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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu weiteren Bedeutungen siehe Barcola Begriffsklarung Barcola Slowenisch Barkovlje ist ein Vorort der norditalienischen Stadt Triest der sich entlang der Kuste des Golfs von Triest am Rande des Karstes unterhalb der Marienwallfahrtskirche Monte Grisa erstreckt und eine slowenischsprachige Minderheit beheimatet BarcolaPromenade mit Blick auf Schloss MiramareStaat ItalienRegion Friaul Julisch VenetienProvinz Triest TS Gemeinde TriestKoordinaten 45 41 N 13 45 O 45 679444444444 13 754444444444 3 Koordinaten 45 40 46 N 13 45 16 OHohe 3 m s l m Demonym BarcolaniPatron BartolomausTelefonvorwahl 040 CAP 34136Barcola wird wegen der hohen Lebens und Wohnqualitat und dem freien Meerzugang sehr geschatzt Die lange und zum Teil schattige funf km lange Uferpromenade von Barcola dient als Naherholungsgebiet und Stadtbadestrand von Triest und ist durch Buslinien und Schiffs Linienverkehr mit dem Stadtzentrum Miramare Sistiana aber auch teilweise mit Grado verbunden Barcola hat mehrere kleine Hafen insbesondere Porticciolo di Barcola wo auch die lokalen Berufsfischer arbeiten und die Linienschifffahrt anlegt Der zu romischer Zeit als Vallicula beziehungsweise spater als Valcula bezeichnete Ort ist wegen seiner exklusiven Hauser dem Blick von den grunen Hugeln auf den Golf von Triest seiner langen Kustenpromenade samt umfassenden Bade und Sportmoglichkeiten bekannt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage Verwaltung und Wirtschaft 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Veranstaltungen 5 Sohne und Tochter 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Verwaltung und Wirtschaft Bearbeiten nbsp Blick von der Vedetta d Italia auf den Hafen Porticciolo del Cedas in Barcola welcher einen romischen Ursprung hatBarcola liegt zwischen dem Vorort Miramare und dem Triestiner Stadtteil Roiano Zusammen mit Grignano Miramare Gretta Roiano Scorcola Cologna und einem Teil von Guardiella bildet Barcola den Verwaltungsbezirk 3 der Gemeinde Triest Circoscrizione III Das Karsthochplateau des Triestiner Kustenlandes an dessen Rand Barcola liegt gilt auch als Auslaufergebirge der Alpen 2 Seit der Besiedelung befassen sich die Einheimischen wegen der Lage am Golf von Triest mit der Fischerei Wahrend fruher Thunfisch und Sardinen gefangen und verarbeitet wurden sind heute die Sardellen aus Barcola Sardoni barcolani besonders nachgefragt Diese nur bei Scirocco auftretenden Fische werden als die angeblich besten der Welt bezeichnet und erzielen hochste Preise 3 Die lokalen Berufsfischer verkaufen ihren Fang teilweise direkt am Hafen in Porticciolo di Barcola Geschichte BearbeitenBereits zur Zeit des Romischen Imperiums befand sich auf dem Gebiet von Barcola ein Fischerdorf namens Vallicula kleines Tal Uberreste von reich geschmuckten romischen Villen samt Wellnesseinrichtungen Pier und weitlaufigen Garten lassen vermuten dass Barcola bereits bei den Romern auch wegen seines gunstigen Mikroklimas da direkt am Meer liegend und vor der Bora geschutzt schon ein beliebter Erholungs bzw Nobelort war An den Hangen wurden damals wie schon Plinius der Altere erwahnte die Reben des Weines Pulcino Vinum Pucinum heute allenfalls Prosecco angebaut Dieser damals besondere und seltene Wein von den sonnigen Hangen nordostlich von