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Arthonia ist die Typusgattung der Familie Arthoniaceae der Ordnung Arthoniales und der Klasse Arthoniomycetes Der Typus der Gattung Arthonia wiederum ist Arthonia radiata eine mit Photobionten der Gattung Chlorococcum assoziierte Krustenflechte 1 ArthoniaArthonia radiata die Typusart der Gattung auf der Borke einer RotbucheSystematikAbteilung Schlauchpilze Ascomycota Unterabteilung Echte Schlauchpilze Pezizomycotina Klasse ArthoniomycetesOrdnung ArthonialesFamilie ArthoniaceaeGattung ArthoniaWissenschaftlicher NameArthoniaAch Arthonia im klassischen Sinn ist eine weltweit verbreitete sehr artenreiche Gattung lichenisierter flechtenbildender lichenicoler oder saprobiontischer Schlauchpilze Die lichenisierten Vertreter der Gattung sind Krustenflechten bilden also einen dem Substrat flach und fest aufsitzenden Thallus Arthonia im engen Sinn enthalt nur sehr wenige Arten neben der Typusart zum Beispiel Arthonia apotheciorum Arthonia subfuscicola und Arthonia calcarea wobei fur eine abschliessende Bewertung erst alle klassisch zu Arthonia gestellte Arten molekulargenetisch gepruft werden mussten 2 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale von Arthonia im weiteren Sinn 2 Okologie und Verbreitung 3 Systematik 4 Einzelnachweise 5 WeblinksMerkmale von Arthonia im weiteren Sinn BearbeitenDie lichenisierten Arten der Gattung haben dunne krustenformige undifferenzierte hautige meist glatte und nur selten kornige Thalli die oberflachlich auf dem Substrat wachsen aber auch teils oder ganz in das Substrat eingesenkt sein konnen und dann unauffallig sind Soredien werden nur sehr selten gebildet Die Apothecien sind meist unberandet Sie sind sehr unterschiedlich geformt rundlich bis langlich aber auch verzweigt bis sternformig Ihre Farbe ist rotbraun bis schwarz sie konnen zudem an ihrer flachen bis gewolbten Oberflache weiss grau oder blaulich bereift sein Lichenicole Arten bilden in den Wirt eingesenkte oder sich uber ihn emporwolbende Apothecien oder sie verzichten auf die Bildung eigenber Fruchtkorper sondern bilden ihre Paraphysen und Asci im Hymenium der befallenen Apothecien 3 Das Excipulum der Apothecien ist nur selten gut entwickelt oft fehlt es Das Epihymenium ist farblos rotbraun dunkelbraun grunlich oder schwarzlich 3 Das Hymenium ist farblos bis gelblich rotlich oder braunlich Es reagiert mit Lugol blau amyloid oder rot mit Kalilauge und Lugol blau 3 Die Paraphysoide sind reich verzweigt und zu einem Netz verbunden Ihre Enden sind oft verdickt und tragen eine Pigmentkappe 3 Die Asci sind keulig bis fast kugelig besitzen einen dicken Tholus haufig mit deutlich ausgepragter Okularkammer 3 Die Ascosporen sind farblos seltener schon von Beginn an braun sehr selten auch fast schwarz Sie sind quer septiert zwei bis achtzellig sehr selten auch mauerformig also quer und langsseptiert Die Sporenform ist eiformig bis spindelig 3 Pyknidien werden im Thallus eingesenkt gebildet und bilden meist kurz zylindrische bis ellipsoide Pycnosporen 3 Bei lichenicolen Arten wird das anamorphe Stadium in Form eigener Konidiomata gebildet Die Konidien konnen hier auch helicoid gewunden sein was zur Beschreibung der anamorphen Gattung Helicobolomyces fuhrte 4 Als Photobionten werden meist Grunalgen der Gattung Trentepohlia genutzt seltener auch coccoiden