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Die Brannenburger Kunstlerkolonie war im 19 Jahrhundert eine Kunstlerkolonie in Brannenburg am Fusse des Wendelsteins in Bayern Das Inntal um Brannenburg bot den Malern des ausgehenden 18 und 19 Jahrhunderts alle Moglichkeiten zur kunstlerischen Betatigung Bei ihren Ausflugen von Munchen in das Gebirge stiessen sie auf eine Gegend welche mit der Ebene vor dem Inntal begann und mit dem weiten Talkessel bei Kufstein endet Unverfalschte Natur urwuchsige Bewohner ein durch die Tallage ganz spezielles Licht und preiswerte Unterkunfte das war es was die Kunstler erleben wollten in der Gegend um Brannenburg fanden sie es Da blieb kein Wunsch nach einem geeigneten Motiv unerfullt fur Maler aller Gattungen Landschafts Genre und Tiermaler Inhaltsverzeichnis 1 Entdeckung des Kunstlerortes 2 Kunstlerkolonie 1840 1860 3 Brannenburger Kulturspaziergang 4 Maler der Kolonie Auszug 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEntdeckung des Kunstlerortes BearbeitenNoch bevor das spater so bewunderte Barbizon in Munchen bekannt wurde war es der Historiker Lorenz von Westenrieder 1748 1829 der die Gegend um Brannenburg als geeigneten Ort fur Landschaftsmaler entdeckt hat Gemass seinen Tagebuchaufzeichnungen besuchte er 1780 das Schloss Brannenburg als Gast von Maximilian V Graf von Preysing Hohenaschau In seinem Aufsatz Uber den Zustand der Kunste in Bayern schrieb Westenrieder im gleichen Jahr Wir haben hier die herrlichsten Gegenden und so ganz romantische Landschaften in Bayern dass ich versichert bin die grossten Kunstler wenn sie selbe jemals gesehen hatten wurden sich freuen ihr Talent hier zu uben und ihre Werke worin sie das Schonste der Natur sammeln zu bereichern Auch zweifle ich nicht dass dies noch geschehen und dass ein Auslander kommen werde seinen Namen durch das woraus wir uns wenig zu machen scheinen zu verherrlichen Als erster Kunstler besuchte der Maler und spatere Galeriedirektor Johann Georg von Dillis das Inntal bei Brannenburg Kunstlerische Arbeiten aus den Jahren 1788 1791 und 1796 bezeugen dies Seinen Empfehlungen folgend fanden sich ab diesem Zeitpunkt namhafte Vertreter der Munchner Landschaftsmalerei in der Gegend ein Cantius Dillis Simon Warnberger Wilhelm von Kobell Max Josef Wagenbauer Johann Jakob Dorner der Jungere Carl Rottmann Ludwig Neureuther und viele andere mehr Von Jahr zu Jahr nahm der Zustrom an Kunstlern zu die sich in Brannenburg am Fusse des Wendelsteins nahe der Biber als geologischer Besonderheit mitten im Tal der Ruine Falkenstein in Fussmarsch Entfernung sowie vor den markanten Bergstocken Heuberg und Kranzhorn ihre Motive suchten Kunstlerkolonie 1840 1860 BearbeitenMit den Dresdener Malern Albert und Maximilian Zimmermann kamen um 1840 Kunstler nach Brannenburg die in Munchen eine Schule fur Landschaftsmalerei betrieben und sich mit ihren Schulern in den Sommermonaten zur Ausbildung nach Brannenburg begaben Durchaus moglich dass August Seidel einer von ihnen war Etliche 1840 datierte Zeichnungen und Aquarelle aus der Brannenburger Umgebung unterstutzen diese Vermutung So kann ab diesem Zeitpunkt von einer Kolonie gesprochen werden da sich die Kunstler einen Ort ausgesucht hatten an dem sich intensiv vor der Natur uben abends trefflich diskutieren feiern und sogar Theater spielen liess Somit handelt es sich bei der Brannenburger Kunstlerkolonie um eine der fruhesten in Deutschland Die Kunstler quartierten sich in den ortlichen Gasthofen bei Bauern Mullern und auf den benachbarten Almen ein Zu diesen sind Eduard Schleich der Altere und Carl Spitzweg zu zahlen Mit