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Die Bahnstrecke Niederaula Alsfeld auch Grundchenbahn genannt ist eine nur noch teilweise betriebene Bahnstrecke von Niederaula uber Grebenau nach Alsfeld wo sie auf die Bahnstrecke Giessen Fulda Vogelsbergbahn in Richtung Giessen stosst Niederaula AlsfeldGuterzug auf der GrundchenbahnGuterzug auf der GrundchenbahnStreckennummer DB 3811Kursbuchstrecke DB zuletzt 516 1974 Streckenlange 34 4 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Legende Strecke von Bad Hersfeld34 4 Niederaulaehem Strecke nach TreysaFirma RotpunktSchnellfahrstrecke Hannover Wurzburg31 3 Niederjossa23 3 A 7ehem Strecke nach Bad SalzschlirfL 3140Niederjossa WestJossa28 6 Oberjossa26 4 Breitenbach Herzberg 24 2 Hatterode21 8 Grebenau Oberhess 19 8 Eulersdorf17 1 Schwarz12 7 Auerberg8 1 Eifa Kr Alsfeld EifabachIndustriegebiet Alsfeld AltenburgVogelsbergbahn nach Fulda0 0 Alsfeld Oberhess Vogelsbergbahn nach Giessen Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Entstehungsgeschichte 3 Betriebsgeschichte 4 Auslastung 5 Viadukte zwischen Alsfeld und Grebenau 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDie Grundchenbahn ist eine 31 3 Kilometer lange Strecke von Alsfeld an der Vogelsbergbahn nach Niederaula wo sie in die Knullwaldbahn mundet In Niederaula Niederjossa zweigte die Strecke nach Bad Salzschlirf ab Entstehungsgeschichte BearbeitenDie Grundchenbahn hatte eine jahrzehntelange Vorgeschichte 1 die die Unstimmigkeiten und Unentschlossenheiten verschiedenster Akteure dokumentiert Planungen fur eine Verbindung von Ost nach West in der geographischen Mitte Deutschlands begannen bereits 1861 62 Diese sollte die Stadte Hersfeld und Alsfeld einschliessen Technische Vorarbeiten dafur erfolgten schon 1871 72 die die private Koln Mindener Eisenbahn Gesellschaft durch eine Eingabe an den Kaiser zu beschleunigen versuchte ohne Erfolg 1879 wurden lokale Anstrengungen in Hersfeld und Alsfeld manifest der neue Vorschlag betraf eine Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und Sachsen mit Linienfuhrung mitten durch Hessen Hier beruhrten sich allerdings zwei politische Einheiten mit unterschiedlichen Interessen das zu Preussen gehorende Hessen Kassel mit Hersfeld und das Grossherzogtum Hessen Darmstadt mit Alsfeld 1880 erschien eine Denkschrift des sachsischen preussischen Eisenbahndirektors Plessner der einem Komitee vorstand das die Kreise Hersfeld Alsfeld Wittgenstein Olpe Altena und Iserlohn umfasste Tenor Durch die uberregional wichtige neue Bahnlinie wurde die Fahrtstrecke aus dem Raum Hagen bis Leipzig um 75 km und aus dem Raum Hagen nach Nurnberg um 80 km verkurzt Zudem wurde im Guterverkehr bei einer Streckenfuhrung uber Alsfeld dessen Handel mit Grubenholz Feldfruchten und Leinen gefordert Doch die Regierung Hessen Darmstadts zeigte kein Interesse selbst 1883 nicht als ein entsprechender Antrag im Hessischen Landtag diskutiert wurde Nun wurde die Stadt Grebenau zu Hessen Darmstadt gehorig aktiv die zwischen Alsfeld und Hersfeld liegend gegenuber dem hessischen Finanzminister argumentierte dass in ihrem Stadtgebiet Menschen wohnten deren Arbeitskraft eine durch die Eisenbahn bewirkte regionale Entwicklung der Industrie in Gang setzen wurde In ahnlicher Weise wurde Hersfeld 1896 mit einer Denkschrift an das Preussische Ministerium fur offentliche Arbeiten aktiv Mittlerweile hatte Preussen jedoch andere bereits fortgeschrittene Plane im Wesentlichen militarisch begrundet entwickelt und realisierte den Bau der durch den Knull verlaufenden Bahnlinie Hersfeld Treysa die uber Niederaula fuhrte und ausschliesslich auf seinem Gebiet lag also den Raum Alsfeld umging Dies rief 1901 die Vertreter Alsfelds auf den Plan was zunachst den Hessischen Landtag dann 1904 auch den Reichstag zum Handeln veranlasste Ins nordlich gelegene Treysa an der Kanonenbahn sowie nach Hersfeld sollte der Alsfelder Raum durch eine Strecke Niederaula Alsfeld angeschlossen werden was den Anschluss hier an die 1906 fertiggestellte Knullwaldbahn bedeutete Preussen ordnete sofortige Untersuchungen an und 1908 