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Die Baumax AG eigene Schreibweise bauMax war eine osterreichische Baumarkt kette Sie wurde 1976 von Karlheinz Essl senior in Klosterneuburg gegrundet und betrieb zuletzt 105 Markte in Osterreich Tschechien der Slowakei und in Slowenien 1 Der Jahresumsatz 2013 betrug 1 13 Milliarden Euro 2 Das zuletzt finanziell stark angeschlagene Unternehmen wurde in den Jahren 2014 2015 auf Betreiben der Glaubiger zerschlagen bauMax AGLogoRechtsform AktiengesellschaftGrundung 1976Auflosung 2015Auflosungsgrund Ubernahme durch Obi Hagebau und BauhausSitz KlosterneuburgLeitung Michael Hurter VorstandsvorsitzenderMitarbeiterzahl 6200 2014 1 Umsatz 1 13 Mrd Euro 2013 2 Branche EinzelhandelWebsite www baumax com at Memento vom 28 August 2015 im Internet Archive Ehemalige Baumax Filiale in Dornbirnehemalige Baumax Filiale in BadenInnenansicht der Filiale in Presov Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Filialen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 1958 weilte Karlheinz Essl Sohn eines Lebensmittelgrosshandlers aus Karnten in New York City um das Selbstbedienungsprinzip der amerikanischen Supermarkte vor Ort zu studieren Dort traf er seine spatere Frau Agnes Schomer Tochter eines Klosterneuburger Baustoffhandlers Noch vor der Hochzeit sah sein zukunftiger Schwiegervater Fritz Schomer in ihm einen geeigneten Nachfolger und er stieg in den schwiegervaterlichen Betrieb ein Im Jahre 1975 ging die Unternehmensleitung an Essl Er sah die Chance den Betrieb komplett umzuorganisieren und uberzeugte Lieferanten sowie Mitarbeiter davon in das Selbstbedienungskonzept einzusteigen 3 1976 wurde in Kindberg in der Steiermark der erste Baumarkt eroffnet damals noch unter dem Namen Hobbymax So wurde aus dem Schomer auf 450 m Verkaufsflache die Firma Hobbymax 4 Bereits im darauffolgenden Jahr wurde die erste eigentliche Baumax Filiale eroffnet 4 Am 15 November 1977 fand in Bruck an der Mur die Eroffnung dieser Filiale statt 4 Schon fruh gab es die Idee fur jede Abteilung einen Fachmann abzustellen 4 Nachdem Essl ein Grundstuck in Mauthausen erworben hatte entstand dort bereits im folgenden Jahr die erste Baumax Filiale nach neuem Konzept 4 In der Folgezeit war die Familie Essl immer wieder in den Vereinigten Staaten um sich das dortige System anzusehen 4 Zum damaligen Service in den ersten Baumax Filialen zahlten unter anderem die Veranstaltung von Heimwerkerkursen 4 Anfang der 1980er Jahre entstanden die ersten Baumax Gartencenter und bereits Mitte der 1980er Jahre wurde das Unternehmen Marktfuhrer in Osterreich 4 Teilweise trugen die Filialen auch den Namen bauMax Magazin 5 Spatestens Ende des Jahrzehnts war Baumax schliesslich mit Filialen in ganz Osterreich vertreten 4 In dieser Zeit entstand auch die Werbekampagne Grosser Wert kleiner Preis ein Slogan der bis zuletzt im Unternehmen gefuhrt wurde 4 Ein weiterer Slogan aus dieser Zeit lautete bauMax x Der Preismacher fur Selbermacher Langsam aber doch bekam Baumax auch internationale Aufmerksamkeit Der daraufhin gefasste Plan nach Bayern zu expandieren wurde jedoch wieder revidiert nachdem Karlheinz Essl und sein Sohn Martin kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs angesichts brockelnder Fassaden in den ehemaligen Ostblockstaaten den Nachholbedarf in diesen Landern und damit ihre Chance erkannten Um den Expansionskurs zu finanzieren ging die Firma 1990 fur insgesamt knapp 15 Jahre an die Borse und lukrierte 900 Millionen Schilling 65 Millionen Euro Im Jahre 1992 wurden schliesslich die ersten Markte im heutigen Tschechien und in Ungarn eroffnet zwei Jahre spater in der Slowakei Die Heimwerkerkette war damit eines der ersten Handelsunternehmen das in die ehemaligen Ostblockstaaten expandierte Auf dem Hohepunkt dieser Expansion um 2010 betrieb der Konzern 160 Filialen mit uber 9000 Mitarbeitern in neun Landern namentlich in Osterreich Tschechien der Slowakei in Ungarn Slowenien Kroatien Rumanien Bulgarien und in der Turkei 3 