Barcola in Richtung des Ortes Prosecco beziehungsweise Duino beim historischen Ort Castellum Pucinum war gemass Plinius der Lieblingswein der Kaiserin Julia der Ehefrau des Augustus und soll schon von den Griechen unter der Bezeichnung Pratetianum geruhmt worden sein 4 5 Am Ende des 19 Jahrhunderts wurden in Barcola zwischen dem Friedhof und der Kirche San Bartolomeo ungefahr auf der Hohe Viale Miramare 48 die Uberreste einer prunkvollen eines Fursten wurdigen romischen Villa am Meer entdeckt Dieser heute als Villa Maritima von Barcola bezeichnete Gebaudekomplex mit einer ersten Bauphase in der zweiten Halfte des 1 Jhd vor Chr erstreckte sich an der Kuste und gliederte sich in Terrassen in einen Reprasentationsbereich in dem Luxus und Macht zur Schau gestellt wurde einen separaten Wohnbereich einen Garten einige zum Meer offene Einrichtungen und eine Therme Erweiterungen und Umbauarbeiten lassen sich bis in die zweite Halfte des 1 Jh nach Chr datieren Die gefundenen Kunstwerke und Mosaike befinden sich heute im Museum Lapidario Tergestino im Kastell San Giusto wobei vergleichbare Werke bisher nur in Rom und Kampanien zu finden sind Die Fischerei und der Anbau von Wein und Oliven dominierte die Gegend dann bis ins 19 Jahrhundert 1826 hatte Barcola 418 Einwohner und die Triestiner begannen zunehmend ihre Sommerresidenzen in der Ansiedlung zu bauen Am Ende des 19 Jahrhunderts nahm Barcola dann zunehmend die Zuge eines Erholungsgebietes an und es gab Gasthauser und Weinstuben mit Laubengarten und Blick auf das Meer 1886 entstand das heute noch bestehende aber jetzt private Strandbad Excelsior dem die Grundungen von Rudervereinen und anderen Strandanstalten folgten die zum Teil noch immer bestehen Die Geschichte dieses Vorbildes fur viele Strandbader begann im Jahr 1886 als die Familie Di Salvore die Land in Barcola besass die Konzession fur die Strandnutzung des Gebietes ungefahr bei der ehemaligen romischen Villa Maritima von Barcola erhielt 1890 bekam der Architekt Edoardo Tureck von Alessandro Cesare di Salvore einem Reeder Stadtrat und Theaterdirektor den Auftrag fur den Bau einer Badeanlage bei der naturlichen Sandbank wobei 1895 zusatzlich das gleichnamige Hotel auf der anderen Strassenseite gebaut wurde Die dann bekannte und florierende Badeanstalt Excelsior die in den folgenden Jahren an andere Eigentumer uberging wurde mehrmals ausgebaut so wurde im Jahr 1909 ein kleines Theater und ein Restaurant integriert Gemass einer lokalen Erzahlung lernte hier der Weltmeister im Unterwasserfischen von 1981 Claudio Martinuzzi 1948 schwimmen 6 Heute ist die sich auf historischem romischen Boden befindliche Strandanlage in Appartements beziehungsweise sehr begehrte Badehutten mit in Triest einzigartigem Sandstrand umgewandelt Im Bereich der Badeanlage wachst die streng geschutzte Edle Steckmuschel Pinna nobilis Als einzigartige Besonderheit fur Italien gilt dass durch eine einmalige Uberlappung von habsburgischem und italienischen Recht im Bereich dieser historischen Strandanlage der Strand nicht offentliches Staatseigentum sondern Privateigentum ist 7 8 Auf Initiative von Erzherzog Ferdinand Maximilian von Osterreich wurde eine Uferstrasse gebaut die seine Residenz Schloss Miramare direkt mit der Stadt Triest verbindet 1884 eroffnete Lionello Stock in Barcola die Schnapsbrennerei Camis and Stock die zum heutigen