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Die Alpeiner Scharte ist eine Scharte in den Zillertaler Alpen im osterreichischen Bundesland Tirol ostlich oberhalb des Valser Tals Sie liegt auf einer Hohe von 2959 Metern zwischen den Gipfeln von Fussstein und Schrammacher Alpeiner ScharteAuf der Alpeiner Scharte Im Hintergrund die Stubaier AlpenAuf der Alpeiner Scharte Im Hintergrund die Stubaier AlpenHimmelsrichtung Ost WestPasshohe 2959 m u A Bundesland TirolTalorte Finkenberg ValsAusbau BergwegGebirge Zillertaler AlpenKarte Tirol Alpeiner Scharte Tirol Koordinaten 47 2 14 N 11 38 58 O 47 037222222222 11 649444444444 2959 Koordinaten 47 2 14 N 11 38 58 OREGION1 BEZ REGION2 BEZAuf der Westseite unterhalb der Alpeiner Scharte befindet sich eine bereits 1774 vom Tiroler Kartografen Peter Anich beschriebene Molybdanlagerstatte Inhaltsverzeichnis 1 Molybdanbergwerk 2 Karte 3 Weblinks 4 LiteraturMolybdanbergwerk Bearbeiten nbsp Hinweistafel am ehemaligen Barackenlager des Molybdanbergbaues auf der Alpeiner Scharte nbsp Stollenmundloch des BergwerksDurch die Verwendung zur Veredelung von Stahl hatte Molybdan eine grosse strategische Bedeutung Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die deutsche Rustungsindustrie durch das Embargo der Alliierten von Importen dieses Metalls nahezu abgeschnitten Daraufhin begann im Jahr 1941 die Treibacher Chemische Werke AG mit Sitz in Treibach in Karnten mit der Erkundung der bei 2850 m NN liegenden Lagerstatte Zur Erschliessung dieser Lagerstatte wurde am 17 Januar 1942 die Tiroler Erzbergbaugesellschaft m b H mit Sitz in St Jodok am Brenner von der Treibacher Chemischen Werke AG gegrundet Sie ist hundertprozentiger Eigentumer der Bergwerksgesellschaft Im Jahr 1943 schloss die Sachsenerz Bergwerksgesellschaft m b H mit Sitz in Freiberg mit der Treibacher Chemische Werke AG einen Beratervertrag zur Untersuchung und Abbau der Molybdanlagerstatte an der Alpeiner Scharte ab Dieser Vertrag wurde am 2 Mai 1943 in Freiberg von Hans Junker Bergdirektor der Sachsenerz Bergwerksgesellschaft m b H und am 17 Mai 1943 in Treibach von Fritz Gamillscheg Generaldirektor der Treibacher Chemischen Werke AG unterzeichnet und trat mit der Genehmigung durch den Reichswirtschaftsminister am 2 Juni 1943 in Kraft Um sich die Verarbeitung eines Teils des gewonnenen Molybdans zu sichern wurde am 18 August 1943 in Innsbruck ein weiterer Vertrag zwischen den beiden Firmen unterzeichnet Er beinhaltet die Ubernahme von 10 Prozent der 100 000 RM betragenden Stammeinlage der Tiroler Erzbergwerksgesellschaft m b H durch die Sachsenerz Bergwerks m b H Die gewonnenen Erzkonzentrate werden nach dem Verhaltnis der Beteiligung geliefert Ein Vertreter der Sachsenerz Bergwerksgesellschaft m b H wird in den Aufsichtsrat der Tiroler Bergwerksgesellschaft m b H gewahlt Weiterhin halt man sich die Option auf die Ubernahme weiterer 40 Prozent der Stammeinlage offen Die Tiroler Bergwerksgesellschaft m b H tritt dem Vertrag vom 2 17 Mai 1943 bei In einem am 8 Januar 1945 in Innsbruck unterzeichneten Vertrag ubernimmt die jetzt Sachsenerz Bergwerks AG weitere 40 000 RM des Grundkapitals der Tiroler Bergwerksgesellschaft m b H Die Unterzeichnenden sind wiederum Hans Junker und Fritz Gamillscheg Zur Erschliessung der Lagerstatte waren Strassenerweiterungen eine 4980 Meter lange Materialseilbahn eine Aufbereitungsanlage im Tal ein Wasserkraftwerk und Stromleitungen der Stollen selbst sowie ein erstes Arbeiter Lager an der Geraer Hutte noch vorhandenes Nebengebaude und spater am Stollenmundloch drei Arbeiterbaracken erforderlich Nach den Untersuchungen von Thomas Brandt und Wolfgang Meixner wurden neben einheimischen Arbeitern auch Zwangsarbeiter aus Osteuropa sowie zu einem kleineren Teil in Italien angeworbene Personen eingesetzt Bei einem Lawinenungluck am 11 November 1944 kamen 22 Arbeiter und Angestellte ums Leben Zu diesem Zeitpunkt wohnten 143 Arbeiter und Angestellte davon 73 Ostarbeiter in den Baracken 75 Arbeiter Angestellte waren bei der Bergwerksgesellschaft beschaftigt davon 20 Ostarbeiter und 68 Arbeiter Angestellte davon 53 Ostarbeiter bei einer Innsbrucker Baufirma Der Ausbau des Bergwerks lief auch nach diesem Ungluck weiter Noch im Februar 1945 wurde ein Italiener der Tischler Luigi Zanella aus dem Konzentrationslager Auschwitz dem Projekt als Arbeitssklave zugeteilt Uber die Schicksale der Zwangsarbeiter die seinerzeit die Forderstatte in den Fels schlugen ist bis heute fast nichts bekannt obwohl sie zum Teil vor Ort polizeilich gemeldet waren Das abgebaute Erz sollte mittels einer Seilbahn durch das gesamte Tal hinunter bis zur Aufbereitungsanlage in der Nahe der Nockeralm transportiert werden Am 3 Mai nach der Besetzung Innsbrucks durch die Alliierten wurde der Betrieb auf der Alpeiner Scharte schliesslich eingestellt Trotz all dieser gewaltigen Anstrengungen konnte niemals auch nur die geringste Menge an Molybdan gewonnen werden Wegen Absturzgefahr wurden die Ruinen der Aufbereitung 1989 vom osterreichischen Bundesheer gesprengt Etwa 600 Hohenmeter unter der Scharte werden auf der Valser Seite in der Geraer Hutte Informationen zur Geschichte des Bergwerks bereitgehalten Karte Bearbeiten nbsp Commons Molybdanbergwerk Alpeiner Scharte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alpenvereinskarte 1 25 000 Blatt 35 1 Zillertaler Alpen WestWeblinks BearbeitenDas Molybdanbergwerk an der Alpeiner Scharte Eine zeithistorische Dokumentation Florian Gasser Stollen fur den Sieg Untertitel Hoch in den Tiroler Alpen errichteten die Nazis ein Bergwerk um einen kriegswichtigen Rohstoff zu fordern In Die Zeit vom 16 Juli 2010Literatur BearbeitenThomas Brandt Das Molybdan Bergwerk auf der Alpeiner Scharte Diplomarbeit Innsbruck 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alpeiner Scharte amp oldid 222141545