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Bernhard Meyer ab 1854 Ritter von Meyer 12 Dezember 1810 in Sursee Kanton Luzern 29 August 1874 in Piesting Niederosterreich war ein Schweizer Jurist Staatsschreiber Tagsatzungsgesandter und Politiker im Kanton Luzern und spater in Osterreich Er war eine der fuhrenden Personlichkeiten der Sonderbundspolitik und ein Wegbereiter der modernen Demokratie in der Schweiz Staatsschreiber Bernhard Meyer erster eidgenossischer Tagsatzungsgesandter von Luzern Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Auszeichnung 4 Schriften 5 Literatur 6 WeblinksBiografie BearbeitenMeyer wuchs als Sohn eines Goldschmieds in Sursee auf und war der Lieblingsschuler des Padagogen Pater Gregor Girard in Luzern Er studierte Philosophie und Recht in Heidelberg Berlin Munchen und Paris 1836 wurde er neben Constantin Siegwart Muller zum zweiten Staatsschreiber in Luzern gewahlt Politisch schloss er sich der liberalen Mittelpartei um den Theologieprofessor Burkard Leu an Als Mitglied des Luzerner Verfassungsrates war er massgeblich an der Luzerner Verfassung 1841 beteiligt Bei letzterer arbeitete er mit den landlichen Demokraten um Josef Leu zusammen weil die Mitte zwischen den liberalen und konservativen Blocken aufgerieben wurde Mit der Annahme der neuen Verfassung am 1 Mai 1841 konnten die landlichen konservativen Demokraten ihre direktdemokratischen Forderungen durchbringen wahrend die an der reprasentativen Demokratie festhaltenden Liberalen eine Niederlage erlitten Die neue Verfassung gab dem Luzerner Volk die weitestgehenden Rechte in der damaligen Eidgenossenschaft und sie war auch Bahnbrecher fur die Einfuhrung der modernen Demokratie im neuen Bundesstaat Meyer verhalf der Sieg der landlich konservativen Demokraten zu einem Sitz im Grossen Rat und zur Nachfolge des liberalen Siegwart als erster Staatsschreiber 1842 gelang es Meyer in einer Rede vor dem Grossen Rat die von Josef Leu geforderte Berufung der Jesuiten vorerst zu verhindern Prophetisch warnte er davor den liberalen Gegnern damit ein Schlachtfeld zu eroffnen und die protestantischen Kantone auf diesem Wege von ihren bisherigen Gesinnungsgenossenschaft gegenuber Luzern abzuschneiden Wer weiss wer am Ende des langen Kampfes als Sieger auftreten wird nbsp Martin Disteli Kampf bei St Leonard im Wallis zwischen konservativen Oberwallisern und radikal liberalen Unterwallisern am 1 April 1840Von 1841 bis 1847 war er Tagsatzungsgesandter des Standes Luzern der von 1843 bis 1845 eidgenossischer Vorort war Als Abgesandter des Vorortes sollte er 1843 ohne klare Vollmachten im Wallis den Kampf zwischen Radikalen der Jungen Schweiz und Konservativen schlichten Die Radikalen bezichtigten ihn wegen seiner einseitigen Art des Eingreifens der Mitschuld an der blutigen Niederlage der Radikal Liberalen Luzern hatte mit funf anderen katholischen Kantonen wegen des Aargauer Klosterstreits und des Badener Artikels eine Schutzvereinigung den spateren Sonderbund geschlossen der sich nun auch das Wallis anschloss Im Auftrag des Sonderbundes reiste er 1846 als Gesandter nach Turin und 1847 nach Wien zu Metternich um fur Waffen und Bundesgenossen zu werben Vor der Tagsatzung verteidigte er den Sonderbund der verhindern wolle dass die Radikalen der Schweiz eine Revolution aufnotigten Er selbst wolle lieber im offenen Kampf untergehen als sich der Tagsatzungsmehrheit zu unterwerfen Nach der Niederlage des Sonderbundes 1847 musste er fliehen Ab 1848 hielt er sich im Kreis um Joseph Gorres in Munchen auf wo er Mitarbeiter bei den Historisch politische Blattern fur das katholische Deutschland war 1851 trat er in Wien in den osterreichischen Staatsdienst ein wo er 1853 Ministerialrat im Innenministerium und von 1865 bis 1868 Vorstand des Prasidialburos wurde 1854 wurde er in den Ritterstand erhoben 1859 und 1866 verfasste er jeweils das kaiserliche Kriegsmanifest 1868 trat er in den Ruhestand arbeitete er an der Wiener Zeitung mit und schrieb seine Memoiren wo er eine neue Sicht der Sonderbundspolitik einbrachte Werk BearbeitenMeyer war als Jurist Schriftsteller und hervorragender Redner eine der fuhrenden Krafte bei der Entstehung der modernsten Kantonsverfassung in der Eidgenossenschaft die bahnbrechend fur die Verankerung der direkten Demokratie in der Bundesverfassung von 1848 wirkte Der Widerstand katholisch konservativer und landlich demokratischer Kreise um den Sonderbund bei dem Meyer massgeblichen Anteil hatte gegen die Konzentration der politischen und wirtschaftlichen Macht in den Handen der Liberalen liess letztere zu einem stabilisierenden Kompromiss zugunsten einer direkten statt reprasentativen Demokratie einlenken Mit ihrer Konzeption der psychologische Betrachtungsweise dem anschaulichen Stil und der gedankenscharfen Darstellung zeigen Meyers Memoiren ein seltenes Bild der historischen Vorgange aus der Sicht der Verlierer des Sonderbundkrieges Auszeichnung Bearbeiten1854 Orden der Eisernen Krone 3 KlasseSchriften BearbeitenErlebnisse des Bernhard Ritter von Meyer weiland Staatsschreiber und Tagsatzungs Gesandter des Cantons Luzern nachmaliger k k osterreichischer Hof und Ministerialrath Secretar des Ministerialraths etc etc Von ihm selbst verfasst und abgeschlossen 2 Bande Verlag C Sartori Wien 1875Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Meyer Bernhard Ritter von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 18 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 88 f Digitalisat Gerold Meyer von Knonau Meyer Bernhard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 21 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 555 561 Edgar Bonjour Meyer Bernhard Ritter von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 330 f Digitalisat Rene Roca Bernhard Meyer und der liberale Katholizismus der Sonderbundszeit Religion und Politik in Luzern 1830 1848 Diss Verlag P Lang Bern 2002 ISBN 3 906769 85 2 Weblinks BearbeitenMarkus Lischer Meyer Bernhard In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Person GND 117555800 lobid OGND AKS LCCN nb2003081317 VIAF 54928864 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meyer BernhardALTERNATIVNAMEN Meyer Bernhard vonKURZBESCHREIBUNG Schweizer Jurist Staatsschreiber Tagsatzungsgesandter und PolitikerGEBURTSDATUM 12 Dezember 1810GEBURTSORT Sursee Kanton LuzernSTERBEDATUM 29 August 1874STERBEORT Piesting Niederosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Meyer Politiker 1810 amp oldid 222110505