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Das Amt fur Wehrgeophysik AWGeophys in der Kaserne Mont Royal in Traben Trarbach war vom 1 Oktober 1970 bis zum 11 Marz 2003 das zentrale Amt der Bundeswehr fur Wehrgeophysik Es leitete den Fachdienst Geophysikalischer Beratungsdienst der Bundeswehr GeophysBDBw Es ging am 11 Marz 2003 im Amt fur Geoinformationswesen der Bundeswehr AGeoBw auf Amt fur Wehrgeophysik AWGeophys Aktiv 1 Oktober 1970 bis 30 September 2003Staat Deutschland DeutschlandStreitkrafte BundeswehrStandort Traben Trarbach Kaserne Mont RoyalEhemalige Standorte Koln Luftwaffenkaserne Inhaltsverzeichnis 1 Geophysikalischer Beratungsdienst der Bundeswehr 2 Vorlaufer und Entstehung 3 Standort 4 Aufgaben und Organisation 4 1 Zentralabteilung 4 2 Abteilung Wissenschaft 4 2 1 Spezielle Geophysik 4 2 2 Biologie 4 2 3 Meteorologische Verfahren 4 3 Abteilung Beratung 4 3 1 Betriebssteuerung 4 3 2 Beratungszentrale 4 4 Abteilung Informationstechnik 4 5 Abteilung Geologie 5 Zusammenarbeit mit dem DWD 6 Nachgeordnete Bereiche 6 1 Schule fur Wehrgeophysik 6 2 Geophysikalische Datenleitstellen 7 Fusion mit dem AMilGeo 8 Nachnutzung 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeophysikalischer Beratungsdienst der Bundeswehr Bearbeiten1956 wurde der Geophysikalische Beratungsdienst der Bundeswehr bis 1961 unter dem Namen Wetterberatungsdienst der Bundeswehr auf Beschluss einer Sonderkommission des Haushaltsausschusses als naturwissenschaftlicher Spezialdienst ohne militarisches Personal gegrundet 1 Spater kamen weitere naturwissenschaftliche Aufgabengebiete hinzu Vorlaufer und Entstehung BearbeitenDie Zentrale Einrichtung des GeophysBDBw war zunachst die Abteilung Wetterberatung im Allgemeinen Luftwaffenamt aus dem spater das Luftwaffenamt hervorging Am 1 Oktober 1970 wurde das Amt fur Wehrgeophysik aufgestellt Das Amt unterstand allgemeindienstlich dem Luftwaffenamt und fur den Aufgabenbereich Wehrgeophysik dem Bundesministerium der Verteidigung Standort BearbeitenDer Standort des Amtes fur Wehrgeophysik war zunachst die Luftwaffenkaserne im heutigen Kolner Stadtteil Wahnheide 1975 wurde begonnen das Amt nach Traben Trarbach zu verlegen 1979 war der Umzug weitestgehend abgeschlossen Der Hauptsitz des Amtes befand sich in der Kaserne Mont Royal Aufgaben und Organisation Bearbeiten nbsp Wappen des Amts fur Wehrgeophysik der BundeswehrZentralabteilung Bearbeiten Die Zentralabteilung war fur die Steuerung des Dienstbetriebes Angelegenheiten des militarischen Melde und Berichtswesens sowie die Offentlichkeitsarbeit des Amtes zustandig Ferner plante sie fur den GeophysBDBw Ausbildung und Steuerung von Fachpersonal und war fur Fachinformationen und die Bibliothek zustandig Abteilung Wissenschaft Bearbeiten Die Abteilung Wissenschaft war fur Studien Gutachten und Stellungnahme fur verschiedene Bundeswehrdienststellen zustandig Sie stellte geophysikalische Planungsunterlagen bereit und entwickelte verschiedene Beratungsverfahren Sie war in unterschiedliche Arbeitsbereiche unterteilt Spezielle Geophysik Bearbeiten Die Gruppe Spezielle Geophysik untersuchte den Einfluss geophysikalischer Bedingungen auf Waffensysteme und Gerat Der Bereich Aerologie befasste sich mit der vertikalen Verteilung von Wind und Temperatur und deren Vorhersagbarkeit Der Bereich Ausbreitungsmeteorologie entwickelte Rechenmodelle zur Ausbreitung von Schall Gasen und Aerosolen Der Bereich Optronik befasste sich mit dem atmospharischen Einfluss auf Aufklarungssensoren oder Bildverstarkerbrillen fur Einsatze bei Dunkelheit Der Bereich Radiogeophysik erarbeitete Methoden zur Berechnung der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen bei unterschiedlichen Wetterbedingungen Terrestrische Refraktion Der Bereich Technische Geophysik bearbeitete