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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Das Bergwerk Lochezen befand sich am nordlichen Ufer des Walensees auf dem Gebiet der Gemeinde Walenstadt im Schweizer Kanton St Gallen Direkt nordostlich an das Bergwerk grenzte das Bergwerk Seemuhle Der Artikel behandelt beide Bergwerke Der Lochezen ist Teil des Geoparks Sardona 1 Blick auf das ehemalige Bergwerk Lochezen Das weisse Gebaude rechts ist die ehemalige Schiffsverladestation Auch kann man den Schragaufzug erkennen Das Testzentrum fur Steinschlagnetze befindet sich unterhalb des grossen Fensters bei der Krananlage Bergwerk Lochezen links am Ufer Reste der Verladeeinrichtung West Das Material wurde mithilfe eines inzwischen abgebauten Metallrohrs ins Tal transportiert Historisches Photo mit Blick auf Lochezen vom Hafen von Walenstadt Im Vordergrund rechts das Betriebsgebaude des Bergwerks Seemuhle Im Hintergrund die im Jahre 1919 abgebrochene Kalkbrennerei Das Bild muss daher vor 1919 entstanden sein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Bis zum Ersten Weltkrieg 1 3 Zwischenkriegszeit 1 4 Im Zweiten Weltkrieg 1 5 Nachkriegszeit 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Webseiten 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange Bearbeiten Schon in fruhindustrieller Zeit wurde am nordlichen Ufer des Walensees unterhalb der Churfirsten Kalk abgebaut Kalkofen wurden in kleinem Umfang betrieben Davon zeugt der Name Kaliforni fur das nordliche Ufer des Walensees im Gebiet der Gemeinde Walenstadt Forni steht fur Ofen Auch bestand eine Muhle zum Mahlen des gebrannten Kalkes am Helgenbach 1861 wurde das Vorgangerunternehmen der Cement und Kalkfabrik Unterterzen AG unter massgeblicher Beteiligung des deutschen Bergbauingenieurs Heinrich Julius Troger 1829 1892 gegrundet 2 Das Unternehmen firmierte als Marmorbruche amp Cementfabrik Wallenstadt Als Gesellschaftszweck wurde Cementfabrikation und Lieferung von Marmor angegeben Weitere Gesellschafter waren Franz Huber zu Flasche aus St Gallen und Jakob Gotzger aus Lindau Die in Lochezen gewonnenen Steine und der Marmor wurden uber einen gemauerten Rutschkanal und uber eine primitive Schlittbahn zu zwei kleinen Schachtofen am Ufer des Walensees befordert und dort mit Koks gebrannt Die gehauenen Marmorblocke wurden in einer Waldschneise zum See hinuntergerollt wobei viel Schaden an den kostbaren Steinen entstand Das gewonnene Material wurde von Lochezen mit Ruder und Segelbooten nach Unterterzen gebracht Dort wurde der gebrannte Kalk gemahlen und zur Weiterverarbeitung mit der bereits bestehenden Eisenbahn abtransportiert Bis zum Ersten Weltkrieg Bearbeiten Nach Heinrich Julius Trogers Tod im Jahr 1892 wurde die Firma umstrukturiert Die Firma firmierte nun als Cementfabrik Wallenstadt Troger amp Gotzger Die Gesellschafter waren Jakob Gotzger und die Witwe Margareta Troger Gotzger Im Jahr 1897 ubernahm Jacob Schmidheiny die Mehrheit des Unternehmens das nun Wallenstadter Roman amp Portland Cementfabrik hiess Schmidheiny investierte in das Unternehmen in Lochezen und die primitive Schlittbahn wurde durch einen Bremsberg ersetzt Es wurden Geleise fur eine Grubenbahn angelegt und in Unterterzen eine Fabrik zum Mahlen des gebrannten Kalks aufgebaut Schmidheinys Sohn Ernst fuhrte die Geschafte wahrend des Ersten Weltkrieges fort und verlagerte die Kalkbrennerei nach Unterterzen 3 1892 bekam das Unternehmen Konkurrenz durch die nordostlich gelegene Seemuhle 1898 wurden die Konzessionsgrenzen festgelegt Gegrundet wurde eine Gesellschaft mit Namen Kunkler amp CO von Theodor Kunkler aus St Gallen und Jules Huber aus Walenstadt die spater als Huber und Kunkler firmierte Die Gesellschaft bekam 1896 eine Konzession zum Betrieb eines Wasserkraftwerks 4 1895 wurde der junge Bergbauingenieur Adolf Borner 1871 1966 eingestellt Er sollte das Unternehmen massiv ausbauen In den folgenden Jahren wurden Stollen in den Berg getrieben sowie Kalkofen und Schienennetze