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Die Bahnstrecke Plettenberg Herscheid war eine 16 22 km lange eingleisige normalspurige Nebenbahn im Sauerland Die Trasse der Bahnstrecke wird heute abschnittsweise von der Markischen Museums Eisenbahn als schmalspurige Museumsbahnstrecke genutzt Plettenberg Herscheid 1915 1996 Der erste Zug von Herscheid nach Plettenberg 1915 Der erste Zug von Herscheid nach Plettenberg 1915 Streckennummer 2860Kursbuchstrecke DB 239b 1963 239k 1944 Streckenlange 16 22 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Bundesland Nordrhein WestfalenLegende Hauptstrecke nach Siegen0 0 PlettenbergHauptstrecke nach HagenBrucke uber die Lenne4 9 Haltepunkt PlettenbergPlettenberger Strassenbahn6 3 Plettenberg Oberstadt Ubergabe PStB8 7 Kobbinghausen10 6 HuinghausenRammbergtunnel 117 m 12 9 Weisse Ahe14 0 Birkenhof16 2 HerscheidKobinghauser Hammer Huinghausen seit 1987 Museumszug der MME auf der neu gebauten StreckeMuseumszug der MME auf der neu gebauten StreckeStreckenlange 2 3 kmSpurweite 1000 mm Meterspur Legende 8 3 Kobbinghauser Hammer 8 7 Kobbinghausen9 5 Seissenschmidt 10 6 Huinghausen durch die MME eingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis zum Bau der Strecke 1 2 Betrieb und Stilllegung 1 3 Teilweiser Wiederaufbau als Museumsbahn 2 Literatur 3 Quellen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis zum Bau der Strecke Bearbeiten nbsp Das Bahnhofsgebaude in HuinghausenNachdem das Sauerland mit dem Bau der Ruhr Sieg Strecke durch die Bergisch Markische Eisenbahn Gesellschaft im Jahr 1861 einerseits und mit der Volmetalbahn von Hagen nach Brugge 1873 und weiter nach Ludenscheid 1879 andererseits Anschluss an das wachsende deutsche Eisenbahnnetz erhalten hatte forderte bald auch die zwischen Lenne und Volmetal gelegene Gemeinde Herscheid einen Bahnanschluss um die ortliche Eisenindustrie konkurrenzfahig zu halten Zunachst bevorzugte die Gemeinde einen Entwurf der eine 14 Kilometer lange Stichstrecke vom Plettenberger Bahnhof nach Herscheid vorsah Mit der 1888 erfolgten Fertigstellung der Strecke der Kreis Altenaer Eisenbahn KAE von Werdohl nach Augustenthal erkannte man die Vorzuge geringere Bau und Betriebskosten leichtere Trassierung einer Schmalspurbahn und forderte von nun an einen Abzweig von dieser Strecke nach Herscheid Die Plane anderten sich wiederum als die Plettenberger Strassenbahn ihre Strecke vom Bahnhof in Eiringhausen in die Stadt Plettenberg und weiter bis nach Holthausen eroffnete Von nun an setzte sich vor allem der Landrat fur eine weitere Verlangerung dieser Strecke bis nach Herscheid ein Dieser Verlangerung standen aber technische Grunde entgegen so ware ein Rollbock Betrieb im Elsetal nicht moglich gewesen Man konzentrierte sich daher zunachst wiederum auf den Bau einer Strecke durch die KAE Bis 1903 wurden verschiedene Planungen und Vorarbeiten fur dieses Projekt erbracht es scheiterte jedoch daran dass die Gemeinde Herscheid die notigen Geldmittel nicht aufbringen konnte Etwa gleichzeitig wurden jedoch bereits langer betriebene Planungen konkret mit einer Strecke zwischen Lenne und Volmetal die Verbindung zwischen Koln und Kassel zu verkurzen 1908 erhielt die Preussische Staatsbahndirektion Elberfeld schliesslich die Genehmigung als erstes Teilstuck die Strecke Plettenberg Herscheid zu bauen Der Bau dieses 16 Kilometer langen Abschnitts nahm unter anderem wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs sieben Jahre in Anspruch nach Ausbruch des Krieges wurde die Strecke schliesslich mithilfe von Kriegsgefangenen fertiggestellt Ein weiterer Grund fur die lange Bauzeit ist die aufwandige Ausstattung der Strecke die nach Fertigstellung der Verlangerung nach Ludenscheid auch dem Fernverkehr hatte dienen sollen Aus diesem Grund wurden die Brucken allen voran die Lennebrucke bei Plettenberg sowie auch die sonstigen Bauwerke grosszugig und aufwandig angelegt teilweise musste die Trasse die grosstenteils am Hang entlangfuhrte erst durch Aufschuttung gewonnen werden Zwischen Huinghausen und Birkenhof errichtete man auch einen 117 m langen Tunnel durch den Rammberg 1 Die Strecke stieg von Plettenberg bis Herscheid konstant an die mittlere Steigung betrug 1 50 der gesamte Hohenunterschied 200 m Betrieb und Stilllegung Bearbeiten nbsp Der ehemalige Haltepunkt Kobbinghausen bereits zur MuseumsbahnzeitAm 8 Juli 1915 wurde die Strecke eroffnet nachdem zuvor die letzte Postkutsche Plettenberg von Herscheid her erreicht hatte In Plettenberg Oberstadt entstand neben Eiringhausen ein zweiter Ubergabebahnhof zur Plettenberger Strassenbahn der auch eine Rollbockgrube erhielt In den Kriegsjahren war an keinen Weiterbau nach Ludenscheid zu denken zudem fuhrten Meinungsverschiedenheiten insbesondere zwischen der Stadt Ludenscheid der Landgemeinde und der Bahnverwaltung dazu dass auch nach dem Krieg diese Verlangerung nicht gebaut wurde Hauptstreitpunkt war hierbei ein geplanter Tunnel auf Ludenscheider Stadtgebiet dessen Kosten das Projekt unwirtschaftlich machten Spatestens mit der Inflation im Jahr 1923 scheiterten alle Plane einer Bahnstrecke zwischen Herscheid und Ludenscheid Da die Bahn nach Herscheid somit eine Stichstrecke blieb war das Verkehrsaufkommen nie sehr hoch Im Guterverkehr gab es besonders durch den Ubergabebahnhof zwischen dem Plettenberger Bahnhof und Oberstadt ein gewisses Transportbedurfnis die weiter im Elsetal liegenden Bahnhofe wurden fast ausschliesslich durch mit den Personenzugen beforderte Guterwagen bedient Die Fahrzeit war wegen der Rangiertatigkeiten bergauf mit 65 Minuten rund 10 Minuten langer als bergab Nachdem seit Eroffnung der Bahnstrecke hauptsachlich Lokomotiven der Baureihen 74 oder 93 zum Einsatz kamen wurden seit Januar 1955 zur Rationalisierung des Betriebs Schienenbusse der Baureihe VT 95 eingesetzt Die Auslastung war aber immer noch zu gering sodass der Personenverkehr mit Ablauf des Sommerfahrplans am 25 September 1965 eingestellt wurde Auch der Guterverkehr auf dem oberen Streckenabschnitt war zu gering die Strecke Plettenberg Oberstadt Herscheid wurde am 1 September 1969 stillgelegt und bald darauf abgebaut Die Gleise zwischen Oberstadt und Huinghausen wurden erst 1976 entfernt da die Stadt Plettenberg noch hoffte neue Kunden in einem neu angelegten Industriegebiet gewinnen zu konnen Diese Hoffnungen zerschlugen sich jedoch und Ende 1996 wurde schliesslich auch der zuletzt durch die Markische Eisenbahngesellschaft betriebene Guterverkehr auf dem Reststuck bis Plettenberg Oberstadt eingestellt Teilweiser Wiederaufbau als Museumsbahn Bearbeiten Nach Stilllegung und Ruckbau der Strecke wurden die verbliebenen Anlagen und Gebaude von der Bundesbahn an die Anliegergemeinden oder Privatleute verkauft Im Jahr 1984 erwarb der zu diesem Zeitpunkt zwei Jahre alte Verein Markische Museums Eisenbahn e V das Bahnhofsgebaude