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Der Beschuss einer Douglas C 47 der Sabena bei Maribor war ein Ereignis im Kalten Krieg Am 3 Juni 1954 wurde eine Douglas C 47 A 1 DK eine militarische Version der Douglas DC 3 der belgischen Fluggesellschaft Sabena mit dem Kennzeichen OO CBY mit der ein Charterfrachtflug vom englischen Flughafen Blackbushe uber den Fliegerhorst Melsbroek in Belgien und den Flughafen Munchen Riem zum Flughafen Belgrad Dojno Polje durchgefuhrt wurde uber dem eigentlich blockfreien Jugoslawien von einer sowjetischen MiG 15 beschossen Die im Inneren der DC 3 explodierenden Projektile toteten den Bordfunker Den Piloten gelang es umzukehren und am Flughafen Graz notzulanden 1 Beschuss einer Douglas C 47 der Sabena bei MariborEine baugleiche Maschine der SabenaUnfall ZusammenfassungUnfallart Beschuss durch KampfflugzeugOrt 10 km sudlich von Maribor Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik JugoslawienDatum 3 Juni 1954Todesopfer 1Uberlebende 3LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten 48 Douglas DC 3 C 47 A 1 DKBetreiber Belgien SabenaKennzeichen Belgien OO CBYAbflughafen Blackbushe Airport Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich1 Zwischenlandung Fliegerhorst Melsbroek Belgien Belgien2 Zwischenlandung Flughafen Munchen Riem Deutschland BR BR Deutschland3 Zwischenlandung Flughafen Graz Osterreich Osterreich Ausweichflughafen Zielflughafen Flughafen Belgrad Dojno Polje Jugoslawien Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien nicht erreicht Passagiere 0Besatzung 4Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Hintergrund und Flugplan 3 Besatzung 4 Verlauf der Ereignisse 5 Nach der Landung 6 Unfalluntersuchung 7 Reaktionen 7 1 Kapitan der nachfolgenden Maschine OO AWK der Sabena 7 2 Sowjetunion 8 Verbleib der Maschine 9 Quellen 10 EinzelnachweiseMaschine BearbeitenDas Flugzeug war eine Douglas DC 3 C 47 A 1 DK Die Maschine mit der Werknummer 11982 wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges im Werk der Douglas Aircraft Company in Oklahoma City Oklahoma gebaut und am 21 Oktober 1943 mit dem militarischen Luftfahrzeugkennzeichen 42 92207 an die United States Army Air Forces USAAF ausgeliefert Die Maschine wurde im Rahmen des Leih und Pachtgesetzes im Januar 1944 an das No 353 Squadron der Royal Air Force weitergegeben bei der sie das Luftfahrzeugkennzeichen FL575 erhielt Am 26 Juni 1946 wurde die Maschine an die USAAF zuruckgegeben und wenig spater als Uberbestand kategorisiert und ausgeflottet Die Maschine wurde anschliessend an die indische Orient Airways verkauft und mit dem neuen Luftfahrzeugkennzeichen VT CGE wiederzugelassen Zum Zwecke eines Weiterverkaufs wurde die Maschine auf das Kennzeichen VT CPK umregistriert der Verkauf kam jedoch nicht zustande sodass die Maschine im Oktober 1947 mit dem pakistanischen Kennzeichen AP AAK erneut auf die mittlerweile pakistanische Fluggesellschaft Orient Airways zugelassen wurde Die Sabena ubernahm die Maschine im Juni 1953 und liess sie mit dem Kennzeichen OO CBY zu Das zweimotorige Mittelstreckenflugzeug wurde von zwei Doppelsternmotoren Pratt amp Whitney R 1830 92 Twin Wasp mit je 1200 PS Leistung angetrieben 2 Hintergrund und Flugplan BearbeitenIm Jahr 1954 kaufte das jugoslawische Landwirtschaftsministerium in Grossbritannien Zuchtschweine Sabena erhielt den Auftrag fur die Abwicklung der Transporte nachdem sie mit Jugoslovenski Aerotransport JAT der jugoslawischen nationalen Fluggesellschaft zusammengearbeitet hatte Die Sabena Frachtfluge fanden ab Montag den 24 Mai 1954 statt Insgesamt wurden 17 Fluge kalkuliert die spater auf 34 Fluge erweitert wurden In der Regel flogen zwei