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Als Bielkesche Munzwirren werden die kriminellen Machenschaften des Generalgouverneurs von Schwedisch Pommern Graf Nils Bielke im Zusammenhang mit der Pragung minderwertiger hohensteinscher Munzen in Stettin wahrend der Kleinen Kipperzeit bezeichnet Obwohl nach der Reichsmunzordnung nicht dazu berechtigt betrieb Gustav Graf zu Sayn Wittgenstein Hohenstein 1701 seit 1671 in Ellrich eine eigene Munzprageanstalt eine sogenannte Heckenmunze Spater wird man die Ellricher Munze als die furchtbarste und verderblichste Heckenmunze die in ihrem verruchten Treiben mit dem Gebrauch falscher Jahreszahlen und der Nachahmung fremder Munzen in Deutschland von keiner anderen uberboten wurde charakterisieren 1 Wegen dieser Machenschaften musste die Anstalt in Ellrich 1687 geschlossen werden Replik eines hohensteinschen 2 3 Talers von 1676Wittgenstein wandte sich daraufhin an den schwedischen Konig Karl XI und dieser erteilte am 8 August 1688 dem Generalgouverneur von Pommern dem Grafen Nils Bielke die Vollmacht in Stettin unter strengster Geheimhaltung hohensteinsche Munzen zu pragen Daraufhin wurde der bisherige Stettiner Munzmeister David Heinrich Matthaus nach Stralsund versetzt die ubrigen Munzbeamten entlassen und der Ellricher Munzmeister Johann Leonhard Arensburg kam als Munzmeister nach Stettin Die in Stettin nun unter Arensburg gepragten minderwertigen Munzen wurden heimlich nach Hamburg geschafft und dort in Umlauf gebracht Den Gewinn teilten sich der schwedische Konig sein Gouverneur Bielke und Munzmeister Arensburg Es wurden uberwiegend 2 3 Taler Stucke mit schlechtem Munzfuss und gefalschten Jahreszahlen z B 1676 1683 oder 1688 gepragt Obwohl in Brandenburg und Mecklenburg sich bald der Verdacht erhartete dass in Stettin falsch gepragt wurde liess der Konig Bielke gewahren Erst nachdem Karl XI 1697 gestorben war liess Karl XII 1698 Bielke und Arensburg verhaften und es folgte ein langer Prozess der erst am 15 April 1705 mit dem Todesurteil fur Bielke endete Auf Fursprache der Koniginwitwe Hedwig Eleonora wurde Bielke im Juni 1705 begnadigt blieb aber fur den Rest seines Lebens vom Hof verbannt Literatur BearbeitenWolff Die Heckenmunze des Grafen Gustav zu Sayn Wittgenstein zu Clettenberg 1672 1691 In Harzische Munzkunde Zeitschrift des Harzvereins Gottingen Wernigerode 1879 S 299 307 O Malmstrom Hogmalsprocessen mot Nils Bielke Stockholm 1899 Joachim Kruger Zwischen dem Reich und Schweden Die landesherrliche Munzpragung im Herzogtum Pommern und in Schwedisch Pommern in der fruhen Neuzeit Nordische Geschichte Bd 3 Berlin 2006 ISBN 3 8258 9768 0Anmerkungen Bearbeiten nach Universitatsrat Wolff in Lit 1879 S 299 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bielkesche Munzwirren amp oldid 203066073