www.wikidata.de-de.nina.az
Anna Feldhusen 17 November 1867 in Bremen 12 Juni 1951 in Bremen war eine deutsche Malerin und Radiererin Anna FeldhusenSelbstbildnis 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Kunstausbildung 1 2 Arbeiten 1 3 Kunstlerkolonie Dachau 2 Werk 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenKunstausbildung Bearbeiten Schon als junges Madchen hatte sich Anna Feldhusen fur den Beruf der bildenden Kunstlerin entschieden Sie ging fruh nach Munchen Dachau zu der Malerin Caroline Kempter 1856 1925 und studierte bei Maximilian Dasio 1865 1954 und Oskar Graf 1870 1955 Dieser Ausbildungsweg galt fur eine hohere Tochter des 19 Jahrhunderts als etwas vollig Unmogliches Das mag fur die normale burgerliche Tochter gegolten haben Die jungen Frauen jedoch die um ihre kunstlerischen Qualitaten wussten besassen Mut und Willen ein anderes unburgerliches Leben zu wahlen Um eine gute Ausbildung zu bekommen und herausragende Leistungen zu bringen waren sie bereit diesen Schritt aus der Sicherheit der gesellschaftlichen Anerkennung zu tun Das Selbstbildnis der 22 jahrigen Anna Feldhusen als Malerin an der Staffelei 1899 zeugt von dieser Freiheit und ihrem Selbstbewusstsein Vermutlich erkannte sie selbst ihre Begabung fur die Graphik Sie ging deshalb nach Worpswede zu Fritz Mackensen 1866 1953 und Hans am Ende 1864 1918 um sich dort in der Radierung unterweisen zu lassen Auch hielt sich Anna Feldhusen in den Sommermonaten regelmassig in Dotlingen auf und nahm Zeichenunterricht bei Georg Muller vom Siel 1865 1939 In Dotlingen ubernachtete sie haufig bei ihrer Malerfreundin Marie Stumpe 1877 1946 deren Mann in Bremen erfolgreicher Tabakimporteur war und nur an den Wochenenden nach Dotlingen in ihr Sommerhaus kam Arbeiten Bearbeiten nbsp A Feldhusen Bremer Bauernkuche 1939 Focke Museum BremenAnna Feldhusen fuhrte ihr Leben lang ein eigenes Atelier Zusatzlich zu dem Bremer Arbeitsraum behielt sie ihr Atelier in Munchen bei und nutzte in den Wintermonaten die anregende Atmosphare dieses Ortes Sie kampfte direkt und indirekt fur die Rechte von Kunstlerinnen indem sie 1902 dem Bremer Malerinnenverein 1922 dem Bremer Kunstlerbund und 1929 der GEDOK beitrat Anna Feldhusen war ebenfalls Mitglied im Bund der Dusseldorfer Kunstlerinnen Sie war fur lange Zeit die einzige Malerin die einen Gewerbeschein als Kunstmalerin beantragte und auch erhielt Sie signierte ihre Bilder mit dem Hinweis Bremische Malerin und Graphikerin Ihre Kunst verkaufte sie bis ins hohe Alter Vielen war Anna Feldhusen vom Weihnachtsbasar der Domgemeinde Bremen vertraut wo man ihre Drucke kaufen konnte Mehreren Generationen war und ist sie noch mit ihren Heimatansichten in Bremer Schulbuchern im Gedachtnis Von ihrer hohen Produktivitat zeugt u a das Kontokorrentbuch der Kunstlerpresse in Worpswede Es weist uber 150 Auftrage mit mehr als tausend Blattern aus Sie beschickte von 1903 bis 1943 regelmassig Ausstellungen meist Verkaufsausstellungen im Graphischen Kabinett der Kunsthalle und in der Kunstschau der Bottgerstrasse Einige ihrer Radierungen wurden in die Vorbildsammlung des Gewerbemuseums aufgenommen Sie illustrierte Kalender Zeitschriften und Lesebucher Ihr Monogramm Signatur ist auf der hier abgebildeten Bauernkuche erkennbar Kunstlerkolonie Dachau Bearbeiten Die Luft ist hier eine rechte Malerluft das Licht ein wahres Malerlicht meinte der Munchener Kunsthistoriker Wilhelm Hausenstein uber das Dachauer Moos Angezogen vom Flair des Mythischen und Urtumlichen zogen viele Kunstler in die idyllische Kunstlerkolonie Dachau nordlich von Munchen Zwischen Torfstechern und Besenbindern entstand hier Deutschlands nach Worpswede gefragteste Kunstlerkolonie Carl Spitzweg Wilhelm Leibl Max Liebermann Emil Nolde und Lovis Corinth sind nur die beruhmtesten Namen Hunderte von Malern machten sich auf um im Hinterland von Dachau das Ursprungliche den Zauber des Einfachen zu entdecken Sie beobachteten die Bauern bei ihrer harten Feldarbeit und die Torfstecher bei der Gewinnung des kostbaren Brennmaterials Sie liebten das flimmernde Licht und die einfache Natur und brachten ein bisschen Freizugigkeit aufs Land die Maler vom Moos Das eigentliche Novum dieser neuen Kunstlergeneration aber war Sie malten draussen in der Natur Die Pleinairmalerei war im Nu von Frankreich nach Osten geschwappt und das wunderbare Licht und das Flirren der Natur im Moos taten das Ubrige Die Maler gestalteten ihre Werke immer impressionistischer Sie malten grune