errichtet 1899 beteiligt sich Adolf Borner am Unternehmen Seemuhle gemeinsam mit einem Investor namens Conrad Edelmann von Muolen Das Unternehmen firmierte nun unter Borner Jun Edelmann und Co als Kommanditgesellschaft Diese baute eine Zementfabrik am Ufer der Kaliforni die 1911 aber durch einen Bergsturz teilweise zerstort wurde Es wurde gemunkelt dass der Erdrutsch durch eine fehldimensionierte Sprengung verursacht worden war Adolf Borner verkaufte die Zementproduktion einschliesslich des Zementkontingents fur eine Million Franken an die Schmidheinys die diese nach Unterterzen verlegten und dort eine neue Zementfabrik errichteten 1915 kaufte Adolf Borner die stillgelegte und teilweise zerstorte Zementfabrik samt zwei Rotierofen wieder zuruck Zement durfte er nicht produzieren da er ja das Kontingent verkauft hatte 1916 wurde die Kalkbrennerei von einem weiteren Erdrutsch teilweise zerstort Betroffen war der Teil in dem sich die Zementproduktion befand Die Anlage der Seemuhle wurde nicht wieder aufgebaut da man sowieso keinen Zement mehr produzieren durfte Man produzierte fortan hydraulischen Kalk Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Luftbild der Zementfabrik Unterterzen von Walter Mittelholzer 1919 Die alten Brennofen in Lochezen wurden 1919 abgerissen nachdem sie 1914 durch einen Erdrutsch schwer beschadigt worden waren In der Zwischenzeit liessen die Schmidheinys Ledischiffe bauen um das Rohmaterial von Lochezen nach Unterterzen zu transportieren Sie errichteten dafur eine moderne Verladestation und einen kleinen Hafen in Lochezen Die Schmidheinys stiegen zu einem der grossen Zementproduzenten der Schweiz auf Das Bergwerk Lochezen und die Zementfabrik firmierten fortan als Cement und Kalkfabrik Unterterzen AG kurz CKU 5 Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkrieges entstand 1941 in alten Kavernen des Lochezen ein unterirdisches Militarlazarett bestehend aus 25 Holzbaracken Es war Teil des Festungsgurtels Sargans Ausgerustet war das Krankenhaus fur 280 Patienten Fur den Verwundetentransport dienten die Militarseilbahn SB 18 sowie mehrere Militarseilbahnen auf der allfalligen Rochadeachse als Alternative zum Kerenzerberg uber den Riseten und Pragelpass ins Muotatal Auch ein kleines Bootshaus fur Motorboote zum Transport von Patienten wurde vom Militar errichtet 1949 wurden die Baracken des Krankenhauses verkauft und wieder abgebaut Nur die Fundamente sind erhalten geblieben Auch wahrend und nach dem Krieg bauten die Schmidheinys die Produktion weiterhin aus Eine moderne Grubenbahn mit akkubetriebenen Lokomotiven entstand 6 Nachkriegszeit Bearbeiten Im Jahr 1956 wurde ein Breitspur Schragaufzug mit einer Spurbreite von fast drei Metern fur das Bergwerk Lochezen gebaut 7 Die Seemuhle firmierte unterdessen als Borner AG doch die Geschafte liefen nicht gut Die Nachfrage nach Kalk war gesunken und Zement durfte die Borner AG nicht produzieren Die Maschinen wurden 1963 abgestellt und die Firma meldete 1964 Konkurs an Der gesamte Besitz wurde vorher an eine Kalkfabrik Walenstadt A G verkauft Doch dieses Unternehmen nahm den Betrieb des Kalkbergwerkes nicht mehr auf 1968 wurden die Anlagen und Gebaude von der Schweizer Armee die in Walenstadt einen Waffenplatz betreibt gesprengt Man erinnerte sich an die Weinberge die vor dem Kalkabbau an diesem Sudhang bestanden hatten Lochezen dagegen wurde bis 2001 weiter betrieben Zuletzt von der See Kies AG 1996 war der Schragaufzug noch einmal umfassend saniert worden Der Motor das Getriebe und die Betriebsbremse wurden ersetzt 8 Der Aufzug ist noch immer in Betrieb Das Zementwerk von Unterterzen war von der Holcim AG nach Untervaz in Graubunden verlegt worden 9 2008 entstand auf dem Areal des Zementwerks das Walensee Resort 2017 ging die Walensee Resort AG die das Hotel betrieb Konkurs Dieses wurde Ende 2018 unter einer neuen Tragerschaft wiedereroffnet Die 131 Eigentumswohnungen des Resorts waren von diesen Ereignissen nicht betroffen 10 Heutige Nutzung BearbeitenHeute