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Arcadi Gaydamak russisch Arkadij Aleksandrovich Gajdamak hebraisch ארקדי גאידמק 8 April 1952 in Moskau Sowjetunion 1 ist ein israelischer Milliardar russischer Herkunft der mit Borsenspekulationen Olgeschaften und millionenschwerem illegalem Waffenhandel 2 zu Reichtum gelangte Er ist der Vater des franzosischen Geschaftsmannes Alexandre Gaydamak und im Besitz von Passen Frankreichs Israels Kanadas und Angolas Fur die Regierung Angolas fungiert er als Berater 3 Arcadi Gaydamak 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Angolagate Der Waffenskandal 3 Politisches Engagement 4 Engagement im Sport 5 Weblinks 6 QuellenLeben und Leistungen BearbeitenUber den Geburtsort Arcadi Gaydamaks kursieren diverse Angaben als sicher gilt dass er in Moskau aufwuchs Im Alter von 20 Jahren durfte er wahrend der Regierungszeit Breschnews als einer der ersten Juden offiziell nach Israel auswandern Dort lebte er sechs Monate in einem Kibbuz ehe er als Matrose anheuerte und 1973 nach Frankreich reiste wo er bis Dezember 2000 lebte In Frankreich arbeitete er zunachst als Maurer und Gartner und eroffnete 1976 das russisch franzosische Ubersetzungsburo Gaydamak Translations in der Nahe von Paris Er kummerte sich fortan um russische Abgesandte bzw um russische Wirtschaftsdelegationen und knupfte so Kontakte zu grossen namhaften franzosischen Konzernen Zehn Jahre spater eroffnete er eine Zweigstelle seines Ubersetzungsburos in Kanada und konzentrierte sich vermehrt auf lukrativere Im und Exportgeschafte mit der damaligen Sowjetunion sowie anderen ehemals sozialistischen Bruderstaaten Durch diverse Borsenspekulationen und undurchsichtige Geschafte wurde er ein wohlhabender Mann Angolagate Der Waffenskandal Bearbeiten2000 gelangte Gaydamak in den Focus der Offentlichkeit als ein illegaler Waffendeal des franzosischen Geschaftsmann Pierre Falcone aufflog der grossen Mengen Waffen in das afrikanische Burgerkriegsland Angola fur lukrative Anteile an der Erdol und Diamantenproduktion lieferte Gaydamak der seinerzeit Falcones wichtigster Mitarbeiter war sowie der ehemalige franzosische Innenminister Charles Pasqua und dessen rechte Hand Jean Charles Marchiani aber auch Prasidentensohn Jean Christophe Mitterrand waren ebenfalls in dem Skandal verwickelt 4 Dieser unter dem Namen Angolagate bekannte Waffenhandelsskandal sorgte seinerzeit fur Furore Wegen seiner Beteiligung an diesem Waffendeal sowie ausstehenden Steuerschulden von 80 Millionen Euro wird Gaydamak seitdem in Frankreich polizeilich gesucht seit 2000 sogar mit internationalem Haftbefehl nachdem er wegen illegaler Waffenlieferungen im Wert von 800 Millionen Dollar an angolanische Burgerkriegsparteien zu sechs Jahren Haft verurteilt worden war 2 Daraufhin floh Gaydamak im Dezember 2000 aus seiner Wahlheimat Frankreich liess seine Frau und seine beiden Tochter zuruck und zog nach Israel dessen Staatsburgerschaft er neben jener Russlands Kanadas und Angolas besitzt So konnte er seiner Verhaftung entgehen da Israel seine Staatsburger nur in Ausnahmefallen an andere Staaten ausliefert 5 Seitdem reist Gaydamak nur noch mit einem angolanischen Diplomatenpass den er fur seine Chefberater Funktion von der angolanischen Regierung erhalten hatte 6 Im Jahr 2015 kehrte er nach Frankreich zuruck und verbusste dort insgesamt eine dreijahrige Haftstrafe 7 Politisches Engagement BearbeitenIn seiner neuen Zwangsheimat Israel wurde Gaydamak schnell popular indem er wahrend des Libanonkrieges 2006 mehrere grosse PR Kampagnen startete So liess er fur den durch Raketenbeschuss geplagten Norden Israels eine Zeltstadt am Strand der Hafenstadt Askalon aufbauen wo sich