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Beeching Axt auch Beeching Fallbeil oder Beeching Bombe englisch Beeching Axe oder Beeching bombshell ist die umgangssprachliche Bezeichnung eines Projekts der britischen Regierung aus den 1960er Jahren dessen Ziel es war die Kosten und den Umfang des staatlichen Eisenbahnnetzes zu reduzieren Der Projektname wurde in Anlehnung an Richard Beeching den damaligen Vorsitzenden der British Railways gewahlt der 1963 in seinem Bericht The Reshaping of British Railways die Notwendigkeit einer Neugestaltung und deutlichen Reduzierung des britischen Schienennetzes dargestellt hatte Der Zusatz Axt oder Fallbeil sollte die mit dem Projekt verbundene massenhafte Schliessung von Eisenbahnstrecken und Bahnhofen persiflieren Inhaltsverzeichnis 1 Der Report The Reshaping of British Railways 2 Hintergrund 2 1 Streckenschliessungen vor der Beeching Axt 2 1 1 Vor der Grundung von British Railways 2 1 2 Schliessungen unter British Railways vor der Beeching Axt 2 2 Hintergrund zur Beeching Axt 3 Beeching I 3 1 Auflistung der Streckenschliessungen nach Jahr 3 2 Nicht durchgefuhrte Empfehlungen 4 Beeching II 5 Ergebnisse der Beeching Axt 5 1 Busverkehr 5 2 Letzte Schliessungen infolge des Beeching Reports 6 Der Serpell Bericht 7 Wiedereroffnungen 8 Weiternutzung als Heritage railways 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseDer Report The Reshaping of British Railways BearbeitenAls Reaktion auf die in den 1950er Jahren unter anderem durch die wachsende Bedeutung des Strassenverkehrs bedingten grosser werdenden Verluste der British Railways wurde im Marz 1963 der Report The Reshaping of British Railways von Richard Beeching veroffentlicht Dies wurde insbesondere notig da selbst ein umfangreicher Modernisierungsplan der British Railways 1 nicht den erwunschten Erfolg zeigte Beeching schlug daher eine drastische Vorgehensweise mit massiven Streckenschliessungen aber auch dem Ausbau und der Effizienzsteigerung von Schienentransporten vor Angesichts knapper offentlicher Mittel wurde letzteres jedoch stark vernachlassigt und in erster Linie die geldsparenden Streckenschliessungen vorangetrieben Insgesamt wurden in den Folgejahren rund 6400 Kilometer Schienenstrecke und 3000 Bahnhofe geschlossen dies bedeutete eine Reduzierung des Streckennetzes um 25 Prozent und eine Halbierung der Zahl der Bahnhofe Hintergrund BearbeitenStreckenschliessungen vor der Beeching Axt Bearbeiten Vor der Grundung von British Railways Bearbeiten Obwohl Streckenschliessungen in Grossbritannien haufig mit der Beeching Axt verbunden werden gab es bereits zuvor eine signifikante Anzahl an Schliessungen Nach einem massiven Wachstum des britischen Schienennetzes im 19 Jahrhundert erreichte die Ausdehnung des Netzes kurz vor dem Ersten Weltkrieg ihren Hohepunkt So gab es im Jahre 1913 insgesamt rund 37 500 Kilometer Schienen 2 Nach dem Krieg entwickelte sich der Strassen und Flugverkehr zum grossen Wettbewerber der Eisenbahn Dies fuhrte dazu dass erste Bahnverbindungen bereits in den 1920er und 1930er Jahren geschlossen wurden Allerdings waren davon hauptsachlich kurze Vorstadtverbindungen die nicht gegen neue Bus oder Strassenbahnlinien konkurrieren konnten betroffen Zudem existierten zahlreiche doppelte Eisenbahnlinien konkurrierender Bahnunternehmen Um diese Doppelungen zu vermeiden und die Effizienz zu steigern wurden bereits in den Jahren nach dem Grouping Act 1921 zahlreiche Zweitstrecken geschlossen Durch diese Vorgehensweise wurden insgesamt rund 