zu den bekanntesten Vertretern gehorte in den Jahren um 1860 Wilhelm Busch der in der Umgebung von Brannenburg ausfuhrlich gezeichnet hat Mehrere Brannenburger Skizzenbucher sind erhalten 1 Busch weilte mit Vertretern der Kunstlervereinigung Jung Munchen in Brannenburg die diese Kunstlerkolonie zu ihrem Sommerdomizil erkoren hatten 2 Auch vom Schweizer Landschaftsmaler Johann Gottfried Steffan ist bekannt dass er in Brannenburg Malschuler um sich hatte 3 Insgesamt haben sich nachweislich etwa 400 Kunstler im 19 Jahrhundert in Brannenburg aufgehalten Von einer Brannenburger Kunstlerkolonie kann man fur den Zeitraum von 1840 bis 1860 sprechen Zeitgenossen berichteten uber das Leben der Maler im Schloss Gasthof Beispielhaft erwahnt sei die Schilderung des Malers Karl Raupp 8 Leider ist die Chronik der Brannenburger Kunstlerkolonie verloren gegangen Dies ist der Schilderung Einstiges Kunstlerleben in Brannenburg von G A Horst aus dem Jahre 1861 zu entnehmen Brannenburger Kulturspaziergang BearbeitenDie Neue Brannenburger Kunstlerkolonie mit Kunstlern aus der Region hat als Hommage an die Maler von einst und als Forum fur das eigene Schaffen den Brannenburger Kulturspaziergang mit 11 Stationen und vielen Anekdoten zusammengestellt 4 Maler der Kolonie Auszug BearbeitenBenno Adam Fritz Bamberger Hans Beckmann Johan Christoffer Boklund Anton Braith Heinrich Burkel Wilhelm Busch Otto Frolicher Carl Haefner Carl Irmer Albert Kappis Johann Adam Klein Julius Lange Frederic Lee Bridell Friedrich August de Leuw Adolf Heinrich Lier Christian Mali Friedrich Maurer Paul Mohr Christian Morgenstern Julius Noerr Eduard Peithner von Lichtenfels Ferdinand Piloty Theodor Pixis Heinrich Poppel Carl Raupp Julius Rollmann Carl Rottmann Wilhelm Scheuchzer Wilhelm Schirmer Eduard Schleich der Altere Theodor Schuz Ludwig Sckell August Seidel Carl Spitzweg Johann Gottfried Steffan Friedrich Voltz Albert Zimmermann Max ZimmermannLiteratur BearbeitenLorenz von Westenrieder August Kluckhohn Hrsg Aus dem handschriftlichen Nachlasse L Westenrieders Denkwurdigkeiten und Tagebucher Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Historische Classe III Classe 16 1881 1 111 Lorenz von Westenrieder Jahrbuch der Menschengeschichte in Bayern Band 1 Strobl Munchen 1783 Georg Jacob Wolf Hrsg Die Entdeckung der Munchner Landschaft Bilder und Dokumente aus zwei Jahrhunderten Munchen Hanfstaengl 1921 Johann Georg von Dillis 1759 1841 Landschaft und Menschenbild Hrsg von Christoph Heilmann Ausstellungskatalog Neue Pinakothek Munchen Albertinum Dresden 1991 1992 Prestel Munchen 1991 ISBN 978 3 791 31154 8 Wilhelm Busch Handzeichnungen nach der Natur Werkverzeichnis aller erreichbarer Zeichnungen Hrsg Ruth Brunngraber Malottke Hatje Stuttgart 1992 ISBN 978 3 7757 0299 7 Mit den Malern durch den Landkreis Rosenheim F Aigner J Bernrieder Landratsamt Rosenheim Rosenheim 1989 Weblinks BearbeitenNorbert Schon Die Inntalmaler Albert Zimmermann ein Vertreter der heroischen Landschaftsmalerei Zimmermann Max Allgemeine Deutsche Biographie wikisourceEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Busch Handzeichnungen nach der Natur Werkverzeichnis von Ruth Brunngraber Malottke Hatje Stuttgart 1992 Johann Gottfried Steffan Landschaftsmaler 1815 1905 Biographie Werkverzeichnis Eva Sandor Schneebeli aktualisiert von Adrian Scherer Nimbus Kunst und Bucher AG Villa zum Abendstern Wadenswil 2009 Die Liebe der Kunstler zu Brannenburg auf n k b de Neue Kunstlerkolonie Brannenburg auf n k b de abgerufen am 21 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brannenburger Kunstlerkolonie amp oldid 233543998