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Das ehemalige Stadtische Elektrizitatswerk in der Denkmalliste des Landes Brandenburg als Altes Elektrizitatswerk gefuhrt ist ein Industriedenkmal in der Stadt Cottbus in Brandenburg Das Gebaude befindet sich unter der Anschrift Am Spreeufer 1 im Cottbuser Stadtteil Mitte am Muhlgraben Cottbus Goethepark gegenuber dem Goethepark Altes Elektrizitatswerk 2020 Blick auf das Gebaude vom Muhlgraben aus 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAn der Stelle des heutigen Gebaudes am Muhlgraben befanden sich im 19 Jahrhundert zwei Fachwerkmuhlen die am 12 Mai 1873 durch einen Vertrag mit Domanenfiskus in den Besitz der Stadt Cottbus kamen Beide Muhlen brannten 1882 ab Die Stadt Cottbus entwickelte sich im ausgehenden 19 Jahrhundert mehr und mehr zu einer Industriestadt sodass fruher oder spater auch die Erzeugung von elektrischem Strom notig wurde Am 13 August 1896 wurden erstmals Vorschlage zu einer Verwendung des seitdem ungenutzten Muhlgrabens erortert und im Marz 1898 wurde ein Beschluss zum Bau eines Elektrizitatswerkes und einer Strassenbahn gefasst Die Stadt erwarb daraufhin neben der bereits in ihrem Besitz befindliche Flache noch die angrenzende Tuchmacherwalke die Lohgerbermuhle und die Nutzungsrechte der Wasserkraft die bis dahin im Besitz der Familie Marschan war die damals die gegenuber liegende Wilhelmsmuhle betrieb 1 Im Dezember 1901 wurden die Gebaude bis auf die Wilhelmsmuhle abgerissen und am 16 September 1902 stellte der Magistrat der Stadt Cottbus den Bauantrag auf dem Gelande an der heutigen Strasse Am Spreeufer 2 nbsp Stauwehr des Elektrizitatswerks 2023 Das Elektrizitatswerk wurde nach Planen des Cottbuser Stadtbaurats Richard Bachsmann im Auftrag der Firma Dyckerhoff und Widmann gebaut Der Bauauftrag wurde nach einer Ausschreibung an die Firma Siemens amp Halske aus Berlin vergeben Im Sommer 1902 erfolgte die Errichtung des Wehrs die Verlegung der Hausanschlusse sowie der Bau der Strassenbahn Am 24 Dezember 1902 wurde der fertige Rohbau zur Installierung der Maschinen und der Kesselanlage ubergeben Am 27 April 1903 nahm das Elektrizitatswerk seinen Betrieb auf und erzeugte Strom durch Wasserkraft 3 Es war zu diesem Zeitpunkt mit zwei Wasserturbinen mit jeweils 200 PS Leistung und zwei Verbunddampfmaschinen mit je 300 PS Leistung ausgestattet Anfangs versorgte das Elektrizitatswerk die Cottbuser Strassenbahn sowie 138 Hausanschlusse mit rund 800 000 Kilowattstunden Strom In den Jahren 1907 1908 und 1910 wurde das Elektrizitatswerk zur Steigerung der Leistungsfahigkeit vergrossert in den ersten zehn Jahren nach der Inbetriebnahme wurde die Stromerzeugung verfunffacht Ab 1909 wurde beginnend mit der westlich angrenzenden Gemeinde Strobitz auch das Cottbuser Umland mit elektrischem Strom versorgt 2 Aufgrund des immer weiter steigenden Strombedarfs wurde das Elektrizitatswerk zwischen 1926 27 und 1929 erweitert zur Entlastung nahm ausserdem das in unmittelbarer Nahe erbaute Dieselkraftwerk Cottbus am 1 April 1928 seinen Betrieb auf Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Kesselhaus durch einen Bombentreffer beschadigt Kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee wurden die Wehranlagen im April 1945 durch die Wehrmacht gesprengt wodurch die Stromversorgung kurzzeitig unterbrochen war Nach etwa einen Monat konnte das Wehr provisorisch wiederhergestellt werden sodass eine Stromproduktion wieder eingeschrankt moglich war Mit dem Beginn des Braunkohlebergbaus in der Lausitz und dem Betriebsbeginn des Kraftwerks Lubbenau und des Gaskombinats Schwarze Pumpe wurde der Betrieb des Elektrizitatswerks im Jahr 1960 eingestellt fast die gesamte technische Anlage wurde daraufhin abgebaut 1 Um 1998 erfolgten mehrere kleinere Instandsetzungsarbeiten 4 Ab 2013 wurde das alte Elektrizitatswerk grundlegend restauriert Seitdem sind in dem Gebaude Ingenieurburos und Wohnungen untergebracht 5 Architektur BearbeitenDie Gebaude sind reprasentative Ziegelbauten im neugotischen Stil einige der Ziegel sind zur Fassadenverzierung grun glasiert Die Fronten sind durch mit Spitzbogenblenden gegliederte Pfeilergiebel gepragt 6 Das Werk besteht aus insgesamt drei parallel angeordneten Baukorpern Im mittleren Gebaude befindet sich die Maschinenhalle aus diesem Grund ist es zum Muhlgraben hin weiter ausgedehnt als die beiden anderen Bauten An der Ostwand der Maschinenhalle befindet sich das eingeschossige Kesselhaus Das westliche Gebaude ist zweigeschossig und beherbergt den Verwaltungstrakt sowie als Anbau das zum Graben hin gerichtete Schalthaus Die Fassaden sind mit Lisenen Blendnischen und Eckturmchen verziert Die Maschinenhalle hat fassadenhohe Spitzbogenfenster an den Schmalseiten und ein hohes Satteldach das Kesselhaus und das Schalthaus sind beide unter Flachdachern Das Verwaltungsgebaude hat ein Zeltdach dessen Dachhauser als Fachwerkbau ausgebildet sind Am Kesselhaus befindet sich ein massiver Schornstein auf einem mit Putzblenden verzierten Sockel Aufgrund der architektonischen Vielfalt und seiner reprasentativen Formen zahlt das alte Cottbuser Elektrizitatswerk heute zu den bedeutendsten Industriebauwerken aus der Zeit um 1900 in der Niederlausitz 1 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Bearbeitet von Gerhard Vinken und anderen durchgesehen von Barbara Rimpel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 214 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Elektrizitatswerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09100118 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ackermann Cante Mues u a Denkmale in Brandenburg Band 2 1 Stadt Cottbus Altstadt und Innere Stadtteile Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 2001 ISBN 3 88462 176 9 S 203ff a b Dora und Heinrich Liersch Als Strom neumodisches Zeug war Lausitzer Rundschau 16 September 2018 abgerufen am 10 Februar 2021 Das alte E Werk In puecklerstadt de abgerufen am 10 Februar 2021 Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09100118 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg abgerufen am 10 Februar 2021 Elektrizitatswerk Cottbus Tourismus abgerufen am 10 Februar 2021 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 214 51 760413888889 14 338902777778 Koordinaten 51 45 37 5 N 14 20 20 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altes Elektrizitatswerk Cottbus amp oldid 235556003