2000 Kilometer Schienennetz geschlossen 2 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs erlebte die britische Eisenbahn eine Renaissance da Zuge ideal geeignet waren kriegswichtige Guter zu transportieren Aufgrund mangelnder Instandhaltung litt das gesamte Schienennetz in dieser Zeit aber auch sehr Dies fuhrte dazu dass nach der Verstaatlichung des Netzes im Jahre 1948 grosse Investitionen notig waren Schliessungen unter British Railways vor der Beeching Axt Bearbeiten Mit Beginn der 1950er Jahre wurden die Vorkriegs Streckenschliessungen weitergefuhrt Die British Transport Commission etablierte 1949 ein Branch Lines Committee dessen Aufgabe es war Strecken auf Rentabilitat zu analysieren und bei Bedarf zu schliessen In dieser Zeit wurde unter starkem Protest die Mehrheit der Kleinst und Kleinstrecken des britischen Eisenbahnnetzes wie etwa die Midland and Great Northern Joint Railway in East Anglia geschlossen 2 Hintergrund zur Beeching Axt Bearbeiten Gegen Ende der fruhen 1950er Jahre fuhrten die wirtschaftliche Erholung und die Aufhebung von Benzinrationierungen dazu dass der Wettbewerb zwischen Strasse Luftfahrt und Bahn wieder auflebte Um den wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten entgegenzuwirken veroffentlichte die British Transport Commission 1955 einen Modernisierungsplan der vorschlug mehr als 1 24 Milliarden Pfund in das marode Schienennetz und den Ersatz der veralteten Dampfloks durch Diesel und Elektroloks zu investieren Dieser Plan skizzierte ein wachsendes Passagieraufkommen und erwartete fur das Jahr 1962 eine Ruckkehr in die Gewinnzone 3 Trotz des Plans blieben die Passagierzahlen der British Railways in den 1950er Jahren konstant 4 Dennoch verfiel das wirtschaftliche Ergebnis des Unternehmens weiterhin was hauptsachlich auf steigende Ausgaben etwa fur die Lohne der Beschaftigten zuruckzufuhren war Das Ergebnis dieser Situation war dass im Jahre 1955 die Einnahmen nicht mehr ausreichten um die laufenden Kosten zu decken Da daruber hinaus grosse Teile der fur den Modernisierungsplan verwendeten Mittel kreditfinanziert waren entwickelte sich in den fruhen 1960er Jahren eine ernste finanzielle Krise mit operativen Verlusten von 68 Millionen Pfund im Jahre 1960 bis hin zu 104 Millionen Pfund im Jahr 1962 5 Dies fuhrte dazu dass die British Transport Commission Probleme hatte laufende Kredite zu bedienen und die Regierung schliesslich die Geduld verlor und nach radikalen Losungen des Problems suchte Forciert wurde dies unter anderem durch den konservativen Verkehrsminister Ernest Marples der unter anderem bedingt durch seine Arbeit als Direktor einer Strassenbaufirma das Ende der nationalen Eisenbahn kommen sah und dem Strassenverkehr die Zukunft zuschrieb Um Losungen fur die bedrohlichen wirtschaftlichen Probleme zu finden wurde zunachst das Stedeford Committee das nach seinem Vorsitzenden Sir Ivan Stedeford benannt war ins Leben gerufen Dieses Komitee sollte den status quo des britischen Eisenbahnnetzes feststellen und Empfehlungen entwickeln Mitglied des Komitees war auch Richard Beeching zu dieser Zeit technischer Direktor bei der Firma Imperial Chemical Industries und ab 1961 Vorsitzender des neuen British Railways Board Stedeford und Beeching lieferten sich teils heftige Auseinandersetzungen wie das nationale Schienennetz am sinnvollsten zu kurzen sei Neben einer Befragung im Parlament wurde der Bericht von Ivan Stedeford nie veroffentlicht Die Regierung griff stattdessen auf den sogenannten Beeching Plan zuruck