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Andreasberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Bestwig im Hochsauerlandkreis Im Januar 2020 hatte Andreasberg 454 Einwohner 1 Der Ort liegt auf 493 m u NN Er wurde 1854 als Bergarbeiterkolonie gegrundet und bis 1974 vom Bergbau gepragt Auch heute noch ist die Bergmannssiedlung zum grossen Teil erkennbar und erhalten 2 AndreasbergGemeinde BestwigWappen von AndreasbergKoordinaten 51 20 N 8 26 O 51 325 8 4311111111111 493 Koordinaten 51 19 30 N 8 25 52 OHohe 493 mEinwohner 454 1 Jan 2020 1 Postleitzahl 59909Karte Andreasberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 19 Jahrhundert 1 2 20 21 Jahrhundert 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten19 Jahrhundert Bearbeiten Der Ort wurde als Bergarbeiterkolonie im Zuge des Bergbaubooms 1854 55 gegrundet Fur den Standort spielte die Nahe der Erzgrube Aurora die bereits im 16 Jahrhundert als Grube Klingenborn erwahnt wurde eine wichtige Rolle An der Grube Dornberg die zu Andreasberg gehort lebten 1759 drei Bergarbeiterfamilien Der Name des 1854 gegrundeten Ortes geht auf den Prasidenten des Bergbauunternehmens Andre Kochlin zuruck Nach anderen Angaben lehnt er sich an Sankt Andreasberg im Harz an da aus dieser Gegend zahlreiche Bergarbeiter mit ihren Familien angeworben wurden In kurzester Zeit wurde der Ort erbaut um 300 Familien aufnehmen zu konnen Zu dieser Zeit hatte der Ort 40 Hauser die jeweils Raum fur acht Wohnungen boten Zur Selbstversorgung gab es ein wenig Land dazu Der Ort wurde als langgestrecktes Strassendorf geplant quer orientierte Hausergruppen erganzten das Bild Da fast alle Hauser an Hangen standen ruhten die Wande aus Fachwerk auf Bruchsteinsockeln Die Gefache waren mit luftgetrockneten Lehmziegeln ausgemauert und zum Schutz vor Feuchtigkeit mit Brettern an der Aussenseite verschalt Diese Arbeiterhauser mit je vier Wohnungen waren 10 30 Meter gross und durch insgesamt vier Eingange erschlossen die sich an der von der Strasse abgewandten Hofseite befanden Einige dieser eingeschossigen Hauser brannten ab und wurden durch etwa gleich grosse in zweigeschossiger Bauweise ersetzt 2 Die Hauser des Ortes waren lange Zeit Eigentum des Bergbauunternehmens und gingen erst im 20 Jahrhundert in den Besitz der Bergleute uber 3 Nach dem teilweisen Zusammenbruch der Gesellschaft zog ein Grossteil der Bergarbeiter wieder ab Als sich das Unternehmen wieder stabilisierte wanderten seit 1856 erneut Bergarbeiter zu diesmal uberwiegend aus dem Sauerland dem Wittgensteiner Land und dem Siegerland Zu dieser Zeit wurde auch eine erste Schule errichtet Auf Grund der Zuwanderung aus protestantischen Gebieten bildete sich in einer mehrheitlich katholischen Umgebung bereits 1855 eine evangelische Gemeinde fur Ramsbeck und Andreasberg 4 Eine erste evangelische Kirche wurde 1879 errichtet In den 1880er Jahren entstanden der ortliche Schutzenverein und ein Gesangsverein Erst 1906 liess die Grubengesellschaft Stolberger Zink auf eigene Kosten eine katholische Kapelle errichten Die Lebensverhaltnisse der Bergarbeiter waren extrem schwer Die meisten von ihnen starben im Alter von 35 bis 40 Jahren Wegen der hohen Zahl von Witwen und Waisen wurde Andreasberg zu den Witwendorfern im Ramsbecker Revier gezahlt 5 Bis 1910 gehorten die Kolonien Andreasberg und Dornberg politisch zur Gemeinde Heringhausen danach zur Gemeinde Ramsbeck Wie schon fruher kam es 1910 zu einem Streik der Bergarbeiter Aufgrund der geringen Lohne sowie der schlechten Lebens und Arbeitsbedingungen zogen immer mehr Familien weg 20 