Moosbache den Abendnebel und Birkenwalder in wechselndes Licht getaucht und wahlten auch sonst gern fluchtige vorubergehende Motive Zunehmend losten sich die Gegenstande in Farbpunkte Bewegung und Lichtflachen auf Anfangs beaugten die Dachauer die zugezogenen Kunstler voller Misstrauen Doch mit der Zeit wich die Skepsis Einige Maler schafften sogar ihren Einzug in den Magistrat der Stadt Weit gewohnungsbedurftiger als die malenden Manner waren fur die Dachauer indes die vielen Malweiber Sie trugen breite Hute und Reformkleider oder gar Hosen rauchten offentlich Pfeife und lebten nicht selten in wilder Ehe Sie fuhrten mit ihren mannlichen Kollegen das Leben von Bohemiens vor den Turen der Grossstadt Munchen Statt Bars Tanzer und Cafe Hauser malten sie nun Kuhe Schafe Moor und Baume nicht selten zahlten sie den Bauern ein Trinkgeld fur ihre tierischen Modelle In diesem Klima fuhlte sich Anna Feldhusen sehr wohl Sie verlegte ihren Lebensmittelpunkt in die Kunstlerkolonie Worpswede Ihre kleine Wohnung in Dachau behielt sie aber um jederzeit fur einige Wochen nach Dachau zuruckkehren zu konnen 1 Werk Bearbeiten nbsp Alte EicheDas heute zur Verfugung stehende Werk von Anna Feldhusen besteht aus einem grossen graphischen und einem sehr kleinen malerischen Teil Der grafische Teil setzt sich hauptsachlich aus Bremer Stadtansichten und Landschaften um Worpswede zusammen Der malerische Teil soll aus Blumenstillleben und Landschaftsbildern uberwiegend mit Moor und Heidemotiven in Aquarelltechnik und Ol bestehen Anna Feldhusen war eine vielseitige Radiererin Sie nutzte die Moglichkeiten der Technik auf unterschiedliche Weise Die Stadtansichten oft begrenzte Ausschnitte aus der Bremer Altstadt sind prazise Wiedergaben der Situation Kleinteilig sehr exakt und gut durchkomponiert in der Anlage erhalten sie ihre Stimmungsqualitat oft erst durch die zusatzlich eingefuhrte Farbe Es handelt sich dabei vorrangig um Strichatzungen Die oft komplementar gesteigerte Farbe wird entweder direkt als Farbradierung im Mehrfarbendruck oder nachtraglich mit Aquarellfarben daruber belegt Zentral bleibt aber immer das grafische Liniengefuge die Farbe wird lediglich hinzukomponiert Oft entstanden hierbei von einer Platte unterschiedliche Einfarbendrucke Dieser Teil ihres Werkes ist durch eine grosse Sammlung des Focke Museums gut uberliefert Fur ihre Landschaften in und um Worpswede hat die Grafikerin Anna Feldhusen sich vorrangig einer anderen Technik bedient Viele der bekannten Bilder sind keine Strichatzung sondern in Aquatinta ausgefuhrt Die Motive sind entsprechend grosszugiger und eher linear als flachig angelegt Sie sind dabei weit weniger detailgetreu Die Ausdrucksqualitat wird nicht durch unterschiedliche Farben sondern auch durch die samtigen technikbedingten Schwarzungen erreicht In diesen stimmungsvollen Blattern schwingt das romantische Erbe Worpswedes mit Beide sowohl die Stadtansichten Bremens als auch die Landschaften um Worpswede werden seit Ende der siebziger Jahre in Bremen auf Auktionen mit zunehmendem Erfolg gehandelt Die Ausstellung Hermine Overbeck Rohte und Bremer Malerinnen um 1900 ermoglichte einen ersten Eindruck ihres malerischen Werkes Sie zeigte aus Privatbesitz zusammengetragene Landschaften und Blumenstillleben Literatur BearbeitenNils Aschenbeck Kunstlerkolonie Dotlingen Aschenbeck amp Holstein 2005 ISBN 3 932292 78 2 S 26 und 50 Hannelore Cyrus Zwischen Tradition und Moderne Kunstlerinnen und die bildende Kunst in Bremen bis Mitte des 20 Jahrhunderts Anna Feldhusen Hauschild Verlag Bremen 2005 ISBN 3 89757 262 1 Inge Jacob Anna Feldhusen In Hermine Overbeck Rohte und die Bremer Malerinnen um 1900 Hrsg von der Stiftung Fritz und Hermine Overbeck e V Bremen 1992 Inge Jacob Feldhusen Anna In Frauen Geschichte n Bremer Frauenmuseum Hrsg Edition Falkenberg Bremen 2016 ISBN 978 3 95494 095 0 Barbel Schonbohm in und sie malten doch 2007 ISBN 978 3 00 021669 5 S 62 64 Feldhusen Anna In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 2 E J E A Seemann Leipzig 1955 S 87 Einzelnachweise Bearbeiten Teilweise zitiert aus BR online Kunstlerkolonien in BayernNormdaten Person GND 103472469X lobid OGND AKS VIAF 303077910 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feldhusen AnnaKURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin und RadiererinGEBURTSDATUM 17 November 1867GEBURTSORT BremenSTERBEDATUM 12 Juni 1951STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Anna Feldhusen amp oldid 237663120