Von 1991 bis 2001 sponserte das Unternehmen den SelfMan eine Heimwerkersendung mit Andreas Steppan die in den Jahren 2009 und 2010 ein Comeback im Fernsehen feierte 6 1999 wurde Martin Essl Vorstandsvorsitzender und Senior Karlheinz Aufsichtsrat Karlheinz Essl mischte sich ins Tagesgeschaft der Unternehmensleitung ein und traf samtliche Entscheidungen 3 Er war mit der Grosse des Unternehmens offenbar uberfordert und traute seinem Sohn wie seinen angestellten Managern wenig zu 7 Als die Konkurrenz aufholte erodierten die Gewinnmargen Mangels eigener Finanzmittel wurden die Expansionsaktivitaten zunehmend durch Kredite finanziert Als die Weltwirtschaft durch die Finanzkrise ab 2007 erschuttert wurde es zu einem Wahrungsverfall in Landern kam wo das Unternehmen tatig war und der Umsatz in vielen Markten zuruckging geriet die Baumax Gruppe in eine existenzielle Krise Im Jahre 2011 wies sie einen Verlust von 57 2 Millionen Euro aus und 2012 einen Verlust von 126 Millionen Euro bei 1 2 Milliarden Euro Umsatz 7 Wohl auf Druck der Glaubigerbanken gab der Vorstand bei der Unternehmensberatung Roland Berger ein Restrukturierungskonzept in Auftrag dessen Inhalte bis 2014 auch an die Offentlichkeit gelangten 8 Demnach war die Gruppe zu diesem Zeitpunkt mit uber einer Milliarde Euro verschuldet Jede dritte Filiale arbeitete defizitar bei der Halfte davon war auf absehbare Zeit auch nicht mit einer Besserung der Situation zu rechnen Speziell wurden viele der Auslandstochter auf Jahre hinaus keine Gewinne abwerfen Ohne Gegenmassnahmen drohte spatestens Anfang 2014 die Zahlungsunfahigkeit 8 Die Ursachen fur die Krise der Baumax Gruppe lagen laut dem genannten Papier nicht vorrangig in der ungunstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sondern beruhten auf Fehlern der Unternehmensfuhrung Es gebe eine unklare Zielgruppenorientierung mit einer unabgestimmten Preis und Sortimentspolitik die sich aufgrund von Defiziten in der Fuhrungsorganisation entwickelt habe Das Unternehmen sei zu preisaggressiv und habe ein zu kleines Angebot mit zu wenigen Eigenmarken Dazu seien die Filialgrossen sehr uneinheitlich In Osterreich dominierten kleinere und mittlere Verkaufsflachen wahrend im Ausland sehr grosse Flachen betrieben wurden wodurch sich ein konzernweit einheitliches Fuhrungs und Filialkonzept nur schwer durchsetzen liesse Auch seien viele Standorte verkehrstechnisch ungunstig gewahlt 8 Ferner sei die Struktur des Unternehmens nicht mit seiner Grosse mitgewachsen und dadurch wenig effizient gewesen so gab es 20 Jahre nach Beginn der Expansion ins Ausland immer noch kein zentrales Warenwirtschaftssystem und keinen zentralen Einkauf 7 Trotz der finanziellen Schieflage wurde zunachst an der bestehenden Strategie weitgehend festgehalten und weitere Filialen eroffnet zuletzt vor allem in der Turkei 9 Nach weiteren hohen Verlusten im Geschaftsjahr 2013 musste sich die Familie Essl trotz zuvor eingeschossener liquider Mittel aus dem Unternehmen zuruckziehen Das Unternehmen fiel an die Glaubigerbanken die die Zerschlagung der Baumax Gruppe anordneten 10 Dazu wurden die Tochtergesellschaften in Rumanien und Bulgarien 2014 verkauft die Filialen in der Turkei 2014 und Ungarn 2015 geschlossen Fur die kroatische Tochtergesellschaft wurde 2015 ein Insolvenzverfahren eingeleitet 3 Die Immobilien in Ungarn wurden an die Mobelhauskette XXXLutz verkauft 11 12 Ende August 2015 wurde bekannt dass die deutsche Baumarktkette Obi insgesamt 70 Baumax Filialen ubernehmen wird davon 49 in Osterreich 14 in der Slowakei zwei in Slowenien und funf in Tschechien Dabei wird der Immobilienentwickler Supernova aus Graz 40 Filialen kaufen und an Obi vermieten Der Kaufpreis soll bei knapp 200 Millionen Euro liegen 10 Gleichzeitig wurden etwa 1100 Mitarbeiter zur Kundigung beim Arbeitsmarktservice angemeldet wobei betont wurde dass es sich um eine Hochstzahl handeln wird 13 Sechs Standorte sollen von vier Gesellschaftern der Hagebaukette ubernommen werden 14 Der Betriebsverwerter