 9 Februar 1964 die Beatles in der Ed Sullivan Show mit einer Sehbeteiligung von 73 Millionen Zuschauern auftraten und I Want to Hold Your Hand seit einer Woche die US Hitparade anfuhrte begann die Hochphase der Beatlemania Die British Invasion erreichte hitparadentechnisch am 11 April 1964 ihren absoluten Hohepunkt als von den Billboard Hot 100 insgesamt 17 Titel aus britischer Produktion stammten 8 Zwischen dem 4 Januar 1964 und dem 25 Dezember 1965 kamen elf aller 48 Top 1 Songs aus britischer Produktion Bis Juni 1965 uberschwemmten britische Musikproduktionen die US Charts danach liess deren Anteil an Hits nach Zweite Welle BearbeitenEine zweite Welle der British Invasion ist musikhistorisch ab 1967 zu erkennen als die Bee Gees The Move Traffic Cream oder Pink Floyd die amerikanischen Hitparaden eroberten 9 und deren Bild deutlich veranderten Sie begann mit den Bee Gees und ihrem transatlantischen Hit New York Mining Disaster 1941 Mai 1967 Cream tourte im Marz 1967 durch die USA und punktete insbesondere mit den Alben Disraeli Gears Dezember 1967 und Wheels of Fire Juli 1968 Procol Harums ungewohnliche Single A Whiter Shade of Pale Juli 1967 oder Traffics Album John Barleycorn Must Die Juli 1970 hatten es leicht die US Charts zu erobern 10 Die zweite Welle endete 1973 Dritte Welle BearbeitenAls am 3 Juli 1982 Human League mit ihrem Hit Don t You Want Me den ersten Rang der US Hitparade eroberte begann eine dritte Welle der British Invasion Die New Yorker Wochenzeitschrift Village Voice kommentierte dass der Song ziemlich unmissverstandlich die zweite British Invasion gemeint war die dritte angespornt durch MTV eingeleitet habe 11 Newsweek titelte am 23 Januar 1984 Britain Rocks America Again Grossbritannien rockt Amerika schon wieder und prasentierte die beiden britischen Pop Idole Annie Lennox und Boy George als Cover Britische Musikproduktionen wie die fur Duran Duran Spandau Ballet Kajagoogoo Simple Minds oder Tears for Fears breiteten sich in den US Charts aus Im April 1984 stammten 40 der Top 100 Singles und am 25 Mai 1985 Hot 100 sogar acht der Top 10 Singles aus britischer Produktion Die dritte Welle der British Invasion dauerte bis Herbst 1986 an und ubertraf die beiden vorangegangenen Wellen in ihrer Intensitat deutlich Literatur BearbeitenGreg Shaw Hrsg Die Briten kommen Aus den Kindertagen der englischen Rockmusik Aus dem Amerikanischen von Walle Bengs Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1983 Lester Bangs The British Invasion In Jim Miller Hrsg The Rolling Stone Illustrated History of Rock amp Roll Rolling Stone Press Random House New York 1976 S 164 171 Craig Morrison American Popular Music Rock and Roll Mit einem Vorwort von Kevin J Holm Hudson Checkmark Books New York 2006 S 32 34 Marc Spitz Jagger Rebel Rock Star Ramble Rogue 2011 Gewidmet Brendan Mullen deutsch Mick Jagger Rebell und Rockstar Aus dem Amerikanischen von Sonja Kerkhoffs Edel Germany Hamburg 2012 ISBN 978 3 8419 0122 4 S 65 67 Einzelnachweise Bearbeiten William Matthew Marine The British Invasion of Maryland 1812 1815 2009 S 28 Barry Miles The British Invasion 2009 S 15 Simon Frith Will Straw John Street The Cambridge Companion to Pop And Rock 2001 S 118 Roy Shuker Popular Music The Key Concepts 2005 S 32 Wieland Ziegenrucker Peter Wicke Sachlexikon Popularmusik 1987 S 41 The British Invasion this time goes by the code name Beatlemania Bill Harry The Ultimate Beatles Encyclopedia 1992 S 154 Joel Whitburn Billboard Hot 100 Charts The Sixties 1990 11 April 1964 Arnold Shaw Dictionary of American Pop Rock 1982 S 57 Frank Hoffman Survey of American Popular Music The British Invasion villagevoice com 100 amp Single The Dawning Of The MTV Era And How It Rocket Fueled The Hot 100 Memento vom 20 Oktober 2013 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title British Invasion amp oldid 235038883