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Das Bastardwappen diente im Mittelalter in der Wappenkunst der Kennzeichnung ausserehelicher Sohne eines Adeligen also einer illegitimen Geburt Bastard war fruher eine keineswegs ehrenruhrige Bezeichnung fur einen in ausserehelicher Verbindung gezeugten aber von einem adligen Vater rechtlich anerkannten legitimierten Sohn 1 Bastardwappen Familienwappen der Ducs de VendomeOft bestehen diese Wappen aus Elementen des vaterlichen Wappens kombiniert mit dem Bastardfaden einem darubergelegten Schragstreifen Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung 2 Geographische Unterschiede 3 Beispiele 3 1 Wittelsbacher Bastardwappen 3 2 Englische Bastardwappen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseBedeutung Bearbeiten nbsp Jean de Dunois mit seinem BastardwappenDa besonders im Falle von souveranen Fursten wie Konigen oder Kaisern der Vater keineswegs verpflichtet war seine ausserehelichen Nachkommen auch offentlich anzuerkennen stellte die Verleihung eines Bastardwappens meist eher eine Seltenheit dar und war sehr oft mit der Verleihung eines Adelstitels und eines standesgemassen Wohnsitzes verbunden Ein auf diese Weise anerkannter Nachkomme des Landesfursten zu sein stellte in der Wahrnehmung des ubrigen nicht souveranen Adels in der Regel keinen Grund fur soziale Geringschatzung dar sondern bot dem nicht souveranen Adel im Gegenteil die Moglichkeit zum Konnubium mit dem sozialen Umfeld des Landesfursten selbst wenn eine Einheirat in das eigentliche landesfurstliche Herrschergeschlecht aufgrund des sozialen Standesunterschieds gesellschaftlich undenkbar war Geographische Unterschiede BearbeitenIn Frankreich sowie Sud und Sudosteuropa wurde uber das vaterliche Wappen ein Bastardfaden Schraglinksfaden gelegt Das ist ein Beizeichen Er verlauft von links oben nach rechts unten heraldisch aus der Sicht des Tragers uber den gesamten Schild Ein nur kurzes Balkenstuck wird als schraglinker Einbruch bezeichnet Fur einen legitimierten jedoch in aller Regel nicht erbfolgeberechtigen ausserehelichen Sohn ist die Richtung des Zeichens gekehrt und schragrechts In Nordeuropa erschien ublicherweise das vaterliche Wappen in der rechten oberen Ecke oberes oder vorderes Geviert des ansonsten ledigen Schildes In England fand allerdings auch der Bastardfaden Verwendung Beispiele aus Deutschland sind etwa Moritz von Sachsen oder die Grafen Holnstein Es gibt aber auch Falle in denen den Bastarden mitsamt ihren Titeln ganz andere Wappen ohne Bastardfaden verliehen wurden so etwa den Fursten von Bretzenheim oder den Grafen Waldersee Beispiele BearbeitenWittelsbacher Bastardwappen Bearbeiten nbsp Familienwappen der Grafen Holnstein nbsp Epitaph der Caroline Josepha von Holnstein geb von Bretzenheim 1768 1786 mit den Bastardwappen der Holnstein links und Bretzenheim rechts Englische Bastardwappen Bearbeiten Eine Reihe englischer Herzogsfamilien stammt von ausserehelichen Sohnen englischer Konige ab nbsp Familienwappen der Herzoge von Grafton nbsp Familienwappen der Herzoge von St Albans nbsp Familienwappen der Herzoge von Buccleuch und Queensberry nbsp Familienwappen der Herzoge von Richmond nbsp Familienwappen der Herzoge von BeaufortSiehe auch BearbeitenBeizeichen BastardfadenLiteratur BearbeitenWalter Leonhard Das grosse Buch der Wappenkunst Entwicklung Elemente Bildmotive Gestaltung Lizenzausgabe Bechtermunz Augsburg 2001 ISBN 3 8289 0768 7 S 345 Einzelnachweise Bearbeiten Duden Etymologie Herkunftsworterbuch der deutschen Sprache 2 vollig neu bearbeitete und erweiterte Auflage von Gunther Drosdowski Hrsg Der Duden Band 7 Mannheim Wien Zurich Dudenverlag 1989 ISBN 3 411 20907 0 S 66 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bastardwappen amp oldid 236479454