Borzygniew (deutsch Borganie von 1937 bis 1945 Bergen) ist ein Dorf in der Landgemeinde Mietków im Powiat Wrocławski (Kreis Breslau) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Borzygniew Borganie | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Wrocławski | ||
Gmina: | Mietków | ||
Geographische Lage: | 50° 58′ N, 16° 38′ O | ||
Einwohner: | 489 (2011) | ||
Postleitzahl: | 55-081 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DWR |
Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
- Katholische Kirche St. Barbara (Kościół pw. św. Barbary). Die auf einer Anhöhe gelegene frühgotische Saalkirche stammt aus der 2. Hälfte des 13. oder von dem Beginn des 14. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit noch erhalten sind eine Sakramentshausnische im Chor mit Wimperg und rosettengeschmücktem Eisengitter sowie eine dreiblättrige Piscina-Nische. In der Kirche gibt es noch ein Epitaph von Kaspar von Schindel (gestorben 1562) sowie mehrere ganzfigürliche Grabplatten seiner Familie von 1574 bis 1611. Die Ausstattung ist im Wesentlichen barock.
- Das im Stil der Spätrenaissance erbaute Schloss Borganie (Pałac w Borzygniewie) bestand aus zwei an den Längsseiten aneinandergebauten Häusern. Charakteristisch war, dass diese nicht nur an den Schmalseiten von Giebeln abgeschlossen waren, sondern auch in Richtung auf das Gebirge hin. Die Baugliederung ist – heute noch teilweise erkennbar – durch Voluten und kleine Pfeiler außerordentlich aufgelockert. Das noch erhaltene Portal auf der südlichen Längsseite ist durch Pilaster eingefasst und trägt eine Kartusche, auf der das Baujahr 1613 und die Inschrift „ich bauet dieses Haus nicht aus Hoffart sonder aus not“ vermerkt ist. Das Gebäude wurde errichtet für Christoph von Mühlheim und Domantz und seine Ehefrau Barbara, eine geborene von Seidlitz. Später war das Anwesen in Besitz des Adelsgeschlechts Zedlitz. Im Jahr 1872 ging das Schloss aus dem Besitz von Uslar und Gleichen an Albert Scheler. Im Jahr 1937 musste das Schloss an den Staat verkauft werden, weil hier ein Staubecken errichtet werden sollte. Im April 1945 wurde der Bau in Brand geschossen.
Weblinks Bearbeiten
Commons: Schloss Borganie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur Bearbeiten
- Helmut Sieber: Schlösser in Schlesien. Weidlich, Frankfurt/Main 1971, S. 44–45.
Einzelnachweise Bearbeiten
- Sławomir Brzezicki, Ernst Badstübner: Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Band 1: Schlesien. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 165 f.