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Franz Anton Aloys Pollender auch Alois Pollender getauft am 26 Januar 1799 in Barmen heute Wuppertal 16 August 1879 ebenda war ein deutscher Arzt Er entdeckte den Milzbranderreger Aloys Pollender 1869 Pollenders Publikation uber Wesen und Kur des Milzbrandes 1855 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Andenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAloys Pollender wurde laut dem Taufbuch der katholischen Pfarrei in Barmen am 26 Januar 1799 getauft 1 Er gibt aber selbst in seinem Lebenslauf der seiner Doktorarbeit angefugt ist das Jahr 1800 an Sein Vater Gabriel Pollender 1823 war Kommunalbeamter und lebte um 1799 mit der Mutter Maria Anna vor 1824 in Barmen spater in Kleve Monschau und Neuss Das Gymnasium besuchte Pollender in Kleve und galt als begabter Schuler daneben wurde er von seinem Vater in franzosischer und italienischer Sprache unterrichtet Die haufigen Versetzungen und die langjahrige Krankheit Trunksucht des Vaters beeinflussten Pollender nachhaltig So fand der Vater nach dem Ruckzug der Franzosen 1815 zunachst keine Weiterbeschaftigung so dass der Familie die finanziellen Mittel ausgingen und Pollender nicht den Besuch des Gymnasiums fortsetzen konnte er ging bei einem Apotheker in die Lehre Pollender verlor das Ziel Arzt zu werden nicht aus den Augen mit Hilfe von Privatlehrern vollendete er sein Gymnasialpensum und begann 1820 sein Studium an der Universitat Bonn 1823 war sein Vater an Schwindsucht verstorben und 1824 beendete Pollender sein Studium und erlangte im gleichen Jahr den Doktorgrad Obwohl er als Famulus tatig war was ihm ein geringes Einkommen ermoglichte blieb er das Kollegiengeld schuldig Die Mittellosigkeit begleitete Pollender zeit seines Lebens er musste wohl ein fahiger und beliebter Student gewesen sein dass er trotzdem sein Studium beenden konnte Durch seine Verschuldungen war Pollender gezwungen bald eine eigene Praxis zu eroffnen im Mai 1826 hatte er eine in Wipperfurth eroffnet Dennoch erreichte er nicht den Wohlstand seiner Geschwister Zu einem lag es an seinem aufopfernden Wirken gegenuber den Kranken es wird berichtet dass er oft vergass Rechnungen zu schreiben Zum anderen leistete er sich die besten und teuersten Mikroskope fur seine Forschungen Das Kollegiengeld war er noch bis nach 1830 schuldig bis ihm der Landrat half und ihn zum Armenarzt ernannte und ihm dadurch eine jahrliche Entschadigung von 60 Talern zustand Seine Forschungen die er neben der Tatigkeit als Arzt noch ausgiebig betrieb waren nicht allein auf das medizinische Gebiet beschrankt sondern sie dehnten sich auch auf den Bereich der Biologie aus Seine erste Ehrung uber seine Forschungsarbeit bekam auch Pollender im biologischen Gebiet als er 1847 von der Preussischen Akademie der Wissenschaften mit dem Cotheniuspreis fur die Arbeit uber die anatomische Untersuchung des Flachses ausgezeichnet wurde Diese Arbeit war das Ergebnis einer 1845 fur das Jahr 1847 von der Akademie gestellten Aufgabe Anatomische Untersuchung des Flachses besonders der Bastfaser desselben zu verschiedenen Zeiten seiner Entwicklung in Bezug auf seine Gute verbunden mit einer Untersuchung der chemischen und mechanischen Veranderungen welche er wahrend des Rostens und welche die Bastfaser desselben bei der Verarbeitung zu Leinwand und der Leinwand zu Papier erleidet 2 Die Wirkung der geheimnisvollen Krankheit Milzbrand Bacillus anthracis beobachtete er schon seit 1841 Die Studien dazu vertiefte er 1849 die Arbeit uber die Milzbranderkrankung und die von ihm erstmals im Blut von milzbrandkranken