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Die romisch katholische Benefiziatkirche St Michael auch Michaelskirche steht im Zentrum des ehemaligen Rindermarktes an der Beda Weber Gasse in der Stadtgemeinde Lienz in Osttirol Die dem Patrozinium des hl Michael unterstellte Kirche gehort zum Dekanat Lienz der Diozese Innsbruck Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Benefiziatkirche hl Michael in LienzLanghaus Blick zum ChorLanghaus Blick zur Empore Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Einrichtung 4 Grabdenkmaler 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenObwohl alter wurde die Kirche erst 1308 urkundlich genannt Der Chor wurde in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts von der Gorzer Bauhutte erbaut 1501 stiftete Virgil von Graben kaiserlicher Rat sowie Statthalter von Lienz das St Michael Benefizium die Kirche wurde die Grabkirche der Familie von Graben und verwandter Familien wie den bayrischstammigen Rainer zu Rain und den Leublfing In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts bis 1531 erfolgte ein Umbau durch den Baumeister Andra Vierthaler und die Einwolbung des Langhauses mit seinem Sohn Bartlma Firtaler 1667 erfolgte bei der Erneuerung des Chorgewolbes eine Nachahmung des Vierthalerschen achtblattrigen Blutenstern Figuration in Ast Rippen Der Turm wurde urkundlich 1712 1714 erbaut Architektur BearbeitenDas Kirchenaussere zeigt am Langhaus einen Sockel und zweifach getreppte Strebepfeiler mit einer Vorhalle die in den Innenraum einbezogen ist und das Untergeschoss der Empore bildet Der Vorraum ist mit drei Spitzbogen mit Gratgewolben uberwolbt Das spitzbogige Westportal ist doppelt gekehlt mit einem eingeblendeten tympanonartigen Rundbogenabschluss mit einer leeren Figurenkonsole das Weihwasserbecken neben dem Portal zeigt die Jahresangabe 1488 Sudseitig hat die Kirche ein spitzbogiges gekehltes Portal Der abgesetzte Chor mit einem polygonalen Schluss hat einen umlaufenden gotischen Sockel Der sechsgeschossige Turm steht nordseitig im Bereich des letzten Joches am Langhaus und tragt eine achtseitige doppelte Zwiebelhaube Das Kircheninnere zeigt ein einschiffiges funfjochiges Langhaus unter einem Gewolbe mit Rippenkonfigurationen in der Form achtblattriger Blutensterne mit funf verschieden gestalteten masswerkartigen Schlusssteinen die Runddienste haben seitlich angesetzte Hohlkehlen Die Empore hat die Breite des Langhauses Die Fenster sind spitzbogig nur bei einem Fenster ist das originale gotische Masswerk erhalten die Westfront hat ein Vierpassfenster Der beidseits abgeschragte Triumphbogen ist spitzbogig Der eingezogene einjochige Chor mit einem Funfachtelschluss verjungt sich leicht von vorne nach hinten die Wanddienste mit funfachtel bzw mit rundem Querschnitt und Halbkapitellen zeigen die Bauformen der Gorzer Bauhutte des 15 Jahrhunderts das Gewolbe tragt Stuckrippen in Astform die Formen des Langhausgewolbes nachahmend mit der Jahresangabe 1667 beim Triumphbogen Einrichtung BearbeitenDer Hochaltar aus 1683 hat einen Aufbau mit gedrehten Saulen umwunden von Weinranken verkropftes Gebalk einen gesprengten geschweiften Giebel und einen Aufsatz mit Saulchen und gesprengten Volutengiebel der Altar zeigt reiches Knorpelwerkornament und zentral die Statue des hl Erzengels Michael von einem Meraner Bildhauer die weiteren Statuen wurden Christof Egger zugeschrieben uber den Opfergangsportalen die Heiligen Erzengel Gabriel und Raphael und im Aufsatz Schutzengel sowie Engel mit den Symbolen Glaube Hoffnung und Liebe