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Das Amtsgericht Werder war ein preussisches Amtsgericht mit Sitz in Werder Havel Provinz Brandenburg Altes Rathaus und Amtsgericht Inhaltsverzeichnis 1 Behordengeschichte 2 Amtsgerichtsgebaude 2 1 Geschichte des Gebaudes 2 2 Baubeschreibung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBehordengeschichte BearbeitenAb 1849 bestand das Kreisgericht Potsdam als fur Werder zustandiges Gericht Ubergeordnet war das Kammergericht als Appellationsgericht Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurden diese Gerichte aufgehoben und reichsweit einheitlich Oberlandes Landes und Amtsgerichte gebildet Das koniglich preussische Amtsgericht Werder wurde mit Wirkung zum 1 Oktober 1879 als eines von 11 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Potsdam im Bezirk des Kammergerichtes gebildet Der Sitz des Gerichts war die Stadt Werder Sein Gerichtsbezirk umfasste aus dem Landkreis Zauch Belzig den Stadtbezirk Werder und die Amtsbezirke Glindow Petzow Phoben und Plessow 1 Am Gericht bestand 1880 eine Richterstelle Das Amtsgericht war damit ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk 2 1952 wurden in der DDR die Amtsgerichte abgeschafft und stattdessen Kreisgerichte gebildet Werder kam zum Kreis Potsdam Land zustandiges Gericht war damit das Kreisgericht Potsdam Land Das Amtsgericht Werder wurde aufgehoben und auch nach der Wende nicht neu errichtet Amtsgerichtsgebaude BearbeitenAmtsgerichtsgebaude war das Alte Rathaus Kirchstrasse 6 7 Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz Geschichte des Gebaudes Bearbeiten 1641 wurde das Rathaus durch die Schweden niedergebrannt 1742 erfolgte der Abriss des danach als Rathaus genutzten Gebaudes Seitdem war die Stadtverwaltung provisorisch untergebracht 1541 wurde erstmals eine Schule mit Kusterwohnung erwahnt 1774 begannen die Planungen fur ein neues Schulhaus das 1778 eingeweiht wurde Der Entwurf stammte vom Potsdamer Baukondukteur Becherer der Bau selbst wurde durch die Potsdamer Zimmermeister Johann Christian Paulus und Johann Gottfried Meindel uberwacht Es entstand ein zweigeschossiges Fachwerkhaus uber einem Kalksteinsockel Im Erdgeschoss befand sich links das Klassenzimmer fur Jungen und rechts das fur Madchen Im Obergeschoss lag rechts die Wohnung des Rektors und links die des Kantors Dieses Gebaude stellt den Kern des Haupttraktes des heutigen Gebaudes dar Ab 1858 wurde eine Erweiterung des Gebaudes geplant Diese wurde von 1862 bis 1864 auf einem Teil des alten Friedhofs umgesetzt Da die Schule auch nach Erweiterung noch zu klein war erfolgte 1878 79 ein Neubau eines Schulhauses Unter den Linden 11 in der Vorstadt Das neue Schulgebaude wird heute von der Grund und Oberschule Carl von Ossietzky genutzt und steht ebenfalls unter Denkmalschutz Gleichzeitig wurde das alte Schulhaus als Rathaus und Amtsgericht umgebaut Weitere innere Umbauten erfolgten 1882 und 1885 Die Aussenfassade wurde nach 1890 im Stil der Neorenaissance umgestaltet und Ziergiebel erganzt Das Gebaude wurde auch von der 1886 gegrundeten Sparkasse genutzt bis diese 1926 ein eigenes Gebaude bezog 1904 erfolgte ein weiterer Umbau durch Franz Dressler bei dem die vorderen Teile des Obergeschosses fur die Kammerei und die Sparkasse umgebaut wurden Ein 1912 1913 durch Dressler vorgelegter Plan fur eine umfangreiche Erweiterung kam kriegsbedingt nicht zur Umsetzung Ab 1947 wurde das Gebaude als Internat der Berufsschule fur Lebensmittellaboranten genutzt Nach der Wende erfolgte zwischen 1992 und 1995 eine Sanierung Danach wurde das Haus wieder durch die Stadtverwaltung genutzt Baubeschreibung Bearbeiten Der zweigeschossige Haupttrakt ist ein funfachsiges dreistockiges Putzgebaude unter einem Satteldach Gestaltungselemente sind rustizierte Eckquaderungen historisierende Fensterrahmen der geschweifte Ziergiebel mit Voluten Der Eingang erfolgt uber eine Freitreppe Auf der Ruckseite befindet sich der dreistockiger Erweiterungsbau Er ist quer zum Haupttrakt ausgerichtet aus roten Ziegeln errichtet und mit Rathenower Verblendziegeln verkleidet Die grossen Flachbogenfenster gliedern das Gebaude in drei bzw funf Achsen Sudlich des Amtsgerichts wurde 1893 94 das Gefangnis und Wohnhaus der Gefangniswarter erbaut dass auch als Leichenhalle diente Diese Gebaudegruppe war zweigeschossig und bestand aus einfachen Sichtziegeln Den sudlichen Abschluss des Komplexes bildete der Amtsgerichtsstall Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in Werder Havel Literatur BearbeitenMarie Luise Buchinger Marcus Cante Denkmale in Brandenburg Landkreis Potsdam Mittelmark Teil 1 Nordliche Zauche Band 14 1 2009 ISBN 978 3 88462 285 8 S 565 566 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Rathaus Werder Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Verordnung betreffend die Bildung der Amtsgerichtsbezirke vom 5 Juli 1879 GS Nr 30 S 425 Digitalisat Carl Pfafferoth Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung 1880 S 397 onlineAmtsgerichte im Landgerichtsbezirk Potsdam Brandenburg Luckenwalde Nauen Potsdam Rathenow ZossenEhemalige Amtsgerichte Altlandsberg Baruth Beelitz Belzig Bernau Dahme Falkensee Juterbog Konigs Wusterhausen Kremmen Liebenwalde Mittenwalde Oranienburg Rudersdorf Teltow Trebbin Treuenbrietzen Werder 52 377352 12 943278 Koordinaten 52 22 38 5 N 12 56 35 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amtsgericht Werder amp oldid 232581867