Probleme der Vereisung und Blitzschlaggefahrdung von Luftfahrzeugen Der Bereich Topometeorologie untersuchte den Einfluss von Topographie und Vegetation auf das lokale Wetter So wurde versucht die Wetterberatung fur Hubschrauber bei ungunstigen Flugbedingungen zu verbessern Biologie Bearbeiten Dieser Gruppe waren die umweltrelevanten Arbeitsbereiche zugeordnet Der Bereich Biologie befasste sich vorwiegend mit dem Vogelschlag Es gab ein Labor unter anderem zur Untersuchung von sichergestellten Vogelresten Ferner wurden Verfahren zur Vorhersage von Vogelschlagrisiken entwickelt Der Bereich Klimatologie erarbeitete spezielle Beratungen zu klimatischen Bedingungen in Einsatzgebieten auf Flugplatzen und Schiffsrouten in Deutschland Europa und Ubersee Der Bereich Okologie untersuchte Wechselwirkungen zwischen militarischen Aktivitaten und Problemen des Umweltschutzes Ferner wurden Empfehlungen zur Tarnung militarischer Anlagen und zur Wassergewinnung und Nahrungsbeschaffung unter erschwerten Bedingungen erarbeitet Der Bereich Ozeanographie bearbeitete Themen wie Wechselwirkungen Ozean Atmosphare und erarbeitete Vorhersageverfahren fur den Seegang Dieser Bereich arbeitete eng mit dem Marineamt zusammen Meteorologische Verfahren Bearbeiten Diese Gruppe erarbeitete Analyseverfahren und numerische Vorhersagemodelle Eine Eigenentwicklung des AWGeophys war das Boundary Layer Modell BLM Abteilung Beratung Bearbeiten Die Abteilung Beratung hatte eine der Hauptaufgaben der AWGeophys Die Beratung von Truppe und militarischer Fuhrung Betriebssteuerung Bearbeiten Die Gruppe Betriebssteuerung archivierte alle in der Bundeswehr gewonnenen geophysikalischen Daten Sie formulierte betriebliche Richtlinien und Vorschriften zur Wetterbeobachtung Sie entwickelte ferner das Konzept fur die Beratung von Heer Marine und Luftwaffe und setzte das Konzept in Beratungsrichtlinien um Beratungszentrale Bearbeiten Die Beratungszentrale erstellte geophysikalische Beratungsunterlagen im wissenschaftlichen Termindienst Es wurden Wetteranalysen und vorhersagen in Karten und Textform erstellt und Warnhinweise fur die militarischen Bedarfstrager in der Bundesrepublik Deutschland herausgegeben Beratungsunterlagen wurden auch fur Teile der Bundeswehr erstellt die ausserhalb Mitteleuropas eingesetzt waren Die Beratungszentrale war rund um die Uhr auch am Wochenende und an Feiertagen mit Geophysikbeamten besetzt Abteilung Informationstechnik Bearbeiten Das AWGeophys betrieb in einem unterirdischen Schutzbau eine eigene Grossrechenanlage zur Verarbeitung der riesigen Datenmengen die bei der Wetterbeobachtung weltweit anfallen Auf der Rechenanlage waren ferner numerische Modelle zur Wettervorhersage implementiert unter anderem das eigene Boundary Layer Modell BLM fur die Kurzfristvorhersage in einem kleinen Gebiet und das GME das globale Wettervorhersagemodell des Deutschen Wetterdienstes das hier als Backup bei einem eventuellen Ausfall des Rechenzentrums beim DWD parallel gerechnet wurde Das Einsammeln von Wetterdaten sowie auch das Versenden von Daten und Produkten erfolgte seit 1994 uber einen eigenen Satellitenfunk uber Satelliten von Eutelsat Die Abteilung war in eine Gruppe IT Planung und eine Gruppe IT Betrieb unterteilt Der Betrieb der Anlagen wurde rund um die Uhr von Fachpersonal gewahrleistet Abteilung Geologie Bearbeiten Die Abteilung Geologie untersuchte Fragen nach Eigenschaften von Boden Gesteinsuntergrunden und Grundwasserhorizonten Ein grosser Beratungsbedarf entstand bei Konversion ehemals militarisch genutzter Flachen in zivile Nutzung Ferner wurden militarische Altlasten erfasst und bewertet Auch bei der Sanierung der fruheren Munitionsfabrik Espagit in Hallschlag war die Abteilung beteiligt Zusammenarbeit mit dem DWD BearbeitenZwischen dem