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Die Leichten Einheitswaffentrager Projekte der Wehrmacht sollten in den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges Geschutze welche im Mannschaftszug nicht mehr bewegt werden konnten mit einem moglichst einfachen motorisierten Fahrgestell versehen welches universell fur verschiedene Panzerabwehr und Artilleriegeschutze verwendet werden sollte 8 8 cm PaK 43 auf Waffentrager im Patriot Park vormals Panzermuseum Kubinka Ardelt Waffentrager in Kubinka dahinter ein JagdtigerEine einzige Selbstfahrlafette von Ardelt mit vielen Bauteilen des Panzer 38 t beziehungsweise Geschutzwagen 38 entwickelt wurde mit der 8 8 cm PaK 43L 71 bei Kriegsende in geringer Stuckzahl als Panzerjager verwendet Fur die Panzerartillerie konzipierte Varianten wurden nicht mehr hergestellt Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Entwicklungsgeschichte Waffentrager 3 8 8 cm Kanone 43 Sf Ardelt 3 1 Entwicklung 3 2 Aufbau 3 3 Einsatz 3 4 Museale Rezeption 3 5 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenSchon im Jahre 1942 suchte man bei der Wehrmacht nach Moglichkeiten Geschutze mobiler zu machen Vorgesehen waren dafur sogenannte Waffentrager Diese sollten die schweren Waffen transportieren konnen aber auch der Feuerkampf sollte von diesen Fahrzeugen aus gefuhrt werden konnen Die fur Geschutze zustandige Abteilung des Heereswaffenamtes die WaPruf 4 richtete die Anfrage an Unternehmen die nicht in die Fertigung von Panzerfahrzeugen involviert waren da diese mit den Projekten fur diese Fahrzeuge vollstandig ausgelastet waren und da diese Firmen durch die Abteilung fur militarische Fahrzeuge WaPruf 6 betreut wurden Fur die gewunschten gepanzerten Waffentrager wurde eine sehr konkrete Ausschreibung erstellt und es wurden einige Studien durchgefuhrt 1 Es wurden zwei Typen angefragt Einheits Waffentrager Grosse I fur 7 5 cm Pak 40 7 5 cm Pak 44 10 5 cm leFH 18 40 12 cm sGrW und mittlere Flak Einheits Waffentrager Grosse II fur 8 8 cm Pak 43 fur 15 cm sFH 43 10 cm Kanone 18 und 12 8 cm Kanone 43 An dieser Ausschreibung im Jahre 1943 beteiligten sich die Firmen Krupp Rheinmetall und Steyr Die Vorschlage der Firmen erfullten nicht die Erwartungen des HWA Sie waren zu schwer und zu kompliziert fur den angedachten Zweck In der Folge erklarte sich WaPruf 4 mit einer weniger detaillierten Vorgabe fur das Fahrzeug einverstanden Doch auch die folgenden Vorschlage uberzeugten nicht 2 Entwicklungsgeschichte Waffentrager BearbeitenDie deutsche Fuhrung war Ende 1943 Anfang 1944 mit der Situation an der Ostfront im Hinblick auf die schweren Panzerabwehrgeschutze sehr unzufrieden So wurde in einem Termin zwischen dem Heereswaffenamt und der Firma Krupp durch Oberst Wohlermann die Lage detailliert geschildert Nach den Ruckmeldungen der Einheiten an der Front waren im Winter siebzig 8 8 cm Pak 43 41 gesprengt worden ohne je einmal zum Einsatz gekommen zu sein da sich die Einheiten zuruckziehen mussten und keine Zugmittel verfugbar hatten 3 Zuvor hatte schon Hitler verlangt dass die schweren Pak alle motorisiert werden sollten nachdem er die Berichte von der Front erhalten hatte 4 Als Frontoffizier hatte Oberleutnant Dr Gunther Ardelt im Gesprach mit Oberst Wohlermann vom Heereswaffenamt WaPruf 4 schon Ende 1943 die Motorisierung der 7 5 cm Pak 40 