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Dieser Artikel behandelt den Karikaturisten Andre Gill Zum Eishockeytorwart siehe Andre Gill Eishockeyspieler Andre Gill 17 Oktober 1840 in Paris 1 Mai 1885 in Charenton le Pont war ein franzosischer Karikaturist Zeichner und Chansonnier Andre Gill fotografiert von NadarLeben Bearbeiten nbsp SelbstportratAndre Gill wurde als naturlicher Sohn des Comte de Guines und der Naherin Sylvie Adeline Gosset am 17 Oktober 1840 in Paris geboren Sein eigentlicher Name ist Louis Alexandre Gosset de Guines unter dem Pseudonym Andre Gill veroffentlichte er spater seine Karikaturen Nach dem Tode der Mutter der Vater war bereits sehr fruh verschollen wurde er von seinem Grossvater vaterlicherseits aufgenommen Im Anschluss an einige Monate Militardienst beim 44 Linienregiment studierte er an der Academie royale de peinture et de sculpture in Paris nbsp Otto v BismarckGill begann seine Karriere als Karikaturist beim Le Journal amusant Einen Namen als der Karikaturist des zweiten Kaiserreichs machte er sich aber erst mit den Karikaturen von bekannten Personlichkeiten in der Wochenzeitung La Lune Herausgeber Francis Polo zwischen 1865 und 1867 Zu den auch heute noch sehenswerten Darstellungen gehoren Bilder von Victor Hugo Alexandre Dumas Georges Bizet Charles Dickens Jules Verne Sarah Bernhardt Otto von Bismarck Emile Zola und Richard Wagner Seine Karikaturen zeichnen sich durch uberdimensionale Kopfe und kleine Korper aus die auch schon mal von Tieren ausgeliehen sein konnen oder Engelsflugel tragen nbsp Der inkriminierte KurbisNach dem Verbot von La Lune die Zeitung hatte sich mit Darstellungen von Napoleon dem III unbeliebt gemacht zeichnete der Karikaturist von 1868 bis 1876 fur das Nachfolgejournal L Eclipse Schon im ersten Erscheinungsjahr von L Eclipse handelte er sich mit einer Zeichnung ein Gerichtsverfahren ein In der Ausgabe vom 9 August 1868 hatte Gill unter der Uberschrift Monsieur X einen mit Armen und Beinen versehenen Kurbis dargestellt in welchem man den Kopf eines Richters wiederzuerkennen glaubte Der Prozess brachte ihm neben der Anerkennung der Boheme einige Monate Gefangnis ein In den Wirren der Pariser Commune 1871 war Gill kurzzeitig Kurator des Musee du Luxembourg Ebenfalls in diesen sturmischen Zeiten illustrierte er die sozialistische Zeitung La Rue die von seinem Freund Jules Valles herausgegeben wurde auch fur dessen Zeitung Charivari hat Gill zeitweise gezeichnet nbsp Das flinke KaninchenSeine Karikaturen gerieten immer wieder in das Blickfeld der Zensur Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich dass er der von Gustave Courbet gegrundeten Federation des artistes beitrat andere Mitglieder waren Corot Daumier und Monet Ziel der Vereinigung war la libre expansion de l art degage de toute tutelle gouvernementale die freie Verbreitung der Kunst frei von jeglicher staatlicher Bevormundung 1873 zeichnete er mit Blick auf die Zensur L Enterrement de la caricature Das Begrabnis der Karikatur Ein Kunstler folgt einem Leichenwagen der einen Hund mit Feder und Pinsel tragt Ebenfalls als Kritik an der Zensur entstand die Zeichnung Le journaliste et l avenir Der Journalist und die Zukunft Dargestellt ist ein Journalist an Armen und Beinen gefesselt die Augen verbunden eine Feder unter dem Arm Die Aufhebung der Zensur am 29 Juli 1881 sollte Gill nicht mehr bei klarem Verstand erleben Obwohl durchaus mit politischen Ambitionen versehen entschied er sich letztlich fur das Kunstlerleben der Boheme Dies fuhrte schliesslich auch zum Zerwurfnis mit seinem alten Freund dem Journalisten und Schriftsteller Jules Valles nbsp Grab von Andre GillSeine letzte kunstlerische Station als Karikaturist war die als Nachfolgerin von L Eclipse gegrundete La Lune rousse fur die Gill zwischen 1876 und 1879 als Chefredakteur arbeitete Als Chansonnier verkehrte er im Cabaret des Assassins am Montmartre Fur dieses Kabarett malte er 1875 ein Schild welches ein etwas angeheitertes Kaninchen zeigt Das Kabarett nahm schliesslich den Namen Au Lapin Agile das flinke Kaninchen an welches ein Wortspiel auf Lapin a Gill das Kaninchen von Gill ist Bald darauf 1880 verfiel Gill in Geisteskrankheit Er starb schliesslich 1885 in der psychiatrischen Anstalt Charenton heute Pariser Vorstadt Saint Maurice Val de Marne Sein Grab findet man auf dem Friedhof Pere Lachaise in Paris Eine kleine Sackgasse am Montmartre Querstrasse zur Rue des Martyrs wurde nach Gill benannt am Ende dieser kleinen Strasse kann man eine Buste von ihm besichtigen Literatur BearbeitenUrsula E Koch Pierre Paul Sagave Le Charivari Die Geschichte einer Pariser Tageszeitung im Kampf um die Republik 1832 1882 Verlag Leske Koln 1984 ISBN 3 921490 29 4 S 398f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andre Gill Album mit Bildern Videos und Audiodateien Vingt annees de Paris Andre Gill franzosisch Andre Gill franzosisch Andre Gill franzosisch Memento vom 21 Juni 2008 im Internet Archive Karikaturen von Andre Gill Karikaturen von und uber Andre Gill in HeidICON Gast Zugang nutzenNormdaten Person GND 119319470 lobid OGND AKS LCCN n85303063 VIAF 59204500 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gill AndreALTERNATIVNAMEN Louis Alexandre Gosset de GuinesKURZBESCHREIBUNG franzosischer Karikaturist Zeichner und ChansonnierGEBURTSDATUM 17 Oktober 1840GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 1 Mai 1885STERBEORT Charenton le Pont Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andre Gill amp oldid 234784504