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Boris Jewgenjewitsch Raikow russisch Boris Evgenevich Rajkov 8 Septemberjul 20 September 1880greg in Moskau 1 August 1966 in Leningrad war ein russischer Biologe und Historiker der Naturwissenschaften Wegen einer Auseinandersetzung uber die Lehren des sowjetischen Genetikers Trofim Denissowitsch Lyssenko verlor er seine akademische Stellung Inhaltsverzeichnis 1 Schule Studium und Lehrer 2 Padagogische Arbeiten 3 Professur Herausgeber und Verhaftung 4 Entlassung wegen Lyssenko 5 Rehabilitation 6 Schriften Auswahl 7 Einzelnachweise 8 LiteraturSchule Studium und Lehrer BearbeitenAls Sohn eines Arztes besuchte er ein russisches Gymnasium in Helsinki und in St Petersburg Dort begann er im Jahre 1899 ein Studium der Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt der Biologie Wegen seiner politischen Tatigkeiten wurde er nach Wytegra verbannt Da er politisch als unzuverlassige Person eingestuft wurde absolvierte er im Jahre 1905 sein Examen als Externer Wegen seiner politischen Arbeit nahem er eine Arbeit an der Schule Lesnaja in St Petersburg im Fach Naturwissenschaften In seiner Zeit als Lehrer veroffentlichte er einige naturwissenschaftliche Bucher die in Russland grosse Beachtung fanden Mit anderen gab er ab 1912 die Zeitschrift Die Naturwissenschaften in der Schule heraus 1 Padagogische Arbeiten BearbeitenIm Jahre 1913 wechselte er in St Petersburg an das Psychoneurologische Institut der bedeutendsten Oberschule am Ort Dort war Wladimir Michailowitsch Bechterew massgeblich tatig Die Ernennung zum Professor erfolgte im Jahre 1918 Mit anderen grundete er im Jahre 1919 die Zentrale padagogische biologische Station in Petrograd Mit dem Zoologen Michail Nikolajewitsch Rimski Korsakow 1873 1951 gab er im Jahre 1924 eine zweibandige Ausgabe zu dem Thema Exkursionen in der Zoologie heraus Diese Veroffentlichung reihte sich in seine Bemuhungen ein mit Hilfe der 1908 gegrundeten Gesellschaft zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Bildung bessere Methoden der Lehre an Hochschulen und Akademie einerseits und an Schulen der mittleren und unteren Ebene anderseits einzufuhren 2 Professur Herausgeber und Verhaftung BearbeitenAb 1920 ubernahm das Ordinariat am Alexander Herzen Institut fur Padagogik in Petrograd und lehrte dort Methodik im Unterricht in den Naturwissenschaften Intensiv betreute er die Herausgabe der Zeitschriften Die Naturwissenschaften in der Schule von der bis 1930 zweiundfunfzig Bande erschienen Von 1925 bis 1930 gab er auch die Zeitschrift Biologie und Schule heraus von der sechs Bande veroffentlicht wurden Auch beschaftigte er sich seit 1916 mit der Anfertigung von historischen Untersuchungen uber die Entwicklung der Naturwissenschaften in der Lehre der Schulen Nach 1930 brachen dann seine bisherigen Studien ab Im Zuge der stalinistischen Verfolgungen wurde er in Leningrad verhaftet Ab 1934 ubernahm er die Leitung eines medizinisch diagnostischen Instituts auf der Halbinsel Kola 3 Obwohl das fur ihn eine wissenschaftliche Neuorientierung bedeutete konnte er auch diese Einrichtung vorbildlich zu einem Musterinstitut gestalten Im Jahre 1937 verfasste er dann eine Studie zur Entwicklung des Heliozentrismus in Russland Nach der deutschen Invasion wurde er mit seiner Familie im Jahre 1941 nach Archangelsk umgesiedelt wo er am Padagogische Institut tatig wurde In diesen Kriegstagen verlor er seine bisherige personliche Bibliothek Auch dort baute er den padagogischen Lehrplan aus und eine naturwissenschaftliche Fakultat mit einem vierjahrigen Studium konnte beginnen Entlassung wegen Lyssenko BearbeitenNach 1945 kehrte er nach Leningrad zuruck