der eine Verkleinerung des Schienennetzes um 30 Prozent sowie eine Verschrottung von rund 300 000 Guterwaggons vorsah Beeching glaubte dass die Bahn der Zukunft ihren Gewinn nicht in erster Linie durch den Personentransport sondern durch den Guterverkehr erzielen wurde Beeching I Bearbeiten nbsp Eine Ausgabe des Berichts The Reshaping of British Railways ausgestellt neben der Antwort der Beschaftigten der British RailwaysAls Vorsitzender von British Railways initiierte Beeching eine Studie uber Verkehrsflusse auf allen Eisenbahnstrecken des Landes Die Untersuchung dieser Strome fand zwischen dem 16 und dem 23 April 1962 statt und stellte fest dass auf 30 Prozent der Bahnstrecken nur ein Prozent der Passagiere und Frachtstucke transportiert wurden und daruber hinaus 50 Prozent der Bahnhofe nur zwei Prozent des Gesamtunternehmensumsatzes ausmachten 6 Der aus der Untersuchung erstellte Bericht The Reshaping of British Railways Teil 1 schlug vor rund 29 000 Kilometer Bahnstrecken vornehmlich im landlichen Raum nicht mehr zu befahren zahlreiche andere Linien nur noch fur den Guterverkehr zu nutzen und wenig genutzte Bahnhofe zu schliessen 7 Neben den Streckenschliessungen schlug der Bericht auch vor weite Teile des Schienennetzes zu elektrifizieren und anstelle von Schuttgut und anderen kleinteiligen Transporten vermehrt Stuckgut zu transportieren Dieser Plan wurde von der Regierung akzeptiert Dieser kontrovers diskutierte Bericht wurde forciert durch die Presse weiten Teilen der Bevolkerung als Beeching Bombshell dt Beeching Bombe oder aber als Beeching Axe dt Beeching Axt bekannt Es folgte ein Aufschrei zahlreicher landlicher Kommunen die dem Bericht zufolge ihren Eisenbahnanschluss verlieren sollten Um einer Hysterie entgegenzuwirken argumentierte die Regierung dass es fur viele Kommunen deutlich gunstiger sei uber Busverbindungen versorgt zu werden Die Umsetzung der Beeching Axt wurde angesichts des gewaltigen Einsparpotenzials schnell vorangetrieben Allerdings legten die mit der Umsetzung betrauten Politiker starkeren Wert auf die Strecken und Bahnhofsschliessungen als auf die Investitionen in den Guterverkehr und die Elektrifizierung die nicht vollstandig umgesetzt wurden Dennoch wurde mit der Einrichtung der Gesellschaft Freightliner ein wichtiger Teil der Empfehlungen realisiert Auflistung der Streckenschliessungen nach Jahr Bearbeiten nbsp Die Uberreste des Bahnhofs Rugby CentralIm Jahr 1950 hatte das britische Schienennetz eine maximale Ausdehnung von 33 600 Kilometern und 6 000 Bahnhofen Nach der Beeching Axt war das System auf 28 800 Kilometer und 2 000 Bahnhofe geschrumpft Auch nach Abschluss des Programms wurden im Laufe des 20 Jahrhunderts weitere Streckenschliessungen vorgenommen 1950 240 km geschlossen 1951 440 km geschlossen 1952 480 km geschlossen 1953 440 km geschlossen 1954 bis 1957 800 km geschlossen 1958 240 km geschlossen 1959 560 km geschlossen 1960 280 km geschlossen 1961 240 km geschlossen 1962 1260 km geschlossenVeroffentlichung des Beeching Berichts 1963 521 km geschlossen 1964 1702 km geschlossen 1965 965 km geschlossen 1966 1207 km geschlossen 1967 480 km geschlossen 1968 640 km geschlossen 1969 400 km geschlossen 1970 440 km geschlossen 1971 37 km geschlossen 1972 80 km geschlossen 1973 56 km geschlossen 1974 0 km geschlossenNicht durchgefuhrte Empfehlungen Bearbeiten Nicht alle Empfehlungen des Beeching Berichts wurden umgesetzt So blieb eine gewisse Anzahl von Bahnlinien aus politischen Grunden erhalten Dies betraf z B Verbindungen