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Alfred Krumbach 12 April 1911 in Berlin 20 Marz 1992 in Pforzheim war ein deutscher Polizist Kriminalkommissar der Gestapo und SS Hauptsturmfuhrer Nach Ende des Krieges konnte er eine Beschaftigung beim Verfassungsschutz Nordrhein Westfalen aufnehmen Leben BearbeitenAlfred Krumbach war Sohn eines Kaufmanns Bis zur Eheschliessung seiner Eltern im Jahre 1917 wuchs er bei seinen Grosseltern in Ostpreussen auf Nach Absolvierung der Vorschule besuchte er bis zum Jahre 1930 das Stadtgymnasium in Stettin welches er mit der Versetzung zur Oberprima verliess Anschliessend arbeitete er in verschiedenen Stettiner Industriebetrieben als Ingenieurpraktikant und zwar bis gegen Ende 1933 Dann studierte er ein Semester lang auf der Hoheren Technischen Lehranstalt in Stettin Maschinenbau Infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten seiner Mutter die das vaterliche Geschaft fortfuhrte musste er das Studium jedoch alsbald beenden Im Jahre 1931 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 567 909 und der SA bei Am 1 September 1935 wurde er beim Polizeiprasidium in Stettin eingestellt und aufgrund seiner Kenntnisse der englischen Sprache dem Hafen und Grenzkriminalkommissariat in Stettin zugeteilt Dieses Kommissariat wurde noch im selben Jahre als Abteilung II c der Geheimen Staatspolizei angeschlossen Nach mehrmonatigem Vorbereitungsdienst bei der Kriminalpolizeistelle in Stettin absolvierte er im Sommer 1937 den Grundlehrgang fur Kriminalassistentenanwarter an der Fuhrerschule der Sicherheitspolizei in Berlin Charlottenburg In der SS SS Nummer 280 142 erreichte er den Rang eines SS Hauptsturmfuhrers Nach dem Assistentenlehrgang kehrte er zur Staatspolizeistelle in Stettin zuruck und war bis Mai 1939 in den Arbeitsgebieten Bekampfung illegaler Linksbewegungen und Bekampfung von Wirtschaftsvergehen tatig Sodann wurde er zum Reichssicherheitshauptamt in Berlin abgeordnet und fur drei Monate der Abteilung zur Bekampfung von Passfalschungen und Sabotage zugeteiltIm Jahre 1940 meldete sich Krumbach bei dem damaligen Leiter der Staatspolizeistelle Tilsit Heinz Grafe zum Dienstantritt Dort erhielt er das Referat II D zu welchem die Uberwachung der litauischen Minderheiten im Bereich der Staatspolizeistelle Tilsit sowie fur den gleichen Bezirk die Bearbeitung aller Falle die sich durch den Fremdarbeitereinsatz ergaben gehorten Es handelte sich dabei im Wesentlichen um folgende Delikte der Fremdarbeiter Verbotener Umgang mit der deutschen Bevolkerung Widersetzlichkeit oder Sabotage bei der Arbeit und Widerstandsgruppenbildung Ausserdem hatte er das Schutzdienstreferat d h den Schutz bei Besuchen hohergestellter Personlichkeiten im Bereich der Stapostelle Tilsit Ende November 1941 wurde ihm die Leitung und Reorganisation des Grenzpolizeikommissariats Eydtkau ubertragen Bereits im Juli 1942 kehrte Krumbach wieder zur Staatspolizeistelle Tilsit zuruck und leitete von da an den Grenznachrichtendienst fur den gesamten Abschnitt der Stapostelle Tilsit einschliesslich aller der Stapostelle unterstehenden Grenzpolizeikommissariate und Grenzpolizeiposten Zu diesem Aufgabenbereich gehorten auch alle zur Grenzabsicherung in dem ursprunglich 25 km breiten und spater auf 40 km Breite erweiterten Grenzstreifen auf litauischem Gebiet erforderlichen Massnahmen einschliesslich aller strafbaren Handlungen die diesen Tatigkeitsbereich beruhrten Im Zeitraum 1941 bis 1942 war er an Massenmorden von Juden und sowjetischen Kriegsgefangenen beteiligt Am 3 Dezember 1942 erlitt Krumbach bei einer Dienstfahrt einen Kraftfahrzeugunfall bei dem er sich einen doppelten Schadelbruch mit Gehirnquetschung zuzog Der Schadelbruch wurde im Kriegslazarett Schaulen operiert Im Februar 1943 wurde Krumbach zur ambulanten Weiterbehandlung nach Hause entlassen Er war infolge der Unfallverletzungen bis Anfang September oder Oktober 1943 dienstunfahig Anfang September 1943 landete im Gebiet der Gestapostelle Tilsit eine feindliche Fallschirmagentengruppe Bei der Bekampfung der Fallschirmagenten hatte die Dienststelle Ausfalle durch Tote und Verwundete Im Juli 1944 musste er sich erneut zur Nachbehandlung in ein Lazarett begeben Erst am 9 November 1944 