Maschinen gleichzeitig die Strecke jedoch nicht in Formation sondern in einem Abstand von etwa einer Stunde Am Tag des Zwischenfalls war OO CBY die erste Maschine die DC 3 OO AWK der Sabena folgte ihr 3 Der Flug sollte vom englischen Flughafen Blackbushe zum Flughafen Belgrad Dojno Polje fuhren unterwegs waren zwei Zwischenstopps zur Betankung auf dem Militarflugplatz Melsbroek bei Brussel und dem Flughafen Munchen Riem vorgesehen 3 Besatzung BearbeitenDie vier Besatzungsmitglieder der Maschine waren am 3 Juni der Flugkapitan Arsene Devreese der britische Erste Offizier Douglas Wilson ein ehemaliger Angehoriger der Royal Air Force der 41 jahrige Bordfunker Jozef Marie Clauwaert 19 Dezember 1912 in Aalst der hinter dem Cockpit im Funkraum sass sowie der Bordmechaniker Victor Sluyts Sluyts der seit Juni 1949 fur die Sabena arbeitete kummerte sich im Flug um die Anlagen zum Transport der Tiere 3 Verlauf der Ereignisse Bearbeiten nbsp Ein Jagdflugzeug vom Typ MiG 15Der Flug verlief bis Munchen ohne nennenswerte Vorkommnisse Die Maschine startete um 08 03 Uhr Ortszeit vom Flughafen Munchen Riem zum Weiterflug nach Belgrad 55 Minuten vor dem Start der hinterherfliegenden Maschine OO AWK 3 Laut der Flugsicherung in Munchen folgte die Maschine der Flugroute Amber 10 in 10 000 Fuss Hohe zum Ungerichteten Funkfeuer von Salzburg und flog dann uber die empfohlene Flugroute ADR569 das Ungerichtete Funkfeuer von Graz an Die Besatzung meldete der Uberflug in Salzburg werde um 08 31 Uhr Ortszeit in 11 500 Fuss Hohe stattfinden also wie im Flugplan angegeben Die Maschine erreichte diese Hohe um 08 37 Uhr Das Ungerichtete Funkfeuer in Graz wurde um 09 25 Uhr Ortszeit und damit mit einer Verspatung von vier Minuten erreicht Die Piloten wechselten anschliessend den Kurs in Richtung Zagreb Zwischen Graz und Zagreb flog der Kapitan auf der Flugroute 12A in einer Hohe von 7 500 Fuss wie im Flugplan angegeben Die Wetterbedingungen waren gut Um 09 28 Uhr gab die Flugsicherung in Wien der Besatzung die Anweisung sich mit der Flugsicherung in Zagreb in Verbindung zu setzen Die Flugsicherung in Wien informierte die Flugsicherung in Zagreb um 09 30 Uhr daruber dass die Maschine voraussichtlich um 09 55 Uhr Ortszeit Zagreb erreichen sollte 3 Etwa zur gleichen Zeit bemerkte die Besatzung der DC 3 wie sich ein sowjetisches Kampfflugzeug vom Typ MiG 15 ihrer Maschine naherte Gemass Kapitan Devreese war der Erste Offizier Wilson der erste der vier Minuten nach dem Uberfliegen von Graz auf die Maschine aufmerksam wurde Zunachst habe das Jagdflugzeug die Maschine auf derselben Hohe von Steuerbord nach Backbord umflogen Anschliessend habe sich die MiG der DC 3 deutlich angenahert Wilson gab spater an zu diesem Zeitpunkt die durch die Dusenstrahlen des Jagdflugzeugs erzeugten Vibrationen gespurt zu haben Er habe die Silhouette des Piloten deutlich sehen konnen Nach einer dritten Annaherung sei die MiG aus dem Blickfeld der DC 3 verschwunden woraufhin die Besatzungsmitglieder vermuteten der Pilot habe nur einen Identifikationsauftrag durchgefuhrt 3 Der Bordfunker Jozef Clauwaert wurde benachrichtigt dass eine MiG in der Nahe sei Er kam ins Cockpit um das Flugzeug zu sehen und ging wieder zu seinem Platz zuruck Dann griff das Kampfflugzeug ohne Warnung an und feuerte auf die DC 3 3 Mindestens vier Projektile trafen die Rumpfhulle der Maschine 1 zwei explodierten in deren Inneren Ein drittes Projektil punktierte zwar den Rumpf drang jedoch nicht vollstandig in ihn ein sondern explodierte aussen Projektilfragmente die das Flugzeug trafen beschadigten unter anderem den rechten Kraftstofftank Ein viertes Projektil explodierte nicht beschadigte jedoch die rechte