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Dieser Artikel behandelt das Braunschweiger Manifest von 1870 Siehe auch Braunschweiger Manifest Begriffsklarung Im Braunschweiger Manifest vom 5 September 1870 forderte das in Braunschweig ansassige Zentralkomitee der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP die Beendigung des Deutsch Franzosischen Krieges Zuvor hatten die Braunschweiger den Krieg gegen Frankreich noch mit der Begrundung unterstutzt wer angegriffen werde musse sich verteidigen durfen Samuel Spier und Wilhelm Bracke standen damit im Gegensatz zu August Bebel und Wilhelm Liebknecht fur die die Kampfhandlungen von Deutschland gewollt waren und die sich daher gegen einen Waffengang gegen Bruder ausgesprochen hatten Es kam zu einem heftigen Streit zwischen den beiden Lagern und die nur ein Jahr zuvor gegrundete SDAP drohte daran zu zerbrechen Nach dem Sieg in der Schlacht bei Sedan und der Gefangennahme Napoleons III sprach sich jedoch auch der Braunschweiger Ausschuss gegen eine Weiterfuhrung des Krieges aus und forderte in seinem Manifest einen sofortigen ehrenvollen Frieden mit Frankreich Die Partei war damit zwar gerettet doch wurde die Parteifuhrung anschliessend verhaftet Karl Marx berichtete am 15 September in The Pall Mall Gazette Der Ausschuss der Deutschen Sektion der Internationalen Arbeiterassoziation mit dem Sitz in Braunschweig gab am 5 dieses Monats ein Manifest an die deutsche Arbeiterklasse heraus in welchem diese aufgerufen wird die Annexion des Elsass und Lothringens zu verhindern und zu einem ehrenvollen Frieden mit der Franzosischen Republik beizutragen Auf Anordnung des kommandierenden Generals Vogel von Falckenstein ist nicht nur dieses Manifest beschlagnahmt worden auch alle Mitglieder des Ausschusses sogar der bedauernswerte Drucker des Dokuments wurden verhaftet und wie gewohnliche Verbrecher in Ketten nach Lotzen in Ostpreussen gebracht rund 1000 Kilometer von Braunschweig entfernt Im Januar 1871 schrieb Marx in der Daily News die Mitglieder des Braunschweiger Ausschusses der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei seien seit Anfang September vorigen Jahres wie Galeerenstraflinge behandelt worden und mussen noch jetzt eine Justizkomodie unter der Anklage des Hochverrats uber sich ergehen lassen Das gleiche Schicksal hat zahlreiche Arbeiter ereilt die das Braunschweiger Manifest propagierten Die Anklage lautete auf Landesverrat sie schrumpfte jedoch zum Vergehen gegen das Versammlungsgesetz Von der fur Samuel Spier geforderten mehrjahrigen Freiheitsstrafe blieben im Urteil noch zwei Monate Gefangnis ubrig Weitere Braunschweiger Manifeste BearbeitenDer Bezeichnung Braunschweiger Manifest wurde auch spater noch fur andere politische Stellungnahmen verwendet Im Jahr 1970 wahlte die Sozial Liberale Jugend Niedersachsens diesen Namen fur ihr Grundsatzpapier des radikalen Liberalismus Die SLJ war von 1970 bis 1972 neben den niedersachsischen Jungdemokraten ein der F D P nahestehender Jugendverband Im Jahr 1994 gab der Erziehungswissenschaftliche Fachbereich der Technischen Universitat Braunschweig unter demselben Titel eine Arbeit uber padagogische Herausforderungen an Politik und Gesellschaft fur eine arbeitsfahige und humane Schule heraus Weblinks BearbeitenKarl Marx in The Pall Mall Gazette vom 15 September 1870 Karl Marx in The Daily News vom 16 Januar 1871 Karl Marx in Der Volksstaat vom 18 September 1872 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunschweiger Manifest amp oldid 210447978