Lehner GmbH aus Scharten ubernimmt das Inventar Regale Hubstapler Plattensagen Einkaufswagen etc nicht jedoch die Baumarkt Handelsware und raumt binnen funf Wochen bis Ende November die 150 000 m Verkaufsflache der Baumax Markte und schatzte das Transportvolumen auf 280 Sattelschlepper 15 Am 30 Oktober 2015 schlossen in Osterreich die letzten Markte Die Baumax Website gehort mit Stand Februar 2016 zu Obi 16 Im Februar 2016 wurde die Baumax AG in bx Alpha AG umbenannt 17 Im Jahr 2015 ubernahm die polnische Baumarktkette Merkury Market 18 von 24 Baumax Markten in Tschechien und betreibt alle ubernommenen Markte weiterhin unter der Marke Baumax Filialen BearbeitenLand Erster Markt Ursprungliche Anzahl der Markte Status Stand 29 August 2015 Osterreich nbsp Osterreich 1976 65 49 Standorte verkauft an Obi Supernova 10 6 an Hagebau und 1 an HornbachTschechien nbsp Tschechien 1992 24 5 Standorte verkauft an Obi Hornbach 10 18 an Merkury Market 18 Ungarn nbsp Ungarn 1992 15 Geschlossen am 26 Februar 2015 Immobilien wurden verkauft an XXXLutz Gruppe 19 Slowakei nbsp Slowakei 1994 14 Verkauft an Obi 10 Slowenien nbsp Slowenien 1995 3 2 Standorte verkauft an Obi Supernova 10 Kroatien nbsp Kroatien 2000 7 Insolvent 20 Rumanien nbsp Rumanien 2006 15 Verkauft an AdeoBulgarien nbsp Bulgarien 2008 8 Verkauft an den Investor Haedus JSC 21 Turkei nbsp Turkei 2010 7 Ruckzug aus der Turkei 2014 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Baumax Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c baumax at Allgemein 12 September 2014 a b bauMax Jahresabschluss 2013 baumax at 23 Juni 2014 a b c d Christina Hiptmayr bauMax Familie Essl vor den Trummern ihres Lebenswerks In profil at 22 August 2015 abgerufen am 24 August 2015 a b c d e f g h i j Baumax Alles begann in Bruck an der Mur abgerufen am 20 Juli 2023 Bezirksspiegel Mattersburg In Burgenlandische Freiheit Sozialdemokratisches Landesorgan Burgenlandische Freiheit Landesorgan der sozialistischen Partei des Burgenlandes BF Die Zeitung fur das Burgenland BF Die Burgenland Woche BF Burgenland Freizeit 30 Juli 1980 S 18 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung blf Was wurde aus dem Selfman abgerufen am 20 Juli 2023 a b c Miriam Koch Angelika Kramer Peter Sempelmann Baumax Ein Familiendrama in vielen Akten format at 3 April 2014 abgerufen am 20 September 2015 a b c Christina Hiptmayr Baumax Der geheime Restrukturierungsplan In profil at 5 April 2014 abgerufen am 20 September 2015 Christina Hiptmayr Baumax Ist die Baumarktkette noch zu retten In profil at 31 Marz 2014 abgerufen am 20 September 2015 a b c d e f Baumax Verkauf fix Obi und Supernova ubernehmen das Ruder In der Standard 29 August 2015 Wenn es notwendig ist von Baumax Baumarktdinge kaufen beeilen Sie sich weil er geschlossen wird ungarisch Besturzung Baumax schliesst auch ungarisch bauMax 1 100 Kundigungen Hochstzahl ORF Niederosterreich 1 September 2015 abgerufen am 2 September 2015 BauMax Zerschlagung schreitet voran orf at 25 September 2015 abgerufen am 25 September 2015 Der letzte Akt bauMax wird ausgeraumt Memento vom 27 Oktober 2015 im Internet Archive In Wirtschaftsblatt 26 Oktober 2015 abgerufen am 29 Oktober 2015 Baumax Website im Februar 2016 Abgerufen am 21 Februar 2016 Wiener Zeitung wirtschaft at bauMax AG In https www wirtschaft at Wiener Zeitung 2022 abgerufen am 11 Oktober 2023 Radio Prag Firma Merkury Market ubernimmt 18 Baumax Filialen in Tschechien In www radio cz 2 Januar 2015 abgerufen am 27 Januar 2016 bauMax schliesst 14 Standorte in Ungarn XXXLutz ubernimmt sie Memento vom 24 Januar 2015 im Internet Archive In Wirtschaftsblatt 21 Janner 2015 abgerufen am 14 Marz 2015 Kroatische bauMax Tochter insolvent auf ORF 13 Marz 2015 abgerufen am 14 Marz 2015 bauMax Bulgarien an lokalen Investor verkauft Memento vom 28 September 2014 im Internet Archive In Wirtschaftsblatt 11 September 2014 zuletzt abgerufen am 29 Oktober 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baumax amp oldid 238055275