Tragflache und die ausseren Landeklappen dieser Tragflache Die Hydraulikanlage der DC 3 wurde beschadigt und ein Steuerkabel der Hohenruder getroffen Das Cockpit war ebenso durchbohrt wie das Frontfenster eines der Piloten Einige Cockpit Instrumente sowie das VHF2 Bedienfeld wurden beschadigt Das Chronometer blieb bei 08 36 Uhr GMT stehen Auch in die Funkerkabine drangen Projektile ein Durch eine Explosion wurde der Bordfunker Jozef Marie Clauwaert getotet Der Kommandant Devreese wurde durch Splitter in seiner Schulter schwer verletzt der Flugingenieur Victor Sluyts nur leicht Ein Teil der beforderten Tiere wurde getotet andere verletzt 3 Nach dem Angriff bat Copilot Wilson den Flugingenieur Sluyts in den hinteren Teil des Flugzeugs zu steigen und die Tragflachen und Steuerklappen zu inspizieren Die Inspektion schlug beim ersten Mal aufgrund der Rauchentwicklung im Inneren der Maschine fehl Sluyts versuchte es ein zweites Mal und bemerkte keine sichtbaren strukturellen Schaden Als die Maschine wieder in die Wolken eingeflogen war sagte Kapitan Devreese dem Ersten Offizier Wilson er sei getroffen worden Wilson ubernahm daraufhin fur seinen verletzten Kollegen die Kontrolle uber die Maschine Er bat ihn den Autopiloten abzuschalten Als Devreese wegen seiner inzwischen eingetretenen Bewusstlosigkeit wiederholt nicht auf seine Anweisungen reagierte schaltete Wilson den Autopiloten selbst ab und brachte die Maschine in einen rechtsgerichteten spiralformigen Sinkflug Er flog Ausweichmanover mit der Maschine wobei er versuchte in die Wolkendecke auszuweichen um dem Piloten des Abfangjagers die Sicht auf die DC 3 zu nehmen Wilson flog von Wolke zu Wolke reduzierte die Geschwindigkeit in den Wolken und erhohte die Geschwindigkeit zwischen den Wolken Die Piloten versuchten mehrmals Luftnotlage zu erklaren aber die Funkrufe wurden nicht empfangen Wilson erkannte dann dass das zweite UKW und ein Funkkompass durch den Beschuss beschadigt worden waren 3 Um 09 46 Uhr teilte die Flugsicherung in Zagreb der Flugsicherung in Wien mit sie konne das Flugzeug seit 09 31 Uhr nicht kontaktieren die DC 3 befinde sich wahrscheinlich uber der osterreichisch jugoslawischen Grenze Um 09 56 Uhr Ortszeit erkundigte sich die Flugsicherung in Zagreb bei den Kollegen in Wien ob sie Funksignale von der Maschine erhalten hatten Drei Minuten spater erhielten sie die Antwort um 09 53 Uhr seien Notsignale einer nicht naher identifizierten Maschine eingegangen 3 Auf der Suche nach einem Flughafen fur eine Notlandung erspahte der Erste Offizier der beschossenen DC 3 kurz nach 10 00 Uhr den Flughafen Graz Thalerhof den er unverzuglich anflog Kurz vor der Landung wurde eine Funkverbindung zwischen dem Tower 118 1 MHz und der DC 3 hergestellt Im Grazer Tower sprach das Personal nur schlechtes Englisch aber die Besatzung der OO CBY konnte sich Gehor verschaffen Sie machte ihre Notsituation auch deutlich indem sie im Anflug mit den Tragflachen wackelte Als Wilson das Fahrwerk auszufahren versuchte war kein Hydraulikdruck mehr vorhanden Da durch den Beschuss die hydraulischen Systeme ausgefallen waren musste das Fahrwerk manuell ausgefahren werden Flugingenieur Sluyts versuchte es mit der manuellen Pumpe aber der Druck stieg nicht an Durch einen Blick konnten die Piloten feststellen dass das Fahrwerk ausgefahren war Durch den Hydraulikausfall konnten ebenfalls die Landeklappen nicht ausgefahren werden sodass das Abbremsverhalten der Maschine beeintrachtigt war Der Erste Offizier Wilson beschloss ohne Klappen oder Bremsen zu landen Rauch drang in das Cockpit ein Nachdem er den Flughafen zuvor zweimal umkreist hatte setzte Wilson die Maschine um 10 09 Uhr Ortszeit auf der