www.wikidata.de-de.nina.az
Arturas Paulauskas anhoren 23 August 1953 in Vilnius ist ein litauischer Jurist und Politiker Mitglied des Seimas Er war Generalstaatsanwalt der Litauischen Republik und von Herbst 2000 bis zum 13 April 2006 Vorsitzender des litauischen Parlaments unterbrochen vom 6 Marz bis 12 Juli 2004 als er in dieser Eigenschaft von Verfassung wegen kommissarisch die Amtsgeschafte des litauischen Prasidenten versah Inhaltsverzeichnis 1 Berufliche Laufbahn 2 Politische Laufbahn 2 1 Parlamentsvorsitzender 2 2 Nach 2006 3 Privates 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBerufliche Laufbahn BearbeitenNach dem Abitur 1971 an der 2 Mittelschule in Siauliai absolvierte Arturas Paulauskas 1976 das Diplomstudium der Rechtswissenschaften an der Rechtsfakultat der Universitat Vilnius Nach dem Ende des Studiums arbeitete er in der Staatsanwaltschaft der litauischen Kleinstadt Kaisiadorys 1982 wurde er erster Staatsanwalt im Rajon Varena und kurz vor dem Ende der Sowjetunion stellvertretender Generalstaatsanwalt der Litauischen SSR 1987 1990 Als die unabhangige Republik Litauen die neu geschaffenen Institutionen mit vertrauenswurdigen Personen besetzen musste ernannte der damalige Vorsitzende der Verfassunggebenden Versammlung und faktische Staatsprasident Vytautas Landsbergis den 36 jahrigen zum ersten litauischen Generalstaatsanwalt Dieses Amt hatte er bis 1995 inne anschliessend war er bis 1997 stellvertretender Generalstaatsanwalt unter Vladimiras Nikitinas Seither praktiziert er als Rechtsanwalt Politische Laufbahn BearbeitenNachdem er durch den Machtwechsel von den Konservativen zu den Sozialisten nach Ablauf seiner ersten Amtszeit 1995 zum stellvertretenden Generalstaatsanwalt degradiert und von den Konservativen nach deren erneuter Machtubernahme 1997 nicht fur den Posten des Generalstaatsanwalts berucksichtigt worden war nutzte er seine grosse Bekanntheit und sein Ansehen direkt nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst im Fruhjahr 1997 und erklarte seine Kandidatur fur das hochste Staatsamt Bei den im Winter 1997 1998 stattgefundenen Prasidentschaftswahlen unterlag er in der Stichwahl nur knapp mit 14 000 Stimmen dem Kandidaten der Konservativen Valdas Adamkus Als Konsequenz seiner landesweiten Bekanntheit entschloss er sich sein politisches Engagement fortzusetzen und grundet eine neue Partei die Naujoji Sajunga Neue Union die spater auch als Sozialliberale firmierte Er war seit ihrer Grundung am 25 April 1998 bis zum 15 November 2008 Parteivorsitzender Parlamentsvorsitzender Bearbeiten Mit dem Image des unverbrauchten und nicht korrumpierten Politikers fuhrte er die neue Partei in den Kommunalwahlen im Fruhjahr 2000 und dann in den Parlamentswahlen im Herbst 2000 auf den dritten Rang in der Wahlergunst knapp 20 der Wahlerstimmen Zusammen mit der Partei des ebenfalls als Aussenseiter verschrienen fruheren Premierministers Rolandas Paksas der sich den Liberalen angeschlossen und diese zur zweitstarksten Partei hatte werden lassen grundeten sie eine Koalition der neuen Politik Paksas wurde Premierminister Paulauskas Parlamentsvorsitzender Schon bald aber kam es zum Zerwurfnis der beiden Koalitionspartner und Paulauskas Sozialliberale bildeten eine neue Koalition mit der starksten Partei im Parlament den Sozialdemokraten unter Algirdas Brazauskas Paulauskas blieb in Folge Parlamentsvorsitzender Eine bedeutende Rolle spielte er in dieser Funktion im Amtsenthebungsverfahren des damaligen Staatsprasidenten Rolandas Paksas im Winter 2003 2004 Paulauskas wurde vom Sicherheitsdienst mit Unterlagen versorgt die dem Prasidenten die Staatssicherheit gefahrdendes Verhalten vorwarfen Er gab dieses Material an die Parlamentsfraktionen weiter die die Einsetzung einer Untersuchungskommission beschlossen Als Parlamentsvorsitzender betrieb Paulauskas aktiv die Amtsenthebung zu der es schliesslich im April 2004 kam Bis zu den Neuwahlen im Juli 2004 ubernahm er kommissarisch das Amt des Prasidenten Sein politischer Stern war aber bereits im Sinken begriffen Nicht nur fur die Anhanger des ehemaligen Prasidenten Paksas wurde er zum Feindbild Nummer 1 auch bei anderen politischen und gesellschaftlichen Kraften des Landes hatte er sich in den Jahren seiner politischen Laufbahn wenig Ruckhalt