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Amalie Wolff Malcolmi geborene Malcolmi 11 Dezember 1780 in Leipzig 18 August 1851 in Berlin war eine deutsche Schauspielerin und Ehefrau Pius Alexander Wolffs Amalie Wolff Malcolmi Johann Friedrich August Tischbein Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Zitate 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Corona Schroter als Iphigenie und Goethe als OrestAmalie Malcomi kam am 11 Dezember 1780 als Tochter des Schauspielers Carl Friedrich Malcolmi 1745 1819 in Leipzig zur Welt Bereits im Alter von acht Jahren debutierte sie im Weimarer Hoftheater als Justel im Alchymisten Es muss ein Erfolg gewesen sein denn ab diesem Zeitpunkt trat sie immer wieder auf Die Schauspielerin am Weimarer Hoftheater Corona Schroter unterrichtete sie in der Kunst der Sprache und Darstellung Am 30 Dezember 1794 bekam sie im Alter von elf Jahren ihre erste feste Anstellung an dem Theater in Weimar Als 1797 die begabte Schauspielerin Christiane Becker Neumann 1778 1797 uberraschend mit 19 Jahren starb ubernahm sie einen Teil ihrer Rollen bis sie am 29 Mai 1802 als Solisa in Friedrich Schlegels Alarcos einen triumphalen Erfolg feierte und sich seither zunehmend zur ersten tragischen Heldinnenschauspielerin auf der Weimarer Buhne emporspielte Auf ausdrucklichen Wunsch von Goethe ubernahm sie am 19 Marz 1803 in der Erstauffuhrung von Friedrich Schillers Braut von Messina die Rolle der Isabella Selbst Schiller der zu Anfang Bedenken geaussert hatte gefiel ihre Darbietung ausnehmend gut 1803 heiratete sie den Regisseur Heinrich Becker der in erster Ehe mit ihrer fruh verstorbenen Schauspieler Kollegin verheiratet war Beide harmonierten uberhaupt nicht Die Ehe verlief unglucklich und wurde ein knappes Jahr spater aufgelost Am 26 Dezember 1804 heiratete sie in bereits dritter Ehe 1 den nur ein Jahr alteren Pius Alexander Wolff 1782 1828 der nach Weimar gekommen war um von Goethe in der Schauspielkunst unterrichtet zu werden Es war von Anfang an eine gluckliche Ehe da beide sich erganzten Pius Alexander war eher der Zogernde Zaudernde Amalie hingegen die Temperamentvolle die ihn manchmal mitreissen musste Wolff gewann durch diese Ehe an innerem Halt sie schutzte ihn vor vielen Irrtumern und trug dazu bei sein kunstlerisches Streben rein zu halten Aber auch sie profitierte von ihm beim gemeinsamen Auftritt in Goethes Tasso mimte sie die Prinzessin wahrend ihm die Hauptrolle zukam Ebenso spielten sie Hauptrollen in Iphigenie auf Tauris und in Romeo und Julia und konnten so ihre ganze kunstlerische Kraft umsetzen nbsp Amalie Wolff Malcolmi in einer BuhnenrolleNach einem ausserst erfolgreichen Jahr folgte ein Jahr grosster Unannehmlichkeiten als franzosische Soldaten plundernd und misshandelnd in Weimar 1806 einfielen und sich allerortens einquartierten Als sich 1807 die Lage allgemein beruhigte gab Weimar ein Gastspiel in Leipzig wo sie einen grossen Erfolg hatte Am 24 Februar 1810 brillierten Amalie und Pius Alexander als Kurt und Trude in einem Stuck von Zacharias Werner Goethe zollte mit den Worten Respekt Der vierundzwanzigste Februar von Werner an seinem Tage aufgefuhrt war vollends ein Triumph vollkommener Darstellung Das Schreckliche des Stoffs verschwand vor der Reinheit und Sicherheit der Auffuhrung dem aufmerksamen Kenner blieb nichts zu wunschen ubrig 1810 wagte sie es mit ihrem Mann Goethes Faust als erste uraufzufuhren der als unspielbar gilt Gleichzeitig erhielten beide von dem bekannten Schauspieler August Wilhelm Iffland der in Weimar ein Gastspiel gab eine Einladung nach Berlin die sie aber erst im nachsten Jahr annehmen konnten Das Gastspiel in Berlin verlief enttauschend Entgegen ihrer Gewohnheit schrieben die Reglements vor dass sie mit ihrem Mann nicht gemeinsam auf der Buhne auftreten durfte Sie erhielt ein wenig mehr Beifall als ihr Mann Allgemein jedoch wurden ihre Unnaturlichkeit und Steifheit beklagt Zuruck in Weimar wurden beide herzlich empfangen und mit Anerkennungen uberhauft Goethe schickte ihr zu ihrem Geburtstag am 10 Dezember 1812 Zeilen vollsten Lobes Die Verstimmung brach aber aus als ihr Mann sich bemuhte die Position des Regisseurs zu bekommen die ihm von der Theaterleitung unter Franz Kirms verweigert wurde Es kam zu unschonen Szenen in deren Mitte ein Angebot des Grafen Bruhl eintraf der nach dem Tod Ifflands die Leitung der Berliner Buhne ubernommen hatte das sie nicht ablehnen konnten Ihr Mann reichte fur sie gemeinsam das Entlassungsgesuch bei Goethe ein der sie schweren Herzens