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Der Stausee Arosa auch Stausee Isel oder Iselsee genannt ist ein auf 1606 m gelegener Stausee in Arosa im Schweizer Kanton Graubunden Er wird von Arosa Energie betrieben IselseeBlick uber den Stausee zum SchafruggGeographische Lage Arosa Schanfigg Kanton Graubunden Schweiz Zuflusse Plessur Furggabach FurggaalpbachAbfluss PlessurDatenKoordinaten 772168 183434 46 77981451 9 69337463 1606 3 Koordinaten 46 46 47 N 9 41 36 O CH1903 772168 183434Iselsee Kanton Graubunden Hohe uber Meeresspiegel 1606 3 m u M Flache 90 700 m dep1Volumen 350 000 m dep1Besonderheiten StauseeStaudamm SchwellwuhrVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS FLACHEVorlage Infobox See Wartung NACHWEIS VOLUMEN Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Flora und Fauna 3 Freizeit Tourismus Sport 4 Geschichtliches zu Arosa Energie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenDer Stausee Arosa existiert seit 1897 und liegt unweit der Grunseen im Gebiet Isel Schlugg an der Plessur rund 100 Hohenmeter unterhalb des Untersees Er wird gestaut durch die rund 12 m hohe Staumauer Schwellwuhr Im Unterschied zum Speichersee Hintere Hutte der Arosa Bergbahnen dient er nicht der kunstlichen Skipistenbeschneiung sondern der Stromproduktion Flora und Fauna BearbeitenSeit Bestehen des Sees haben die Geschiebe von Plessur und Furggabach ein wachsendes Delta angeschuttet Obwohl dem Stausee ein schutzender Schilfgurtel vollig fehlt lassen sich dort zahlreiche Wasser und Riedvogel wie beispielsweise Haubentaucher nieder Auch die Bekassine ist gelegentlich zu sehen ein heimlicher sich druckender Sumpfvogel mit heiserem ratschendem Ruf 1967 uberwinterte am Stausee ein Hockerschwan der erst um Ostern wieder wegflog Bei Reparaturen und Revisionen lasst man den See hin und wieder auslaufen so zuletzt im Sommer 2011 Einen Teil der Forellen nimmt jeweils die Plessur mit den Rest versucht man einzufangen An einem solchen Fang beteiligen sich bisweilen auch Fischfrevler und Kolkraben Freizeit Tourismus Sport BearbeitenTrotz seiner idyllischen Lage am Schanfigger Hohenweg und der an seinem Sudufer vorbeifuhrenden Langlaufloipe ist der Stausee Arosa fur Freizeit und Sport nicht freigegeben Das Fischen vom Ufer aus ist fur patentierte Fischer allerdings gestattet Geschichtliches zu Arosa Energie Bearbeiten1889 reichte der Aroser Kurgast Franz Boerckel dem Gemeinderat Arosa ein Konzessionsgesuch fur die Erstellung und den Betrieb eines privaten Elektrizitatswerkes in der Isel ein das jedoch vorerst nicht realisiert wurde Nachdem andere Interessenten 1894 auch den Muhleboden als moglichen Standort fur einen Stausee in Betracht gezogen hatten bildete sich in den Jahren 1895 96 in Arosa ein Komitee fur die Einfuhrung der elektrischen Beleuchtung Am 21 September 1896 wurden die Aktionare der Konsumgesellschaft fur elektrisches Licht die insgesamt ein Aktienkapital von Fr 72 000 in sechzigfrankigen Titeln gezeichnet hatten zu einer ersten Versammlung ins Hotel Schweizerhof der heutigen Montana Apotheke eingeladen Nur zwei Tage spater am 23 September reichte die Gesellschaft dem Gemeinderat das entsprechende Konzessionsgesuch zur Nutzung der Wasserkraft der Plessur vom sogenannten Schlugg bis zur damaligen Aroser Gemeindegrenze zu Langwies ein Die Gemeindebehorde ihrerseits erteilte der Aktiengesellschaft am 27 September 1896 die Konzession unter Einraumung des Rechts das Werk jederzeit kauflich ubernehmen zu konnen Im Weiteren war die Gesellschaft verpflichtet die elektrische Kraft fur alle installierten Gluhlampen im neuen Schul und Gemeindehaus kostenlos zu liefern und fur eine bestmogliche Strassenbeleuchtung zu sorgen Die Gemeindeversammlung genehmigte am 29 November 1896 die Konzessionserteilung Anfang Mai 1897 konnte mit den Bauarbeiten am Schwellwuhr und am Maschinenhaus in da Brunst unterhalb der Blau Rufi begonnen werden Die Staumauer war ursprunglich nur 2 50 m hoch und bestand aus Beton und Zementmauern Am 25 November desselben Jahres wurde die Anlage ubernommen und am Samstag 27 November 1897 brannte zum ersten Mal elektrisches Licht in Arosa Mit einem Umzug durch das Dorf und einem einfachen Nachtessen im Hotel Seehof feierten die Einwohner das Ereignis Die Baukosten beliefen sich auf Fr 234 500 1906 und 1924 wurde die Mauer zwecks Erweiterung der Kapazitat um insgesamt 1 12 m erhoht Nachdem das Elektrizitatswerk 1930 in das Eigentum der Gemeinde Arosa ubergegangen war wurde 1938 unterhalb des alten Wehrs eine um nochmals 