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Die Bahnstrecke Volklingen Heidstock Puttlingen Grube war eine normalspurige eingleisige Eisenbahnstrecke welche die saarlandische Stadt Volklingen mit dem ostlich des Ortes Puttlingen gelegenen Steinkohlebergwerk Viktoria verband Sie war von 1872 bis 1965 in Betrieb Volklingen Heidstock Puttlingen GrubeStrecke der Bahnstrecke Volklingen Heidstock Puttlingen GrubeStreckenverlauf auf einem Messtischblatt von 1882Streckennummer DB 3292Streckenlange 4 12 ursprunglich 5 95 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende 4 12 5 95 Puttlingen GrubeKollertalbahn nach Lebach0 00 1 83 Volklingen Heidstock ab 1936 Saarstrecke von Saarbrucken ab 1914 Uberwerfungsbauwerk Bundesstrasse 51 bis 1914 0 00 Volklingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Streckenbeschreibung 3 Heutiger Zustand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBei der Planung zum Bau eines neuen Steinkohlebergwerkes der Grube Viktoria ostlich der saarlandischen Gemeinde Puttlingen war auch der Bau einer 5 95 km langen Hauptbahn 1 vorgesehen welche die Grube an die Saarstrecke im sudwestlich gelegenen Bahnhof Volklingen anschliessen sollte Als Baupreis waren 363 000 Taler veranschlagt worden 2 Der Bahnbau dauerte langer als vorgesehen und verzogerte dadurch zunachst die Inbetriebnahme der Grube 3 Am 1 Juli 1872 wurden beide gleichzeitig eroffnet Puttlingen erhielt erstmals Anschluss an das Eisenbahnnetz Ausser Acht bleiben soll hierbei der Friederiken Schienenweg der wenn auch nur auf einem kurzen Stuck im aussersten Sudosten der Puttlinger Gemarkung verlief und der durch den gescheiterten Einsatz des Geislauterner Dampfwagens um 1820 bekannt ist Aufgrund seiner peripheren Lage hatte er keine Bedeutung fur den Ort Ein eigenes Bahnhofsgebaude an der Grube erhielt die Bahn nicht Stattdessen wurden ein Fahrkartenschalter sowie ein Wartesaal im Verwaltungsgebaude des Bergwerkes eingerichtet Fur Bahnbedienstete entstand nahebei ein Wohngebaude 4 Der Personenverkehr wurde als GmP angeboten Die Kohlenzuge fuhrten hierbei unbeheizte und unbeleuchtete Waggons vierter Klasse mit Das Sitzplatzangebot beschrankte sich auf zwei Banke an den Innenseiten der Wagen der Rest war als Ausreichender Stehraum deklariert Da der Bahnhof nicht nur einen guten Kilometer ausserhalb sondern auch rund 70 Hohenmeter oberhalb des Puttlinger Ortskernes lag stellte die Gemeinde im Mai 1876 einen letztlich erfolglos gebliebenen Antrag auf die zusatzliche Einrichtung einer gunstiger zum Ort gelegenen Haltestelle Gleichwohl entwickelte sich die Bahn gut Fur die Jahre 1908 bis 1910 sind Fahrkartenverkaufe im mittleren funfstelligen Bereich belegt Im Guterverkehr wurden im Jahre 1910 23 310 Frachtbriefe im Empfang und 29 742 Frachtbriefe im Versand behandelt Bis zu funf Personen fanden auf dem Bahnhof Arbeit Eine markante Veranderung der Betriebsverhaltnisse ergab sich mit Inbetriebnahme der Kollertalbahn am 1 Oktober 1911 An dieser erhielt Puttlingen einen neuen Bahnhof in unmittelbarer Nahe des Ortskernes der alte Bahnhof behielt den Namen Puttlingen Grube Gleichzeitig wurde der Personenverkehr auf der Strecke zum Bergwerk eingestellt Nun waren es die Bewohner der ostlichen auf der Hohe gelegenen Ortsteile die Grund zur Klage ob des weiten Weges zum Bahnhof hatten Insbesondere die Einwohner der Hohensiedlung Ritterstrasse nahmen in der Folgezeit lieber den etwas weiteren Fussweg zur Bahnstation Luisenthal an der Saarstrecke in Kauf Dort konnten dafur direkt ohne Umsteigezwang in Volklingen die Zuge auf der Saarstrecke genutzt werden Mehrfache Versuche den Personenverkehr auf der Altstrecke wieder einzurichten zuletzt 1938 blieben erfolglos Der Personalbestand im Grubenbahnhof wurde auf zwei Beschaftigte reduziert 4 Beim Bau der Kollertalbahn 1911 wurde diese nicht direkt an die Saarstrecke in Volklingen sondern im Bereich des spateren Haltepunktes Heidstocks an die bestehende Grubenbahn angeschlossen Das ab da nach Volklingen fuhrende Teilstuck wurde bereits drei Jahre spater aufgelassen da es mittels eines Bahnuberganges die Strasse von Volklingen nach Saarbrucken querte Stattdessen entstand wenige hundert Meter ostlich eine Neubaustrecke mit dem Heidstockstunnel und einer sudlich daran anschliessenden Brucke uber die Saarstrecke Spatestens ab da firmierte die Strecke zum Bergwerk unter der Bezeichnung Volklingen Heidstock Puttlingen Grube Die Streckenlange wurde dementsprechend auf 4 12 km verkurzt In der Folgezeit beschrankte