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Der Braunrost des Weizens Puccinia triticina ist ein Vertreter der Rostpilze Pucciniales und ein auch in Mitteleuropa bedeutender Schadpilz an Weizenkulturen Wie alle Rostpilze ist der Braunrost ein obligater Parasit Braunrost des WeizensBraunrost des Weizens Puccinia triticina SystematikUnterabteilung PucciniomycotinaKlasse PucciniomycetesOrdnung Rostpilze Pucciniales Familie PucciniaceaeGattung PucciniaArt Braunrost des WeizensWissenschaftlicher NamePuccinia triticinaErikss Inhaltsverzeichnis 1 Wirte 2 Merkmale und Lebenszyklus 3 Taxonomie 4 Bedeutung 5 Belege 6 WeblinksWirte BearbeitenWeltweit gesehen ist der wichtigste Hauptwirt der Weichweizen Triticum aestivum Braunrost kommt daneben auch auf Hartweizen Triticum durum Wildem Emmer Triticum dicoccoides und domestiziertem Emmer Triticum dicoccon vor In Israel gibt es Braunrost an Aegilops speltoides in den USA an Aegilops cylindrica Als Zwischenwirt dienen Thalictrum Arten in Sudeuropa besonders Thalictrum speciosissimum Isopyrum fumaroides dient nur in Sibirien als Zwischenwirt Merkmale und Lebenszyklus BearbeitenDer Braunrost besitzt den vollstandigen Lebenszyklus der Rostpilze mit funf Sporentypen und zwei unterschiedlichen Wirten Die zweikernigen Uredosporen werden in Sporenlagern von rund 1 5 mm Durchmesser von oranger bis brauner Farbe gebildet die an beiden Blattseiten des Weizens gebildet werden Die Uredosporen sind annahernd kugelig orange braun haben einen Durchmesser von etwa 20 Mikrometer und bis zu acht Keimporen die verstreut in der dicken stacheligen Wand liegen Die Uredosporen konnen bei Vorhandensein von flussigem Wasser und Temperaturen zwischen 10 und 25 C wiederum den Weizen befallen Wenn der Weizen reift bildet der Pilz zweikernige braunschwarze zweizellige Teliosporen die 16 Mikrometer gross sind und dicke glatte Zellwande besitzen Die Teliosporen werden in den Uredosporenlagern gebildet In ihrer mediterranen Heimat uberdauern die Teliosporen den trockenen heissen Sommer und befallen im Herbst den Zwischenwirt In der Teliospore verschmelzen die beiden Kerne einer Zelle zu einem diploiden Zellkern Unter gunstigen Bedingungen keimt die Teliospore zu einem sogenannten Promyzel aus Die Kerne durchlaufen eine Meiose die vier haploiden Kerne wandern in das Promyzel durch Zellwandbildung entstehen vier Zellen die jeweils eine Ausstulpung Sterigma bilden in die die Zellkerne einwandern und so Basidiosporen bilden Nach einer weiteren Kernteilung ist die reife Basidiospore rund 6 Mikrometer gross einzellig mit zwei identischen haploiden Zellkernen Die Basidiosporen werden ausgeschleudert und infizieren am Zwischenwirt Epidermiszellen Hier bilden sie flaschenformige Pyknidien die an der Blattoberflache als gelb orange Pusteln erscheinen Die Pyknidien bilden haploide Pyknosporen die 2 bis 3 Mikrometer gross sind Des Weiteren bilden sie Hyphen die als mannliche und weibliche Gameten fungieren Der Braunrost ist heterothallisch das heisst Pyknosporen und Empfangshyphen von der gleichen Pyknidie sind nicht kompatibel Die Pyknosporen befinden sich in einem nektarahnlichen Exsudat das Insekten anlockt die fur die Ausbreitung sorgen Die Befruchtung erfolgt wenn eine Pyknospore mit einer Empfangshyphe verschmilzt und so ein zweikerniges Myzel entsteht Dieses Myzel breitet sich im Wirtsblatt aus und bildet an der Blattunterseite Aecidien meist direkt unterhalb der auf der Blattoberseite befindlichen Pyknidien Die in den Aecidien gebildeten Aecidiosporen sind zweikernig 20 Mikrometer gross und werden in Ketten gebildet Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind Gelangt eine Aecidiospore auf einen Hauptwirt keimt sie aus dringt durch eine Spaltoffnung in den Wirt ein und vollendet so den Zyklus Der Braunrost kann sich jedoch auch unbegrenzt nur uber die asexuellen Uredosporen vermehren und ist nicht auf die Anwesenheit des Zwischenwirtes angewiesen Die Uberwinterung erfolgt in Winterweizen sofern die Temperaturen nicht allzu tief sind Taxonomie BearbeitenDer Braunrost des Weizens wurde als erstes von Augustin Pyrame de Candolle 1815 unter dem Namen Uredo rubigo vera beschrieben von Winter 1884 dann als Puccinia rubigo vera in die Gattung Puccinia gestellt wo er aufgrund seiner zweizelligen Teliosporen bis heute steht Eriksson beschrieb den Weizen Braunrost als erster unter dem heute gultigen Namen Puccinia triticina Cummins und Caldwell vereinigten die Art 1956 auf morphologischer Basis mit anderen Braunrosten unter dem Namen Puccinia recondita f sp triticina In den letzten Jahren hat sich die Ansicht durchgesetzt dass die Formen die Thalictrum speciosissimum als Zwischenwirt haben als eigene Art abzugrenzen sind Dies begrundet sich auf sexueller Inkompatibilitat rDNA Sequenzanalysen Sporen Morphologie und Infektions Struktur Morphologie Inzwischen wird weitgehend wieder der von Eriksson beschriebene Name Puccinia triticina benutzt Bedeutung BearbeitenDer Braunrost kann weltweit zu signifikanten Ernte Einbussen fuhren 2007 verringerte er die Ernte im wichtigsten Weizen anbauenden Bundesstaat der USA Kansas um 14 Die Einbussen resultieren aus einer geringeren Kornanzahl pro Ahre und einem geringeren Korngewicht Belege BearbeitenMelvin D Bolton James A Kolmer David F Garvin Wheat leaf rust caused by Puccinia triticina Molecular Plant Pathology Band 9 2008 S 563 575 doi 10 1111 J 1364 3703 2008 00487 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Braunrost des Weizens Puccinia triticina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wheat leaf rust bei Agricultural Research Service Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Braunrost des Weizens amp oldid 221452204