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Arthur Egon Bratu 30 Marz 1910 in Offenbach am Main 9 Dezember 1993 in Darmstadt war ein deutscher Erziehungswissenschaftler Politiker und Leiter der Landeszentrale fur Politische Bildung in Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenArtur Egon Bratu wurde im Marz 1910 in Offenbach am Main als Sohn eines Arbeiters geboren Nach dem Abitur das er am Bensheimer Aufbaugymnasium erhielt begann Bratu 1929 ein Lehramtsstudium an der TH Darmstadt das er in Frankfurt fortsetzte Er grundete in Darmstadt die Sozialistische Studentenvereinigung Bratu wurde bereits 1925 Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und trat 1929 in die SPD ein Nach Abschluss des Studiums mit der ersten Staatsprufung 1931 wurde er Lehramtsanwarter und gehorte seit 1932 der Allgemeinen Freien Lehrergewerkschaft Deutschlands AFLD 1 an 2 Er war zudem Mitarbeiter der Parteipresse der SPD und zusammen mit Carlo Mierendorff Mitgrunder der Kreise junger Sozialdemokraten in Hessen Wegen seiner vielfaltigen politischen Aktivitaten wurde er 1933 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entfernt Am 30 Marz 1933 emigrierte er nach Belgien wo er Erziehungswissenschaften an der Universite Libre de Bruxelles studierte Er war Mitarbeiter im Verband deutscher Lehreremigranten und technischer Sekretar des Internationalen Berufssekretariats der Lehrer IBSL 2 Bis 1940 arbeitete er mit westeuropaischen Widerstandsgruppen und der belgischen Arbeiterpartei zusammen Zuletzt war er Leiter eines staatlichen Fluchtlingslagers in Exaerde Bereits im Juli 1938 wurde ihm die Deutsche Staatsburgerschaft entzogen Im Mai 1940 fluchtete Bratu in einem Fischerboot nach Grossbritannien und trat nach seiner Internierung ab November 1940 in die britische Armee ein Im Zweiten Weltkrieg wurde er als englischer Geheimdienstoffizier in seiner fruheren Heimat eingesetzt Nach Kriegsende kehrte Bratu der inzwischen auch die britische Staatsburgerschaft besass Anfang 1947 mit seiner Frau Ruth Bratu geb Theiner nach Deutschland zuruck und war von 1947 bis 1949 offentlicher Anklager in den Entnazifizierungsverfahren in Darmstadt Sein politisches Engagement galt der Bildungspolitik Seit Juni 1949 war er Stadtschulrat in Darmstadt Von 1952 bis 1956 war er Stadtverordneter der SPD und von 1956 bis 1960 ehrenamtlicher Stadtrat und Schuldezernent spater Schulrat in Gross Gerau und Budingen In dieser Funktion setzte er sich fur den Wiederaufbau der zerstorten Schulen in Darmstadt und Umgebung ein 1955 war er neben Gustav Feick fur den Coup mitverantwortlich die acht Millionen Mark die das Land Hessen als Zuschuss eigentlich fur den Wiederaufbau des alten Theaters gedacht hatte in den Schulneubau umzulenken In seiner Zeit in Darmstadt setzte er sich auch fur die Schaffung und Erweiterung von Stadtepartnerschaften ein 1967 wurde er zum Bundesvorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Lehrer in der SPD und Vizeprasident der Internationalen Union sozialdemokratischer Lehrer gewahlt Von 1970 bis 1977 leitete er als Direktor die Hessische Landeszentrale fur politische Bildung in Wiesbaden Artur E Bratu starb im Alter von 83 Jahren in Darmstadt Seine Grabstatte befindet sich auf dem judischen Friedhof in Prag Er war mit Ruth Bratu geb Theiner 1923 2000 verheiratet Sie wurde in Tel Aviv geboren und ubersiedelte 1927 mit den aus Bohmen stammenden judischen deutschsprachigen Eltern und der Schwester Esther nach Prag Mit einem Kindertransport gelangte sie und ihre Schwester 1939 nach England Sie lernte Schneiderin und heiratete um 1943 in England Ernst Pelzer Die Ehe wurde spater geschieden 1947 heiratete sie in Offenbach Artur E Bratu Aus dieser Ehe gingen die Kinder Miriam 1949 2011 und Micha 1955 2011 hervor Nach ihrer Ruckkehr 1946 1947 nach Deutschland im Dienste der amerikanischen Militarregierung und der Niederlassung in Darmstadt war Ruth Bratu einige Jahre Mitglied im Vorstand der judischen Gemeinde Darmstadt und 1954 Mitgrunderin der dortigen Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Ehrungen BearbeitenSilberne Verdienstplakette der Stadt Darmstadt 1970 Johann Heinrich Merck Ehrung der Stadt Darmstadt Bundesverdienstkreuz Erster Klasse 1999 wurde die Bratustrasse im Europaviertel in Darmstadt nach ihm benannt Veroffentlichungen BearbeitenZur Lage der deutschen Landschule Hannover 1967 Literatur BearbeitenGerhard Beier Arbeiterbewegung in Hessen Zur Geschichte der hessischen Arbeiterbewegung durch einhundertfunfzig Jahre 1834 1984 Insel Frankfurt am Main 1984 ISBN 3 458 14213 4 S 381 382 Susanne Kiraly Bratu Artur E In Roland Dotzert et al Stadtlexikon Darmstadt Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8062 1930 2 S 102 103 Wolfgang Reuter Offenbacher gegen die NS Diktatur Offenbach am Main 2012 Axel Ulrich Bearb Hessische Gewerkschafter im Widerstand 1933 1945 Giessen 1983 zwei Berichte von Bratu Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Artur Egon Bratu im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bratu Artur Egon Hessische Biografie Stand 12 Oktober 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Zur Geschichte dieser Lehrerorganisation siehe Rainer Bolling Lehrerschaft Schulpolitik und Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik a b Hildegard Feidel Mertz Hermann Schnorbach Lehrer in der Emigration Der Verband deutscher Lehreremigranten 1933 39 im Traditionszusammenhang der demokratischen Lehrerbewegung Beltz Verlag Weinheim und Basel 1981 ISBN 3 407 54114 7 S 228 Direktoren der Hessischen Landeszentrale fur politische Bildung Herbert Osieka Wolfgang Schwabe Gunther Wollny Artur Egon Bratu Wolfgang Arnold Werner Wolf Konrad Schacht Klaus Bohme Bernd Heidenreich Normdaten Person GND 108961451 lobid OGND AKS VIAF 10406105 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bratu Artur EgonALTERNATIVNAMEN Bratu Arthur EgonKURZBESCHREIBUNG deutscher Erziehungswissenschaftler Politiker und Leiter der Landeszentrale fur Politische Bildung in HessenGEBURTSDATUM 30 Marz 1910GEBURTSORT Offenbach am MainSTERBEDATUM 9 Dezember 1993STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Artur Egon Bratu amp oldid 233882823