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Die Alte Synagoge in Aachen war die erste Synagoge Aachens und wurde von 1860 bis 1862 nach Planen und unter Aufsicht des Aachener Architekten Wilhelm Wickop fur die Judische Gemeinde Aachen errichtet Sie befand sich am Promenaden Platz der 1984 in Synagogenplatz umbenannt wurde Alte Synagoge in Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Mahnmal 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem gemass den Aufzeichnungen bis zu Beginn des 19 Jahrhunderts nur vereinzelt judisches Leben in Aachen nachgewiesen werden kann schlossen sich in der Folgezeit die Mitburger judischen Glaubens aus dem Raum Aachen immer haufiger zu Synagogengemeinden zusammen Anfangs fand das judische Gemeindeleben vorwiegend in Privathausern statt bis am 4 Januar 1839 eine kleine provisorische Synagoge in einem Haus am Hirschgraben 829a spater Hausnummer 10 eingeweiht werden konnte Ab 1854 entstanden im Regierungsbezirk Aachen mehrere Synagogengemeinden in Duren Julich Geilenkirchen Heinsberg Erkelenz Gemund und ab 1861 schliesslich auch in Aachen zu der auch die judischen Familien in Aachens Vororten Burtscheid Haaren Kornelimunster Richterich und Wurselen gehorten Ein Jahr spater wurde daraufhin die erste offizielle Aachener Synagoge nach Planen von Wilhelm Wickop am heutigen Synagogenplatz erbaut Der reprasentative Backsteinbau wurde im September 1862 in Anwesenheit der Aachener Honoratioren vom Bonner Rabbiner Ludwig Philippson eingeweiht Im Grundstein wurde eine Urkunde beigefugt in der auch geschrieben stand Unsere spateren Enkel mogen hieran erkennen wie gross in unserem Zeitalter gottlob die Duldung gegen unsere Glaubensgenossen war und wie sehr unsere Gemeinde bei ihren christlichen Mitburgern in Achtung gestanden hat In den Jahren 1903 und 1929 wurde die Synagoge vergrossert und renoviert Neben der Synagoge befand sich das Gemeindehaus das 1868 durch einen Schulanbau erweitert wurde nbsp Ansicht der alten Synagoge nach der Zerstorung 1938Am Morgen des 10 November 1938 wurde die Synagoge in Brand gesteckt Die Ritualien wurden vor der Inbrandsetzung beschlagnahmt Die Ruine der Synagoge wurde im Auftrag der Stadt und auf Kosten der Judischen Gemeinde bis Ende 1938 abgetragen Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete im Jahr 1957 die Judische Gemeinde Aachen als Ubergangslosung einen Gemeindefestsaal und einen Gottesdienstraum in einer allen Patriziervilla in der Oppenhoffallee Nr 50 ein Erst im Jahr 1995 erhielt sie am Standort der alten Synagoge eine von Alfred Jacoby entworfene Neue Synagoge Architektur und Ausstattung Bearbeiten Die dreigliedrige Fassade bestand aus einem breiteren Mittelteil und zwei davon abgehobenen schmalen eckturmahnlichen Seitenteilen Diese waren einerseits horizontal gegliedert insbesondere durch einen Wandfries in der Hohe des Turbogens andererseits vertikal betont durch jeweils drei ubereinander angeordnete schmale Maueroffnungen Die charakteristische neo islamische Gestaltung setzte sich fort in einer Portalanlage die sich im Mittelrisalit bis zu funf Sechstel der Gesamthohe hinaufzog Hauptelement des Portals war ein zuruckspringendes quadratisches Wandrelief strukturiert durch eine Rundbogentur und zwei hufeisenbogenformige Fenster im unteren Bereich sowie einen daruber sich erhebenden breiten Rundbogen mit einem Rundfenster in seiner Mitte Den Fassadenabschluss bildeten eine reich ziselierte Bogenkante und Zinnen und uber den Seitenteilen erhoben sich zwei polygonale uberkuppelte Turmchen Die Fassade ist breiter als das sich daran anschliessende Langhaus Das Innere der Synagoge wurde zu einem uns unbekannten Zeitpunkt grundlich renoviert Ein Vergleich des Bildmaterials zeigt dass die ursprungliche reiche Innenausmalung und die zahlreichen Inschriftentafeln reduziert und entfernt wurden Auffallend ist auch dass die seitlichen Emporen demontiert worden sind Die durch sie erforderliche Gliederung der Seiten in Rundbogenfenster oben und Rechteckfenster unten ist mit zweisprachigen Inschriften gefullt worden Die ubrige Innenausstattung scheint unverandert geblieben zu sein 1 Mahnmal Bearbeiten nbsp Mahnmal am Synagogenplatz in AachenZur Erinnerung an die zerstorte Synagoge wurde 1986 auf dem ehemaligen Promenaden Platz der 1984 in Synagogenplatz umbenannt wurde von den evangelischen und katholischen Kirchen der Stadt Aachen ein von Heinz Tobolla entworfenes Mahnmal aufgestellt 2 Es tragt die Inschrift Und der Herr sagte es ist zu wenig dass du Israel mein Knecht bist nur um die Stamme Jakobs wieder aufzurichten Ich mache dich zum Licht fur die Volker damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht Jesaja 49 6 Auf einem Gedenkstein am Fuss des Mahnmals ist die Inschrift eingraviert Dieses Denkmal errichteten die Evangelische und die Katholische Kirche der Stadt Aachen zur Mahnung gegen jeglichen Hass und jede Feindschaft 8 November 1984 Eine Stahltafel hinter dem Mahnmal tragt die Inschrift Das Denkmal stellt dar Die Geschichte Israels als Stern aus David Trotz vieler Schlage ragt er in seinem Wesen unzerstorbar in die Zukunft Die Burger Aachens erinnern sich an diesem Platz an die Synagoge die am 19 September 1862 ihrer heiligen Bestimmung ubergeben wurde von den Nazis am 8 November 1938 geschandet und zerstort Siehe auch BearbeitenListe der im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 zerstorten SynagogenLiteratur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum 3 Bande Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08035 2 Online Ausgabe Wolfgang Krucken und Alexander Lohe Hrsg im Auftrag der Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Aachen e V Mahnmal und Gedenkstatte an der Aachener Synagoge Simon Schlachet Gemeindezentrum Shaker Verlag Aachen 1998 Elfi Pracht Jorns Judische Lebenswelten im Rheinland Bohlau Verlag Koln Weimar 2011 digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Synagoge Aachen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Juden in Aachen abgerufen am 16 Januar 2016 Judisches Leben in Aachen auf dig aachen deEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte Juden in Aachen Kristallnachdenkmal auf denkmalplatz de50 776666 6 092965 Koordinaten 50 46 36 N 6 5 34 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Synagoge Aachen amp oldid 235393868