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Beschreibungslogiken engl description logics gelegentlich auch terminologische Logiken genannt sind eine Familie von Sprachen zur Wissensreprasentation Der Name soll einerseits den primaren Einsatzzweck verdeutlichen einen Weltausschnitt mit seinen Objekten und ihren Beziehungen untereinander zu beschreiben Andererseits soll deutlich werden dass sie im Unterschied zu ihren Vorgangern Frames und Semantischen Netzwerken auf formaler Logik basieren Die meisten Beschreibungslogiken sind Fragmente der Pradikatenlogik erster Stufe und sind eng verwandt mit Modallogiken Viele Beschreibungslogiken konnen sogar als direkte Notationsvarianten bekannter Modallogiken angesehen werden 1 Ein wichtiger Unterschied zur Pradikatenlogik ist jedoch dass viele beschreibungslogische Sprachen entscheidbar sind Dies ermoglicht uber eine Beschreibungslogik zu schliessen d h implizites Wissen durch Schlussfolgerung aus einer Wissensbasis abzuleiten Formal unterteilt man eine Beschreibungslogik in der Regel in drei Teile Eine Konzeptsprache oder Beschreibungssprache in der die Ausdrucksmittel festgelegt werden die zur Formulierung von Fakten erlaubt sind ein Terminologischer Formalismus die TBox und ein Assertionaler Formalismus die ABox Die TBox enthalt hierbei das Wissen uber die Konzepte der Domane also das terminologische Wissen Hier wird definiert welche Klassen von Objekten es in der Domane gibt und welche Eigenschaften sie haben Im einfachsten Fall handelt es sich um eine Taxonomie von Konzepten also zum Beispiel dass die Menge der Elefanten eine Untermenge der Saugetiere ist Die ABox hingegen enthalt das Wissen uber eine konkrete Instanz einer Domane Sie enthalt Fakten uber die Individuen und deren Eigenschaften sowie ihrer Beziehungen untereinander In diesem Sinne reprasentiert sie den Zustand der modellierten Welt Eine haufig gemachte Annahme ist dass das terminologische Wissen in der TBox fest ist und sich nicht oder nur selten andert wahrend das assertionale Wissen haufigeren oder sogar konstanten Anderungen unterliegt Gemeint ist dass Elefanten immer auch Saugetiere sein werden die Menge der lebenden Elefanten sich jedoch standig andert Beschreibungslogiken erlangen eine Bedeutung im Zusammenhang mit Ontologien und dem Semantic Web Ontologiesprachen wie DAML OIL und OWL besitzen ebenso wie Beschreibungslogiken eine wohl definierte Syntax die sich zum Beispiel auf die Beschreibungslogik SHOIN D abbilden lasst Mit der Beschreibungslogik als Basis lasst sich daher uber Ontologien schliessen was fur den Einsatz von Ontologien im Semantic Web unerlasslich ist Ein anderer Anwendungsfall findet sich im Bereich des Feature Oriented Programming wo Beschreibungslogiken zur Beschreibung von Software Konfigurationen verwendet werden Das Aufkommen des Namens Beschreibungslogik ist auf die fruhen 1980er zu datieren Fruhere Namen sind chronologisch Terminologische Systeme Terminologische Logiken Konzeptsprachen Das erste Beschreibungslogik basierte System war KL ONE 1985 Weitere Systeme folgten unter ihnen LOOM 1987 BACK 1988 KRIS 1991 CLASSIC 1991 FaCT 1998 RACER 2001 und zuletzt KAON 2 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Literatur 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLiteratur BearbeitenF Baader D Calvanese D L McGuiness D Nardi P F Patel Schneider The Description Logic Handbook Theory Implementation Applications Cambridge University Press Cambridge UK 2003 ISBN 0 521 78176 0 Pascal Hitzler Markus Krotzsch Sebastian Rudolph York Sure Semantic Web Grundlagen Springer Berlin u a 2008 ISBN 978 3 540 33993 9 Siehe auch BearbeitenMereologie MeronymieWeblinks Bearbeitenhttp dl kr org Komplexitats Navigator fur BeschreibungslogikenEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Schild A correspondence theory for terminological logics Preliminary report In Proc of the 12th Int Joint Conf on Artificial Intelligence IJCAI 91 pages 466 471 1991 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beschreibungslogik amp oldid 216390516