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp St Barbara KircheIm Jahr 1920 wurden zwanzig Bergleute aus Osterreich und weitere aus dem Siegerland angeworben Die Einwohner litten auch wahrend der Hochinflation und der Weltwirtschaftskrise unter hoher Arbeitslosigkeit Im Jahr 1937 wurden 12 neue Siedlungshauser erbaut Das in Verruf geratene schwarze Viertel aus der Anfangszeit des Ortes wurde fast vollig abgerissen In dieser Zeit kamen Zuwanderer aus Oberschlesien Ab 1956 wurden die firmeneigenen Hauser den Bergarbeitern zum Kauf angeboten die sich aber zunachst nur wenige leisten konnten In der Folgezeit erlebte der Ort durch Neubauten einen Aufschwung Es wurde ein Kindergarten eingerichtet und 1963 die neue evangelische Kirche sowie die 1905 erbaute und von 1962 bis 1963 erweiterte katholische St Barbara Kirche eingeweiht Auch ein Ehrenmal fur die Gefallenen des ersten und zweiten Krieges wurde errichtet Nach der Schliessung der Volksschule 1973 besuchen die Kinder die Grundschule in Ramsbeck und die weiterfuhrenden Schulen in Bestwig oder die Gymnasien in Meschede Der Bergbau blieb bis zum Ende des Ramsbecker Bergbaus im Jahr 1974 Haupterwerbsquelle des Dorfes Das Ende des Bergbaus erfolgte weitgehend sozialvertraglich Einige Bergleute fanden in anderen Gruben Arbeit andere wechselten in andere Berufe oder gingen in den vorzeitigen Ruhestand Ein altes Ledigenheim des Bergbauunternehmens wurde 1983 in ein Altenheim umgewandelt Seit 1985 erinnert eine Gedenktafel an die bei der Arbeit verungluckten Bergarbeiter An die Bergbauvergangenheit erinnert auch der Carl Haber Stollen benannt nach Carl Haber einem Bergbaudirektor des 19 Jahrhunderts Neben einer Schautafel und einer Lore kann man in den historischen Stollen hineinblicken 6 Am Ort besteht ein evangelisches Jugenddorf sowie ein von beiden Konfessionen getragenes Jugendzentrum Literatur BearbeitenVolker Caesar Die historische Bergmannssiedlung Andreasberg Hochsauerlandkreis in Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 67 Band 1989 ISSN 0043 4337Einzelnachweise Bearbeiten a b Daten amp Fakten Gemeinde Bestwig Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 27 September 2022 abgerufen am 28 September 2022 deutsch a b Volker Caesar Die historische Bergmannssiedlung Andreasberg Hochsauerlandkreis in Westfalen Hefte fur Geschichte Kunst und Volkskunde Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung Munster 67 Band 1989 ISSN 0043 4337 Seite 298 Reinhard Kohne Die Industriesiedlungen im Ramsbecker Bergland In Gunther Becker Hrsg Sauerland Siegerland Wittgensteiner Land Jahrestagung der Geographischen Kommission in Olpe 1989 Munster 1989 S 101 111 Evangelische Gemeinde Ramsbeck Andreasberg Memento vom 15 August 2007 im Internet Archive Jens Hahnwald Schwarze Bruder in rotem Unterzeug Arbeiter und Arbeiterbewegung in den Kreisen Arnsberg Brilon und Meschede In Karl Peter Ellerbrock Tanja Bessler Worbs Hrsg Wirtschaft und Gesellschaft im sudostlichen Westfalen Dortmund 2001 S 250 Carl Haber Stollen Memento vom 28 November 2010 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreasberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik des Ortes Memento vom 4 Juli 2011 im Internet Archive Kurzbeschreibung auf bestwig de Reinhard Kohne Bergarbeiterkolonien fur das Sauerlandische KalifornienOrtsteile der Gemeinde Bestwig Alfert Andreasberg Berlar Borghausen Dornberg Fockinghausen Grimlinghausen Halbeswig Heringhausen Nierbachtal Nuttlar Ostwig Ramsbeck Valme Velmede Wasserfall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreasberg Bestwig amp oldid 237820860