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Bernhard Kotting 29 Marz 1910 in Hengeler einem Ortsteil von Stadtlohn Westfalen 20 Mai 1996 in Munster war ein katholischer Kirchenhistoriker Patrologe Christlicher Archaologe und Rektor der Universitat Munster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Akademische Laufbahn 1 2 Mitwirkung in der Wissenschaftsforderung 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenBernhard Kotting wurde als altestes von elf Kindern in eine Bauernfamilie in der Bauerschaft Hengeler bei Stadtlohn geboren Entgegen der Tradition und gegen den Widerstand seines Vaters ubernahm er nicht den elterlichen Hof sondern entschied sich fur ein Theologiestudium Als dann sein Erstgeborener der in den Semesterferien auf dem elterlichen Hof aushalf einmal den Erntewagen in den Graben fuhr kommentierte der Vater es sei doch ganz gut dass Bernhard studiere denn er sei to dumm um Buer to wiarn 1 Nach dem Abitur 1929 am Gymnasium Paulinum in Munster studierte er in Munster und Freiburg Theologie In Freiburg wurde er 1930 Mitglied im K St V Flamberg im KV 2 Die Priesterweihe empfing er am 22 Dezember 1934 in Munster Es folgte Dienst als Kaplan in Gelsenkirchen Horst und Freckenhorst Akademische Laufbahn Bearbeiten In Munster hatte er mit Johannes Quasten als Thema fur eine Dissertation Die Beurteilung der zweiten Ehe im heidnischen und christlichen Altertum vereinbart Nachdem Quasten zunachst nach Rom dann 1938 an die Catholic University of America in Washington D C gegangen war schloss Kotting seine Dissertation unter der Leitung von Quastens Lehrer Franz Joseph Dolger 1940 in Bonn ab das Rigorosum legte er nach Dolgers Tod im selben Jahr unter der Leitung von Theodor Klauser ab Wegen der Ereignisse der Kriegs und Nachkriegszeit in der Kotting als Kaplan auf Schloss Merveldt und nach dem Krieg als Studentenpfarrer in Munster Seelsorgedienst leistete konnte die Habilitation erst nach seiner Freistellung zur wissenschaftlichen Arbeit in Heidelberger Bibliotheken am 21 Juni 1948 in Munster mit der Arbeit Wallfahrten in der Antike und das Pilgerwesen in der Alten Kirche gedruckt mit dem Obertitel Peregrinatio religiosa in Munster 1950 erfolgen Ein Semester nach der Habilitation bot sich ihm die Gelegenheit zum Weiterstudium der Christlichen Archaologie in Rom wo er im Campo Santo Teutonico wohnte und am Pontificio Istituto di Archeologia Cristiana horte und von wo aus er Studienreisen im gesamten Mittelmeerraum unternahm Auch spater hat er sich bemuht die Schauplatze und Spuren der Alten Kirchengeschichte aus eigener Anschauung kennenzulernen Am 1 Juni 1951 wurde Kotting zum Ordinarius fur Alte Kirchengeschichte Christliche Archaologie und Patristik in Munster berufen Im akademischen Jahr 1954 1955 war er Dekan seiner Fakultat und seitdem bis zu seiner Emeritierung 1978 Mitglied des Senats der Munsteraner Universitat 1960 1961 und 1967 1968 war er Rektor der Universitat 1963 ubernahm er die Leitung des selbstandigen Instituts fur Religiose Volkskunde in Munster Als akademischer Lehrer war er ungewohnlich erfolgreich so zahlen zu seinen Schulern u a Ernst Dassmann Theofried Baumeister Karl Suso Frank Winfrid Cramer Anastasios Kallis und Maria Barbara von Stritzky Seit seiner Berufung hatte er sich besonders darum bemuht jungen Theologen aus den orthodoxen Kirchen mit Stipendien ein Weiterstudium in Munster zu ermoglichen das in vielen Fallen zur Promotion und Habilitation fuhrte Seine Fachgenossen ehrten ihn mit zwei Festschriften Pietas Aschendorff Munster 1980 und Philoxenia Prof Dr Bernhard Kotting gewidmet von seinen griechischen Schulern ebd 1980 Kotting war Mitglied der katholischen Studentenverbindung Teutoburg Paderborn im KV und wurde Ehrenphilister der KV Verbindungen Tuiskonia Monasteria und Hansea Halle in Munster Mitwirkung in der Wissenschaftsforderung Bearbeiten 1963 wurde Kotting in die geisteswissenschaftliche Abteilung der Arbeitsgemeinschaft fur Forschung des Landes Nordrhein Westfalen berufen 1969 wurde er zu deren Sekretar gewahlt und nach der Umwandlung der Arbeitsgemeinschaft