schaffen konnen Um dem politischen Aus zu entgehen schloss sich seine Partei mit den Regierungspartnern den Sozialdemokraten zur Wahlallianz A Brazausko ir A Paulausko koalicija Uz darba Lietuvai A Brazauskas und A Paulauskas Koalition Arbeit fur Litauen zusammen Schwer geschlagen retteten sich beide Parteien nach den Wahlen im Herbst 2004 in eine Koalition mit der Arbeitspartei und der Bauernpartei Paulauskas wurde erneut als Parlamentsvorsitzender bestatigt Dass sich die Krafte zu seinen Ungunsten verschoben hatten musste er im Marz 2006 erfahren Eine anfangs harmlos aussehende Affare um Dienstwagennutzung in der Kanzlei des Parlaments und andere Vorteilsnahme im Amt wurde Paulauskas zum Verhangnis da ihm hierfur die politische Verantwortung zugeschrieben wurde Er weigerte sich freiwillig zuruckzutreten Eine Vertrauensabstimmung im Parlament bei der sich zahlreiche Abgeordnete der Regierungsmehrheit v a der Arbeitspartei gegen ihn wendeten fiel am 11 April 2006 mit 94 Ja zu 11 Nein Stimmen bei insgesamt 141 Abgeordneten sehr deutlich fur seinen Rucktritt aus Nach diesem politischen Verrat traten die Sozialliberalen aus der Regierungskoalition aus Daraufhin musste das Kabinett Brazauskas II zurucktreten Nach 2006 Bearbeiten Im Kabinett Kirkilas war die Naujoji Sajunga ab Januar 2008 wieder vertreten Paulauskas ubernahm das Amt des Umweltministers das er bis Dezember 2008 ausubte Bei den Parlamentswahlen im Oktober 2008 war das Ende der Neuen Union als Regierungspartei endgultig gekommen mit 3 6 der gultigen Stimmen verfehlten die Sozialliberalen klar die 5 Prozent Hurde und schieden aus dem Parlament aus Am 15 November 2008 trat Paulauskas als Parteivorsitzender zuruck womit seine politische Karriere vorerst als beendet galt 1 Naujoji sajunga fusionierte 2011 mit der populistischen Darbo partija DP Arbeitspartei des Unternehmers Viktor Uspaskich Als Mitglied der DP war Paulauskas von 2012 bis 2016 erneut Mitglied des Seimas Er war Kandidat der Arbeitspartei bei der Prasidentschaftswahl in Litauen 2014 mit 12 2 der Stimmen kam er auf den dritten Platz Paulauskas gehort zu den 89 Personen aus der Europaischen Union gegen die Russland im Mai 2015 ein Einreiseverbot verhangt hat 2 3 Er verliess 2017 die Darbo partija grundete die politische Bewegung Pirmyn Lietuva Vorwarts Litauen und wurde deren Vorsitzender Die Organisation fusionierte 2020 mit der liberalen Lietuvos laisves sajunga und der rechtspopulistischen Partei Tvarka ir teisingumas zur Partei Laisve ir teisingumas Freiheit und Gerechtigkeit Paulauskas wurde deren stellvertretender Vorsitzender Die Partei scheiterte bei der Parlamentswahl im Oktober 2020 an der Einzugshurde Privates BearbeitenArturas ist in zweiter Ehe verheiratet mit Jolanta und hat aus dieser Ehe eine Tochter Aiste und einen Sohn Arnas Aus erster Ehe ist er Vater zweier Sohne Andrius und Vilius Paulauskas wohnt in Tarande Vilnius Wegen illegaler Zaunarbeiten auf seinem Grundstucke wurde er 2001 juristisch belangt 4 5 6 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arturas Paulauskas Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten A Paulauskas atsistatydina is Naujosios sajungos vadovu Andreas Borcholte Einreise Verbote Russland wirft EU Politikern Show Gehabe vor In Spiegel Online 31 Mai 2015 abgerufen am 1 Juni 2015 RUS Russische Visasperrliste PDF 23 kB In yle fi 26 Mai 2015 abgerufen am 1 Juni 2015 A Paulauskas pasuko pedomis 1 A Paulauskas negalvojo kad taps Seimo pirmininku kai tveresi tvora Skandalas padidino sklypo vertePrasident der Republik Litauen seit 1990 Vytautas Landsbergis de facto Algirdas Brazauskas Valdas Adamkus Rolandas Paksas Arturas Paulauskas kommissarisch Valdas Adamkus Dalia Grybauskaite Gitanas Nauseda VorgangerAmtNachfolgerArunas KundrotasUmweltminister Litauens 2008Gediminas KazlauskasunbekanntGeneralstaatsanwalt Sowjetlitauens 1987 1990 Generalstaatsanwalt Litauens 1990 1995Vladimiras NikitinasNormdaten Person GND 1032985410 lobid OGND AKS VIAF 165414724 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paulauskas ArturasKURZBESCHREIBUNG litauischer Politiker Parlamentsvorsitzender von Litauen 2000 2006 GEBURTSDATUM 23 August 1953GEBURTSORT Vilnius Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arturas Paulauskas amp oldid 235546928