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Bestia ist ein 1916 in Warschau im damals zum Russischen Zarenreich gehorenden Polen gedrehter Stummfilm mit Pola Negri in der Hauptrolle FilmTitel BestiaProduktionsland PolenOriginalsprache PolnischErscheinungsjahr 1917Lange 48 MinutenStabRegie Aleksander HertzDrehbuch Aleksander HertzProduktion Aleksander Hertz fur Sfinks WarschauKamera Witalis Korsak GologowskiBesetzungPola Negri Pola Basznikow Jan Pawlowski Dimitri Witold Kuncewicz Alexi Vilineff Kaufmann Maria Duleba Sonia seine Frau Lya Mara als Mia Mara Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Einordnung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie junge Pola ein echter Wildfang ist das Sorgenkind ihrer Eltern Sie lebt in den Tag hinein und feiert bis spat in die Nacht Die Eltern versuchen ihre Tochter zu bandigen doch vergebens Als es eines Abends mal wieder zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem Vater kommt beschliesst Pola gemeinsam mit ihrem Freund Dimitri den standigen Drangsalierungen und Bevormundungen daheim zu entfliehen Bald hat Pola aber auch von Dimitri genug und trennt sich gleichfalls von ihm Im betrunkenen Zustand stiehlt sie ihm all sein Geld und lasst ihm lediglich eine kurze Mitteilung zuruck Polas erster Job in ihrem von neugewonnener Freiheit bestimmten Leben wird der einer Angestellten in einem Modesalon Bald aber entdeckt Pola ihre wahre Leidenschaft den Tanz Nach einigem Hin und Her wird sie von einem Cabaret als hauseigene Tanzerin verpflichtet Dort lernt das junge ungestume Madchen den wohlhabenden Kaufmann Alexi Vilineff kennen mit dem sie daraufhin ein Verhaltnis beginnt Sie erhofft sich von dem deutlich alteren Mann nicht weniger als geheiratet zu werden damit sie ein Leben in Saus und Braus verbringen kann Eines Tages betritt Pola an der Seite Alexis ein vornehmes Restaurant um gemeinsam zu dinieren Sofort erblickt sie Dimitri der hier als Kellner arbeitet Dimitri hat nicht vergessen dass Pola ihn bestohlen hat und will sich dafur an ihr rachen Pola erfahrt wenig spater den zweiten Schock ihr reicher Kaufmann ist bereits verheiratet und hat sogar Kinder Sie beschliesst daraufhin Vilineff nicht mehr wieder zu sehen Pola ahnt nicht dass Alexi seine Frau bereits ihretwegen verlassen hat In dem Moment in dem Pola glaubt sie sei schon ganz unten begegnet sie Dimitri auf der Strasse der auf sie schiesst Sie stirbt Nun beabsichtigt Alexi reumutig zu Frau und Kindern zuruckzukehren Doch die seit geraumer Zeit schwer erkrankt ist mittlerweile gestorben Produktion BearbeitenDer rund 48 minutige Film entstand inmitten des Ersten Weltkriegs in dem unter deutscher Militarherrschaft stehenden Warschau Bestia erlebte dort am 5 Januar 1917 seine Urauffuhrung Es ist unsicher ob der Film in Deutschland gezeigt wurde Oftmals kursiert der Titel Die polnische Tanzerin der aber bisweilen auch auf Polas Erstling Sklavin der Sinne 1914 angewendet wird Das Melodram kann als typisch fur die fruhen Stummfilme Pola Negris gesehen werden ihren dort gezeigten Rollentypus den Vamp sollte sie spater immer wieder spielen 1 2 Bestia besitzt filmhistorisch zwei Bedeutungen es ist der einzige polnische Negri Film der heute zumindest in Teilen noch existiert und der letzte russisch polnische Film der Kunstlerin ehe sie 1917 nach Deutschland verpflichtet wurde In einer Nebenrolle ist die damals noch weitgehend unbekannte Lya Mara unter dem Pseudonym Mia Mara zu sehen Auch sie folgte 1917 einem Angebot nach Berlin und wurde wie die Negri ein grosser Stummfilmstar Regisseur Aleksander Hertz 1879 1928 ist einer der heute nahezu vergessenen Filmschaffenden Polens Dabei kommt ihm bezuglich der Filmgeschichte Polens eine uberragende Bedeutung zu Noch wahrend der Zarenherrschaft besass er die bedeutendste Produktionsfirma in Warschau die Sfinks und inszenierte bzw stellte eine Reihe von damals sehr erfolgreichen Filmen her darunter mehrere mit Pola Negri 2011 erschien Bestia in den USA auf DVD Einordnung BearbeitenLotte H Eisner schrieb uber die junge Pola Negri Sie ist die Magnani der Stummfilmzeit vital temperamentvoll Verfuhrerisch wie zu ihren Anfangen die Lollobrigida Sie spielt nicht ist kaum Schauspielerin im damaligen oder heutigen Sinne Sie ist einfach da Die Negri reprasentiert die gesunde Sinnlichkeit in all ihrer Ursprunglichkeit Da ist nichts zu tufteln und nichts getuftelt In einer Zeit der runden Formen ist sie lebensprall und doch geschmeidig wie eine Pantherkatze Unbelastet ist sie nur Verfuhrung Ihr intellektueller vergeistigter Gegenpol ist die grosse Asta Nielsen Pola die Polin ist ein Wesen voller Unbedenklichkeit beherrscht von Instinkten Sie ist die Tanzerin in Sumurun mit all ihrer Korperbiegsamkeit mit all ihrer rhythmisch naturhaften Wildheit Nicht umsonst scheint sie pradestiniert dafur man drehte als ersten Film mit ihr die polnische Tanzerin und spaterhin die spanische Tanzerin 3 Weblinks BearbeitenBestia bei IMDb englisch Bestia bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten vgl Pola Negri In Hans Michael Bock Hrsg CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 9 D 1 Edition Text Kritik Munchen 1987 Loseblattausgabe Vgl Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 5 L N Rudolf Lettinger Lloyd Nolan Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 631 Lotte H Eisner Die Magnani der Stummfilmzeit Essay In Offizieller Festspiel Almanach 14 Internationale Filmfestspiele Berlin 1964 Filmblatter Jg 17 Nr 25 26 1964 ZDB ID 392290 x Filmblatter Verlag Berlin 1964 S 62 Anlasslich einer Pola Negri Retrospektive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bestia Film amp oldid 187992548