vorgeschlagen die auch in den Ardelt Werken gefertigt wurde Doch hatten Versuche seines Kollegen Borgemann bereits gezeigt dass dies nicht praktikabel war und Wohlermann erklart dies Oberleutnant Ardelt Daraufhin bot Ardelt an im Werk seiner Familie ein Vollkettenfahrgestell einfachster Bauart entwickeln zu lassen auf dem verschiedene Geschutze montiert werden konnten Oberst Wohlermann nahm das Angebot an und erteilte der Firma Ardelt Anfang 1944 einen Entwicklungsauftrag mit der Vorgabe dass der Waffentrager die le FH 18 40 die Pak 40 und die Pak 43 tragen konnen musste Ein initialer Entwurf hatte nur einen kleinen Schild fur das Geschutz und wurde deshalb abgelehnt Rheinmetall Borsig hatte man bei Ardelt beratend hinzugezogen Am 26 Januar wurde Hitler ein Holzmodell des Waffentrager Ardelt prasentiert Woraufhin durch Hitler die beschleunigte Fertigung der 8 8 cm Pak 43 Kreuzlafette beschlossen wurde damit diese Geschutze spater auf die Waffentrager von Ardelt oder Steyr montiert werden konnten Am 3 Februar wurde bei einer Besprechung im Heereswaffenamt an der die Abteilungen WaPruf 4 und WaPruf 6 sowie Vertreter von Krupp Ardelt Rheinmetall Borsig teilnahmen nochmals die taktisch technischen Anforderungen an das Fahrzeug detailliert Am darauf folgenden Tag ging diese Information wahrend einer ersten Besprechung zur Beauftragung einer Entwicklung auch an Steyr Daimler Puch Bei dieser Besprechung im heutigen Osterreich waren auch Vertreter von Krupp und Rheinmetall Borsig anwesend Allen Unternehmen wurde mitgeteilt dass vorrangig ein Fahrzeug fur die 8 8 cm Pak 43 L 71 geschaffen werden sollte Ferner wurde bestimmt dass Rheinmetall einen Auftrag fur die Entwicklung eines Geschutz auf Basis der KwK 43 erhalt von dem ein Holzmuster und ein Versuchsgeschutz zu liefern sein sollten Das vorhandene Ardelt Fahrzeug sollte fertiggestellt werden und ein Auftrag uber die Fertigung weiterer 4 Versuchsfahrzeuge wurde erteilt In einem Folgetermin am 7 Februar bei Krupp wurden vier Entwurfe geplant 5 Fahrzeugentwicklung gemeinsam mit der Firma Steyr Krupp kummert sich um das Geschutz welches speziell fur das Fahrzeug angepasst werden sollte Fahrzeugentwicklung durch die Gruppe Wolfert Krupp Mitarbeiter als Wettbewerbsentwurf zu Steyr Weiterentwicklung der eigenen Entwicklung 8 8 cm Pak 43 Grille durch die Gruppe Egen Krupp Mitarbeiter mit neuen Antriebselementen Motor Lenk und Wechselgetriebe Fahrzeugentwicklung fur starren Einbau analog Jagdpanzern durch die Gruppe Burger Krupp Mitarbeiter sollte technisch weniger anspruchsvoll als die anderen seinIm April 1944 prasentierten die vier Firmen ihre Prototypen Rheinmetall arbeitete mit Borsig zusammen und stellte den Rheinmetall Borsig Waffentrager vor Krupp und Steyr prasentierten den Steyr Krupp Waffentrager Beide Entwurfe sahen vor die 8 8 cm PaK 43L 71 in einem schwach gepanzerten nach oben offenen drehbaren Turm unterzubringen Der Turm war beim Rheinmetall Borsig Waffentrager mittig platziert beim Steyr Krupp Entwurf nach hinten versetzt 8 8 cm Kanone 43 Sf Ardelt Bearbeiten nbsp Ansicht der 8 8 cm Kanone Sf in Kubinka von hintenAufgrund der einfachen Bauweise fiel die Entscheidung fur den Prototyp von Ardelt Als Bewaffnung waren auch das 15 cm schwere Infanteriegeschutz 33 und die 10 5 cm leichte Feldhaubitze 18 moglich gewesen Entwicklung