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Dieser Artikel befasst sich mit dem Getrankeunternehmer Artur Kunz Zum Stadtplaner siehe Arthur H Kunz Artur Kunz 26 April 1916 in Kolodzeiken Landgemeinde Pomierken Kreis Lobau Westpreussen 6 August 2018 in Hannover war ein deutscher Unternehmer der Getrankeindustrie und Inhaber des Unternehmens Margonwasser in Burkhardswalde Artur Kunz schuf 1957 den Werbeslogan fur sein UnternehmenLeben BearbeitenDer in Westpreussen geborene Artur Kunz lernte Lebensmitteltechnologie wurde zur Wehrmacht eingezogen und geriet wahrend des Zweiten Weltkriegs in amerikanische Kriegsgefangenschaft Seine Familie entschloss sich 1944 angesichts der naherruckenden Ostfront Ostpreussen zu verlassen wohin sie nach dem Ersten Weltkrieg ubergesiedelt war und fand bei Verwandten in Maxen in Sachsen ein neues Zuhause Am 18 Juni 1945 wurde Kunz aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und schlug sich auf abenteuerliche Weise zu seiner Familie nach Maxen durch Nach eigenem Bekunden erfuhr er hier von einem Mineralbrunnen Betrieb in Burkhardswalde der seine Produktion eingestellt hatte Es gelang ihm von den in der Sowjetischen Besatzungszone lebenden Eigentumern der Erbengemeinschaft Gossel die drei Viertel des Erbes hielten beauftragt zu werden den Neuaufbau und die Wiederoffnung der Firma Gossel Gesundheitsbrunnen vorzunehmen Die als Mineralwasserabfuller tatige Firma hatte 1940 nahezu und 1943 schliesslich endgultig die Fabrikation und Abfullung von Mineralwasser aufgegeben Im August 1945 wurde die Produktionsaufnahme durch den Landrat des Landkreises Pirna genehmigt und auf Grund der nicht vollstandigen Klarung der Erbverhaltnisse Kunz zunachst als kommissarischer Betriebsleiter eingesetzt sowie ein Treuhander zur Regelung der Vermogensverhaltnisse Bereits damals gab es erste Versuche den Betrieb in die Hand des Staates zu bekommen die jedoch durch Kunz abgewehrt werden konnten Trotz dieser Schwierigkeiten sowie erheblichen Problemen mit den immerhin seit Jahren stillstehenden Anlagen gelang es Kunz mit seinem Bruder Walter am 1 August 1945 den Betrieb mit der Abfullung von Mineralwassern wiederaufzunehmen Das Unternehmen firmierte nunmehr als Gossel Gesundbrunnen Artur und Walter Kunz KG Artur Kunz ursprungliches Konzept sah die Produktion von 10 000 Flaschen Mineralwasser pro Monat vor was noch im Startjahr 1945 uberboten wurde 1939 wurde als Jahresleistung weniger als 100 000 Flaschen Mineralwasser ausgewiesen 1946 uberschritt die Abfullung die Ein Millionen Grenze an Flaschen 1947 die Zwei Millionen Grenze dies entspricht etwa 10 000 hl Abfullleistung gegenuber 500 hl 1939 Gegenuber der vor dem Zweiten Weltkrieg vorhandenen Leistung hatte sich und dies unter den Bedingungen der Nachkriegszeit die Auslieferung verzwanzigfacht 1948 bereiteten den Inhabern die Beschaffung von Essenzen und Zucker zur Herstellung von Sussgetranken also die Herstellung von Getranken anstatt einer reinen Abfullung von Mineralwasser erhebliche Probleme Trotzdem gingen im Juli Margon Heissgetrankansatz mit Rumgeschmack auf der Basis von Sussstoffen sowie ein Kunstlimonadenansatz 1 9 mit Himbeergeschmack in Produktion Walter Kunz Tod 1948 fuhrte zur Firmierung Gossel Gesundbrunnen Inhaber Artur Kunz 1953 wurden gleich mehrere Produkte eingefuhrt Margon Limonaden Sirup in den Geschmacksrichtungen Zitrone und Himbeere sowie der Limonadenansatz Margon Orange Als ausserst beliebt erwies sich das entwickelte Apfelgetrank Margon Apfelroschen dessen Herstellung 1964 auf staatliche Weisung eingestellt werden musste 1957 entstand der Werbe Slogan Margonwasser prickelnd frisch welcher half die Marke noch bekannter zu machen und erhielt einen Eintrag als Warenzeichen Im gleichen Jahr entstand die erste Leuchtwerbeanlage Dresdens mit diesem Slogan und wurde an der teilausgebauten Ruine des Dresdner Hotels Excelsior an der Prager Strasse angebracht von dort vor dessen Sprengung umgesetzt an die noch heute bestehende Stelle am sogenannten Margon