Tieren gesehenen Milzbrandstabchen 3 wurde erst 1855 gedruckt Im Schlussteil seiner Arbeit schreibt er Ich bedaure dass ich meine Untersuchungen uber das Milzbrandblut in mikrochemischer Hinsicht fast bloss auf das allgemeine chemische Verhalten der Blutkorperchen gegen einige wenige Reagentien habe beschranken mussen und dass Berufspflichten mir nicht die Zeit gegonnt haben diese weiter auszudehnen so wie das Blut einer mikroskopisch mechanischen Analyse zu unterwerfen 4 Obwohl seine Arbeit zu keiner endgultigen Entscheidung uber den Milzbranderreger gefuhrt habe begrundete er die Geschichte der Seuchenbakteriologie Pollender widmete seine weitere Aufmerksamkeit beim Forschen nun dem Krankheitsbazillus Als aussere Anerkennung um die Entdeckung wurde ihm den Titel des Sanitatsrats verliehen Den Anspruch der Erstentdeckung bestatigte 1872 der Zurcher und Munchener Pathologe Otto Bollinger Die letzte bekannte wissenschaftliche Arbeit veroffentlichte Pollender 1868 in Bonn Es war eine 47 seitige umfassende Untersuchung uber Entstehen Entwicklung Bau und chemisches Verhalten des Blutenstaubes Als Siebzigjahriger ging Pollender eine morganatische Ehe mit der 42 Jahre jungeren Arbeiterin Therese Bausmann ein Gesellschaftlich war er nun nicht mehr angesehen und er war gezwungen Wipperfurth das seine Heimat geworden war trotz seines Alters und seiner verdienstvollen Tatigkeit zu verlassen Er zog uber Dusseldorf nach Brussel zu seinen Geschwistern dort verblieb er auch nicht langer und er zog mit seiner Frau und dem inzwischen geborenen Sohn im Juli 1872 in seine Geburtsstadt Barmen Die Kraft zu einer erfolgreichen arztlichen Tatigkeit fand er hier auch nicht auch ein grosseres Erbe seines Bruders in Brussel hielt nicht lange vor Pollender starb mittellos im August 1879 Seine Frau und sein Kind wurden bei seiner Schwester in Brussel aufgenommen Sein Sohn verstarb jedoch im Kindesalter Andenken Bearbeiten nbsp GedenkschildAm 28 Juli 1929 wurde in Wipperfurth eine Gedenktafel am Hause Hochstrasse 22 enthullt Sie enthalt die Inschrift In diesem Hause entdeckte 1849 Dr Aloys Pollender 1800 1879 den Milzbrandbazillus In Wipperfurth im benachbarten Lindlar und in Neuss tragen drei Strassen seinen Namen Literatur BearbeitenHans Kraus Alois Pollender In Wuppertaler Biographien 1 Folge Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals Band 4 Born Wuppertal 1958 S 65 72 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Aloys Pollender Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag lateinisch 1799 26 Januarii Aloijsius Franciscus Antonius Hubertus Gertrudis Parentes Gabriel Pollender ex Neuss et Maria Anna Sijbilla Langerbein ex Heinsberg ambo catholici copulati in Neuss Patrini Levans Ferdinandus Theodorus Josephus Langerbein advocatus es Heinsberg pater matris Testis Gertrudis Klier Harnack 1900 Bd II S 505 Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 37 Mikroskopische und mikrochemische Untersuchung des Milzbrandblutes so wie uber Wesen und Kur des Milzbrandes In Vierteljahrsschrift fur gerichtliche und offentliche Medicin Bd 8 1855 S 103 114 hier S 113 Digitalisat Normdaten Person GND 116264691 lobid OGND AKS VIAF 22888855 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pollender AloysALTERNATIVNAMEN Pollender Franz Anton Aloys vollstandiger Name Pollender AloisKURZBESCHREIBUNG deutscher Arzt und Entdecker des MilzbranderregersGEBURTSDATUM getauft 26 Januar 1799GEBURTSORT Barmen heute WuppertalSTERBEDATUM 16 August 1879STERBEORT Barmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aloys Pollender amp oldid 234425298