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Anna Strassberger auch Strassberger um 1535 nach 1559 war eine bohmische Schmiedstochter an der 1559 eine Teufelsaustreibung durchgefuhrt wurde 1 Die Geschichte ist in vier fruhzeitlichen Schriften die ein Unbekannter aus Schlaggenwald unter Berufung auf Zeugenberichte zum Druck geben liess 2 uberliefert und wurde so uberregional bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszuge 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAnna Strassberger war die Tochter des Bergschmiedes Valten Strassberger um 1581 der zu den ersten Siedlern der 1535 neu gegrundeten Bergstadt Platten heute Horni Blatna gehorte 1537 wurde er dort mit einer Hofstatte belehnt worauf er ein Haus baute 3 Sie hatte noch mindestens zwei Bruder Die Aufzeichnungen berichten uber die ledige Schmiedstochter folgendes Sie habe christlich Keusch und zuchtig gelebt die Kirche fleissig besucht und die heiligen Sakramente oft gebraucht und die Evangelien auswendig gelernt jedoch aus Verhangnis Gottes wurde sie vergangene Fastnacht von einer schweren Krankheit niedergeworfen Bei der Krankheit handelte sich moglicherweise um Epilepsie Aus Unverstandnis suchten die Eltern bei einer Wahrsagerin Rat Nach Ostern verschlechterte sich der Zustand der jungen Frau und man habe die leibliche Besitzung des Teufels verstanden Sie begann sich in der Stube in der Gestalt eines Kuckucks eines Raben und einer Hummel zu sehen und habe von Tag zu Tag wunderliche Dinge geredet und schrie wie es sonst nur Vogel zu pflegen tun Hat man den Namen Jesus genannt habe sie die Zunge wie eine geflochtene Weide zum Mund herausgestreckt und den Rucken so jammerlich verdreht dass es nicht zu beschreiben ware Sie sagte sie denke stets als ob sie auf einem Wasser lage und ertrinken wurde es kamen aber von allen Wegen fromme Leute die ihr dagegen helfen wollen Ein frommer Mann Elias Hirsch ist Tag und Nacht bei ihr gewesen hat ihr vorgebetet und sie getrostet Er dachte einst selbst dass ein boser Geist zu ihm gesprochen habe Der eifrige Pfarrer von Schlaggenwald Kilian Rebentrost fragte den bosen Geist Warum er nicht in dem Himmel geblieben da ihn Gott zu einem so schonen Engel geschaffen hat worauf er die Antwort erhielt Lieber Pfaff ich werde oft ein Hase o die reichen Hasen treffen mich gern 4 Ich weiss wohl das du in Pfingstfeiertagen fur die schwarze tolpische Margaretta so nannte sich die Besessene selbst in den Gesprachen 5 gebetet hast Nach mehreren Tagen trug der Pfarrer Rebentrost die junge Frau zur Kirche in der die gesamte versammelte Gemeinde uber sie betete und sang als jedoch der Name Jesus viel brullte und tobte die Besessene furchterlich dass man meinte alles ginge zu Grunde Am Sonntag Trinitatis ermahnte der Pfarrer die Gemeinde fur die Besessene zu beten als sich plotzlich vor der Kirchenture ein gewaltiges Getosse und Windbrausen erhob Am 30 Mai erschien der Pfarrer mit zehn von anderen Orten kommenden Geistlichen unter ihnen waren zwei Diakone von St Joachimsthal die von Herrn Johann Mathesius dorthin beordert wurden mit dem Auftrag sollten sie nichts vermogen auszurichten auch weiter nichts zu unternehmen Wegen Hindernissen traf Pfarrer Rebentrost erst gegen Mittag mit noch weiteren vier oder funf Priestern und im Beisein des Schlosshauptmanns zu Prag obwohl selbst Katholik dort ein Mit ihm stromte das Volk betend und singend zur Besessenen dass ihr schliesslich der bose Geist ausgetrieben wurde und angeblich wie ein Fliegenschwarm zum Fenster hinaus gefahren war 6 Uber das tatsachliche Schicksal der jungen Frau ist nichts bekannt Da sie im ortlichen Trauungsbuch nicht verzeichnet ist muss angenommen werden dass sie noch in jungen Jahren an ihrer Krankheit starb 7 Ein Unbekannter aus Schlaggenwald moglicherweise der