Spirituosenhersteller Stock wurde Nach der letzten k u k Volkszahlung im Jahr 1911 hatte Barcola 73 7 slowenischsprachige und 16 2 italienischsprachige Bevolkerung 9 In den 1950er Jahren wurde das Gebiet der Pineta aufgeschuttet Die Pineta di Barcola mit seinem 25 400 Quadratmetern grossen Kiefernwald beherbergt heute zahlreiche Lokale und Sportbereiche fur die Badegaste Bis 1969 war Barcola durch die Strassenbahnlinie 6 mit dem Zentrum verbunden Neben vielen Villen reicher Triestiner sticht besonders das Gebaude in der Viale Miramare 229 mit seinen markanten Zwiebelturmchen ins Auge Diese Villa die Casa Jakic stammt aus dem Jahr 1896 gehorte anfanglich einem russisch orthodoxen Priester welcher angeblich ein Spion des Zaren war und wurde spater auch als Spielhalle und Bordell verwendet 1928 wurde die Strada Costiera welche von Barcola nach Sistiana fuhrt eroffnet Dieser Teil der Verbindungsstrasse von Triest nach Venedig zahlt nach einem Ranking der WTO Weltorganisation fur Tourismus wegen seiner Panoramablicke zu den schonsten Kustenstrassen der Welt 10 Heute ist Barcola ein gesuchter Nobelwohnort in Triest Geschatzt wird die zentrumsnahe Lage verbunden mit dem direkten Zugang zum Urban Beach der Triestiner mit seinen vielen Freizeitmoglichkeiten Zunehmend suchen hier auch vermogende Auslander einen Zweitwohnsitz 11 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Fensterrosette der Kirche San Bartolomeo stammte aus dem 13 14 Jhd bzw von der Kirche San Pietro auf dem Triestiner Hauptplatz Piazza Grande die im Jahr 1870 abgerissen wurde und ist wahrscheinlich ein Uberrest einer alteren KultstatteIm Ortszentrum befindet sich die Kirche San Bartolomeo welche urkundliche Erwahnung bereits im Jahr 1338 und 1462 findet Der heutige Kirchenbau wurde 1787 errichtet in den Jahren 1838 bzw 1892 erweitert und zwischen 1930 und 1935 modernisiert und ist weiter dem Heiligen Bartholomaus geweiht Die ersten Pfarrbucher sind aus 1786 In der Kirche befindet sich ein Hochaltar aus der 2 Halfte des 17 Jhd von Giovanni Comino aus Treviso Der Hochaltar kam erst 1806 von der Laienbruderschaft von San Marco aus Venedig nach Triest fur San Giusto und befand sich stuckweise ab 1840 in der kleinen Kirche San Michele al Carnale neben der Kathedrale und erst ab 1951 in der Kirche San Bartolomeo in Barcola Die venezianische Herkunft zeigt sich an einem Detail des Flachreliefs der Altarverkleidung Zwischen zwei geflugelten Putten die das Bildnis der Madonna tragen erscheint ein Blick auf den Markusplatz 12 In der Kirche gibt es eine Statue des Hl Matthaus des venezianischen Bildhauer Enrico Merengo Uber Barcola befindet sich der Siegesleuchtturm welcher von 1923 bis 1927 auf der ehemaligen k u k Befestigungsanlage Kressich als Unterbau errichtet wurde Diese Befestigungsanlage hat verschiedene vor Artillerieangriffen geschutzte unterirdische Raume und Stollen bis nach Barcola 13 Der Strand die Promenade und der Pinienwald von Barcola alles klassische Erholungsorte der Triestiner sind besonders im Sommer stark frequentiert Hier badete schon Claudio Magris als Kind mit seiner Mutter 14 Die umfassende Neugestaltung der Uferpromenade mit der Pflasterung aus Porphyrsteinen und Sandsteinplatten erfolgte in den Jahren 2000 bis 2001 Bekannt sind besonders die zehn beliebten halbkreisformigen Baueinheiten am Ufer bestehend aus Aussichtsplattform