Die Seitenaltare um 1640 mit renaissancehaft fruhbarocken Formen mit kannelierten Saulen geradem Gebalk gesprengten geschwungenen Giebel und einem Aufsatz mit gesprengtem Dreieckgiebel beide Seitenaltare haben Leder Antependien aus dem 17 Jahrhundert Der linke Seitenaltar zeigt das Bild Maria mit den Heiligen Ursula und Agnes in freier Landschaft gemalt von Johann Hofmann 1641 im Aufsatz den hl Michael seitlich die Statuen der Heiligen Erasmus und Hieronymus dem Bartlma Klettenhammer 1660 zugeschrieben und auf der Mensa die Busten der Kirchenvater Gregorius und Hieronymus dem Johann Paterer um 1750 1760 zugeschrieben Der rechte Seitenaltar zeigt in einer zentralen Nische die Statue Maria mit Kind umgeben von Putti und im Aufsatz das Bild hl Chrysanth dem Johann Paterer zugeschrieben die seitlichen Statuen zeigen zwei ritterliche Heilige mit Schwert und Kreuzfahne dem Bartlma Klettenhammer um 1760 1770 zugeschrieben und auf der Mensa die Busten der Kirchenvater Augustinus und Ambrosius von Johann Paterer um 1750 1760 Die Kanzel aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts zeigt am Korb Bilder der Evangelisten und am Schalldeckel Volutenbander und die Statuette Erzengel Michael mit dem Flammenschwert Die Empore zeigt das Bild Heilige Familie mit der Stifterfigur des Ulrich Molinari aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts weiters auf der Empore der Wappenstein mit Inschrift des Andreas II von Graben 1531 Neffe des Virgil und Stadtrichter von Lienz In einer Nische unter der Empore befindet sich eine Ansammlung von Steinen und Marmortafeln mit Inschriften drei steinerne Kugeln mit Grabenwappen 1488 ein Muhlstein 1580 im Hintergrund eine Marmortafel mit der Darstellung des Tanzes um das goldene Kalb und den Gesetzestafeln des Moses Eine Glocke nennt Franz Grassmayr 1814 Grabdenkmaler BearbeitenAn den Aussenwanden Epitaphien und Gedenktafeln fur verschiedene Mitglieder des Geschlechtes der Herren von Graben Im Kircheninneren Gedenktafel fur Paul und Ursula von Leublfing 1578 dem Andra Peurweg zugeschrieben Darstellung des israelistischen Heerlagers der Ehernen Schlange und des Opfer Abrahams mit Wappen und Inschriften Reliefplatte zu Virgil von Graben gestorben 1507 Grabplatte aus rotem Marmor zu Heinrich von Graben einem Bruder von Virgil Grabdenkmal zu Haymeran von Rain zu Sommeregg gestorben 1543 ein kaiserlicher Feldhauptmann in Italien Grabplatte zu Rosina von Rain und Sommeregg geborene von Graben Nichte des Virgil und Gattin des Haymeran gestorben 1534 Grabdenkmal zu Barbara von Raubach gestorben 1538 Grabdenkmal zu Margarethe von Graben gestorben 1544 mit Grabplatte Saule und dahinter in die Wand eingelassene Reliefplatte mit der Darstellung der Ehernen Schlange Unter der Stiege zur Empore Grabstatte fur Andreas von Graben der Jungere gestorben 1550 Vor dem Chor eine Gruftplatte fur Verstorbene aus den verwandten Geschlechtern der Graben und Rain Literatur BearbeitenLienz Benefiziatkirche hl Michael In Die Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Tirol 1980 S 493 495 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benefiziatskirche St Michael Lienz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Michaelskirche auf der Seite der Pfarre St Andra Fingernagel Grull Wiesauer Benefiziatkirche hl Michael Michaelskirche In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 10 Dezember 2022 46 833268 12 767566 Koordinaten 46 49 59 8 N 12 46 3 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benefiziatkirche St Michael Lienz amp oldid 239069551