zur Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften und der Kunste im selben Jahr fur das Amtsjahr 1970 1971 wiedergewahlt In der Amtszeit von 1972 bis 1975 war er Prasidenten der Akademie Seit war er 1973 Mitglied des Senats der Konferenz der Akademien 1974 1975 deren Vorsitzender Seit 1972 war Kotting Vorsitzender der Kommission der Nordrhein Westfalischen Akademie der Wissenschaften fur die Herausgabe des Reallexikons fur Antike und Christentum RAC Kommission Seit 1976 war Kotting Vorsitzender der Patristischen Kommission der Deutschen Akademien 3 Ferner war er Mitglied der Zentraldirektion des Deutschen Archaologischen Instituts und Mitglied im Vorstand der Gorres GesellschaftIn allen diesen Funktionen gelangen ihm zukunftweisende Weichenstellungen Ehrungen BearbeitenIm Jahr 1960 wurde Kotting zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission fur Westfalen gewahlt Ab 1972 gehorte er der Kommission als korrespondierendes Mitglied an 1966 wurde er von Kardinal Grossmeister Eugene Kardinal Tisserant zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 29 September 1962 durch Lorenz Jaeger Grossprior der deutschen Statthalterei investiert Er erhielt die Palme von Jerusalem in Bronze 1980 wurde Kotting das Grosse Bundesverdienstkreuz verliehen 1984 dazu der Stern 1986 erhielt er den Verdienstorden des Landes Nordrhein Westfalen Die katholische Kirche ernannte ihn zum Papstlichen Ehrenpralaten und zum Ehrendomkapitular der Hohen Domkirche zu Munster Schriften BearbeitenEin Schriftenverzeichnis bis 1979 findet sich in Pietas Festschrift fur Bernhard Kotting 4 Die kleineren Schriften sind zusammengestellt in Bernhard Kotting Ecclesia peregrinans Das Gottesvolk unterwegs Gesammelte Aufsatze 5 Herausgebertatigkeit Munsterische Beitrage zur Theologie Forschungen zur Volkskunde Reallexikon fur Antike und Christentum Romische Quartalschrift fur Christliche Altertumskunde und KirchengeschichteLiteratur BearbeitenBernhard Kotting Lebenserinnerungen In Romische Quartalschrift Jg 82 1987 S 44 59 Ernst Dassmann Nachruf auf Bernhard Kotting In Nordrhein Westfalische Akademie der Wissenschaften Jahrbuch 1996 S 59 64 Ernst Dassmann Kotting Bernhard In Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Aufl Bd 7 1997 Sp 407 Bernd Haunfelder Die Rektoren Kuratoren und Kanzler der Universitat Munster 1826 2016 Ein biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2020 Veroffentlichungen des Universitatsarchivs Munster 14 ISBN 978 3 402 15897 5 S 250 251 Gunther Mees Bernhard Kotting Zu dumm um Bauer zu werden In Ders Menschen mit Profil Wegbereiter fur die Gegenwart aus dem Bistum Munster Butzon und Bercker Kevelaer 1990 ISBN 3 7666 9703 X S 93 100 Jorg Ulrich Bernhard Kotting In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 863 870 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Mees Bernhard Kotting Zu dumm um Bauer zu werden In Ders Menschen mit Profil Wegbereiter fur die Gegenwart aus dem Bistum Munster Butzon und Bercker Kevelaer 1990 S 95 Bernd Kotting Josef Wirmer Ein Leben in christlicher Verantwortung In Wiegand Pabsch Hrsg Josef Wirmer KStV Flamberg Bonn 1986 S 11 Nachrichtendienst Munster ndm Jg 26 Nr 9 vom 26 Februar 1976 S 4 Herausgegeben von Ernst Dassmann und Karl Suso Frank Aschendorff Munster 1980 S IX XIII Herausgegeben von Maria Barbara von Stritzky 2 Bande Aschendorff Munster 1988 ISBN 3 402 03959 1 Weblinks BearbeitenProf Dr Bernhard Kotting Biographische Angaben auf den Seiten der Historischen Kommission fur Westfalen Literatur von und uber Bernhard Kotting im Katalog der Deutschen NationalbibliothekVorgangerAmtNachfolgerAndreas PredohlRektor der WWU Munster 1960 1961Hermann GoeckeFriedrich KleinRektor der WWU Munster 1967 1968Heinz RollhauserNormdaten Person GND 118564560 lobid OGND AKS LCCN n80138902 VIAF 84498042 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kotting BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Kirchenhistoriker Patrologe und Christlicher ArchaologeGEBURTSDATUM 29 Marz 1910GEBURTSORT StadtlohnSTERBEDATUM 20 Mai 1996STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Kotting amp oldid 238499226