Pfarrer selbst hatte mit Berufung auf viele Hunderte Zeugen die Geschichte bei Georg Baumann in Erfurt bei Valentin Neuber in Nurnberg und bei Hans Gegler in Augsburg sowie in Wittenberg zum Druck geben lassen 8 Der Wahrheitsgehalt einzelner Details wird von spateren Chronisten bezweifelt Weder Mathesius noch der ortliche Pfarrer berichten in ihren Aufzeichnungen daruber Auszuge Bearbeiten sonderlich da eben in diesem Jahr 1559 zu Platten der Schneebergischen Colonie in Bohmischer Nachbarschafft wo damals noch alles Evangelisch gewesen dergl Teuffels Spiel sich geausert da der Satan eines Schmidts Tochter mit Nahmen Anna leibhafftig besessen und sie grausam gequalet biss er wieder ausgetrieben worden Welches ein unbekannter von Schlackenwalda mit Beruffung auff viel hundert zeugen die es gesehen beschrieben und damahls zu Erfurt durch Georgium Baumann bey St Paul hat drucken lassen Der Titul von dieser Antiquitat und beschriebenen Teufflischen Spectacul lautet also Eine grausame erschreckliche und wunderbahrliche Geschicht oder neue Zeitung welche wahrhafftig geschehen ist in diesem 1559 Jhar zur Platten zwo meyl weges von Joachimsthal allda hat ein Schmidt eine Tochter die ist vom bosen Feindt dem Teuffel eingenommen und bessesen worden der hat so wunderbahrlich und seltsam Ding aus ihr geredet mit den Priestern die taglich bey ihr gewest sind Und wie er letzlich von ihr ausgetrieben worden ist durch den Priester und vieler frommer Christen des gemeinen Volcks Gebeth und Seufftzen welches sie teglich fur sie zu Gott gethan haben Den frommen Gottesfurchtigen Christen etwas trostlich Aber den Gottlosen und unbussfertigen etwas erschrecklicher sie zur Busse zu vermanen wie denn solches der bose Geist selbs wieder seinen Willen hat reden und anzeigen mussen Historia SchneebergensisLiteratur BearbeitenChristian Meltzer Historia Schneebergensis Schneeberg Fulde 1716 S 1148 1153 Hermann Hallbauer Horst Henschel Der Sagenschatz des Erzgebirges 1 Teil Schwarzenberg 1934 S 40 Wolfgang Marothi Miriquidis Raunen Sachsische und bohmische Sagen aus dem westlichen Hocherzgebirge Schesslitz 1987 S 91 Einzelnachweise Bearbeiten Kronika mesta Porta fontium Abgerufen am 30 November 2019 Ein Grawsame erschrockliche vnd wunderbarlich geschicht oder newe zeytung welche warhafftig geschehen ist inn disem 1559 Jar zur Platten zwo meyl weges vom Joachimsthal alda hat ein schmid ein Tochter die ist vom bosen feyndt dem Teuffel eingenummen vnd besessen worden der hat so wunderbarlich vnnd seltzam ding auss jr geredt Neuber 1559 google de abgerufen am 29 November 2019 Erich Matthes Das Hauserlehenbuch der sachsisch bohmischen Bergstadt Platten im Erzgebirge 1535 1570 Verlag Degener amp Co 1967 S 53 Johannes Janssen Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters Sechster Band Kunst und Volksliteratur bis zum Beginn des dreissigjahrigen Krieges BoD Books on Demand 2016 ISBN 978 3 8460 6210 4 google de abgerufen am 29 November 2019 Mittheilungen des Vereins fur Geschichte der Deutschen in Bohmen 1913 google de abgerufen am 29 November 2019 Erzgebirge Museum 239 Eines Schmied s Tochter in Platten ist vom Teufel besessen Abgerufen am 29 November 2019 Kronika mesta Porta fontium Abgerufen am 29 November 2019 Jahresberichte der geschichtswissenschaft im Auftrage der Historischen Gesellschaft zu Berlin herausgegeben E S Mittler amp sohn 1905 google de abgerufen am 29 November 2019 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 Dezember 2019 Personendaten NAME Strassberger Anna ALTERNATIVNAMEN Strassberger Anna KURZBESCHREIBUNG bohmische Schmiedstochter an der 1559 eine Teufelsaustreibung durchgefuhrt wurde GEBURTSDATUM um 1535 STERBEDATUM 16 Jahrhundert oder 17 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Strassberger amp oldid 241979102