Bundesminister fur Verkehr und dem Bundesminister fur Verteidigung wurde vereinbart dass das AWGeophys mit dem Deutschen Wetterdienst auf den Gebieten Meteorologie und Klimatologie eng zusammenarbeiten sollte Dieses betraf vor allem die Bereiche Wetterbeobachtung Datenaustausch und verarbeitung Unterlagen fur die Wetterberatung Beschaffung von fachspezifischem Gerat Ausbildung des Fachpersonals und internationale Zusammenarbeit Durch diese Vereinbarung sollte eine wirtschaftliche Haushaltsfuhrung angestrebt und Doppelarbeit vermieden werden Nachgeordnete Bereiche BearbeitenNachgeordnete Bereiche des AWGeophys waren die Schule fur Wehrgeophysik SWGeophys sowie die Geophysikalischen Datenleitstellen Schule fur Wehrgeophysik Bearbeiten Die SWGeophys in Furstenfeldbruck war eine Schule der Streitkrafte Sie war auf dem Fliegerhorst Furstenfeldbruck untergebracht In ihr wurden Lehrgange zur Aus und Fortbildung von Fachpersonal angeboten Die Ausbildung von Anwartern fur die Laufbahnen des Wetterdienstes wurde mit denen des Deutschen Wetterdienstes zusammen durchgefuhrt Geophysikalische Datenleitstellen Bearbeiten Die Geophysikalischen Datenleitstellen in Ankum Bordelum bei Bredstedt und Jengen bei Buchloe waren regionale Fernmeldeknoten des GeophysBDBw Sie verloren mit der Einrichtung des Satellitenfunks an Bedeutung Fusion mit dem AMilGeo BearbeitenIm Zuge der Fusion des Militargeographischen Dienstes mit dem Geophysikalischen Beratungsdienst der Bundeswehr wurde aus dem Amt fur Militarisches Geowesen AMilGeo in Euskirchen und dem AWGeophys am 11 Marz 2003 das Amt fur Geoinformationswesen der Bundeswehr AGeoBw gebildet Auch die Schule fur Wehrgeophysik ging im AGeoBw auf Am 1 Oktober 2003 wurde das AWGeophys offiziell in das AGeoBw integriert 2 Zum Monatswechsel November Dezember 2012 zogen die letzten verbliebenen militarischen und zivilen Mitarbeiter von Traben Trarbach nach Euskirchen 3 Nachnutzung BearbeitenDer etwa 13 Hektar grosse Standort an der Strasse Uber den Weinbergen wurde Mitte 2013 vom Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben an einen niederlandischen Investor einem fruheren Inhaber von CyberBunker verkauft Herzstuck der Anlage war der unterirdische funfstockige Schutzbau mit einer Nutzflache von 5500 Quadratmetern ferner zahlten zum Gelande zwei Burogebaude mit einer Gesamtnutzflache von 4300 Quadratmetern Er wollte die Anlage weiterhin als Datenzentrum nutzen Er beabsichtigte ein breites Kundengeschaft mit Ausnahme von Kinderpornografie und allem was mit Terrorismus zu tun hat 4 5 Am 27 September 2019 wurde mit 650 Polizeikraften eine Durchsuchung durchgefuhrt Sieben Personen wurden verhaftet Durchsuchungen gab es auch in Deutschland in Luxemburg in den Niederlanden und Polen 6 Literatur Bearbeiten20 Jahre Amt fur Wehrgeophysik Broschure zum Tag der Offenen Tur Monch Verlag Koblenz 1996Weblinks BearbeitenInformationsbroschure des GeoInfoDBw abgerufen am 22 Juli 2014 Memento vom 25 Oktober 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Streitkraftebasis abgerufen am 22 Juli 2014 Memento vom 24 November 2007 im Internet Archive Antrittsbesuch vom neuen Chef Trierischer Volksfreund vom 5 Oktober 2003 abgerufen am 11 Oktober 2008 Geo Amt Mitarbeiter packen die Kisten Trierischer Volksfreund vom 14 November 2012 abgerufen am 8 Mai 2013 https www volksfreund de region mosel wittlich hunsrueck amt verkauft aber viele fragen offen aid 5182257 https www volksfreund de region mosel wittlich hunsrueck rechenzentrum statt geo amt aid 6476030 https www sueddeutsche de digital darknet razzia trabach trabern drogen 1 461916149 965811 7 120342 Koordinaten 49 57 57 N 7 7 13 O Normdaten Korperschaft GND 2127224 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt fur Wehrgeophysik amp oldid 215575406