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Antonio Ligabue 18 Dezember nach anderen Angaben am 12 Dezember 1899 in Zurich Schweiz 27 Mai 1965 in Gualtieri Italien war ein italienischer Kunstler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Entdeckung durch Marino Mazzacurati 2 Ligabues Kunststil 3 Film und Fernsehen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenAntonio Ligabue wurde 1899 in Zurich geboren Die Umstande von Kindheit und Jugend liegen wie vieles in seiner Biographie im Dunkeln Seine Mutter Maria Elisabetta Costa ein in die Schweiz ausgewandertes Hausmadchen aus Cencenighe Agordino Provinz Belluno starb fruh Der Vater ist unbekannt Ligabue kam in verschiedene Pflegefamilien unter anderem in St Gallen dann in das Waisenhaus von Marbach woraus er mit 15 Jahren wegen schlechter Fuhrung gewiesen wurde Mit 18 Jahren wurde er wegen Verhaltensauffalligkeiten in die psychiatrische Anstalt St Pirminsberg in Pfafers zwangsinterniert zwei Jahre spater wies man ihn zuletzt in Romanshorn wohnend wegen Landstreicherei und Kleinkriminalitat aus der Schweiz aus Am 19 August 1919 wurde er gegen seinen Willen nach Gualtieri gebracht wo der erste Mann seiner Mutter Bonfiglio Laccabue lebte Zu dieser Zeit sprach er nur Schweizerdeutsch kein Italienisch Zeitlebens lehnte Ligabue den Stiefvater ab und nannte sich um sich von dem ihm zugewiesenen Familiennamen Laccabue zu distanzieren Ligabue Er wurde im kleinen Ort zum beargwohnten Aussenseiter und Sonderling wohnte jahrelang einsam wie ein Wilder in einer mit eigenen Lehmskulpturen vollgestopften Hutte im Wald am Po Ufer Sein plastisches und zeichnerisches Talent setzte er als Plakatmaler fur gastierende Schausteller ein ansonsten verdiente er sich den Lebensunterhalt als verspotteter Tagelohner und Strassenbauarbeiter Entdeckung durch Marino Mazzacurati Bearbeiten Der damals in Gualtieri lebende Maler Marino Mazzacurati 1907 1969 einer der Grunder der Scuola Romana suchte Ligabue in seiner Hutte auf und gewahrte ihm Zugang zu seinem Atelier Neidlos anerkannte er das ursprungliche und unverfalschte Talent Ligabues Dieser lernte schnell den Umgang mit Olfarben und andere Techniken uberwarf sich aber bald mit Mazzacurati Die beiden versohnten sich zwar wieder doch gingen sie von nun an getrennte Wege wobei Mazzacurati den offensichtlich psychisch angeschlagenen sich selbst mit Steinen schlagenden und von Verzweiflungs und paranoiden Anfallen gequalten Ligabue aus der Ferne unterstutzte Wahrend der Kriegsjahre war Ligabue zeitweilig in psychiatrischen Anstalten untergebracht Um sich von seiner Umwelt zu unterscheiden benutzte er ein fur andere nur teilweise verstandliches Mischidiom aus Deutsch und Italienisch Das fiel den deutschen Besatzern auf und er wurde als Ubersetzer fur die Wehrmacht zwangsverpflichtet was seiner Beliebtheit im Gualtieri der Nachkriegszeit nicht forderlich war 1961 hatte Ligabue die erste eigene Ausstellung in Rom die ihn schlagartig uber die Grenzen Italiens beruhmt machte Er konnte mit dem jetzt reichlich fliessenden Geld jedoch nicht umgehen weiterhin beschimpfte und verdachtigte der einsam Gebliebene seine Umgebung ihm Boses zu wollen Er starb am 27 Mai 1965 im Armenhaus von Gualtieri wahrend gleichzeitig eine Ausstellung seiner Bilder in Reggio Emilia stattfand Seitdem etablierte sich sein Ruf als einer der bedeutendsten italienischen Kunstler der Art brut Ligabues Kunststil BearbeitenDen Stil Ligabues konnte man als eine Mischung von Henri Rousseau Vincent van Gogh und dem Expressionismus beschreiben Gleichwohl trifft die Auffassung es handle sich um Naive Malerei nicht zu dazu fehlt ihr die evozierte Idylle Bildthemen sind weitgehend Natur und Jagdszenen Beute reissende Tiger bisweilen Landschafts und Ortsbilder der Po Ebene um Gualtieri Auffallig ist die grosse Zahl von Selbstbildnissen aus immer derselben Perspektive Ligabue stellt sich oft mit einer Stubenfliege im Gesicht oder auf der Schlafe dar ein Verweis darauf dass er sich selbst bewusst war etwas ausserhalb des Normalen zu stehen Es wird uberliefert dass er sich immer wieder mit Steinen auf eine Stelle an seinem Kopf schlug wo die bosen Gedanken waren Diese Wunde ist haufig auf seinen Selbstportrats zu sehen In der Stadt Gualtieri wurde ein Museum mit Bildern aus dem Nachlass Ligabues eroffnet Film und Fernsehen BearbeitenLigabue 1977 Fernsehmehrteiler von Salvatore Nocita mit Flavio Bucci in der Titelrolle Volevo nascondermi 2020 Kinofilm von Giorgio Diritti mit Elio Germano und Oliver EwyLiteratur BearbeitenHannes Binder Giuseppe Zironi Antonio Ligabue Von der Qual eines Kunstlerlebens Text von Giuseppe Zironi Idee und Bilder von Hannes Binder Graphic Novel Verlagshaus Jacoby amp Stuart Berlin 2012 ISBN 978 3 941787 87 2 Christina Genova Sehnsucht nach der Ostschweiz In St Galler Tagblatt 8 Oktober 2015 Online Anita Guglielmetti Antonio Ligabue In Historisches Lexikon der Schweiz 10 Juli 2006 Karin Kavelin Jones Beast in the Mirror The Life of Outsider Artist Antonio Ligabue Capra Press Santa Barbara 1997 ISBN 978 0 88496 424 7 Antonio Ligabue Hommage an den Kunstler zu dessen 100 Geburtstag Ausstellungskatalog Kunsthaus Zurich 14 17 Januar 1999 OCLC 637774304 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Antonio Ligabue im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Antonio Ligabue der Schweizer Van Gogh Ausstellung Museum im Lagerhaus St Gallen 2019 Biografie von Antonio Ligabue italienisch Normdaten Person GND 118998242 lobid OGND AKS LCCN n81150020 VIAF 64155865 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ligabue AntonioALTERNATIVNAMEN Laccabue Antonio wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG italienischer KunstlerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1899GEBURTSORT Zurich SchweizSTERBEDATUM 27 Mai 1965STERBEORT Gualtieri Italien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antonio Ligabue amp oldid 233768944