www.wikidata.de-de.nina.az
Die Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Frauenverbande fur die politischen Rechte der Frau war in den beiden nationalen Abstimmungen zum schweizerischen Frauenstimm und wahlrecht von 1959 und 1971 das organisatorische Spitzengremium auf Frauenseite Die Arbeitsgemeinschaft reprasentierte rund eine halbe Million der drei Millionen Schweizerinnen und den grossten Teil der organisierten Frauen Inhaltsverzeichnis 1 Die Arbeitsgemeinschaft und die nationale Abstimmung von 1959 2 Die Arbeitsgemeinschaft und die nationale Abstimmung von 1971 3 Organisation 4 Literatur und ArchivalienDie Arbeitsgemeinschaft und die nationale Abstimmung von 1959 BearbeitenDie Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Frauenverbande fur die politischen Rechte der Frau war eine Herauslosung aus dem 1946 gegrundeten Schweizerischen Aktionskomitee fur Frauenstimmrecht und wurde 1957 gegrundet Hauptaufgabe war damals die Koordination der von vielen Frauenvereinigungen unterstutzten Bestrebungen zur Einfuhrung des Frauenstimmrechts im Zusammenhang mit der nationalen Volksabstimmung von 1959 Prasidentin war die Berner Bergbauerntochter Juristin und Sozialdemokratin Marie Boehlen Organisierte Frauen hatten die Abstimmung von 1959 provoziert indem sie sich weigerten ohne Frauenstimm Rechte obligatorische Pflichten in der Landesverteidigung zu ubernehmen Nach der Abstimmungsniederlage von 1959 befand sich die Arbeitsgemeinschaft in Wartestellung Die Arbeitsgemeinschaft und die nationale Abstimmung von 1971 BearbeitenZehn Jahre spater weigerten sich die organisierten Schweizerinnen erneut sich dem mannlich staatlichen Willen zu unterziehen Sie rebellierten dagegen dass die Europaische Menschenrechtskonvention die gleiche Rechte fur Manner und Frauen forderte auch von der Schweiz unterzeichnet wurde da dies nur mit einem Vorbehalt mit dem Vorbehalt des fehlenden Frauenstimmrechts moglich gewesen ware Sie forderten erst das Frauenstimm und wahlrecht dann die Unterzeichnung der EMRK und zwar ohne Vorbehalte Damit ertrotzten sie die zweite und diesmal erfolgreiche nationale Frauenstimm und wahlrechtsabstimmung von 1971 Auf der Basis veranderter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verhaltnisse und im Hinblick auf europaische und weibliche Gegebenheiten akzeptierten die Schweizer Manner die politischen Frauenrechte Die Arbeitsgemeinschaft wurde um 1971 von der Berner Bauerntochter Gutsverwalterin und Fachbearbeiterin Marthe Gosteli geleitet spater Mitglied der Bauern Gewerbe und Burgerpartei BGB heute Schweizerische Volkspartei SVP Der Arbeitsgemeinschaft oblagen vor 1971 die zahen Verhandlungen mit den National und Standeraten die davon abgehalten werden mussten die EMRK mit Vorbehalt zu akzeptieren und an den Bundesrat zur Unterzeichnung weiterzuleiten Ihr oblag es auf den Bundesrat einzureden und schliesslich mit ihm den Abstimmungstermin festzulegen Ihr oblag es die Taktik festzulegen Finanzen zu rekrutieren und vorbereitende Schritte fur den Urnengang zu koordinieren nbsp Ergebnisse der Volksabstimmung vom 7 Februar 1971 zur Einfuhrung des Frauenstimmrechts Interne Gegnerschaft erwuchs von denjenigen Frauen die auf eine Uminterpretation der Schweizerischen Verfassung hofften Diese Interpretationistinnen wollten den Verfassungsartikel Alle Schweizer sind vor dem Gesetze gleich vom Bundesgericht uminterpretieren lassen und dekretierten dass im Begriff Schweizer die Schweizerinnen mitgemeint seien Dieser Weg aber war wie praktisch alle Experten und Staatsrechtler beteuerten nicht gangbar Vornehmlich die Juristin Marie Boehlen hatte stets gewarnt sich der Hoffnung einer Uminterpretation hinzugeben und auf den fur die Schweiz allein gangbaren Weg einer Volksabstimmung hingewiesen Tatsachlich wurde das volle Erwachsenenstimm und wahlrecht 1971 an der Urne und nicht im Gerichtshof entschieden Organisation BearbeitenDie Arbeitsgemeinschaft verstand sich als organisierendes Aktionskomitee bei anstehenden Abstimmungen Sie agierte im Namen grosser schweizerischer Frauendachverbande wie dem Bund Schweizerischer Frauenvereine BSF dem Schweizerischen Katholischen Frauenbund SKF dem Evangelischen Frauenbund EFS dem Schweizerischen Verband fur Frauenstimmrecht SVF die ihrerseits Hunderte von verschiedensten Frauenvereinen zusammenfassten Der AG gehorten direkt auch kantonale Vereine und Berufsorganisationen an Gemeinnutzige und Landfrauen Frauenvertretungen von Parteien und Religionen aus der deutsch franzosisch und italienischsprachigen Schweiz Vorgehensweisen wurden jeweils in Delegiertenversammlungen bestimmt Bei Bedarf handelte das Aktionskomitee im Rahmen der Vorgaben selbstandig Nach dem Abstimmungssieg und der Einfuhrung des Schweizerischen Frauenstimm und wahlrechts konnte die Arbeitsgemeinschaft 1971 aufgelost werden Literatur und Archivalien BearbeitenFranziska Rogger Gebt den Schweizerinnen ihre Geschichte Marthe Gosteli ihr Archiv und der ubersehene Kampf ums Frauenstimmrecht Zurich 2015 Gerechtigkeit erhoht ein Volk 40 Jahre Frauenstimm und wahlrecht Themenheft fur die Sekundarstufe 2 Projektleitung Brigitte Deubelbeiss Red Monika Bill und Regula Schar Worblaufen 2011 Archivbestand der Arbeitsgemeinschaft AGoF 102 in den Findmitteln der Gosteli Stiftung Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Frauenverbande fur die politischen Rechte der Frau amp oldid 208684984