und erlangte die Promotion zum Doktor der padagogischen Naturwissenschaften Im Jahre 1948 geriet er in eine Auseinandersetzung mit dem Genetiker Trofim Denissowitsch Lyssenko und seiner Lehre von der Vererbung von Eigenschaften Als Folge verlor er seine Lehrberechtigung und wurde aus der Akademie fur Padagogische Wissenschaften der UdSSR ausgeschlossen In dieser Notlage unterstutzte ihn der damalige Prasident der Akademie der Wissenschaften der UdSSR AdW UdSSR Sergei Iwanowitsch Wawilow In Leningrad war gerade eine Stelle der Filiale der AdW der UdSSR dem spateren Institut fur Geschichte der Naturwissenschaften und Technik frei geworden wo er bis 1966 arbeiten konnte Ab 1957 wurde er auch als Redakteur fur die Zeitschrift Fragen der Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik tatig Rehabilitation BearbeitenIm Jahre 1960 nachdem sich inzwischen Lyssenkos Lehren als Irrlehren herausgestellt hatten wurde er feierlich rehabilitiert In einem Band zu seinem 80 Geburtstag wurde sein bisheriges Schaffen geehrt Von 1906 bis zum Jahre 1959 allein konnte er 253 Veroffentlichungen nachweisen Die Abteilung des Instituts fur Geschichte der Naturwissenschaften und Technik ehrte ihn am 23 September 1965 mit einer festlichen Sitzung was eine besondere Anerkennung seiner bisherigen Arbeiten auf dem Gebiet der Geschichte der russischen Wissenschaften bedeutete Schriften Auswahl BearbeitenAus der Geschichte der heliozentrischen Weltanschauung in Russland russ 1947 Die russischen Biologen und Evolutionstheoretiker vor Darwin russ 4 Bande 1947 2 erw Aufl enthalt Studien zu folgenden Personen Band 1 1952 Michail Lomonossow Peter Simon Pallas Caspar Friedrich Wolff Michael Tauscher Jakow Kusmitsch Kaidanow ru Ludwig Heinrich von Bojanus Band 2 1951 Karl Ernst von Baer Christian Heinrich Pander Dmitri Iwanowitsch Sokolow Karl Eduard Eichwald Pawel Fjodorowitsch Gorjaninow Grigori Jefimowitsch Schtschurowski ru und die Moskauer Transformisten der 1830er Jahre d h die Professoren der Moskauer Universitat M G Pawlow Mychajlo Maxymowytsch und G Je Schtschurowski Band 3 1955 Karl Rouillier Band 4 1959 Nikolai Alexejewitsch Sewerzow Sergei Alexejewitsch Ussow ru Jakow Andrejewitsch Borsenkow ru Anatoli Petrowitsch Bogdanow Andrei Nikolajewitsch Beketow ru Leon Cienkowski Alexander Graf Keyserling Paths and methods of education in natural sciences russ Moskau 1960 Caspar Friedrich Wolff In Zool Jahrbuch Syst 91 1965 S 555 626 Karl Ernst von Baer 1792 1876 Sein Leben und sein Werk In Acta Historica Leopoldina Nummer 5 Leipzig 1968 S 10 516 russ 1961 Christian Heinrich Pander ein bedeutender Biologe und Evolutionist 1794 1865 Frankfurt am Main 1984 russ Moskau 1964 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Koch hrsg 5000 Sowjetkopfe Koln 1959 Heinrich von Knorre Einleitung zur deutschen Ubersetzung der Baer Biographie in Acta Historica Leopoldina Nummer 5 Leipzig 1968 S 11 Ilse Jahn Hrsg Geschichte der Biologie 3 neue Auflage Hamburg 2004 S 932 Literatur BearbeitenHeinrich von Knorre Boris Raikov Lebensbild eines sowjetischen Historikers der Biologie 1880 1966 In Zeitschrift fur arztliche Fortbildung Vol 61 Nr 2 Januar 1967 S 105 106 Normdaten Person GND 121648605 lobid OGND AKS LCCN n85816003 VIAF 5793577 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raikow Boris JewgenjewitschALTERNATIVNAMEN Rajkov Boris Evgenevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Biologe und Historiker der NaturwissenschaftenGEBURTSDATUM 20 September 1880GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 1 August 1966STERBEORT Leningrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boris Jewgenjewitsch Raikow amp oldid 227366194