Landebahn auf 3 Wilson beabsichtigte zunachst die DC 3 das Landebahnende geradeaus uberrollen zu lassen aber ein Graben am Ende der Landebahn und eine Frau die dahinter auf dem Feld arbeitete bewegten ihn dazu die Maschine seitwarts von der Landebahn zu steuern Die DC 3 rollte in ein Feld riss dabei einen Zaun mit und kam auf unebenem Gelande zum Stehen die Rumpfunterseite wurde durch einen Zaunpfosten beschadigt 3 Nach der Landung BearbeitenNach der Landung erklarten die Besatzungsmitglieder von einer sowjetischen MiG angegriffen worden zu sein Ihnen zufolge trug das Flugzeug den roten Stern der sowjetischen Armee am Rumpf oder am Heck Der Angriff soll sich etwa zehn Kilometer sudlich des jugoslawischen Maribor heute Slowenien in der Grenzregion zwischen Osterreich und Jugoslawien ereignet haben 3 Flugkapitan Devreese sagte ausserdem spater aus er habe vor dem Angriff versucht einen Funkkompass auf das Funkfeuer von Zagreb einzustellen Das Rufzeichen ein aus Buchstaben bestehender Code der mit Morsezeichen wiedergegeben wurde wurde empfangen aber das Signal war nicht stark genug um im Radiokompass angezeigt zu werden Auch der zivile Rundfunksender von Maribor auf den ein Funkkompass eingestellt war liess sich in der Luft nicht empfangen 3 Devreese gab an nach dem Angriff vorubergehend das Bewusstsein verloren zu haben Als der Erste Offizier Wilson die Maschine durch die Wolkendecke sinken liess hatten die Piloten eine grosse Stadt mit einem Flughafen erblickt Um welche Stadt es sich handelte und dass es Graz war sei ihnen zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt gewesen 3 Die britische Militarpolizei die zu dieser Zeit im Suden des besetzten Nachkriegsosterreich stationiert war war nach der Landung schnell vor Ort Flugkapitan Devreese war durch ein Projektil in seiner linken Schulter schwer verletzt und wurde mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus in Graz gebracht Sluyts musste auch zur Untersuchung ins Krankenhaus Die Militarbehorden transportierten die Leiche des todlich getroffenen Jozef Clauwaert ab 3 Unfalluntersuchung Bearbeiten nbsp Aufteilung Osterreichs zwischen den Besatzungsmachten bis 1955 im Sudosten das Burgenland sowjetische Besatzungszone Grenze zu Ungarn sozialistischer Blockstaat im Suden die Steiermark britische Besatzung Grenze zum blockfreien Jugoslawien Eine belgische Ermittlergruppe flog nach ersten Berichten am 3 Juni 1954 nach Salzburg Graz konnte wegen schwieriger Wetterbedingungen nicht angeflogen werden und fuhr weiter mit dem Auto nach Graz Sie begann unverzuglich mit der Untersuchung des Zwischenfalls Der Untersuchungsbericht wurde am 6 Juli 1954 veroffentlicht Den Ermittlern zufolge war ausgeschlossen dass die OO CBY von der Route in das sowjetisch besetzte Burgenland oder den gesperrten Luftraum uber Ungarn abgewichen sei Die belgische Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis dass die OO CBY ohne Vorwarnung angegriffen worden sei ohne dass sich die DC 3 zu irgendeinem Zeitpunkt in einem gesperrten Luftraum befunden habe 3 Der Erste Offizier Wilson gab zu Protokoll dass das Jagdflugzeug zu keinem Zeitpunkt Schritte unternommen habe um anzuzeigen dass die Sabena Maschine ihm folgen sollte Der sowjetische Militarpilot habe keine internationalen Konventionen wie etwa ein Rollen um die Langsachse angewandt um die DC 3 aufzufordern ihm zu folgen 3 Nach Angaben der belgischen Ermittler fand das Abfangen in der Region zwischen Strass in Steiermark und Maribor im Grenzgebiet zwischen Osterreich und Jugoslawien statt Die Maschine wurde zehn Kilometer sudlich von Maribor angegriffen elf Minuten nach dem Passieren von Graz und im jugoslawischen Luftraum Es war