Sanitareinrichtungen und Umkleidekabinen welche umgangssprachlich bzw im Volksmund als Topolini Plural der Walt Disney Figur Micky Maus wegen der charakteristischen Form von oben bezeichnet werden Es gibt vielfaltige Gastronomie und ausgedehnte Parkplatze 15 16 nbsp Statue Mula di Trieste 2020 Im kleinen Jachthafen von Barcola steht seit dem Jahr 2005 die Bronzeskulptur Mula di Trieste Das Madchen aus Triest von Nino Spagnoli welche die Triestiner Jugend die umgangssprachlich als mula bezeichnet wird symbolisieren soll 17 Im Kiefernwald von Barcola befindet sich beim seit 1963 in mehreren Farben sprudelnder Springbrunnen die Bronzeskulptur la Nuotatrice besonders bekannt als la Sirenetta Die kleine Meerjungfrau des Bildhauers Ugo Cara als Hommage an die Triestiner Schwimmerinnen Die Erlebnisse und Geschichten der einheimischen Kapitane Skipper und Fischer mit ihren Erzahlungen in den Bars wie dem Skipper Point hat auch Paolo Rumiz in seinem Buch Der Leuchtturm festgehalten 18 Barcola ist wegen der ablandigen Bora ein bekannter Windsurf und Kitespot Veranstaltungen BearbeitenJedes Jahr Anfang Oktober findet in Triest die Segelregatta Barcolana statt deren Route sich unter anderem entlang der Kustenpromenade von Barcola erstreckt Der Europa Marathonlauf auch Baviselagenannt was im Triestiner Dialekt Windhauch heisst ist ein internationaler Wettlauf der im Mai veranstaltet wird Neben dem Hauptrennen bzw Halbmarathon findet auch ein Volkslauf quer durch Barcola vom Schloss Miramare bis zur Piazza Unita d Italia statt Sohne und Tochter BearbeitenGiorgio Strehler 1921 1997 italienischer Regisseur Milan Pertot slowenischer KomponistWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Barcola Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Mauro Covacich Triest verkehrt Funfzehn Spaziergange in der Stadt des Windes 2012 S 93 ff Das Triestiner Kustengebiet Georges Desrues Eine Lange Nacht am Meer In Triest Servus Magazin 2020 S 73 Plinius der Altere Naturgeschichte 3 14 Zeno Saracino Pompei in miniatura la storia di Vallicula o Barcola In Trieste All News 29 September 2018 abgerufen am 29 Dezember 2019 italienisch Nicolo Giraldi Claudio Martinuzzi il campione dimenticato In Trieste Prima vom 14 August 2018 Vgl u a Nicolo Giraldi Un mare chiamato Trieste In IES Nr 6 Juni 2019 S 7 Vgl u a Zeno Saracino Il Bagno Excelsior primo stabilimento balneare della Riviera di Barcola In Triesteallnews vom 11 August 2018 Spezialortsrepititorium der osterr Bundeslander VII Osterreichisch Illyrisches Kustenland Verlag der K u K Hof und Staatsdruckerei Wien 1918 Kofler Bettschart Triest 2015 S 104 Micol Brusaferro Trieste ville in Costiera e attici in centro storico tornano a far gola agli acquirenti austriaci In Il Piccolo vom 20 Oktober 2020 Heinz Tomek Triest 2012 S 107 Alberto Dragrone Hrsg Triest und sein Umland Touring Edition 2011 S 97 f Claudio Magris Das Meer von Triest ein Ort des Eros In Mare Februar 1999 Nr 12 Vgl u a Nicolo Giraldi Un mare chiamato Trieste in IES 6 Juni 2019 S 2 ff Vgl u a Mauro Covacich Triest verkehrt Funfzehn Spaziergange in der Stadt des Windes 2012 S 93 ff Kofler Bettschart Triest 2015 S 97 Paolo Rumiz Der Leuchtturm Aus dem Italienischen von Karin Fleischanderl Folio Verlag Wien Bozen 2017 ISBN 978 3 85256 716 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Barcola amp oldid 239025987