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Bernhard Gramsch 11 April 1934 in Berlin ist ein deutscher Prahistorischer Archaologe und war Direktor des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verschiedenes 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLeben BearbeitenNach dem Abitur 1952 arbeitete Gramsch kurze Zeit als Lagerarbeiter bevor er 1952 ein Studium der Geschichte Ur und Fruhgeschichte und Quartargeologie an der Berliner Humboldt Universitat aufnahm Vier Jahre spater erlangte er sein Diplom in den Fachern Ur und Fruhgeschichte sowie Quartargeologie Von 1956 bis 1957 arbeitete er in einem befristeten Arbeitsverhaltnis als wissenschaftlicher Assistent am Institut fur Ur und Fruhgeschichte der Humboldt Universitat 1957 58 nahm er an einem Forderungsverfahren des Instituts fur Vor und Fruhgeschichte der Deutschen Akademie der Wissenschaften teil Danach ging er ebenfalls als wissenschaftlicher Assistent an das erst wenige Jahre zuvor gegrundete Museum fur Ur und Fruhgeschichte in Potsdam Wieder an der Berliner Humboldt Universitat arbeitete Gramsch von 1959 bis 1962 an seiner Dissertation 1959 bis 1961 als planmassiger wissenschaftlicher Aspirant Ein Jahr spater wurde er im Juni mit der Dissertation Untersuchungen zum Mesolithikum im nordlichen und mittleren Tieflandsraum zwischen Elbe und Oder promoviert Gutachter waren Karl Heinz Otto und Paul Grimm In den Jahren 1963 und 1964 nahm Bernhard Gramsch an zwei Expeditionen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin teil die sich der Dokumentation sudanesischer Felsbilder widmeten bevor diese vom Stausee des Assuan Staudamms uberflutet wurden Am 1 Marz 1965 wurde Bernhard Gramsch zum Leiter des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam berufen eine Stellung die er fur 26 Jahre innehaben sollte Damit hatte er das jungste der funf archaologischen Landesmuseen auf dem Gebiet der DDR ubernommen Er widmete sich dessen Ausbau und bald wurde eine standige archaologische Dauerausstellung im Schloss Babelsberg eingerichtet Ausserdem gab er von Band 4 bis Band 25 die Veroffentlichungen des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam als wissenschaftliche Jahrbucher heraus Bernhard Gramsch wurde 1965 1 als Mitglied in den Beirat fur Bodendenkmalpflege beim DDR Ministerium fur Hoch und Fachschulwesen berufen und blieb in diesem Gremium bis zur Auflosung 1990 In Nachfolge von Werner Coblenz ubernahm er 1980 den Vorsitz dieses Gremiums und verblieb in dieser Position bis 1989 Daruber hinaus war Bernhard Gramsch einer der vier deutschen Fachvertreter im Conseil Permanent der Union Internationale des Sciences Prehistoriques et Protohistoriques U I S P P Mehrere Jahrzehnte lang ubte Bernhard Gramsch eine Lehrtatigkeit an der Berliner Humboldt Universitat aus und in den 1980er Jahren auch an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Unter dem Titel Anfange der Urgesellschaft gab er den Studenten dabei eine Einfuhrung in die Zeitabschnitte der Altsteinzeit und der Mittelsteinzeit Die Facultas Docendi erlangte Gramsch 1977 Im Jahre 1979 wurde er zum Honorar Dozenten an der Humboldt Universitat ernannt Gastvorlesungen hielt er ab 1981 an Universitaten in der Schweiz in den skandinavischen Landern und in den Niederlanden im Jahr 1986 ubernahm er einen zweiwochigen Lehrauftrag am archaologischen Institut der Universitat Rom 1991 bis 1999 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Brandenburgischen Denkmalpflege 2000 wurde er fur seine Arbeit mit der Rudolf Virchow Vorlesung geehrt 2 Wichtige Ausgrabungen die Bernhard Gramsch durchfuhrte fanden unter anderem auf Rugen statt Die uberregional bekannt gewordenen Grabungen widmeten sich der Lietzow Kultur auf Fundplatzen in Ralswiek Augustenhof