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Der Botanische Garten in Halle Saale wurde im Jahr 1698 vier Jahre nach Grundung der halleschen Universitat von der Medizinischen Fakultat als Hortus Medicus Arzneigarten angelegt Er ist Teil des denkmalpflegerisch touristischen Netzwerks Gartentraume Sachsen Anhalt GartenpanoramaGrosses TropenhausSternwarte von Carl Gotthard LanghansSeerosenteich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gegenwart 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenAuf dem Gelande des Botanischen Gartens befand sich einst das bekannte Kloster Neuwerk Die Augustinermonche unterhielten Garten in denen nicht nur Gemuse und Obst sondern auch Heilkrauter wuchsen Aus dieser Zeit ist allerdings nichts geblieben denn nach Aufhebung des Klosters 1531 wurde das Gelande zum Furstengarten der Erzbischofe von Magdeburg der Landesherren der Stadt Halle Im Jahr 1698 liess der Professor fur theoretische Medizin und konigliche Leibarzt Georg Ernst Stahl in einem Teil dieses Gartens die ersten Beete pflanzen Gut 100 Jahre spater gelang es der halleschen Universitat den ganzen Grund und Boden anzukaufen und damit die Voraussetzungen fur einen Botanischen Garten zu schaffen Die auf dem Gelande des Gartens 1788 von Carl Gotthard Langhans im klassizistischen Stil errichtete historische Sternwarte hatte 1802 auch Goethe besucht Der Bau mit den vier exakt nach den Himmelsrichtungen ausgerichteten Balkons wurde rekonstruiert und gilt heute als Wahrzeichen des Botanischen Gartens von Halle 1799 gediehen im Botanischen Garten schon 2 962 Pflanzenarten Eine Blutezeit erlebte der Garten unter Kurt Sprengel auf dessen Initiative hin jahrlich ein Samenkatalog herausgegeben wurde der zu einem weltweiten Samenaustausch mit anderen Botanischen Garten fuhrte Der Bestand stieg dadurch bis 1825 auf ca 7 000 Pflanzenarten an Nach dem Tod von Kurt Sprengel wurde 1833 Diederich Franz Leonhard von Schlechtendal Direktor des Botanischen Gartens 1872 wurde das Grosse Tropenhaus errichtet und im Jahre 1902 konnte der Bau des Victoria Hauses vollendet werden In den Jahren 1932 bis 1945 wurde der Garten unter Wilhelm Troll verstarkt in die Forschungen des botanischen Instituts eingebunden und umgestaltet In den Nachkriegsjahren wurden mehrere neue Anlagen wie das Sukkulenten Schauhaus das Immergrunen Haus und weitere Anlagen gebaut Gegenwart BearbeitenDer Garten der sich in einen Freiland und einen Gewachshausbereich unterteilt steht heute unter der Verantwortung des Instituts fur Geobotanik der Martin Luther Universitat das Pflanzen fur die Arbeit der verschiedenen Fachbereiche kultiviert Es werden rund 12 000 Arten aus der ganzen Welt auf 4 5 ha kultiviert davon rund 3 000 m unter Glas Innerhalb des Freilandbereiches gibt es Anlagen fur Steppenpflanzen das Arboretum die Waldanlage das Alpinum den Dunen und Strandflur das Moorbeet die Etesienflur die Schotterflur sowie eine Farnanlage Die historische Systemanlage wurde auf Grundlage des von Adolf Engler entwickelten Naturlichen Systems der Pflanzenfamilien eingerichtet Der Gewachshausbereich besteht aus dem Tropenhaus dem Victoria Haus mit der gleichnamigen Riesen Seerose Amazoniens Orchideen und einer Sammlung von Mangrove Pflanzen dem Wasserpflanzenhaus dem Immergrunen Haus dem Sukkulenten und Kakteenhaus dem Mongoleihaus sowie dem Erdhaus in dem auch fleischfressenden Pflanzen zu besichtigen sind Seit 1971 existiert im inzwischen uber 300 Jahre alten Botanischen Garten eine Botanikschule die die erste ihrer Art in Deutschland war Neben anschaulichem Biologieunterricht fur Schulklassen werden Fortbildungen fur Lehrer und Studenten angeboten Der Freundeskreis des Botanischen Gartens e V wurde 1996 gegrundet mit dem Ziel das offentliche Interesse fur den Garten als traditionellen Bestandteil der Universitat und als Sehenswurdigkeit Halles zu vertiefen Denkmalschutz BearbeitenUnter der Erfassungsnummer 094 71186 ist im Denkmalverzeichnis der Stadt Halle der Botanische Garten als Baudenkmal verzeichnet Das betrifft im Einzelnen das Gebaude des Botanischen Instituts erbaut 1842 bis 1844 durch den Architekten August Stapel Erweiterung und Umbau 1871 72 und 1899 1900 das Observatorium von 1788 den Wirtschaftshof des Botanischen Gartens eine reizvolle um einen Innenhof gruppierte Baugruppe erbaut Ende des 18 bis Mitte des 19 Jahrhunderts das Grosse Tropenhaus auch Palmenhaus ein hohes Glashaus mit Walmdach und einer vorgelegten zweigeschossigen Backsteinfassade erbaut 1872 73 durch den Architekten Rudolf Steinbeck sowie die Villa Neuwerk 21 erbaut 1925 nach Planen von Bruno Fohre heute Sitz des Instituts fur Geobotanik und ebenfalls zum Denkmalbereich des Botanischen Gartens gehorend Literatur BearbeitenHolger Brulls Dorothee Honekamp Stadt Halle Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 4 Fliegenkopf Verlag Halle Saale 1996 ISBN 3 910147 62 3 S 39 40 Fritz Kummel Hrsg 300 Jahre Botanischer Garten der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Fliegenkopf Verlag Halle Saale 1998 ISBN 3 930195 36 4 M H Hofmann M Bremer Botanischer Garten der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Martin Luther Universitat Halle Saale 2014 Faltblatt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Botanischer Garten Halle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle InternetprasenzNormdaten Korperschaft GND 502649 0 lobid OGND AKS VIAF 155351096 51 488888888889 11 961388888889 Koordinaten 51 29 20 N 11 57 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Botanischer Garten Halle amp oldid 238386693