Haus an der sie inzwischen denkmalgerecht saniert noch heute leuchtet Bis 1952 gelang es Kunz die Anteile der Erbengemeinschaft Gossel auch die inzwischen in der Bundesrepublik und in Bulgarien liegenden Anteile anzukaufen und zum Alleineigentumer des Unternehmens zu werden Trotz des Drucks staatlicher Stellen bewahrte sich Kunz seine Eigenstandigkeit und 1955 gelang ihm der Ankauf einer kompletten vollautomatischen Abfullanlage in Hamburg Doch war er schliesslich 1958 gezwungen eine staatliche Beteiligung aufnehmen zu mussen Jeder andere Weg weitere Investitionen durchzufuhren war ihm durch die Wirtschaftspolitik der DDR versperrt worden 1958 wurden etwa 70 000 Hektoliter Getrankeausstoss pro Jahr erreicht 1963 waren es 163 000 Hektoliter 1981 dem Jahr des Ausscheidens von Artur Kunz schliesslich 250 000 Hektoliter als Leistung des Unternehmens das nunmehr 500fache der Leistung fur das es ursprunglich bei Inbetriebnahme 1945 ausgelegt gewesen war 1966 folgen als Marken Margon Tonic Water das einzige chininhaltige Getrank das es in der DDR gab Ginger Ale und Bitter Lemon 1972 wurde Artur Kunz gezwungen seine Anteile an den Staat zu veraussern und wurde nurmehr Betriebsdirektor des staatlichen Betriebes 1981 schied er mit Erreichen des Rentenalters aus und ab dem 1 Januar desselben Jahres firmierte das Unternehmen als VEB Margon Dresden und wurde Teil des Getrankekombinates Dresden Im Muglitztal verblieb eine Betriebsstelle mit der Bezeichnung VEB Margon Dresden Betriebsteil Margonwasser Burkhardswalde Als 1990 im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung die Ruckubertragung von Unternehmen anstand ubernahm der inzwischen 74 jahrige Artur Kunz erneut das Unternehmen nach dessen Reprivatisierung Mit Gerolsteiner Brunnen als Partner und finanziert durch die Sachsische Aufbaubank wurden in den ersten Jahren Investitionen in neue Abfullanlagen und in Umweltschutzmassnahmen getatigt 1994 wurde als weitere Erschliessung der inzwischen 13 Brunnen in Betrieb genommen Gleichwohl verkaufte 1995 Artur Kunz seine Anteile der Betrieb wurde eine 100 prozentige Tochter der Gerolsteiner Brunnen GmbH amp Co KG 2001 erschien seine Autobiographie Zu diesem Zeitpunkt hatte Deutschlands damals grosster Mineralwasser Produzent Brau und Brunnen bereits umfassende Investitionen im Muglitztal getatigt Insgesamt wurden zwischen 1991 und 2001 mehr als 116 Millionen Mark in die Margon Brunnen GmbH in moderne Abfull und Labortechnik investiert Reinigungs und Desinfektions sowie eine Chemikalienanlage eingebaut und die Lagerkapazitat auf 8000 Quadratmeter erweitert Als erster Brunnen in den neuen Bundeslandern erhielt Margon 1994 das Zertifikat fur das Qualitatsmanagementsystem nach DIN ISO 9000 Obwohl noch im Geschaftsjahr 1999 ein Umsatz von 37 5 Millionen Mark erzielt und 743 000 Hektoliter Erfrischungsgetranke das knapp 1500fache des Produktionsvolumens von 1939 und das dreifache dessen von 1981 uberwiegend in Sachsen abgesetzt wurden geriet das traditionsreiche Unternehmen noch in diesem Jahr in wirtschaftliche Schwierigkeiten Nach verschiedenen Zwischenstufen wurde 2005 der Standort im Muglitztal geschlossen eine Entwicklung die Artur Kunz nicht mehr beeinflussen konnte Artur Kunz war verheiratet und hatte vier Sohne und eine Tochter 102 jahrig verstarb er 2018 sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Weesenstein Literatur BearbeitenArtur Kunz Margonwasser prickelnd frisch Mein Leben als Unternehmer in der DDR Margonwasser Gesundbrunnen Knop Verlag Bremen 2001 ISBN 3 934363 03 9 Weblinks BearbeitenAngaben zu Artur Kunz auf margon de Der Margon Vater ist mit 102 Jahren gestorben Nachruf auf sz online deNormdaten Person GND 12449515X lobid OGND AKS VIAF 25538087 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kunz ArturKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Getrankeindustrie GEBURTSDATUM 26 April 1916GEBURTSORT WestpreussenSTERBEDATUM 6 August 2018STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artur Kunz amp oldid 239208247