2 m hohere Mauer erstellt womit die uberflutete Flache des Sees neu 29 000 m betrug nbsp Uberlauf Schwellwuhr Im Schlugg Mit 268 Ja gegen 132 Nein Stimmen Stimmbeteiligung 83 unterstutzten die Stimmberechtigten am 30 August 1964 den Antrag der Gemeindebehorde dem Konsortium Plessur die Nutzung der Wasserkraft der Plessur mit Seitenbachen zu erteilen und das Kraftwerk Arosa Luen zu erstellen Das geplante Kraftwerk hatte das Gefalle der Plessur zwischen dem Stausee Isel 70 m hoher Staudamm und 31 Mio m Nutzinhalt und dem bestehenden Kraftwerk Luen auf einem Bruttogefalle von 890 m genutzt Die darauf vorgenommenen umfassenden geologischen Untersuchungen im Gebiet der Isel ergaben dann wesentlich ungunstigere Resultate als auf Grund der fruheren Abklarungen angenommen werden durfte Unter anderem wurde befurchtet dass durch die Realisierung eines solch riesigen Sees der zehnmal grosser als der Obersee die gesamte Isel samt einem Grossteil des vorderen Welschtobels uberflutet hatte das Aroser Dorfgebiet ins Rutschen kommen konnte Das Konsortium sah sich gezwungen von der Weiterbearbeitung des Projekts Abstand zu nehmen Im September 1968 wurde der See um zusatzliche 3 20 Meter aufgestaut und das 1897 erstellte Werk in da Brunst konnte stillgelegt und durch das neue in der Talsohle bei Litziruti gelegene ersetzt werden Die nutzbare Wassermenge erhohte sich so von 50 000 m auf 270 000 m 1982 wurde das Stauvolumen nochmals durch eine Stauzielerhohung auf 350 000 m erweitert Der Stausee erreichte dadurch seine heutige Ausdehnung 2011 fuhrte Arosa Energie an der Infrastruktur des Kraftwerks Litziruti umfangreiche Revisionsarbeiten durch Unter anderem wurde die Innenbeschichtung der Druckleitung erneuert was zu einer deutlichen Wirkungsgradverbesserung und einer Steigerung der Stromproduktion von gegen 1 Mio Kilowattstunden kWh fuhrte Im uberdurchschnittlichen Jahr 2012 produzierte das Werk Litziruti rund 24 8 Mio kWh und das Kraftwerk Luen das am 1 Oktober 1983 von Arosa Energie ubernommen wurde insgesamt 45 3 Mio kWh Strom 1 nbsp Entleerter Stausee mit Zufluss Plessur 2011 Seit dem April 2013 betreibt Arosa Energie auch das neuerstellte Kraftwerk Sagenbach in Tschiertschen Die Anlage nutzt aus 17 Quadratkilometern Einzugsgebiet das 518 Meter messende Gefalle des Sagenbachs dem Zusammenfluss von Urden und Farurer Alpbach zwischen der alten Tschiertscher Sage und der bestehenden Kraftwerkzentrale in Luen zur Stromproduktion Die jahrliche Kapazitat der 14 Millionen Franken teuren Anlage betragt rund 11 Millionen Kilowattstunden was einem Bedarf von rund 2500 Haushalten entspricht Als baulich herausragendes Element gilt die selbsttragende und speziell fundierte Rohrbrucke uber die Plessur Werkeigentumerin ist die im April 2011 gegrundete Kraftwerk Sagenbach AG die zu 60 der Axpo Power AG zu 30 der Gemeindekorporation Luen und zu 10 der Gemeinde Tschiertschen Praden gehort 2 Im September 2017 wurde der Stausee wie zuletzt 2011 gespult und entleert Wahrend sechs Wochen wurde der Einlaufschutz repariert und Sanierungsarbeiten in der Hang und Druckleitung ausgefuhrt Durch einen 1997 realisierten Vordamm war gewahrleistet dass nach der Absenkung des Wasserspiegels ein Restsee verblieb Darin konnte ein Teil der im See lebenden Fische zuruckgehalten werden 3 Literatur BearbeitenHans Danuser Aroser Orts und Flurnamen mit Einbezug des Welschtobels und einiger grenznaher Gebiete benachbarter Gemeinden Eigenverlag Danuser Arosa 2011 ISBN 3 905342 49 9 S 162 Hans Danuser Arosa wie es damals war 1850 1907 Bd 1 Eigenverlag Danuser Arosa 1997 S 118 122 Hans Danuser Arosa wie es damals war 1928 1946 Bd 3 Eigenverlag Danuser Arosa 1999 S 160 f Hans Danuser Arosa wie es damals war 1962 1978 Bd 5 Eigenverlag Danuser Arosa 2001 S 46 ff 53 f 98 f Hans Danuser Arosa wie es damals war 1996 2003 Bd 7 Eigenverlag Danuser Arosa 2004 S 52 Fritz Maron Vom Bergbauerndorf zum Weltkurort Arosa Verlag F Schuler Chur 1934 S 210 223 Ernst Rahm Die Aroser Seen Buchdruckerei Arosa Arosa 1982 S 9 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stausee Arosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iselsee auf schweizersee ch Infos bei Arosa EnergieEinzelnachweise Bearbeiten Die Sudostschweiz vom 7 August 2013 S 4 Die Sudostschweiz Baureportage Neubau Kraftwerk Sagenbach Juni 2013 Staubecken Isla wird fur Reparaturarbeiten entleert In www suedostschweiz ch 8 September 2017 abgerufen am 15 August 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iselsee amp oldid 234695327