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Das Appellationsgericht Trier war 1799 bis 1814 das hochste Gericht des von Frankreich annektierten Linken Rheinufers mit Sitz in Trier Inhaltsverzeichnis 1 Revisionsgericht Trier 2 Appellationsgericht Trier 3 Literatur 4 EinzelnachweiseRevisionsgericht Trier BearbeitenDie Gerichtsorganisation des Linken Rheinufers von 1798 sah kein Appellationsgericht vor Auf Ebene der vier Departements des Linken Rheinufers war jeweils ein Tribunal erster Instanz eingerichtet worden Fur Appellationen galt das Prinzip der horizontalen Berufung In Berufungsangelegenheiten war jeweils ein anderes Tribunal erster Instanz zustandig Dies entsprach nicht den Prinzipien der Justizpolitik des revolutionaren Frankreichs Das Direktorium verfugte in einem Dekret vom 21 Fructidor an VII 7 September 1799 die Einrichtung eines Revisionsgerichtes Mainz Dieses sollte die gleichen Kompetenzen wie der Kassationshof in Paris haben aber auf die vier Departements beschrankt sein Es war mit sieben Richtern einem Kommissar des Exekutiv Direktoriums und einem Gerichtsschreiber besetzt Noch bevor das Gericht die Arbeit aufnehmen konnte verfugte das Direktorium per Dekret vom 6 Vendemiarie an VIII 30 September 1799 die Verlegung des Gerichtes nach Trier Dort nahm das Revisionsgericht Trier am 26 November 1799 die Arbeit auf Bis zum Ende seiner Arbeit am 23 September 1802 fallte das Gericht 626 Urteile Die Gerichtssprache war franzosisch Die Richter des Gerichtes kamen zu ahnlichen Teilen aus den vier Departements und aus Frankreich Die ersten Richter waren Barris Prasident Seignette Garreau Cremer Gunther Piorry Rebmann Gireau und Dumey Kommissar war Claude Emanuel Dobsen Nach einigen Personalwechseln bestand die Richterschaft am Ende des Gerichtes aus Garreau Prasident Piorry Gunther Rebmann Giraud Dumey St Martin Jouve und d Hame Ein Richter erhielt ein attraktives Gehalt von 7 000 Franc Appellationsgericht Trier BearbeitenMit Gesetzesbeschluss des Konsulats vom 30 Juni 1802 1 wurden die neue franzosischen Verfassung und die franzosische Verwaltungsgesetzgebung in den annektierten Gebieten eingefuhrt Das Konsulatsdekret vom 14 Fructidor an X 1 September 1802 wurde die in dieser Verfassung vorgesehene Justizreform wie bereits mit Gesetz vom 27 Ventose an VIII in Frankreich erfolgt auch am linken Rheinufer umgesetzt Mit diesem Gesetz wurde das Revisionsgericht Trier zum 23 September 1802 aufgehoben Seine Kompetenzen gingen auf den Kassationshof in Paris uber der diese Aufgabe nun fur ganz Frankreich wahrnahm Artikel 7 des Konsulatsdekrets vom 14 Fructidor an X regelte die Neubildung des Appellationsgericht Trier Dieses war nun den 15 Tribunalen erster Instanz des Linken Rheinufers sowie den dortigen Handelsgerichten ubergeordnet Es war wiederum dem Kassationshof in Paris nachgeordnet Das Appellationsgericht Trier wurde am 13 Januar 1803 in einer feierlichen Zeremonie eroffnet Prasident des Gerichts war Garreau Die weiteren Richter waren d Hame Piorry Rebmann Giraud Dumey Lintz St Martin Jouve Bouthier Seyppel und Hom Dobsen war weiterhin Kommissar Es bestand daher grosse Kontinuitat der Richter zwischen dem Revisionsgericht und dem Appellationsgericht Am 3 Pluviose an XIII 23 Januar 1805 wurde das Departement de la Roer aus dem Gerichtsbezirk des Appellationsgerichtes Trier herausgelost und dem des Appellationsgericht Luttich zugeordnet Nach der Volkerschlacht bei Leipzig brach 1814 die franzosische Herrschaft in Deutschland zusammen Das linke Rheinufer fiel uberwiegend an Preussen Bayern und Hessen Preussen ubernahm weitgehend die franzosische Gerichtsorganisation Das franzosische Appellationsgericht Trier wurde nun zum Appellationsgerichtshof Trier Literatur BearbeitenAntonio Grilli Die franzosische Justizorganisation am linken Rheinufer 1797 1803 Rechtshistorische Reihe Band 190 Peter Lang Frankfurt M Berlin Bern New York Paris Wien 1997 ISBN 3 631 34089 3 S 215 224 Einzelnachweise Bearbeiten Beschluss vom 9 Frimaire X abgedruckt im Bulletin LXXII der Sammlung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Appellationsgericht Trier amp oldid 239212591