in Huinghausen von der Stadt Plettenberg wurde dem Verein ein anschliessendes etwa 2 5 km langes Teilstuck bis kurz hinter den ehemaligen Haltepunkt Kobbinghausen zur Verfugung gestellt Der Verein war zuvor auf der Suche nach einer ehemaligen Kleinbahnstrecke im Sauerland gewesen um eine schmalspurige Museumseisenbahn aufzubauen Einige Fahrzeuge waren bereits auf einem Firmengelande in Plettenberg aufgearbeitet worden Da jedoch keine derartige Kleinbahnstrecke mehr zur Verfugung stand konzentrierte sich der Verein auf die fruher normalspurigen Abschnitt zwischen Huinghausen und Kobbinghausen auf der in den folgenden Jahren eine meterspurige Strecke entstand 1985 begannen die Gleisbauarbeiten auf dem Bahnhofsgelande in Huinghausen zwei Jahre spater konnten die ersten Fahrten durchgefuhrt werden In den folgenden Jahren entstand eine knapp 2 5 km lange Strecke bis zum neuen Endbahnhof Kobbinghauser Hammer Etwa auf halbem Weg dorthin entstand eine neue Zwischenstation die nach einer benachbarten Firma die bereits fur den Betrieb der Plettenberger Strassenbahn pragend war den Namen Seissenschmidt erhielt Der Bahnhof in Huinghausen wurde zum Betriebsmittelpunkt der Kleinbahn ausgebaut Neben dem ubernommenen Empfangsgebaude dem Guter und dem Lokschuppen entstand spater eine dreigleisige Fahrzeug und Werkstatthalle mit Bahnwasserturm 1991 1998 wurde durch den Nahverkehrsplan des Markischen Kreises gepruft ob sich der Betrieb einer dieselbetriebenen Stadtbahn auf dieser Strecke lohnt Zuerst sollte untersucht werden ob der Betrieb zwischen dem Bahnhof Plettenberg der Deutschen Bahn an der Ruhr Sieg Strecke und dem ehemaligen Bahnhof Oberstadt wirtschaftlich ist Daruber hinaus wurde uberlegt auch die Strecke bis nach Herscheid uber Huinghausen in die Stadtbahnplanung einzubeziehen Es sollte mindestens ein 30 Minuten Takt mit dieselgetriebenen Leichttriebwagen gefahren werden Die Stadt Plettenberg entschied sich allerdings dafur die Strecke im Falle eines Betriebsaufnahme nur bis zum Bahnhof Kobbinghauser Hammer also innerhalb der eigenen Stadtgrenze betreiben zu wollen Somit waren Herscheid und Huinghausen nicht wieder an die Strecke angebunden worden Nach 1998 ist es ruhig um das Projekt geworden und die Realisierung ist sehr unwahrscheinlich 2 Es existieren Planungen die Museumsbahn von Huinghausen in Richtung Herscheid zu erweitern als Endpunkt ist Birkenhof vorgesehen Eine Umsetzung dieser Plane ist jedoch aus finanziellen Grunden und wegen einiger Rechtsfragen nicht kurzfristig zu erwarten Auf einem Segment der Lennebrucke Ohle einer Fischbauchbrucke wurde 2015 nahe dem Freizeitbad Aquamagis ein Aussichtspunkt errichtet 3 Literatur BearbeitenWolf Dietrich Groote Das Lenne Volme Bahnprojekt 70 Jahre Plettenberg Herscheid MME Schriftenreihe Band 1 Plettenberg 1985 EigenverlagQuellen BearbeitenInformationen zur Strecke im NRWbahnarchiv von Andre JoostWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Markische Museums Eisenbahn Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Sauerlander Kleinbahn Plettenberg Lexikon Historischer Bericht uber die BahnlinieEinzelnachweise Bearbeiten Rammbergtunnel und Geschichte der Bahn auf Eisenbahn tunnelportale de Nahverkehrsplan des Markischen Kreises 1998 https www outdooractive com de aussichtsturm sauerland fischbauchbogenbruecke 15819601 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Plettenberg Herscheid amp oldid 233487717