ziehen liess In Berlin durften beide nach wie vor nicht gemeinsam auf der Buhne auftreten Eingedenk ihres grosseren Erfolges beim letzten Gastspiel sollte sie wesentlich mehr Geld als ihr Mann erhalten was aber bald revidiert wurde Sie debutierte als Phadra in Unkenntnis dass ihre Vorgangerin Friederike Bethmann Unzelmann gerade in dieser Rolle beim Berliner Publikum brilliert hatte So fiel die Aufnahme ihrer Darbietung fur sie enttauschend aus Ihrem Mann dagegen mussten Kritiker und das Publikum entscheidende Fortschritte eingestehen Trotz allen Widrigkeiten gelang es ihr und ihrem Mann sich in die Herzen des Publikums zu spielen Im Berliner Schauspielhaus lernte sie die damals noch junge Schauspielerin Karoline Bauer die spatere Grafin Montgomery kennen und wurde mit ihr eng befreundet Nach wenigen Jahren in Berlin erkrankte ihr Mann und fehlte immer haufiger auf der Buhne Als er infolge eines Brandes behelfsweise im grossen Opernhaus Vorstellungen geben musste erwies sich der Raum fur ihn zu gross um ihn stimmlich zu durchdringen Im Herbst 1821 hinderte ihn eine Gehirnentzundung 28 Tage lang am Lesen und Sprechen Es folgten zahlreiche Gastspiele ausserhalb Berlins um ihre gemeinsame Auftritte weiterhin zu pflegen die auch sehr erfolgreich waren Bei einer Gastspielreise am 10 April 1822 lernten sie den Schriftsteller und Philologen Ludwig Tieck in Dresden kennen auf dessen Angebot eines Engagements sie gerne zuruckkommen wollten doch Konig Wilhelm Friedrich III lehnte eine Entlassung hoflich aber entschieden ab Ihrem krankelnden Mann gewahrte er bereitwillig Kururlaube in Frankreich die letztendlich wenig fruchteten Auf dem letzten Kururlaub 1828 fuhlte ihr Mann den sie stets begleitete sein nahes Ende und versuchte noch nach Berlin zu kommen das er jedoch nicht mehr erreichte Er verstarb am 28 August 1828 in Weimar betrauert von Goethe und vielen seiner Schauspielerkollegen nbsp GrabstatteAmalie Wolff traf als Witwe in Berlin ein und blieb der Buhne weitere sechzehn Jahre verbunden bis ihr ein Augenleiden jedes weitere Auftreten 1844 unmoglich machte Ungebrochen im Geiste jedoch zusehends korperlich angegriffen lebte sie noch sieben Jahre und starb am 18 August 1851 in Berlin Ihre Nachfolgerin sollte 1844 Henriette Schramm Graham werden die dies jedoch ihrer Familie zuliebe ablehnte Amalie Wolff wurde auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II beigesetzt Ihr Grab war von 1978 bis 1999 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet Zitate Bearbeiten Ich habe 22 Jahre lang dem Theater vorgestanden ohne mir eine Schwache gegen eine Actrise zu verstatten deren mehrere besonders Euphrosyne und die Wolff es mir doch sehr nahe gelegt Johann Wolfgang von GoetheLiteratur BearbeitenHermann Arthur Lier Wolff Pius Alexander In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 44 Duncker amp Humblot Leipzig 1898 S 45 51 Karoline Bauer Aus meinem Buhnenleben Eine Auswahl aus den Lebenserinnerungen der Kunstlerin Herausgegeben von Dr Karl von Hollander Gustav Kiepenheuer Verlag Weimar 1917 Hans G Bohme Die Weilburger Goethe Funde Blatter aus dem Nachlass von Pius Alexander Wolff ISBN 3 7849 0914 0 Hans Georg Bohme Pius Alexander Wolff Die Weilburger Goethe Funde Lechte 1950 Dieter Gotze Die Memoiren der Karoline Bauer In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 7 1998 ISSN 0944 5560 S 84 86 luise berlin de Erinnerungen Karoline Bauers an Amalie und Pius Alexander Wolff Karl Theodor von Kustner Vierunddreissig Jahre meiner Theaterleitung Druck von F A Brockhaus Leipzig S 16 Hans Wahl Anton Kippenberg Goethe und seine Welt Insel Verlag Leipzig 1932 S 156 273 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amalie Wolff Malcolmi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Amalie Wolff Malcolmi in der Carl Maria von Weber GesamtausgabeEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Eisenberg Amalie Wolff Malcolmi In Grosses biographisches Lexikon der deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Paul List Leipzig 1903 S 634 daten digitale sammlungen de Normdaten Person GND 117447102 lobid OGND AKS VIAF 25380209 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff Malcolmi AmalieALTERNATIVNAMEN Wolff Amalie Malcolmi Anna Amalie Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin und Ehefrau Pius Alexander WolffsGEBURTSDATUM 11 Dezember 1780GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 18 August 1851STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amalie Wolff Malcolmi amp oldid 221579072