die Bewohner erholen konnten Ebenso erging es etwa 2000 Einwohnern der Kleinstadt Sderot die sich eine Woche lang im Ferienparadies Eilat am Roten Meer vom Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen erholen konnten 5 8 Ende Februar 2007 gab Gaydamak bekannt dass er eine neue Organisation namens Soziale Gerechtigkeit grunden werde als Basis fur eine neue politische Partei in Israel da seiner Ansicht nach die aktuelle Regierung den Libanonkrieg nur stumperhaft gemanagt und zur allgemeinen Politikverdrossenheit beigetragen habe In ersten Umfragen 2007 konnte er die an der Regierung beteiligte Partei Kadima uberflugeln 5 Mittlerweile wurde es seine Partei laut Umfragen nicht in das israelische Parlament schaffen 9 Bei der Burgermeisterwahl in Jerusalem am 11 November 2008 kam er mit 3 6 der Stimmen auf den dritten Platz Engagement im Sport BearbeitenAm 10 Juli 2005 kundigte Gaydamak seinen Eintritt ins Sportgeschaft an Er wurde Sponsor der Basketballmannschaft Hapoel Jerusalem Einen Monat spater spendete er dem in Israel spielenden arabischen Fussballverein FC Bnei Sachnin 400 000 US Dollar Zwei Tage darauf gab Gaydamak bekannt den Fussballclub Beitar Jerusalem zu kaufen Sein Engagement ist bei den Fans des Vereines sehr umstritten In der Dokumentation Forever Pure Football and Racism in Jerusalem die seinen Club uber die Saison 2012 2013 begleitet geht es unter anderem um die Reaktionen auf seine Entscheidung die ersten beiden Spieler muslimischen Glaubens fur den Verein verpflichtet zu haben was innerhalb der einflussreichen Fanszene La Familia auf gewaltsamen Widerstand stiess In einem Interview das auch Teil der Dokumentation ist antwortet er hinsichtlich seiner Beweggrunde er wollte zeigen wie die Gesellschaft wirklich ist und ihr Gesicht entlarven Nachdem die Fans nach massiven Protesten die weitere Unterstutzung des Teams boykottierten und der Verein erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg gerettet werden konnte gab er den Verein eigenen Angaben zufolge kostenlos ab 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arcadi Gaydamak Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten Arkadij Gajdamak SLOZhNO BYT RAZVEDChIKOM V 19 LET russisch a b Benjamin Bidder Waffendealer But Spediteur des Todes In Spiegel Online 20 August 2010 Manfred Quiring Gedruckte Loyalitatsshow In Welt online 17 Oktober 2005 vgl Archivlink Memento vom 26 August 2007 im Internet Archive vom 22 Februar 2001 franz a b c siehe Thorsten Schmidt in der Suddeutschen Zeitung Nr 46 vom Samstag Sonntag 24 25 Februar 2007 S 8 Der russische Freund auf FAZ net 26 Februar 2007 Sam Wollaston Forever Pure Football and Racism in Jerusalem review makes the north London derby look like a love in In The Guardian 5 Dezember 2016 ISSN 0261 3077 theguardian com abgerufen am 6 Oktober 2020 vgl Fehler Memento vom 23 Oktober 2008 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt vom 18 Mai 2007 4 polls Likud 25 31 Kadima 22 31 Israelis oppose negotiating Jerusalem 55 36 auf imra org 2 November 2008 Sam Wollaston Forever Pure Football and Racism in Jerusalem review makes the north London derby look like a love in In The Guardian 5 Dezember 2016 ISSN 0261 3077 theguardian com abgerufen am 6 Oktober 2020 Normdaten Person LCCN n2011009594 VIAF 159966837 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 27 Januar 2019 PersonendatenNAME Gaydamak ArcadiALTERNATIVNAMEN Gaydamak Arkadi ארקדי גאידמק hebraisch Arkadij Aleksandrovich Gajdamak russisch KURZBESCHREIBUNG israelisch franzosischer Milliardar russischer HerkunftGEBURTSDATUM 8 April 1952GEBURTSORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arcadi Gaydamak amp oldid 225444567