durch das Schottische Hochland die zur Schliessung vorgesehen waren aber nach Intervention durch die einflussreiche Highland Lobby weiterhin bedient wurden Einige Verbindungen beispielsweise in Cornwall wurden auch deshalb erhalten weil das schlechte Strassennetz keinen gleichwertigen Ersatz hatte bieten konnen nbsp Aussehen des britischen Schienennetzes bei vollstandiger Umsetzung der Beeching II PlaneBeeching II BearbeitenIm Jahre 1964 veroffentlichte Beeching einen zweiten weniger bekannten Bericht unter dem Namen The Development of the Major Railway Trunk Routes 8 der als Beeching II bekannt wurde Dieser zweite Bericht strebte noch weitergehende Streckenschliessungen an und nannte einige wenige Routen fur die ein weiterer Ausbau und weitere Investitionen sinnvoll erschienen Im Wesentlichen forderte Beeching die Schliessung aller Bahnlinien bis auf die Inter city Routes zwischen den grossen Stadten und wichtige Pendlerlinien Die Karte auf der rechten Seite vermittelt einen Eindruck wie klein das Eisenbahnnetz Grossbritanniens gewesen ware hatte man den Plan vollstandig umgesetzt Eine vollstandige Umsetzung von Beeching II hatte das Eisenbahnnetz auf ein rund 11 260 Kilometer langes Skelett reduziert das weite Teile des Landes etwa den Norden Schottlands Wales Yorkshire East Anglia und den Sudwesten Englands nicht mehr versorgt hatte Premierminister Harold Wilson versprach im Wahlkampf zunachst die Schliessungen nach Beeching I zu beenden trieb sie aber dann doch noch schneller voran Seine Verkehrsministerin Barbara Castle lehnte sich spater eng an Beeching II an und forderte ein Rumpfsystem mit einem Umfang von etwa 17 600 Kilometern Die Vorschlage des Berichts wurden allerdings nie umgesetzt da die damalige britische Labour Regierung trotz teilweise kontroverserer Ansichten Beechings Ideen als zu weitreichend ablehnte Beeching trat daraufhin im Jahre 1965 von seinem Amt zuruck Obwohl letztlich politische Entscheidungstrager fur die Streckenschliessungen verantwortlich waren wurde Beechings Name zu einem Synonym fur die Schliessung von Eisenbahnstrecken Ergebnisse der Beeching Axt BearbeitenDie mit Beeching Axt bezeichneten Streckenschliessungen verfehlten ihr Ziel und halfen nicht das Unternehmen British Railways wieder in die Gewinnzone zu bringen Beeching erreichte lediglich Einspareffekte von 30 Millionen Pfund wahrend sich der operative Verlust des Unternehmens bei 100 Millionen Pfund einpendelte Die geringen Einsparungen resultierten vor allem daraus dass die geschlossenen kleinen Bahnlinien als Zubringer fur die grossen dienten Ohne diese Zubringer sank auch das Passagieraufkommen der weiter existierenden Bahnlinien Die Annahme Beechings dass Passagiere ihr Auto nur bis zum nachsten grosseren Bahnhof nutzen wurden um ihre Reise von dort aus mit dem Zug fortzusetzen erwies sich als falsch Ein weiterer Grund fur das Fehlschlagen des Planes war dass viele der kleinen Bahnlinien nur ein sehr geringes Defizit einfuhren Viel grossere Verluste erwirtschafteten die wichtigen und stark frequentierten Pendlerstrecken doch selbst Beeching erkannte dass die Schliessung dieser Linien politisch nicht machbar ware Das Scheitern der Beeching Plane wird auch darauf zuruckgefuhrt dass sie sich einseitig auf Streckenschliessungen konzentrierten und andere Einsparmoglichkeiten weitgehend ausser Acht liessen So wurde der potenzielle Einsatz von kostensparenden Triebwagen und Schienenbussen von Beeching mit dem Argument dass alleine die Trassenkosten massgebend waren