www.wikidata.de-de.nina.az
Bella Fromm 20 Dezember 1890 1 in Nurnberg 9 Februar 1972 in New York war eine deutsche Journalistin die 1938 ins US amerikanische Exil fluchten musste weil sie Judin war Dort veroffentlichte sie 1942 den Bestseller Blood and Banquets A Berlin Social Diary Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBella Fromm wuchs in Kitzingen in Unterfranken Bayern in einer wohlhabenden Weinhandlerfamilie auf Sie heiratete 1911 einen Berliner Kaufmann Max Israel spater Ikle und bekam 1913 ihre Tochter Grete Ellen 1919 wurde die Ehe geschieden Die Inflation und der Zusammenbruch des Unternehmens ihres zweiten Ehemanns Karl Julius Steuermann zwangen sie ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen Durch Freunde und Kontakte zum Ullstein Verlag fasste sie Fuss im Journalismus ab 1928 wurde dieser ihre Haupteinnahmequelle Sie arbeitete als Lokaljournalistin fur das Grunewald Echo als Sportreporterin fur das 12 Uhr Blatt und die Hamburger Zeitung sowie fur die Tennisclub Zeitschrift Rot Weiss als Gesellschaftsreporterin fur das 12 Uhr Blatt den Berliner Borsen Courier die B Z am Mittag und die Vossische Zeitung Die regelmassige Kolumne Berliner Diplomaten in der Vossischen Zeitung zeichnete sie mit ihrem Namen Autorenzeilen waren eher eine Ausnahme in dieser Zeitung 1934 wurde Fromm wie alle judischen Journalisten von der nationalsozialistischen Regierung mit Berufsverbot belegt 1935 kam sie nach dem Besuch ihrer Tochter im US amerikanischen Exil nach Deutschland zuruck obwohl sie sich der damals gegenwartigen Gefahren bewusst war Sie wusste von den Konzentrationslagern da ihr Onkel der Kitzinger Kommerzienrat Max Fromm bereits 1933 fur eine Woche in ein Konzentrationslager gesperrt worden war und nur auf Intervention des Reichsbankprasidenten Hjalmar Schacht wieder freikam Und sie stand in engem Kontakt mit Leo Baeck dem Prasidenten der Reichsvertretung der Deutschen Juden den sie bei seiner Arbeit unterstutzte indem sie durch ihre guten Kontakte zu auslandischen Konsulaten und Politikern Visa fur Juden und Judinnen besorgte Bella Fromm gehorte zu den Juden und Judinnen die sich nur schwer von ihrer deutschen Heimat trennten 2 1938 zwei Monate vor der Reichspogromnacht verliess sie das Deutsche Reich In New York ubernahm sie zunachst verschiedene Jobs als Naherin Serviererin und Sekretarin und sorgte so fur ihren zukunftigen dritten Ehemann Peter Wolffheim durch Adoption Welles Ein befreundeter Journalist schlug ihr vor ihre Erlebnisse aus Berlin vor allem ab 1933 im Tagebuchformat zu veroffentlichen Das Buch Blood and Banquets wurde 1942 veroffentlicht und zu einem Bestseller in den USA In den umfangreichen Notizen schildert Fromm mit einer Mischung aus Spott und zunehmender Besorgnis den Aufstieg der Nationalsozialisten Das Werk wurde vor der Veroffentlichung stark bearbeitet Die Aufzeichnungen wurden vermutlich erst in den USA zusammengestellt Sie beruhen zum einen auf der Augenzeugenschaft Bella Fromms dafur sprechen umfangreiche Aufzeichnungen im Nachlass der Journalistin 3 Da sie andererseits aber auch 1941 42 in den USA zugangliche Meldungen aus Zeitungen und Zeitschriften zur Erstellung von Tagebucheintragen benutzte was auch zu sachlichen Fehlern fuhrte ist die Einordnung von Blood and Banquets als authentisches Tagebuch nicht moglich und sein Quellenwert beschrankt 4 Um Material fur weitere Vortrage zu sammeln reiste Fromm ab 1946 regelmassig nach Deutschland Ihr deutscher Roman und war doch umsonst oder Die Engel weinen der 1961 erschien fand wenig Beachtung In dem Buch arbeitete Fromm fiktiv ihre Exilerfahrungen auf Der Rowohlt Verlag brachte Bella Fromms amerikanischen Bestseller 1993 in leicht gekurzter Fassung auf Deutsch unter dem Titel Als Hitler mir die Hand kusste heraus Ehrungen Bearbeiten1918 Konig Ludwig Kreuz fur nicht militarische Dienste im Ersten Weltkrieg 1958 Verdienstkreuz Erster Klasse der Bundesrepublik DeutschlandWerke BearbeitenBlood and Banquets A Berlin Social Diary London New York 1942 mehrere Auflagen und war doch umsonst Roman Wurzburg Olympia Verlag circa 1955 Neuauflage Wurzburg Zettner 1967 Als Hitler mir die Hand kusste Berlin Rowohlt Berlin 1993 ISBN 3 87134 061 8 Reinbek bei Hamburg Rowohlt 1994 Rororo 9766 rororo Sachbuch ISBN 3 499 19766 9Quellen BearbeitenBella Fromm Collection im Howard Gotlieb Archival Center Boston University Staatsarchiv Wurzburg Stadtarchiv KitzingenLiteratur BearbeitenJohn V H Dippel Die grosse Illusion Warum deutsche Juden ihre Heimat nicht verlassen wollten Beltz Verlag Weinheim und Quadriga Berlin 1997 ISBN 3 88679 285 4 Nea Matzen Bella Fromm Viele Leben in einem Societylady Journalistin Bestsellerautorin im Exil in Medien amp Zeit September 2009 S 28 56 Henry Ashby Turner Jr Two Dubious Third Reich Diaries In Central European History 33 2000 No 3 S 415 422 Weblinks BearbeitenDeutschlandfunk de Das Feature 5 Februar 2016 Nea Matzen Jan Ehlert Bella Fromm Von der Gesellschaftsreporterin in Berlin zur politischen Exilantin in New York Titelgebender Tagebucheintrag aus Als Hitler mir die Hand kusste S 110 f in der Pressechronik zum 30 Marz 1933 beim Pressemuseum im UllsteinhausEinzelnachweise Bearbeiten Fromms Geburtsjahr variiert in den Quellen das Jahr 1890 als das in den offiziellen Dokumenten angegebene gilt jedoch als das wahrscheinlichste Siehe Dippel Lit Matzen Lit 2011 Turner Lit bes S 417f mit detaillierten Nachweisen Normdaten Person GND 119097397 lobid OGND AKS LCCN n85173350 VIAF 8049834 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fromm BellaALTERNATIVNAMEN Welles Bella Steuermann Bella Fromm Steuermann Bella Fromm Welles BellaKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanische JournalistinGEBURTSDATUM 20 Dezember 1890GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 9 Februar 1972STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bella Fromm amp oldid 227003609