konnte er den Dienst wieder aufnehmen Gegen Ende des Jahres 1944 wurde die Stapostelle Tilsit vor den vordringenden russischen Truppen nach Insterburg verlegt Als am 19 Januar 1945 wurde die Dienststelle aufgelost Krumbach gelangte mit versprengten Dienststellen der Sicherheitspolizei und mit neu aufgestellten Kampfgruppen uber Heiligenbeil und Pillau nach Kopenhagen von wo er Anfang April 1945 in das Reichssicherheitshauptamt in Berlin abgeordnet wurde Dort nahm er noch kurze Zeit eine Tatigkeit in der Abteilung IV A 2a feindliche Fallschirmagenten und Funkspiele auf Im April 1945 wurden an Angehorige des Reichssicherheitshauptamtes in Berlin falsche Personalpapiere ausgehandigt Krumbach wahlte sich das Pseudonym Albert Glomsda Krumbach beschaffte sich daraufhin von Kollegen in Stralsund die Genehmigung mit seiner Familie auf einem zur Ausfahrt bereiten Evakuierungsschiff welches nach Flensburg oder Kiel bestimmt war Stralsund zu verlassen Das Schiff landete jedoch erst nach der Kapitulation in einem danischen Hafen Dort tauchte Krumbach mit Hilfe seiner falschen Papiere unter und kam mit anderen Fluchtlingen in ein Internierungslager In diesem Lager gelang es ihm sich noch einen zusatzlichen Ausweis als Angehoriger des Wehrmachtsgefolges zu beschaffen Aufgrund dieser Bescheinigung wurde er am 3 Dezember 1946 in das Kriegsgefangenenlager Munsterlager uberwiesen Von hier wurde er 10 Tage spater nach Barsinghausen entlassen In Barsinghausen fand er bei einer Dienstgruppe der britischen Rheinarmee unter seinem Decknamen Arbeit Von April 1947 bis Ende Februar 1951 war er bei dieser Dienstgruppe als Leiter der Lagerfeuerwehr und der Lagerpolizei angestellt Schon im Herbst 1947 hatte er seine Familie nach Barsinghausen nachkommen lassen Ende Februar 1951 musste Krumbach aufgrund des Ergebnisses einer arztlichen Untersuchung aus der Dienstgruppe ausscheiden Nach etwa einjahriger Arbeitslosigkeit erhielt er Anfang Marz 1952 eine Beschaftigung als Leiter der Mahn und Inkassoabteilung bei der Handelsauskunftei Kreditreform in Hannover Etwa von Anfang Juni 1953 bis zu seiner Verhaftung im Juli 1958 war er bei der Landesbehorde fur Verfassungsschutz in Dusseldorf angestellt Als er am 30 Juli 1958 beim Ulmer Einsatzgruppen Prozess als Zeuge aussagte wurde er von Zeugen als Tater identifiziert und vom vernehmenden Untersuchungsrichter sofort festgenommen Am 25 Januar 1961 wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen Er nahm dann eine Anstellung als Facharbeiter im Sauerland an anschliessend war er als Vertreter tatig Aufgrund seiner Verurteilung durch das Schwurgericht in Dortmund am 12 Oktober 1961 wurde er jedoch entlassen Krumbach wurde am 5 Februar 1963 vom Schwurgericht beim Landgericht Dortmund wegen Mitwirkung der Totung von 827 Menschen rechtskraftig fur schuldig befunden und zu vier Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt Literatur BearbeitenMarkus Mohr Hartmut Rubner Gegnerbestimmung Sozialwissenschaft im Dienst der inneren Sicherheit Unrast Munster 2010 ISBN 978 3 89771 499 1 LG Dortmund 12 Oktober 1961 In Justiz und NS Verbrechen Sammlung deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 1966 Bd XVII bearbeitet von Irene Sagel Grande H H Fuchs C F Ruter University Press Amsterdam 1978 Nr 547 S 1 40 Verfahrensgegenstand Massen und Einzelerschiessungen mehrerer tausend Juden und Kommunisten Manner Frauen und Kinder auf einem ca 25 km breiten Streifen im Memelland unmittelbar jenseits der damaligen ostpreussisch litauischen Grenze in den ersten drei Monaten nach dem deutschen Truppeneinmarsch in das Baltikum Erschiessung von 10 im Polizeigefangnis Wilkowischken inhaftierten judischen Frauen und Kindern Anfang 1942 Erschiessung von mindestens 300 russischen Kriegsgefangenen nahe Pogegen in Vollzug des Kommissarbefehls Juli August 1941 im Internet Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 September 2022 PersonendatenNAME Krumbach AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Polizist Kriminalkommissar der Gestapo und SS AngehorigerGEBURTSDATUM 12 April 1911GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 20 Marz 1992STERBEORT Pforzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Krumbach amp oldid 239490692