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Als Anomalisten bezeichnet man in der Sprachwissenschaft die Vertreter der These dass eine gewachsene Sprache keine logischen Strukturen hat und man diese bei der Erstellung einer Ausbausprache kunstlich schaffen musse Somit sind auch Dialekte als Anomalie zu betrachten die von einer wunschenswerten logisch strukturierten Norm abweichen Die Vertreter der gegenteiligen Position werden als Analogisten bezeichnet die betonen dass jedes organisch gewachsene System wie eben auch Sprachen eine inharente Logik habe Beide Begriffe stammen ursprunglich aus der griechischen Antike Damals wurden die Anomalisten durch die Schule von Pergamon die Analogisten durch die Schule von Alexandria unter anderem mit Aristarchos von Samothrake vertreten Sie wurden in der Zeit des Barock und der Fruhaufklarung im deutschsprachigen Raum wieder aufgegriffen als es darum ging eine genormte und allgemein anerkannte uberregionale Standardsprache zu finden Dabei vertraten die Anomalisten Furst Ludwig I von Anhalt Kothen Christian Gueintz die These dass ein solches Deutsch aus dem anerkannten und unter den Gebildeten am meisten verbreiteten Gebrauch abgeleitet werden musse 1 Die bekanntesten Anomalisten im deutschsprachigen Raum waren im 18 Jahrhundert Johann Christoph Gottsched und Johann Christoph Adelung Fussnoten Bearbeiten Markus Hundt Spracharbeit im 17 Jahrhundert Studien zu Georg Philipp Harsdorffer Justus Georg Schottelius und Christian Gueintz De Gruyter Berlin New York 2000 Studia Linguistica Germanica 57 S 32 46 ISBN 3 11 016798 0 Weblinks BearbeitenWilhelm Koller Philosophie der Grammatik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anomalisten amp oldid 194458185