fast unmoglich die genaue Route nach dem Beschuss zu rekonstruieren aber der Untersuchungsbericht deutete darauf hin dass die Ausweichmanover sogar bis in die Region Murska Sobota Jugoslawien heute Slowenien 50 Kilometer ostlich von Maribor reichten 3 Reaktionen BearbeitenKapitan der nachfolgenden Maschine OO AWK der Sabena Bearbeiten Therasse der Kapitan der nachfolgenden Douglas DC 3 der Sabena OO AWK vermerkte auf der Ruckseite seines Flugberichts dass Fluge uber dem jugoslawischen Luftraum schwierig seien weil die Grenze zum mit der Sowjetunion verbundeten Ungarn parallel zur Flugstrecke verlaufe Er gab an dass sich durch wetterbedingte Fehlanzeigen des Radiokompasses Maschinen leicht in den gesperrten Luftraum verirren konnten Da wahrend des Fluges der OO AWK an diesem Tag Sturme in der Region herrschten konnte sich die Besatzung nicht auf die Funknavigationsgerate verlassen Nur ein Jahr spater kam es auf der Flugroute uber dem Balkan auf dem El Al Flug 402 zu einem solchen Zwischenfall bei dem eine Lockheed L 149 Constellation sich in den Luftraum Bulgariens verirrte und dort abgeschossen wurde wobei alle 58 Insassen der Maschine starben Therasse gab an Fluge uber Jugoslawien wurden aus diesem Grund in der Regel unter Sichtflugbedingungen durchgefuhrt wobei die Autobahn von Zagreb nach Belgrad als visueller Referenzpunkt genutzt werde Therasse war der Meinung dass die Navigationsinfrastruktur Jugoslawiens nicht den Anforderungen entsprach 3 Sowjetunion Bearbeiten Bereits einen Tag nach dem Zwischenfall schrieb die Volksstimme das Zentralorgan der osterreichischen kommunistischen Partei das belgische Flugzeug sei angegriffen worden weil es den ungarischen Luftraum verletzt habe Solche Berichte uber die Verletzung des sowjetisch kontrollierten Luftraums erschienen auch in anderen Medien etwa in der belgischen katholisch konservativen Zeitung La Libre Belgique 3 Auch die sowjetischen Behorden untersuchten den Zwischenfall In einem Vermerk des sowjetischen Aussenministeriums vom 31 Juli 1954 heisst es die Regeln fur das Uberfliegen der sowjetischen Besatzungszone Osterreichs seien durch die Sabena verletzt worden 3 Das Flugzeug habe so die sowjetische Darstellung einen anderen Kurs eingeschlagen und sich um 08 25 Uhr 110 25 Kilometer nordostlich von Graz in der Sowjetzone befunden und somit nicht wie die belgischen Ermittler angegeben hatten im zulassigen Luftkorridor im Grenzgebiet zwischen Graz und Maribor Um 08 28 Uhr habe das sowjetische Kampfflugzeug die Maschine gemass den internationalen Konventionen aufgefordert ihm zu folgen allerdings hatten sich die belgischen Piloten geweigert Folge zu leisten Um 08 30 Uhr habe das Jagdflugzeug dann zwei Warnschusse abgegeben Nachdem die belgische Besatzung die Anweisungen weiterhin ignorierte sei auf die DC 3 geschossen worden Dann sei das belgische Flugzeug in den Wolken entkommen Nach Angaben der sowjetischen Behorden habe der belgische Pilot alle Befehle des sowjetischen Piloten ignoriert Die Sowjetregierung forderte alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen um sicherzustellen dass belgische Flugzeuge die Regeln fur das Uberfliegen sowjetischer Zonen einhalten 3 Die osterreichische Luftfahrtbehorde erhielt am Tag des Unfalls sowohl Berichte von Anwohnern aus Stegersbach Burgenland sowjetische Besatzungszone 60 Kilometer nordostlich des Flughafens Graz als auch aus Koszeg Ungarn 120 Kilometer nordostlich des Flughafens Graz Aus Stegersbach wurde von einem Transportflugzeug berichtet das um 08 50 Uhr in einer Hohe von etwa 1000 Metern aus nordnordwestlicher Richtung angeflogen sei und Kurs auf westsudwestliche Richtung nahm Die Zeugen in Koszeg sagten dass