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Alice Haubrich Gottschalk geboren am 11 Januar 1892 als Alice Grabowski in Konitz gestorben am 10 Februar 1944 in Koln war eine deutsche Kinderarztin und Gynakologin sowie Forderin der modernen Kunst Nachdem sie 1938 als judische Arztin ihrer Lebensgrundlage beraubt wurde und um ihrer Verhaftung durch die Gestapo zuvorzukommen beging sie 1944 Suizid Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Ausbildung 1 2 Berufsweg und Familie 1 3 Ehe mit Josef Haubrich 1 4 Zeit des Nationalsozialismus und Tod 1 5 Grabstatte und Gedenken 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Ausbildung Bearbeiten Alice Grabowski verbrachte als Tochter des Rabbiners Victor Grabowski die ersten sechs Lebensjahre in Westpreussen Von 1899 bis 1928 arbeitete der Vater als Rabbiner in Elberfeld 1 Nach der Schulausbildung in Barmen und Elberfeld machte sie 1910 in Remscheid Abitur Anschliessend studierte sie in Bonn Freiburg und Munchen Medizin 2 1915 schloss sie ihre Ausbildung in Bonn mit der Promotion uber ein chirurgisches Thema bei Carl Garre ab 3 Berufsweg und Familie Bearbeiten Nach ihrer Approbation arbeitete sie zunachst in Wiesbaden 4 1918 arbeitete sie in den Stadtischen Krankenanstalten in Koln Lindenthal als Assistenzarztin In erster Ehe war sie mit dem promovierten Zahnarzt Fritz Gottschalk verheiratet Das Ehepaar hatte eine gemeinsame Tochter Anneliese genannt Annelie die am 20 Oktober 1920 in Koln geboren wurde Das Ehepaar praktizierte bis Mitte der 1920er Jahre in gemeinsamen Praxisraumen im Haus Hohenzollernring 22 Die Ehe scheiterte 1927 verliess Fritz Gottschalk die gemeinsamen Praxisraume Ehe mit Josef Haubrich Bearbeiten Am 25 Juli 1929 heiratete sie den Kolner Rechtsanwalt und Kunstmazen Josef Haubrich 5 Fur ihn war es bereits die dritte Ehe In der Familie wuchsen die zwei Kinder aus der ersten Ehe Haubrichs mit Anna Kux Karl Klaus und Ruth Luise sowie die Tochter Anneliese Gottschalk gemeinsam auf Das Ehepaar verkehrte in der Kolner Kunstszene Josef Haubrich sammelte seit dem Ersten Weltkrieg Gemalde insbesondere expressionistischer Kunstler Alice Haubrich Gottschalk beteiligte sich gelegentlich selbst als Kunstlerin an Ausstellungen 6 Zeit des Nationalsozialismus und Tod Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurden viele Kunstwerke der von Haubrich geschatzten Kunstler als Entartete Kunst eingestuft und aus den offentlichen Sammlungen entfernt Das Ehepaar kaufte diese Werke auf und rettete so die Gemalde vor der Vernichtung 7 Aufgrund der judischen Religionszugehorigkeit wurde zunachst Alice spater auch ihr Mann zunehmend von den Nationalsozialisten diskriminiert Mit der 4 Verordnung zum Reichsburgergesetz vom 25 Juli 1938 wurde judischen Arzten mit Wirkung vom 30 September 1938 die Approbation entzogen Alice Haubrich Gottschalk musste ihre Praxis im Haus Hohenstauferring 61 aufgeben Als sich die Repressionen gegen die judische Bevolkerung weiter verscharften und viele Kolner Juden verhaftet und deportiert wurden organisierte die Familie die Flucht von Tochter Anneliese zunachst nach Wien und spater nach Danemark 8 Haubrich Gottschalk blieb in Koln Als auch sie Anfang 1944 von der Gestapo verhort werden sollte fluchtete sie in den Tod Am 10 Februar 1944 starb sie nach Einnahme von Zyankali 9 Die Tochter uberlebte und kehrte nach dem Krieg nach Koln zuruck um ebenso wie ihre Mutter Frauenheilkunde zu studieren Sie promovierte 1952 an der Universitat zu Koln Grabstatte und Gedenken Bearbeiten nbsp Grabstatte fur Familie Haubrich Millowitsch auf dem Melaten Friedhof Flur 72a nbsp Stolperstein fur Dr Alice Gottschalk Haubrich vor dem Haus Eugen Langen Strasse 29Die Grabstatte von Alice Haubrich Gottschalk befindet sich heute auf dem Melaten Friedhof Flur 72A neben ihrem Mann und seiner funften Frau der Kolner Schauspielerin Lucie Millowitsch 10 die eine Umbettung der Graber von Alice und Josef Haubrich vom Kolner Westfriedhof veranlasste Vor dem Wohnhaus der Familie Haubrich in Marienburg wurden zur Erinnerung an das Schicksal der beiden judischen Frauen Anneliese und Alice Haubrich Gottschalk zwei Stolpersteine verlegt 11 Weblinks Bearbeitengeschichte charite de Dokumentation Arztinnen im Kaiserreich abgerufen am 11 Marz 2015 mit einigen biografischen Fehlern Einzelnachweise Bearbeiten Michael Brocke Julius Carlebach Hrsg Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871 1945 Walter de Gruyter Munchen 2009 ISBN 978 3 598 44107 3 S 240 Eduard Seidler Jewish pediatricians Victims of persecution 1933 1945 Karger 2007 ISBN 978 3 8055 8284 1 S 310 Alice Grabowski Erfahrungen mit der Nagelextension Vogel Bonn 1915 DNB 570248590 Berliner klinische Wochenschrift 53 Jahrgang 1916 S 440 Haubrich Josef Best 1369 Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive auf historischesarchivkoeln de abgerufen am 11 Marz 2015 Kolnischer Kunstgewerbeverein Kolner Personlichkeiten Gezeichnet oder geknipst 2 Ausstellung vom 18 Mai bis 16 Juni 1930 im Kunstgewerbemuseum Koln Flechtheim Erben schrecken Kunstmuseen auf auf welt de abgerufen am 11 Marz 2015 Haubrich Josef Pseudonym Dr Ludwig Josef auf deutsche biographie de abgerufen am 11 Marz 2015 Christian Goeschel Suicides of German Jews in the Third Reich In German History 1 2007 Band 25 S 22 45 Josef Abt Johann Ralf Beines Celia Korber Leupold Melaten Kolner Graber und Geschichte Greven Koln 1997 ISBN 3 7743 0305 3 S 100 Stolperstein fur Dr Alice Gottschalk Haubrich auf museenkoeln de abgerufen am 11 Marz 2015 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Dezember 2019 PersonendatenNAME Haubrich Gottschalk AliceALTERNATIVNAMEN Grabowski Alice Geburtsname Gottschalk Alice Ehename erste Ehe KURZBESCHREIBUNG deutsche Gynakologin und Kinderarztin sowie Forderin der modernen KunstGEBURTSDATUM 11 Januar 1892GEBURTSORT KonitzSTERBEDATUM 10 Februar 1944STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alice Haubrich Gottschalk amp oldid 234580865