abgelehnt ebenso blendete er die Kosten fur Verwaltung und Mitarbeiterschaft fast vollstandig aus Kritiker werfen ihm vor dass eine weniger drastische Reduzierung des Schienennetzes in Kombination mit einer Erneuerung der technischen Ausstattung und einer Reduzierung des Personaleinsatzes bessere Spareffekte erzielt hatte 9 Aus heutiger Sichtweise sind viele der im Rahmen des Beeching Axt durchgefuhrten Schliessungen als kurzsichtig zu bezeichnen So ist die Bahnstrecke zwischen Settle und Carlisle die eigentlich zur Schliessung vorgesehen wurde heute deutlich starker durch Guter und Personenzuge frequentiert als vor dem Beeching Bericht Ebenso unuberlegt erscheint die Schliessung der Great Central Main Line die den Suden Englands mit dem Norden verbindet und schon zu Zeiten ihrer Erbauung wichtigen Standards moderner Hochgeschwindigkeitsstrecken Geradlinigkeit wenig Kurven entsprach in den 1960er Jahren Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens durch den Eurotunnel dessen Bau nur funf Jahre nach Schliessung der Great Central Main Line begann wird heute daruber nachgedacht die alte Strecke als Hochgeschwindigkeitsstrecke wieder zu eroffnen Zudem werden heute viele der als Rationalisierungsmassnahmen gefuhrten Teilschliessungen zweigleisiger Strecken heftig kritisiert Wachsender Verkehr und eine Wiederentdeckung der Eisenbahn durch viele Pendler hat dazu gefuhrt dass viele wegen der Beeching Axt nun eingleisige Strecken stark uberlastet sind sodass ein erneuter zweigleisiger Ausbau ernsthaft in Erwagung gezogen wird Diese Problematik betrifft vor allem die Strecken zwischen Inverness und Dingwall Cheltenham und Swindon sowie Oxford und Worcester Busverkehr Bearbeiten Der Ersatz des Schienenverkehrs durch Busse englisch bustitution schlug ebenso fehl In vielen Fallen war der Busverkehr deutlich langsamer und weniger komfortabel als der bisherige Zugverkehr sodass die Busse bei der lokalen Bevolkerung schnell unpopular wurden 10 Als Reaktion auf diese Unbeliebtheit bestanden viele Buslinien mangels Fahrgasten nur wenige Jahre und fuhrten dazu dass zahlreiche Landesteile keine Verbindung zum offentlichen Personennahverkehr mehr haben Letzte Schliessungen infolge des Beeching Reports Bearbeiten In den fruhen 1970er Jahren als klar wurde dass keine grossen Einspareffekte erzielt wurden wurden die Streckenschliessungen beendet Gleichzeitig wurde deutlich dass durch das immense Wachstum des Strassenverkehrs Umweltverschmutzung und Verkehrsbelastung zu immer grosseren Problemen wurden Diese Entwicklungen insbesondere jedoch die Olkrise 1973 fuhrten zu einer immer grosser werdenden Opposition gegen die Schliessungen Eine der letzten grossen und kontrovers diskutierten Streckenschliessungen war das Ende der 158 Kilometer langen Waverley Line zwischen Carlisle und Edinburgh im Jahr 1969 2006 beschloss das schottische Parlament den Abschnitt der Strecke zwischen Edinburgh und Galashiels wieder in Betrieb zu nehmen Die Bauarbeiten wurden 2015 abgeschlossen seit September jenes Jahres verkehren wieder Personenzuge auf der alten Trasse Ahnlich ergeht es in Zeiten steigender Benzinpreise anderen Strecken in England die heute vermutlich wirtschaftlich erfolgreich gefuhrt werden konnten Da nach der Beeching Axt aber die Mehrheit der Brucken Unterfuhrungen und Gleisbette entfernt oder veraussert respektive in Wanderwege umgebaut wurden ware eine Neuinstallation nur mit grossen finanziellen Investitionen moglich Der Serpell Bericht BearbeitenIn den fruhen 1980er Jahren