zwei zivile Flugzeuge gegen 08 30 Uhr von zwei Militarjets und einem Boden Luft Abwehrsystem angegriffen worden seien Das belgische Untersuchungskomitee ignorierte diese Zeugenaussagen da die OO CBY nicht in der Nahe der OO AWK flog sodass von einem zweiten Transportflugzeug nicht die Rede sein konnte Die Besatzung der OO CBY hatte ausserdem offiziell erklart nur von einem Jagdflugzeug angegriffen worden zu sein Laut der Untersuchungskommission konnten diese Aussagen daher nichts mit dem Angriff auf die OO CBY zu tun haben 3 Nach den sowjetischen Vorwurfen wurden die drei Besatzungsmitglieder Devreese Wilson und Sluyts im August 1954 erneut verhort diesmal nur von der Sabena Der Manager der Sabena Anselme Renewe schrieb in seinem Schreiben vom 20 August 1954 an den Direktor der Luftfahrtbehorde dass die Besatzung nicht von den fruheren Aussagen abgewichen sei Die Besatzungsmitglieder erklarten erneut dass das Jagdflugzeug kein Zeichen gegeben habe ihm zu folgen sondern die DC 3 nur dreimalig umkreiste Die Piloten konnten nicht erklaren warum die Angaben der sowjetischen Seite von der Route abwichen die die Besatzung glaubte genommen zu haben Sie waren sich einig dass sie Graz niemals um 09 09 Uhr hatten erreichen konnen wenn sie an dem von den Sowjets angegebenen Punkt gewesen waren 3 Die Sowjetunion weigerte sich zunachst eine Entschadigung zu zahlen Die Sowjetregierung sprach ihr Bedauern aus weigerte sich aber ihre Verantwortung anzuerkennen Spater erhielten die Frau und der Sohn von Jozef Clauwaert jedoch finanzielle Unterstutzung vom sowjetischen Staat 3 Verbleib der Maschine BearbeitenNach dem Zwischenfall wurde die Maschine repariert und ging wieder in den Dienst Im Juli 1965 folgte ein Verkauf an die Belgian International Air Services bei der die Maschine ihr Kennzeichen behielt Ab Juni 1973 war die Maschine mit dem US amerikanischen Luftfahrzeugkennzeichen N6894 auf die Transvaal Corporation zugelassen ab Marz 1975 mit dem Kennzeichen C GADY auf die kanadische AirGava Ltd und anschliessend mit demselben Kennzeichen auf die Les Services Aeriens Fortair Ltd Ab dem 26 Mai 1982 war die Maschine mit dem US amerikanischen Kennzeichen N2668N auf die Century Airlines Inc in Pontiac Michigan zugelassen bis sie am 14 Mai 1991 aus dem Zulassungsregister gestrichen und nach Spanien exportiert wurde Sie wurde schliesslich mit dem Kennzeichen EC 699 auf die Aeromarket Express S A zugelassen am 20 Juni 1991 wurde das Kennzeichen in EC FDH geandert Am 3 November 1991 war die Maschine in einen Zwischenfall verwickelt bei dem sie irreparabel beschadigt wurde Die DC 3 hob mit drei Insassen zu einem Frachtflug vom Flughafen Barcelona zum Flughafen Palma de Mallorca ab Unmittelbar nach dem Start in einer Hohe von 200 Fuss zog sie plotzlich scharf nach links Dem Kapitan gelang zwar ein Gegensteuern jedoch verlor die Maschine an Fluggeschwindigkeit und musste notgelandet werden wobei es zu einem wirtschaftlichen Totalschaden kam 4 Im Marz 1995 wurde die Maschine in Barcelona Sabadell verschrottet die Bugsektion wurde bei der in Barcelona ansassigen Flugschule Aeroteca ausgestellt 3 Quellen BearbeitenUnfallbericht auf planecrashinfo com Betriebsgeschichte der Maschine auf rzjets netEinzelnachweise Bearbeiten a b Unfallbericht DC 3 OO CBY Aviation Safety Network Betriebsgeschichte der Maschine auf aerialvisuals ca a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa Frans van Humbeek Belgisch burgervliegtuig beschoten door MiG Hangar Flying 14 August 2014 Niederlandisch Unfallbericht DC 3 EC FDH Aviation Safety Network Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beschuss einer Douglas DC 3 der Sabena bei Maribor amp oldid 236928113