und Lietzow Buddelin Die bedeutendste Ausgrabung unter seiner Leitung fand von 1977 bis 1989 auf dem mittelsteinzeitlichen Fundplatz bei Friesack statt Der Fundplatz auf dem eine rund hundertmalige Besiedlung zwischen 9200 und 5200 v Chr nachgewiesen werden konnte ist von europaischer Bedeutung Verschiedenes BearbeitenDas stadtische Vorhaben auf dem Gelande der 1960 und 1974 gesprengten Heilig Geist Kirche Potsdam einen 17 geschossigen Wohnplattenbau zu errichten scheiterte Am 28 November 1973 schrieb der Direktor des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam Bernhard Gramsch gegen die geplante Sprengung gebe es keine Einwande Doch falls mit dem Abriss auch Neubauplane verbunden seien machen wir schon jetzt darauf aufmerksam dass das Gelande im Umkreis von 50 Metern unter Bodendenkmalschutz steht Im Untergrund lagen die Uberreste einer fruhmittelalterlichen slawischen Burganlage der Keimzelle Potsdams Tiefbauarbeiten seien nur nach Ausgrabung moglich und zudem ausserst kostspielig so Gramsch Man kann sagen dass es sich um die teuerste Grabung handeln wurde die je auf dem Territorium der DDR durchgefuhrt wurde Auch wurde die Grabung minimal funf Jahre in Anspruch nehmen 3 Damit hatten sich die Bauplane erledigt das Gelande blieb eine Brachflache Veroffentlichungen BearbeitenDas Mesolithikum im Flachland zwischen Elbe und Oder Veroffentlichungen des Museums fur Ur und Fruhgeschichte Potsdam 7 ISSN 0079 4376 VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1973 Abnutzungsspuren an mesolithischen Kern und Scheibenbeilen In Ausgrabungen und Funde Bd 11 Nr 3 1966 S 109 114 mit Klaus Kloss Excavations near Friesack An Early Mesolithic Marshland Site in the Northern Plain of Central Europe In Clive Bonsall Hrsg The Mesolithic in Europe Papers Presented at the Third International Symposium Edinburgh 1985 John Donald Edinburgh 1989 ISBN 0 85976 205 X S 313 324 Friesack Letzte Jager und Sammler in Brandenburg In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Bd 47 Nr 1 2000 ISSN 0076 2741 S 51 96 Late Mesolithic settlement and sea level development at the Littorina coastal sites of Ralswiek Augustenhof and Lietzow Buddelin In Reinhard Lampe Hrsg Holocene evolution of the south western Baltic coast Geological archaeological and paleo environmental aspects Field meeting on INQUA Subcommission V Sea level Changes and Coastal Evolution Western Europe September 22 27 2002 Greifswalder Geographische Arbeiten 27 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald 2002 ISBN 3 86006 196 8 S 37 45 Literatur BearbeitenErwin Cieszla Thomas Kersting Stefan Pratsch Hrsg Den Bogen spannen Festschrift fur Bernhard Gramsch zum 65 Geburtstag Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas 20 2 Bande Beier amp Beran Weissbach 1999 ISBN 3 930036 35 5 Lothar Mertens Das Lexikon der DDR Historiker Biographien und Bibliographien zu den Geschichtswissenschaftlern aus der Deutschen Demokratischen Republik Saur Munchen 2006 ISBN 3 598 11673 X S 243 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Bernhard Gramsch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekAnmerkungen Bearbeiten 1973 laut Mertens Das Lexikon der DDR Historiker 2006 S 243 Bernhard Gramsch Friesack Letzte Jager und Sammler in Brandenburg In Jahrbuch des Romisch Germanischen Zentralmuseums Mainz Bd 47 Nr 1 2000 ISSN 0076 2741 S 51 96 Jana Haase Abriss ohne Aufschrei In Potsdamer Neueste Nachrichten 26 April 2014Normdaten Person GND 121205576 lobid OGND AKS LCCN n85152304 VIAF 29553485 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gramsch BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher PrahistorikerGEBURTSDATUM 11 April 1934GEBURTSORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Gramsch amp oldid 235152862