sich der Betrieb auf der Strecke weitgehend auf Kohletransporte Das Bahnhofsverzeichnis der Deutschen Reichsbahn von 1944 fuhrt Puttlingen Grube unter der Bahnhofsnummer 30427 als Bahnhof der vierten Kategorie mit beschranktem offentlichem Guter und ohne Gepack und Expressgutverkehr 5 Bei einem Luftangriff am 21 Juli 1944 wurde die Strecke stark beschadigt Ihren Spitzenwert in der Beforderungsleistung erreichte sie im Monat Februar 1957 mit durchschnittlich 3718 Tonnen taglich Mit Einstellung der Forderung in der Grube im Mai 1963 endete auch die Existenz des Bahnhofes Der letzte Bahnhofvorsteher Vinzenz Kiefer wurde zum Puttlinger Ortsbahnhof versetzt 4 Auf der Bahn selbst wurden noch bis 1965 Kohle aus der Grube Warndt zur weiteren Bearbeitung nach Puttlingen und wieder zuruckgebracht dann endete der Betrieb 1970 wurden die Gleise abgebaut Die Bahn wurde von der KPEV als staatliche Strecke gebaut Wahrend ihrer gesamten Existenz blieb sie Teil des Staatsbahnnetzes Sie zahlte seit deren Grundung zur Eisenbahndirektion St Johann Saarbrucken 1 und spater zu den entsprechenden Nachfolgebehorden Streckenbeschreibung Bearbeiten nbsp Brucke der Bahnstrecke im Stadtwald Volklingen Die Strecke begann am Volklinger Bahnhof Sie fuhrte ab da zunachst nach Osten parallel zur Saarstrecke um sich dann nach Uberqueren des Kollerbaches nach Nordosten abzuwenden Sie kreuzte niveaugleich die Landstrasse von Volklingen nach Saarbrucken die heutige B 51 und durchschnitt anschliessend eine als Alte Burg oder Rammelte bekannte Fliehburg aus der Romerzeit 6 Ab da fuhrte sie in nordlicher Richtung stetig ansteigend am Annastollen vorbei entlang des Osthanges des Kollerbachtales Etwa auf Hohe der sudlichen Auslaufer von Puttlingen wand sie sich in einem weiten Bogen nach Osten querte ein Seitental des Kollerbaches und fuhrte schliesslich in den mehrgleisigen vor den Toren der Schachtanlage gelegenen Endbahnhof Heutiger Zustand BearbeitenGrosse Teile der Trasse sind noch heute mit kleineren Lucken erkennbar Auf der Altstrecke zwischen Volklingen und Heidstock verlauft darauf der Schwarze Weg zwischen Heidstock und Puttlingen ein Wald und Wirtschaftsweg Nur das auf Hohe Puttlingens in Ost West Richtung verlaufende Endstuck bis zum Grubenbahnhof wurde mit einer Umgehungsstrasse der von Puttlingen zum Riegelsberger Ortsteil Hixberg fuhrenden L 269 uberbaut Das ehemalige Bahnhofsgebaude Puttlingen Grube wurde umgebaut und dient heute als privates Wohnhaus An die Bahn erinnern in Puttlingen die Strassennamen Am Grubenbahnhof und Eisenbahnstrasse Literatur BearbeitenKarl Heinz Janson Die Kollertalbahn Volklingen Puttlingen Heusweiler Lebach Jubilaumsbuch zur hundertsten Wiederkehr der Bahneroffnung 1911 mit der Geschichte der beiden Grubenbahnen Erfurt 2010 ISBN 3 86680 654 X Paul Sperling Zur Geschichte der Grubenbahn Viktoria Artikel anlasslich des hundertjahrigen Bestehens der Kollertalbahn Abgerufen am 13 Februar 2012 Hans Joachim Kuhn Zur Geschichte der Kollertalbahn Artikel anlasslich des hundertjahrigen Bestehens der Kollertalbahn Abgerufen am 13 Februar 2012 Gunter Altmeyer Maria Altmeyer Einwohnerbuch Puttlingen 1868 1910 2004 ISBN 3 931519 37 6Weblinks BearbeitenSeite zur Grube Viktoria mit Bildern der Bahnhofsanlagen bei der Grube Beschreibung der Strecke auf Volklingen im Wandel deEinzelnachweise Bearbeiten a b Statistisches Handbuch fur den Preussischen Staat Band III 1898 S 71 Digitalisat Statistisches Handbuch fur den Preussischen Staat Band IV 1903 S 58 Digitalisat Bericht uber die Ergebnisse des Betriebs der vereinigten preussischen und hessischen Staatseisenbahnen im Rechnungsjahre 1906 Anlage 1 Preussisches Haus der Abgeordneten 20 Legislaturperiode IV Session 1907 08 Drucksache Nr 34 S 160 Digitalisat Allgemeine Rechnung uber den Staatshaushalt des Jahres 1870 Anlagen S 106 Digitalisat Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen in dem preussischen Staate XX Band Berlin 1872 S 52 Digitalisat a b c Karl Heinz Janson Erinnerungen an letzten Vorsteher der Grubenbahn Saarbrucker Zeitung 25 Oktober 2011 Abgerufen am 14 November 2021 Deutsche Reichsbahn Amtliches Bahnhofsverzeichnis 1944 S 660 Memento vom 23 Juli 2012 im Webarchiv archive today bei GenWiki abgerufen am 15 Februar 2011 Hans Dieter Hennrich Heidstocker Geschichte sowie die Zeichnung hier beides auf der Website des Verbandes Wohneigentum Saarland e V Abgerufen am 15 Februar 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Volklingen Heidstock Puttlingen Grube amp oldid 234724321