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Andreas Georg Wahner 24 Februar 1693 in Rhida Grafschaft Hoya 21 Februar 1762 in Gottingen war ein deutscher Orientalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Veroffentlichungen 4 LiteraturLeben BearbeitenDer Sohn des Predigers Ernst Albrecht Wahner und dessen Frau Anna Gertrud Tochter des Propstes in Luchau Andreas Reinbeck hatte die erste Ausbildung vom Vater und von Privatlehrern erhalten Ohne eine offentliche Schule besucht zu haben erlangte Wahner grundliche Kenntnisse in der lateinischen Sprache im Griechischen im Hebraischen und in den ubrigen Elementarwissenschaften So vorbereitet bezog er 1710 die Universitat Helmstedt Dort beschaftigte ihn nachdem er schon in seiner Heimat mit dem Lesen des Alten und Neuen Testaments in der Ursprache ein grundliches Studium der griechischen Profanskribenten nichtkirchliche Schriften verbunden hatte in dem von 1710 bis 1716 ablaufenden Studium besonders das Erlernen der morgenlandischen Dialekte und der Exegetik Forderlich zur Erweiterung seiner Kenntnisse in den genannten Fachern waren ihm nicht nur die Vorlesungen sondern auch der Umgang des beruhmten Hermann von der Hardt Von manchen Eigenheiten jenes beruhmten Orientalisten unter anderem seinen sonderbaren Vorstellungen uber den Zusammenhang der Sprachen und von der Sucht die Ahnlichkeit zwischen dem Hebraischen und Griechischen zu erzwingen hielt sich Wahner fern In der Theologie war der Johann Andreas Schmidt sein Hauptlehrer Philosophie horte er bei Johann Rempen 1663 1744 und Johannes Oldermann 1686 1723 Mathematik und Experimentalphysik bei Rudolph Christian Wagner 1671 1741 und Alexander Christian Gackenholz 1717 Seine philologischen Kenntnisse benutzte er ab 1712 fur Privatvorlesungen welche er mit Bewilligung des Hofs in Hannover und Braunschweig einigen Studierenden hielt In jene Zeit fallen seine unter Oldermanns Vorsitz verteidigten Dissertationen de mare Asphaltite de regione Ohir und die auf Anregung von Schmidt 1715 verfasste griechische Grammatik Die Idee sich einer akademischen Laufbahn zu widmen gab Wahner auf als ihm 1718 eine Konrektorstelle am damaligen Gymnasium in Gottingen angetragen wurde Das Griechische und Hebraische nebst der reinen Mathematik waren dort die Gegenstande seines Unterrichts Als 1733 das Gymnasium in Gottingen aufgehoben wurde und die Universitat Gottingen entstand lehnte er den Antrag ab Lehrer an der dort errichteten Stadtschule zu werden Seinem Wunsche folgend erhielt er von dem Hannoverischen Ministerium die Erlaubnis Kollegien an der Gottinger Hochschule zu lesen ohne vorher Magister werden zu durfen Damals liess er seine Hebraische Grammatik drucken die schon deshalb herausragt weil sie das erste Buch war das auf der Gottinger Universitat herausgegeben wurde Als ihm seine grundlichen Kenntnisse der orientalischen Sprachen in kurzer Zeit zahlreiche Zuhorer zustromen liess entschloss er sich 1737 zur Annahme der Magisterwurde Den Entschluss nach Jena zu gehen anderte er als er 1738 eine ausserordentliche Professur der orientalischen Sprachen in Gottingen erhielt die 1739 in eine ordentliche Professur gewandelt wurde In jener Aufgabe wirkte er bis zu seinem Lebensende Wirken BearbeitenDas Hauptverdienst von Wahner liegt auf dem Gebiet der hebraischen Altertumer in welche man damals auch die Geschichte der Bildung und Erhaltung der hebraischen Literatur mit einbezog Namentlich nach der letztgenannten Beziehung verdienen Wahner s Antiquitates Hebraeorum als ein klassisches Buch der hebraischen Philologie genannt zu werden Die Abschnitte uber die Masora uber die altesten Handschriften und Ausgaben uber die Mischna und den Talmud uber die hermeneutischen Regeln der Rabbinen boten eine Fundgrube aus den Quellen geschopfter gediegenster und reichster Belehrung uber die Art wie die Juden selbst ihre Literatur aufbewahrt weitergereicht und ausgelegt haben Auch seine Grundliche Grammatik der hebraischen Sprache von 1735 empfiehlt sich durch die Einfachheit und Klarheit in der Darlegung der wichtigsten Gesetze der Sprache soweit man sie damals erkannt hatte Veroffentlichungen BearbeitenDiss de seu de mare Asphaltite Helmstedt 1712 Diss de regione Ophir Helmstedt 1714 Diss de seu de festo encaeniorum Helmstedt 1715 Der griechischen Sprache deutsche Grammatica Wolfenbuttel 1715 Neue Auflage unter dem Titel Grundliche Grammatica der griechischen Sprache in welcher solche nach ihrer eigenen Beschaffenheit ohne die Lernenden mit unnothigen Regeln und Exceptionen zu beschweren deutlich vorgetragen und alles aus richtigen Satzen hergeleitet wird Wolfenbuttel 1752 Syntaxis Graeca oder Untersuchung der Eigenschaften der griechischen Sprache Wolfenbuttel 1716 Grundliche Grammatica der hebraischen Sprache Gottingen 1735 Diss philol in 2 Sam 8 2 qua David Moabitarum victor crudelium numero eximitur Wolfenbuttel 1738 Progr de Endorensi praestigtatrice Wolfenbuttel 1738 Diss philol de prunis in capite inimici ad Proverb 25 22 et Rom 12 20 Wolfenbuttel 1740 Antiquitates Ebraeorum de Israeliticae gentis Gottingen 1742 online 1743 online Tagebuch aus dem Siebenjahrigen Krieg Hrsg und bearbeitet von Sigrid Dahmen Universitatsverlag Gottingen Gottingen 2012 ISBN 9783863950637 Literatur BearbeitenHeinrich Doering Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert Band 4 Verlag Johann Karl Gottfried Wagner Neustadt an der Orla 1835 Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Bd 14 Gerhard Fleischer d J Leipzig 1815 S 309 online Johann Christoph Strodtmann Geschichte jeztlebender Gelehrten Elfter Teil Band 6 Joachim Andreas Deetz Celle 1746 S 424 online Johann Stephan Putter Versuch einer academischen Gelehrten Geschichte von der Georg August Universitat Gottingen Verlag Vandenhoeck Gottingen 1765 Bd 1 S 67 online Carl Joseph Bougine Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte nach Heumanns Grundriss Bd 5 Orell Gessner Fussli amp Comp Zurich 1792 S 48 online Johann Georg Heinsius 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