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Die Barton Decarboxylierung ist eine Namensreaktion der organischen Chemie Mit ihrer Hilfe konnen organische Reste z B von Carbonsaurechloriden oder Carbonsauren abgespalten werden Die Reaktion ist nach dem Chemiker und Nobelpreistrager Derek H R Barton benannt Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht 2 Mechanismus 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseUbersicht BearbeitenDie Reaktion ermoglicht die Synthese eines Alkans aus einem Carbonsaurechlorid oder einer Carbonsaure nbsp Ubersicht der Barton Decarboxylierung 1 nbsp Schema der Barton Decarboxylierung einer Carbonsaure Mechanismus BearbeitenDer Mechanismus verlauft in zwei Schritten Zunachst koppelt man ein Carbonsaurechlorid mit einem Thiopyridin Das sich ergebende Produkt wird im zweiten Schritt mit einem Radikalstarter wie etwa Azobis isobutyronitril AIBN oder einem Peroxid versetzt nbsp Kopplung eines Carbonsaurechlorids mit einem Thiopyridin R1 bezeichnet einen organischen Rest 1 Im ersten Schritt wird ein Carbonsaurechlorid 1 mit 2 Thioxopyridin 1 2H olat 2 versetzt Das Carbonsaurechlorid wird durch die Umlagerung eines Elektronenpaar des Stickstoff von dem 2 Thioxopyridin 1 2H olat 2 angegriffen wodurch sich das Molekul 3 bildet Die so neu gebildete Alkoholatgruppe lagert ein Elektronenpaar um Dadurch wird zum einen das Chlorid aus dem Molekul abgespalten und zum anderen bildet sich eine Carbonylgruppe aus 4 Diese Carbonylgruppe wird nun intramolekular von dem Alkoholat am Pyridinring angegriffen wodurch sich ein Funfring im Molekul ausbildet 5 Durch eine weitere Elektronenpaarumlagerungen bildet sich schliesslich das gewunschte Zwischenprodukt Molekul 6 welches eine Estergruppe enthalt nbsp Radikalischer Reaktionsmechanismus zur Bildung des Desoxygenierungs Produktes 11 aus der Schwefelverbindung 6 R und R1 bezeichnen jeweils einen organischen Rest 1 Im zweiten Schritt wird zu Tributylzinnhydrid 7 ein Radikalstarter hinzugegeben Der Mechanismus wird hier beispielhaft mit einem Isobutyronitril Radikal beschrieben welches beim Zerfall von AIBN entsteht Dadurch bildet sich ein Tributylstannan Radikal 8 sowie der protonierte Rest des Radikalstarters Das Radikal 8 wird nun mit dem zuvor gebildeten Pyridinderivat 6 versetzt Dabei entsteht zum einen 2 Tributylstannyl thio pyridin und ein Carbonsaureradikal 9 Durch Verschiebung von Elektronen in dem Carbonsaureradikal zerfallt dieses Dabei entsteht zum einen Kohlenstoffdioxid und ein radikalischer Rest 10 Das verbleibende Radikal 10 reagiert nun wiederum mit einem Tributylzinnhydrid 7 so dass man den Rest in protonierter Form 11 und wieder ein Tributylstannan Radikal erhalt Das Produkt 11 ist also ein Molekul in dem eine Carbonsaurechloridgruppe 1 durch ein Wasserstoffatom ersetzt wurde Schwefel Zinn Bindungen sind sehr stabil Treibende Krafte fur die gesamte Reaktion sind zum einen die Ausbildung einer solchen Bindung und zum anderen die Entropieerhohung durch die Bildung von CO2 Die Barton Decarboxylierung ist nicht mit der Barton Reaktion oder der eng verwandten Barton McCombie Desoxygenierung zu verwechseln Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Barton decarboxylation Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Barton Decarboxylation im Organic Chemistry Portal Barton Decarboxylierung im Portal Organische Chemie chEinzelnachweise Bearbeiten a b c B P Mundy M G Ellerd F G Favaloro Name Reactions and Reagents in organic Synthesis 2 Auflage Wiley Interscience Hoboken NJ 2005 ISBN 978 0 471 22854 7 S 64 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barton Decarboxylierung amp oldid 211838383