genehmigte auch der Landtag Hessen Darmstadts diese Strecke Baubeginn war 1911 die Bauausfuhrung zog sich dann aber wegen diverser Probleme Damme Einschnitte Brucken und zwei je uber 200 m lange Viadukte waren herzustellen zudem fehlten bald kriegsbedingt die Arbeitskrafte bis in den Ersten Weltkrieg hin Betriebsgeschichte Bearbeiten nbsp Grundchenbahn bei OberjossaDie Bahnstrecke wurde in drei Abschnitten eroffnet Niederaula Niederjossa am 10 November 1914 Niederjossa Grebenau am 1 April 1915 und Grebenau Alsfeld am 1 April 1916 Der Personenverkehr wurde am 25 Mai 1974 eingestellt ebenso der Guterverkehr zwischen Eifa und Schwarz Zwischen Grebenau und Schwarz endete der Guterverkehr 1979 Zwischen Alsfeld und Eifa lief der Guterverkehr noch bis zum 28 September 1984 weiter zwischen Grebenau und Breitenbach Herzberg endete er am 1 Oktober 1994 Das Reststuck der Strecke von Niederaula nach Breitenbach wird weiterhin von Guterzugen bedient Zwischen Alsfeld und Eifa ist die Strecke zum Teil noch erhalten Ab Eifa gut 100 Meter nordlich der Flur Im Grund und knapp 200 Meter westlich der Burgermeister Wagner Strasse bis Breitenbach am Herzberg ist die Strecke abgebaut Dort endet die Bahntrasse knapp 100 Meter sudsudwestlich des Grundstucks Steinmuhle An der Holzverladestelle befindet sich der Prellbock aus Richtung Niederaula Auslastung BearbeitenBis in die 1950er Jahre hinein war die Bahnstrecke sowohl im Guter als auch im Personenverkehr sehr gut ausgelastet Es verkehrten zeitweise so genannte Triebwagen Eilzuge der ersten und zweiten Klasse von Alsfeld uber Bad Hersfeld nach Kassel und durchgehende Personenzuge von Bad Hersfeld uber Alsfeld nach Giessen und zwar taglich Mit dem Beginn des Autobooms liess die Nachfrage spurbar nach so dass aus Rationalisierungsgrunden die Dampflokomotiven immer mehr durch Schienenbusse ersetzt wurden Erste Hinweise auf eine Streckenstilllegung ergaben sich durch einen Artikel in der in Alsfeld erscheinenden Oberhessischen Zeitung vom 14 Januar 1966 dessen Uberschrift lautete Bahnstrecke nach Hersfeld still Viadukte zwischen Alsfeld und Grebenau BearbeitenDie topographische Lage im zuletzt fertig gestellten Abschnitt Alsfeld bis Grebenau war im Ubergang vom Alsfelder Becken zum Grebenauer Grund durch tief eingeschnittene Taler Bergrucken und besondere geologische Bedingungen gekennzeichnet Dies erforderte einerseits den Bau hoher Erdwalle andererseits mussten Viadukte angelegt werden nbsp Eisenbahnviadukt bei EifaDer Viadukt bei Eifa misst 230 Meter Lange und 30 Meter Hohe Er ist als Baudenkmal eingetragen Ein zweiter Viadukt bei der Hardtmuhle wurde 1992 abgerissen Er hatte eine Lange von 213 Metern und war 24 Meter hoch Beide Gewolbebrucken waren als nicht armierte Betontragwerke konstruiert Der Betonmasse wurde Ziegelmehl beigemischt das zu den gewunschten hydraulischen Eigenschaften fuhrte Durch das Gewolbeprinzip wurden die Krafte der Brucke abgeleitet wie in mittelalterlichen Kirchengewolben Zum Entstehungszeitpunkt galt diese Konstruktionsart als nicht mehr zeitgemass da bereits seit 1860 Stahlbeton als Baumaterial gang und gabe war Die Ursache fur diese Bauweise mag darin zu suchen sein dass sich Deutschland wahrend der Bauphase im Ersten Weltkrieg befand und Stahl das der Rustung vorbehalten war bei Bruckenbauten durch Ruckgriff auf das alte Gewolbeprinzip substituiert wurde das sowohl Druck als auch Zug aushielt Siehe auch BearbeitenEisenbahnen in NordhessenLiteratur BearbeitenMatthias Nicolai Nach 63 Jahren war schon wieder Schluss In Lauterbacher Anzeiger 2 April 2016 S 23 Jurgen Rohrig Stefan Kloppel 150 Jahre Oberhessische Eisenbahnen ArGe Drehscheibe e V Koln 2020 ISBN 978 3 929082 38 8 S 239 242 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grundchenbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos der Strecke auf vergessene bahnen deEinzelnachweise Bearbeiten Karl Brodhacker Die Oberhessische Eisenbahn Bruhlscher Verlag Giessen 1984 ISBN 3 922300 24 3 S 121ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bahnstrecke Niederaula Alsfeld amp oldid 238056980