befinden sich die Grundstucke im Eigentum der Gemeinde Walenstadt und der Schweizer Armee 11 Am Kaliforni wird Wein angebaut und die Ortsgemeinde Walenstadt errichtete einen Waldlehrpfad 12 Weiter entstand die heutige Prufanlage Lochezen Auf dem Gelande des ehemaligen Bergwerks betreibt seit 2004 die Geobrugg Fatzer AG zusammen mit dem Bundesamt fur Umwelt das weltweit einzige Testzentrum fur Steinschlagnetze 13 Die Ortsgemeinde Walenstadt bietet Interessierten zweistundige Fuhrungen an 11 Eine Besichtigung ohne kundigen Fuhrer ist wegen Steinschlaggefahr nicht moglich 14 Es gibt Befurchtungen dass die durch Bergbauaktivitaten instabil gewordenen Steilhange der Churfirsten in den Walensee rutschen konnten und dabei einen Tsunami auslosen konnten 15 nbsp Ehemalige Verladestation von Lochezen nbsp Schragaufzug Lochezen nbsp Gebaude neben der 1919 abgerissenen Kalkbrennerei nbsp Reste der ehemaligen zweiten Verladestation West am Steilhang nbsp 1916 wurden Teile der Zementfabrik Seemuhle durch eine Lawine zerstort nbsp Das Klima bei Lochezen ist besonders mild selbst Palmen wachsen hier nbsp Verbotsschild mit Strafandrohung furs Betreten nbsp Ehemaliger Bergbau im Berg 2014 nbsp Detailfoto vom Bergbau 2014 Literatur BearbeitenCement und Kalkfabrik Unterterzen Zementfabrik Dokumentensammlung Quarten 1966 Webseiten Bearbeiten nbsp Commons Bergwerk Seemuhle Steinbruch Lochezen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und Bilder der Bergwerke Seemuhle und Lochezen sarganserland walensee ch Systematische Foto Dokumentation auch untertag der beiden Bergwerke Seemuhle und Lochezen sarganserland walensee ch Einzelnachweise Bearbeiten Steinbruch Lochezen In IG UNESCO Welterbe Tektonikarena Sardona Abgerufen am 13 September 2020 Paul Gubser Walenstadt In Historisches Lexikon der Schweiz 28 August 2013 abgerufen am 3 September 2018 Paul Gubser Quarten In Historisches Lexikon der Schweiz 16 Dezember 2011 abgerufen am 3 September 2018 KPH 2 15 2 008 Widebach Mulibach und Walensee Flussgebiet Seez und Walensee Wasserrechts Konzession fur das Wasserwerk am Widebach in Walenstadt und fur die Seemuhle von Huber amp Kunkler in Kaliforni Gemeinde Walenstadt Situationsplan 1896 Dokument Staatsarchiv St Gallen abgerufen am 3 September 2018 Geschaftsbericht 2011 Holcim Ltd PDF 10 6 MB Holcim Ltd S 25 abgerufen am 3 September 2018 Guido Stadler Das Ende des letzten Ledischiffs In Sudostschweiz 14 September 2014 abgerufen am 3 September 2018 8880 01 Walenstadt Lochezen Steinbruch standseilbahnen ch Markus Seitz abgerufen am 3 September 2018 Peter Bannwart Erwin Bloch X007 Lochezen Walenstadt Standseilbahn In Bundesamt fur Kultur Hrsg Schweizer Seilbahninventar 2011 deutsch franzosisch italienisch seilbahninventar ch Holcim AG Der Zementmarkt in Graubunden gestern und heute 1 2 Vorlage Toter Link www holcim ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 2004 Tagblatt Millionenprojekt ist pleite Das Luftschloss am Walensee Das 80 Millionen Resort am Walensee ist pleite Eine ganze Region hatte grosse Hoffnung in das touristische Vorzeigeprojekt gesetzt Doch eine Einigung zwischen Wohneigentumern und neuen Investoren durfte schwierig werden a b Steinbruch Lochezen Offentlichkeit In Ortsgemeinde Walenstadt Abgerufen am 15 August 2022 Schweizer Hochdeutsch Waldlehrpfad Forst In Ortsgemeinde Walenstadt Abgerufen am 15 August 2022 Schweizer Hochdeutsch mai mgt Wenn 20 Tonnen Beton ins Netz gehen Nicht mehr online verfugbar In Baublatt 11 Oktober 2011 archiviert vom Original am 17 August 2018 abgerufen am 3 September 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www baublatt ch Steinbruch Lochezen Walenstadt PDF 173 kB Amt fur Kultur Kanton St Gallen abgerufen am 3 September 2018 jeh Ratsel um Steinschlag am Walensee In 20 Minuten 12 Oktober 2017 abgerufen am 3 September 2018 47 130722 9 280946 Koordinaten 47 7 50 6 N 9 16 51 4 O CH1903 739766 221611 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergwerk Lochezen amp oldid 238995515