Grunalgen wie z B Vertreter der Gattung Chlorococcum 2 3 Okologie und Verbreitung BearbeitenArthonia umfasst flechtenbildende Pilze und enthalt zudem lichenicole Arten bzw Arten die auf anderen lichenisierten Pilzen Flechten parasitieren 2 4 Diese lichenicolen Arten haben selber keine Photobionten und bilden dementsprechend keinen eigenen Thallus mehr aus 2 3 Wenige Arten leben rein saprob so beispielsweise Arthonia punctiformis die zur Gattung Arthonia im engen Sinn gehort oder zumindest sehr nah verwandt ist 2 nbsp Arthonia varians eine flechtenparasitische Art hier auf Lecanora rupicola als Wirt Der Parasit bildet Apothecien auf dem Wirtsthallus aus besitzt aber selber im Gegensatz zu lichenisierten Arthonia Arten keinen eigenen Thallus Die lichenisierten Arten sind uberwiegend epiphytisch zum Beispiel auf glatter Borke von Laubbaumen Wenige Arten besiedeln auch Gestein Die lichenicolen Arten besiedeln entweder den Thallus der Wirte und bilden dort ihre eigenen Apothecien oder befallen nur die Apothecien des Wirtes Hierbei werden die Apothecien des Parasiten auf den Apothecien des Wirtes gebildet Manche Arten bilden auch keine eigenen Apothecien mehr aus sondern bilden ihre Asci im Hymenium des Wirtes 3 Die Gattung ist uberwiegend tropisch verbreitet in Deutschland sind 35 flechtenbildende und 18 lichenicole Arten nachgewiesen Viele Arten der Gattung bevorzugen naturnahe Walder klimatisch milderer Lagen und sind empfindlich gegenuber Nahrstoffeintragen dadurch erklart sich die Seltenheit dieser Arten 3 Systematik BearbeitenDie 1806 von Erik Acharius beschriebene Gattung mit ihren uber 500 Arten 4 hat sich als polyphyletische Sammelgattung herausgestellt deren Vertreter sich innerhalb der Arthoniaceae auf mehrere Gattungen verteilen 2 Auch ausserhalb der Familie der Arthoniaceae finden sich innerhalb der Ordnung Arthoniales als klassische zu Arthonia gestellte Arten in der Familie der Chrysotrichaceae z B Arthonia mediella im Felipes Clade einer noch unbeschriebenen provisorisch benannten Familie beispielsweise Arthonia eos und innerhalb des Bryostigma Clades auch eine noch unbeschriebene Familie z B Arthonia apatetica Arthonia biatoricola Arthonia lapidicola Arthonia lobariicola Arthonia molendoi Arthonia neglectula Arthonia peltigerina Arthonia phaeophysciae oder Arthonia stereocaulina 2 Einige ehemalige Arthonia Arten wurden bereits in Gattungen wie Coniangium Coniocarpon Sparria oder Trachylia ausgegliedert 3 Die Gattung wird daher auf nur wenige Arten rund um die Typusart Arthonia radiata eingeengt werden mussen Einzelnachweise Bearbeiten MycoBank Arthonia Abgerufen am 30 November 2020 englisch a b c d e f g Andreas Frisch Goran Thor Damien Ertz amp Martin Grube The Arthonialean challenge Restructuring Arthoniaceae In Taxon Band 63 Nr 4 2014 S 727 744 a b c d e f g h i j k l Volkmar Wirth Markus Hauck Matthias Schultz Die Flechten Deutschlands Bd 1 Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2013 ISBN 978 3 8001 5903 1 S 1 672 a b c M Grube M Matzer J Hafellner A Preliminary Account of the Lichenicolous Arthonia Species with Reddish K Reactive Pigments In The Lichenologist Band 27 Nr 1 Januar 1995 ISSN 0024 2829 S 25 42 doi 10 1006 lich 1995 9999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arthonia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthonia amp oldid 239568761