Bearbeiten Ardelt prasentierte ein eigenes Konzept wobei hierbei lediglich die Waffe mit Schutzschild drehbar auf der Wanne vorgesehen war Es sind drei Prototypen bekannt welche sich in Details unterscheiden Im Sommer 1944 fanden auf dem Versuchsgelande des HWA in Hillersleben weitere Versuche mit dem zweiten Fahrzeug statt sie verliefen zufriedenstellend 6 Erst im November 1944 erhielt Ardelt den Auftrag zur Serienfertigung von vorerst zehn Fahrzeugen Aufbau Bearbeiten Das Serienfahrzeug nutzte die Aufhangung Laufrollen und Gleisketten des Panzerkampfwagen 38 t Auf allen bis zum Kriegsende produzierten Waffentragern wurde die schwere 8 8 cm PaK 43L 71 montiert Diese war zum Schutz der Bedienmannschaft mit einem Schutzschild ausgerustet Die Waffe war dabei um 360 Grad schwenk und nutzbar Einsatz Bearbeiten Ein bekanntes Foto zeigt einen Ardelt Geschutzwagen GW 638 18 Sf mit 8 8cm Pak 43 vor dem Rathaus der Stadt Brandenburg in der Plauer Strasse Hohe des Hauses Altstadtischer Markt 6 Mit Fahrtrichtung Westen stand das Fahrzeug bei Kriegsende deutlich uber 100 km westlich seines Produktionsortes Laut einer Literaturquelle starb Oberleutnant Ardelt wahrend der Verteidigung seiner Heimatstadt Eberswalde mit einem der von ihm entworfenen Waffentrager 7 Vermutlich wurden alle bis zum Eintreffen der sowjetischen Truppen in Eberswalde produzierten Fahrzeuge noch in der Schlacht um Berlin eingesetzt und wurden dabei zerstort oder wurden aufgegeben Museale Rezeption Bearbeiten Ein einziges Exemplar uberstand den Krieg und ist heute im Panzermuseum Kubinka zu besichtigen Technische Daten Bearbeiten Besatzung 4 Mann Gewicht 11 2 t Abmessungen in cm Lange 543 ohne Rohr Breite 244 Hohe 240 Bewaffnung 8 8 cm Pak 43L 71 Antrieb 6 Zylinder Ottomotor Maybach HL 42 TRM mit 100 PS ca 70 kW Kraftstoffvorrat 120 l Fahrbereich 110 km Strasse Panzerung in mm Wanne 20 5 Schild 5Literatur BearbeitenThomas Anderson Waffentrager Dokumentation Kit Militar Modell Journal Nr 1 NMC Nurnberger Modell Literatur Nurnberg 2003 DNB 023265477 S 22 26 Thomas L Jentz amp Hilary Louis Doyle Panzer Tracts No 7 3 Panzerjaeger 7 5cm Pak 40 4 to 8 8cm Waffentraeger 1939 to 1945 1 Auflage Panzer Tracts Eigenverlag Darlington MD 2006 ISBN 0 9771643 3 0 S 80 Stefan Konig Waffentrager Ardelt Weapons carrier Ardelt In The Military Machine Nr 4 Konig Verlag Krefeld 1999 S 14 21 Alexander Ludeke Panzer der Wehrmacht 1933 1945 Motorbuch Verlag Stuttgart ISBN 978 3 613 02953 8 Walter J Spielberger Die Panzer Kampfwagen 35 t und 38 t und ihre Abarten Die tschechoslowakische Heeresmotorisierung von 1920 bis 1945 In Militarfahrzeuge 2 Auflage Band 11 Motorbuch Verlag Stuttgart 1990 ISBN 3 87943 708 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leichter Einheitswaffentrager Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Spielberger Die Panzerkampfwagen 35 t und 38 t 1990 S 314 Spielberger Die Panzerkampfwagen 35 t und 38 t 1990 S 314 Jentz Doyle Panzerjager PT No 7 3 2006 S 7 231 Spielberger Die Panzerkampfwagen 35 t und 38 t 1990 S 323 Spielberger Die Panzerkampfwagen 35 t und 38 t 1990 S 321 Konig Waffentrager Ardelt in The Military Machine Nr 4 1999 S 14 ff Konig Waffentrager Ardelt in The Military Machine Nr 4 1999 S 14 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leichter Einheitswaffentrager amp oldid 235275078