unter der Regierung von Margaret Thatcher wurden die Ideen von Richard Beeching zur Schliessung weiterer Strecken erneut aufgegriffen Im Jahr 1983 veroffentlichte Sir David Serpell ein fruherer Mitarbeiter Beechings einen Bericht der weitere Streckenschliessungen forderte 11 Aufgrund starker Proteste gegen diesen Plan und dessen inhaltlicher Schwachen Serpell schlug die Schliessung der Midland Main Line vor die fur die Versorgung verschiedener Kohlekraftwerke von immenser Bedeutung ist wurden die Ideen erneuter Streckenschliessungen schnell wieder verworfen Wiedereroffnungen BearbeitenAufgrund des massiven Anwachsens des Verkehrs wurden mittlerweile zahlreiche Strecken und auch Bahnhofe die im Rahmen der Beeching Axt geschlossen wurden fur den Personenverkehr wiedereroffnet teils auch als Wiederaufbau der abgebauten Strecken So wurde in London eine Nord Sud Verbindung die Thamesline erfolgreich wiedereroffnet und bietet nun wieder eine geschlossene Verbindung zwischen Bedford und Brighton Ebenso wiedereroffnet wurde der 1969 geschlossene Bahnhof in Chandler s Ford in Hampshire Als eine der bedeutendsten Wiedereroffnungen gilt die der Robin Hood Line in Nottinghamshire Zuvor galt die Stadt Mansfield die an der Strecke liegt als grosste englische Stadt ohne direkten Eisenbahnanschluss Daruber hinaus gab es Wiedereroffnungen in Birmingham Worcester Marylebone Coventry Sud Wales Edinburgh und Stirling Die bislang langste Strecke die wiederaufgebaut wurde ist die im September 2015 in Betrieb genommene Borders Railway zwischen Edinburgh und Tweedbank Weiternutzung als Heritage railways Bearbeiten nbsp Strecke der Avon Valley Railway bei BristolEinige der wahrend der Beeching Axt stillgelegten Strecken wie etwa die Strecke der West Somerset Railway zwischen Taunton und Minehead oder die Strecke der Strathspey Railway zwischen Aviemore und Broomhill wurden als heritage railways Museumsbahnen wiedereroffnet Sie dienen vornehmlich als touristische Attraktion und werden haufig von historischen Dampflokomotiven bedient Literatur BearbeitenG Freeman Allen British Railways after Beeching Ian Allan Shepperton 1966 T R Gourvish British Rail 1948 1973 A Business History Cambridge 1974 David Henshaw The Great Railway Conspiracy 1994 ISBN 0 948135 48 4 H P White Forgotten Railways 1986 ISBN 0 946537 13 5 Weblinks BearbeitenDetails zu den Streckenschliessungen unter Beeching engl Karten der Streckennetze vor und nach der Beeching Axt engl Memento vom 13 Oktober 2006 im Internet Archive Fotosammlung engl Downloadmoglichkeit des Beeching Berichts Teil 1 engl Downloadmoglichkeit des Beeching Berichts Teil 2 Karten engl Einzelnachweise Bearbeiten Modernisation and Re Equipment of British Railways railwaysarchive co uk abgerufen am 18 August 2011 a b c White H P 1986 Forgotten Railways ISBN 0 946537 13 5 Christian Wolmar On the wrong Line 2005 ISBN 1 85410 998 7 The Great Vanishing Railway timmonet co uk British Railways Board Memento vom 8 Marz 2008 im Internet Archive David Henshaw The Great Railway Conspiracy 1994 ISBN 0 948135 48 4 The Reshaping of British Railways Part 1 Report railwaysarchive co uk abgerufen am 18 August 2011 The Development Of The Major Railway Trunk Routes railwaysarchive co uk abgerufen am 18 August 2011 The Railway Conspiracy The Great Railway Conspiracy Railway Finances Report of a Committee chaired by Sir David Serpell KCB CMG OBE railwaysarchive co uk abgerufen am 18 August 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Beeching Axt amp oldid 238543785